Ich bin ein ambitionierter Rennradfahrer. Ich fahre viel, ich fahre lange Touren, und ich liebe schwere Touren (siehe hier mein Blog zum Schwarzwald Ultra!)
Für die kommende Saison bin ich bereits für mehrere Radmarathons angemeldet und möchte jeweils bestmöglich vorbereitet sein.
In der nächsten Saison möchte ich mal Gas geben.
Meine Fragen bis dato zur Struktur des Trainings:
- Wie bewerkstelligt man ein zielgerichtetes und transparentes Training?
- Wie kann man seine Leistung kontinuierlich steigern und dabei immer den Überblick über seine Trainingsdaten und Fortschritte im Blick behalten?
Mit einem Coaching gibt man einen großen Teil der Planung aus der Hand, bekommt Feedback und kann sich rein aufs Training konzentrieren.
Erfahrungsbericht: SpeedVille Coaching App
Von Paul
#1 Fazit der ersten Woche
Daniel war so lieb, mir als Teil des Redaktionsteams einen Zugang zur SpeedVille Coaching App zur Verfügung zu stellen.
In den nächsten Monaten möchte ich euch an meinem Training teilhaben lassen – heute starten wir mit der ersten Trainingswoche.
Ganz wichtig: die App lebt. Es werden regelmäßig Neuerungen integriert, auf Feedback eingegangen und allgemein optimiert, sowas gelingt nicht über Nacht.
Einen finalen Stand als solchen wird es bei einer Software nicht geben. Es geht immer weiter.
Um dabei nicht die bisherigen Blogeinträge zur App wiederzukauen, fokussiere ich mich auf meine Erfahrungen und gebe euch Tipps für einen gelungenen Einstieg ins Coaching.
Damit Einsteiger allerdings nicht überrumpelt sind, verlinke ich relevante Blogeinträge im Text. Grundlegendes kann man beispielsweise hier nachlesen.
Let’s go.
#2 Trainingsziele
Um einen geeigneten Trainingsplan zu erstellen, bittet euch die Coaching App, mehrere Daten anzugeben. Dazu gehören euer FTP, euer aktuelles Gewicht und euer Trainingsfokus.
Einen Blogbeitrag zum kompletten Anmeldevorgang findet ihr hier.
Der Trainingsfokus hängt mit eurem Trainingsbeginn zusammen und wie ambitioniert eure Ziele für die kommende Saison sind.
Mein Trainingsfokus: Saisonaufbau!
In meinem Fall macht der Fokus „Saisonaufbau“ Sinn: Ich starte im Oktober und möchte erstmal eine solide Grundlage bilden.
Im nächsten Schritt habe ich meine geplanten Radmarathons über die „Event anlegen“-Funktion in meinen Kalender eingetragen.
Dadurch wird das Training entsprechend um die Events angepasst, je nach Härtegrad zum Beispiel mit unterschiedlich langen Ruhephasen vorher.
In meinem Fall ist das erste Event der Imster Radmarathon im Mai, als richtige Herausforderung kommt danach allerdings der Super Giro Dolomiti mit Priorität A.
Als Karotte vor der Nase bekommt man einen Countdown mit den kommenden Events präsentiert.
#3 Trainingszeiten
Ein echtes Highlight in meinen Augen ist die flexible Auswahl der Trainingszeiten.
Man kann bei der Einrichtung der App pro Wochentag eine verfügbare Zeit in Minuten eintragen, kann diese aber auch jederzeit wieder ändern.
Zum Beginn jeder neuen Woche bekommt man sogar ein Popup-Fenster mit einer Benachrichtigung dazu. Das finde ich sehr gelungen, da manche Wochen freier sind als andere, und auch spontan mal etwas dazwischenkommen kann.
Nach dieser Angabe kann man im Kalender die geplanten Trainingseinheiten überblicken und zudem die Monatsleistung in Stunden und Trainingsbelastungspunkten (TBL) darunter.
Weil es aber auch manchmal zu Trainingsausfällen kommen kann, in meinem Fall eine fiese längere Grippe, ist mir die Möglichkeit, das Training abzusagen, sehr entgegengekommen.
Hierbei kann man über das blaue Plus in der Mitte unten „Trainingspausen anlegen“, entweder einzelne Tage oder ganze Zeiträume, sehr praktisch.
In meinem Fall wäre es mir bestimmt auf die Nerven gegangen, bei jeder geplanten Einheit einzeln absagen zu müssen, mein Oktober sah nämlich folgendermaßen aus:
Um danach nicht direkt mit einer anstrengenden Einheit wieder ins Training zu starten, sieht der digitale Coach eine Übergangsphase nach einer Krankheit (siehe unsere Tipps gegen Erkältungen!) vor.
Sprich: verringerter Trainingsumfang, geringere Leistung, erstmal wieder „eingrooven“.
Diese Übergangsphase wird einerseits als Popup, andererseits bei den Wochenübersichten angekündigt. Diese findet ihr, wenn ihr im Kalender auf die einzelnen Trainings tippt und die grüne Zeile oben öffnet.
Bei mir war Ende Oktober folgendes zu lesen:
#4 Einrichtung für das Training
Da ich nach der langen Krankheitsphase lieber erstmal auf dem Trainer Indoor anfangen wollte, musste ich hierfür noch die Verknüpfungen einrichten.
Da ich ein Androidhandy und Trainingshardware von Wahoo benutze, war das leider initial mit etwas Aufwand verbunden:
Zunächst müssen die Trainingsdaten von der SpeedVille Coaching App auf meinen Elemnt Bolt übertragen werden.
Das geht theoretisch direkt, wofür ich jedoch mein Handy auf den Entwicklermodus umschalten müsste, daher habe ich mich für die zweite Variante entschieden:
Schnittstelle zu TrainingPeaks
Terra und Trainingpeaks als „Mittelsmänner“.
Also schnell bei Trainingpeaks angemeldet, die App installiert und die Verknüpfungen mit SpeedVille (über Schnittstelle siehe Blog!) und Wahoo Elemnt angelegt.
Jetzt kann ich meine Trainings über die drei kleinen Punkte in der oberen rechten Ecke des Bildschirms an Trainingpeaks exportieren:
Erst auf „Workout teilen“ klicken, dann „an Trainingpeaks manuell senden“
Mein Training für Montag übersichtlich in der App, inklusive Anmerkungen
Um also wirklich die Watt zu treten, die die Coaching App vorgesehen hat, ist es sehr wichtig, dass in Trainingpeaks ebenfalls die korrekte FTP steht, sonst ergeht es euch wie mir anfangs und die Trainingsvorgaben werden nicht erfüllt, obwohl ihr die angezeigten Watt tretet:
In der App von Trainingpeaks passt man die FTP über die „Settings“ an. Dabei erreicht ihr die FTP über die „Zones“:
Da Trainingpeaks mit dem 6-Zonen-Modell arbeitet, SpeedVille allerdings mit 7 Zonen, ergeben sich für dieselbe FTP unterschiedliche Grenzwerte, aber das liegt im Bereich von wenigen Watt, sollte eigentlich kein Problem darstellen.
Ein anderes Merkmal, was euer indoor-Training beeinflussen kann, liegt in der Übermittlung der Trainingsdaten während des Workouts:
Kickr Core Smarttrainer
Ich habe neben meinem Kickr Core als Smarttrainer für das Indoortraining zusätzlich Kraftmessungen in meinen Pedalen, Favero Assioma Duo Shi ist die genaue Bezeichnung.
Für Fahrten im Freien sind sie ein grundlegender Bestandteil meiner Leistungsdiagnose geworden, in diesem Szenario stellten sie leider eine Hürde dar:
Ich hatte zu Beginn meines Trainings sowohl den Smarttrainer als auch die Pedale mit meinem GPS gekoppelt. Das führte zu starken Schwankungen meiner Trainingsleistung, da der Smarttrainer stark verzögert auf die erbrachte Leistung reagieren konnte.
Sinnvoller ist es, die Pedale für das Indoortraining zu entkoppeln und Eingabe sowie Ausgabe allein dem Smarttrainer zu überlassen.
Ein Bestandteil der App, den ihr bestenfalls in der ersten Woche gekonnt ignoriert, ist die Darstellung der aktuellen Form.
Diese wird (vereinfacht gesagt) berechnet, indem das Training der aktuellen Woche mit den Trainings der vergangenen Wochen verglichen wird.
In der ersten Woche ist der Vergleich demnach mit keinem Training möglich, weswegen die Nadel zu Beginn erstmal folgendes anzeigen wird:
Wie gesagt, zu Beginn getrost ignorieren und erst nach ein paar Wochen beachten, um den aktuellen Trainingsstand abschätzen zu können.
Info: Hier wird es in den kommenden Wochen eine „optische Anpassung“ geben. Alternativ können übrigens beim Onboarding die letzten 6 Trainingswochen bei Strava importiert werden, so dass ihr direkt den korrekten Wert seht!
#5 Fazit
Ich bin sehr überzeugt von der App:
Mir gefällt der Ansatz, die Einheiten nach wissenschaftlichen Grundlagen erstellt zu bekommen und dafür nur zu Beginn etwas einstellen zu müssen.
Mir gefällt die regelmäßige Erinnerung, Gewicht und verfügbare Zeiten anpassen zu können.
Mir gefällt die Möglichkeit, Krankheits- oder andere Ausfallzeiten im Kalender vermerken zu können und dann wieder mit verringerter Last an das Training herangeführt zu werden.
Mir gefällt, dass ich meine Radmarathons in der App quasi immer vor Augen habe (samt Countdown) und vor sehr harten Events entsprechendes Tapering eingeplant wird (also Trainingspausen, um möglichst ausgeruht ins Event starten zu können).
Über die Trainingseinheiten kann ich bis jetzt noch nicht viel sagen, dafür ist die erste Woche eine zu geringe Zeitspanne. Mehr dazu kommt in einem künftigen Beitrag.
Ich werde die App auf alle Fälle langfristig testen und einen entsprechenden Bericht mit Leistungsvergleich vorher/nachher erstellen. Ihr dürft gespannt bleiben.
Bis dahin liebe Grüße,
Euer Paul
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