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Trotz Corona-Pause von 8 (!) Wochen: Wie Lutz einen sehr guten Ötztaler gefahren ist!

by Daniel

In den Tagen nach dem Ötzi schwappte mein Posteingang regelrecht über.

Zahlreiche Feedbacks unserer Athleten vom Ötztaler Radmarathon. Viele bedankten sich nochmal für die mobile Verpflegungsstation, die wir am Brenner mit Kenny und Laurin aufgestellt hatten.

Dazu gibt’s die Tage dann nochmal einen ordentlichen Bericht mit sehr lustigem Video hier auf SpeedVille.

Heute möchte ich euch aber mal die super interessante und auch authentische Geschichte von Lutz hier zeigen.

Lutz ist bei uns im Coaching und schickte mir ungefragt diese sehr ausführliche Email über seinen Ötzi.

Mit dem OK von Lutz veröffentliche ich diese Email hier für euch alle – da sind so viele folgende Insights drin. Sei es zu Klamotten, Verpflegung während des Radmarathons etc.

Besonders bemerkenswert ist, dass Lutz trotz 8-wöchiger Corona Zwangspause sich NICHT hängen ließ und an seinen Ötztaler Zielen festgehalten hat.

Sehr interessant ist hier der niedrige „Abbau“ seiner Leistung vom 1. bis zum letzten Anstieg (siehe Grafik unten).

Echt starkes Mindset, Lutz!

Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit dir :-)

Sehr ordentlicher Ötztaler trotz 2-monatiger Coronapause ohne zu viel Leistung abzubauen!

Erfahrungen Lutz Ötztaler

Über Lutz:

  • Alter: 55 Jahre
  • Gewicht: 76 kg
  • FTP: 270w (3,55 W/kg)
  • 1. Teilnahme beim Ötzi
  • Größte sportl. Vorbereitung: Arber Radmarathon
  • sonstige größte Herausforderung: 8-wöchige Coronazwangspause
  • langfristige Ziele: gute Fitness und gute Rennen in seiner AK abliefern

Von unserem Athleten Lutz

Hallo Ihr beiden!

Ja, was für ein wunderbarer Tag war der letzte Sonntag! Ich möchte mich bei Euch von Herzen bedanken!

Natürlich bei Philipp für die Trainingspläne (Anm.: Lutz trainiert per 12-monatigem Coaching bei uns), die dafür gesorgt haben, dass ich trotz achtwöchiger Corona-Zwangspause (Anfang April-Anfang Juni) zum Saisonhöhepunkt topfit war.

Daniel, auch an Dich ein herzliches Dankeschön!

Es war für mich die richtige Entscheidung den Weg zum Ötztaler mit SpeedVille zusammen zu gehen.

Für mich sind die YouTube-Sessions sehr wichtig gewesen. Das Know how gab mir in der Vorbereitung auf das Rennen Sicherheit und hat mich vor vielen Fehlern (!) bewahrt.

Unser GRATIS Download – vermeide diese entscheidenden Fehler beim Radmarathon

Fehler vieler Teilnehmer: Falsche Ernährung während des Rennens!

Ein Fehler von vielen Teilnehmern am Sonntag war die fehlende/falsche Ernährung während des Rennens.

Meine Frau war trotz Regen ca. 1 Stunde im Zielbereich und hat leider mit ansehen müssen, wie viele Mitstreiter unterkühlt und unterzuckert nicht in der Lage waren, aus ihren nassen Sachen rauszukommen oder eine simple Wärmefolie um sich zu legen.

Ich möchte Euch nicht langweilen, würde aber gern den Rennverlauf aus meiner Sicht schildern:

Eigentliches Ziel: Finishen unter 11 Stunden

Mein Ziel war finishen unter 11 Stunden.

Es war mir klar, dass das mit der Verlängerung Haiminger Sattel nicht klappen wird. Hinzu kommt der Zeitfaktor Umziehen aufgrund der Witterungsverhältnisse, den ich unterschätzt habe.

Reine Fahrzeit war laut meinem Garmin 10:44 Stunden.

Ich habe zwei P-Pausen, ein Depot-Stop am Brenner und eine Cola-Pause vor der Labe Schönau gemacht. Das sollten insgesamt max. 15 min sein.

Welche Leidstung du an den Pässen des Ötzis treten musst

Aus 15 min. Standpause wurden 25 min.

Dann habe ich am Kühtai ca. 5 min den Depotservice des Veranstalters gesucht (kein Schild). Hinzu kommen 2 min wegen verspätetem Start des Garmin nach Pause. Der Rest der gut 3/4 h (10:44 -> 11:31) also ca. 25 min habe ich mit An- und Ausziehen verbracht.

Mein Rad

Trek Emonda mit 11-fach Shimano Dura Ace, vorn 36-54, hinten 34-11.

Es war gut um 5:30 Uhr in der Startaufstellung zu stehen. Es ging dann zügig talauswärts, nach 39 min waren wir in Oetz.

Ich wollte den Haiminger Berg (siehe die Details zum Anstieg hier bei uns auf Instagram im Post) bewusst konservativ fahren, um mein Ziel Finisher nicht zu gefährden.

Beim nächsten Mal in zwei Jahren, würde ich dort mehr investieren. Es sei denn, Phillipp, Du rätst mir davon ab?! Investieren insofern, dass ich vor allem die Kadenz erhöhe.

So bin ich also den Berg mit meinen 75% vom FTP (206 W) hochgekurbelt und viele sind an mir vorbei gefahren.

Das erfordert Disziplin!

Ich hatte sehr gute Beine und ein gutes Körpergefühl.

Bekleidung, Pacing, Material & Co. – wir beantworten nahezu alle Fragen rund um den Ötzi in dieser Q&A Session! ⬇️ ⬇️

Wichtig: Schaue dir diesen umfangreichen Talk an – hier werden dir nahezu alle Fragen zum Ötzi genommen

Meine Bekleidung

Kniellinge, Baselayer, Trikot, keine Armlinge (!).

Viele sind selbst am Timmelsjoch (in St. Leonhard waren 24 Grad) mit Beinlingen und Jacke gefahren. Das konnte ich nicht verstehen.

„Viele sind selbst am Timmelsjoch (in St. Leonhard waren 24 Grad) mit Beinlingen und Jacke gefahren – das konnte ich nicht verstehen!“

Wenn Du das Kühtai so konservativ hochfährst, hast Du am Brenner wohl den Nachteil, keine schnelle Gruppe mehr zu erwischen. Ich hatte zwar eine, aber die ging nicht gut und schnell.

Da ich den Startplatz über Arnold Wartinger (Champions Training) bekam, habe ich auch seinen Depotservice am Brenner genutzt, habe aber am Ende nur Nutrition nachgebunkert.

Philipp, Du wirst nicht müde darauf hinzuweisen, dass man ständig Kohlenhydrate zuführen muss.

Ich glaube nach diesem Rennen, das ist einer der wichtigsten Faktoren und ein Hauptgrund, warum so viele völlig fertig im Ziel angekommen sind.

Die Verpflegung beim Ötztaler

Ich habe bis zum Brenner zwei Flaschen (750 ml) FastCarb, drei Porridge-Bar und 2 Gel verbraucht.

Am Jaufen, 1 1/2 Flaschen PowerCarb und zwei Porridge-Bar und zwei Gel.

Am Timmelsjoch 1 1/2 Flaschen PowerCarb, 1 Cola und 3 Gel verbraucht.

Das war aus meiner Sicht optimal.

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„Nur“ 72% der FTP am Jaufen: Noch ein Potenzial!

Der Jaufen lief ganz gut. Hier sind allerdings 72% vom FTP etwas wenig. Da ist noch Potenzial.

Zum Glück war die Abfahrt vom Jaufen trocken und es ging gut den letzten Pass rein.

Für mich teile ich den Anstieg in drei Teile:

Erster Teil zum Warmwerden bis Moos. Moos bis Schönau ist für mich das ekligste Stück des gesamten Rennens. Schönau bis Pass ist Kampf und Vorfreude.

Es lief sehr gut und ich konnte oben noch gut drücken und habe viele überholt.

Kurz nach dem 5-er Pack Kehren setzte der Regen ein. Dennoch bin ich den gesamten Anstieg kurz gefahren und erst mit einsetzendem Regen habe ich die Regenjacke rausgeholt.

Die Abfahrt nach Sölden war bei Regen keine Freude, aber das spielt an der Stelle keine Rolle mehr, weil Du weißt, Du hast Deine Traum gleich erfüllt.

Ich denke, in zwei Jahren werde ich es wieder angehen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich bis dahin weiter unterstützt! Dann gehe ich die 10 h an.

Seid herzlich gegrüßt!

Ride on!

Lutz


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