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Ötztaler analysiert: Für unter 10 Stunden musst du exakt so viel Watt treten!

by Daniel

Nach dem Ötztaler brummen bei unseren Coaches quasi die „Taschenrechner“!

Es gilt die Leistungen unserer zahlreichen Athleten im Coaching beim sicherlich schwersten und prestigeträchtigsten Radmarathon im Jedermannbereich – dem Ötztaler Radmarathon (siehe hier die Analyse von unserem Anton (Platz 12) ) – zu analysieren.

  • wie effizient war das Training?
  • was lief gut & was können wir je Athlet optimieren?
  • mit welchen Maßnahmen erzielt der Athlet das beste Ergebnis?
  • wo hat er/sie im Wettkampf überpaced?
  • wo hat man noch was liegen gelassen?
  • schließlich möchten viele unserer Starter im nächsten Jahr wieder an den Start gehen!

Unser Coach Philipp präsentiert im heutigen Blogpost die interessantesten Zahlen aus schier endlosen Auswertungen…

Viel Spaß damit!

Wie viel Watt braucht es für unter 10 Stunden?!

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Von Philipp Diegner

Was haben wir gemacht? 

Für die Analyse in diesem Jahr haben wir die Datensätze von über 40 Startern analysiert. Größtenteils waren es SpeedVille-Athleten oder affiliierte Radsportler. 

Dazu haben wir auch einen detaillierten Blick auf den zweitplatierten Dominik Salcher geworfen – der eine Wahnsinnsleistung erbracht hat und seine Daten auf Strava geteilt hat (hier der Link zu seiner Fahrt)

Die Strecke des Ötzis

Die Resultate

Der Hauptteil unserer Analyse ist eine Berechnung von Durchschnittswerten für die wichtigsten Daten aus dem Ötztaler.

Dazu gehören neben der durchschnittlichen Zeit auch Leistungsindikatoren wie Durchschnittsleistung (W) oder Intensität (IF).

Außerdem haben wir die Wattwerte an allen 4 Anstiegen (Kühtai, Brenner, Jaufenpass, Timmelsjoch) herangezogen und sogar den durchschnittlichen Leistungsabbau zwischen der ersten und zweiten Hälfte des Radmarathons (nach Distanz) berechnet. 

Die Key Take-Aways unserer Athleten

  • Durchschnittliche Zeit: 9h24min (ca. 24.3km/h)
  • Durchschnittliche Leistung: 184 Watt (2,59 Watt pro Kilogramm)
  • Durchschnittliche Intensität: 70 %

Der Intensitätsfaktor misst, wie hart du im Verhältnis zu deinem FTP unterwegs warst.

Leistungsanalyse

Die Daten sind vor allem deshalb interessant, weil wir so zu einem „typischen Ötzi Starter“ kommen und außerdem ungefähr vorhersagen können, welche Leistung für eine Zeit unter 10 Stunden vonnöten ist.

Das sind also ca. 2.5 Watt pro Kilogramm!

Zu den Leistungen an den einzelnen Anstiegen kommen wir noch. 

Zu berücksichtigen ist hier, dass unserer Datensatz einen kleinen „Bias“, also etwas voreingenommen ist.

Der Grund ist, dass sich im Coaching (siehe unsere Übersicht mit allen Details!) natürlich von Natur aus recht ambitionierte Athleten befinden.

Deshalb weicht unser hier errechneter protypischer Ötzi-Starter etwas vom durchschnittlichen Teilnehmer über das gesamte Starterfeld hinweg ab. 

Unser hier errechneter Athlet hat einen „Average FTP“ von 299 Watt bei einem Gewicht von 71,2 Kilogramm.

Starke Werte! 

Wie schnell war die Rennspitze

Der Top Performer

Im Vergleich dazu können wir einen Blick auf die Daten von Dominik Salcher werfen, der mit einer Zeit von 7h13min den zweiten Rang beim Ötzi 2022 belegen konnte. 

Er leistet im Schnitt für den gesamten Wettkampf 235 Watt (274 Watt normalisiert).

Das macht bei einem geschätzten Gewicht von 65-66 Kilogramm circa 3.59 Watt Pro Kilogramm – also genau 1 Watt pro Kilogramm mehr als der typische Teilnehmer aus der Analyse.

Für Dominik ergibt sich aus der normalisierten Leistung ein Intensitätsfaktor von 74%. Er tritt also nicht nur deutlich höhere absolute Werte, sondern kann auch „tiefer“ gehen im Verhältnis zu seiner Leistungsfähigkeit. 

Wichtig: Gewicht und Schwellenleistung haben wir auf Basis von Dominik’s verfügbaren Daten geschätzt. Eine Abweichung von einigen Prozent ist möglich. 

Nahe am Profiniveau:
5,1 W/kg am Jaufenpass!

Noch prägnanter ist diese Leistungsunterschied, wenn man die einzelnen Anstiege betrachtet:

  • Kühtai: 57:43min bei 301 Watt (4.6 Watt pro Kilogramm)
  • Brenner: 1h14min bei 191 Watt (2.92 Watt pro Kilogramm)
  • Jaufenpass: 47:14min bei 339 Watt (5.18 Watt pro Kilogramm)
  • Timmelsjoch: 1h24min bei 298 Watt (4.55 Watt pro Kilogramm)

Im Vorderfeld (Top 20 bis 30) war es die wahrscheinlich bestbesetzte Ausgabe des Ötzis seit der ersten Edition!

Die Pace an den Anstiegen war beeindruckend und vor allem am Jaufenpass wurden Rekordwerte erzielt. Alles über 5 Watt pro Kilogramm auf einem solchen Kurs ist nah am Profibereich. (siehe unsere Analyse vom Pro-Ötztaler!)

Bedingt war das damals unter anderem auch durch die besonders „entspannte“ Pace am Brenner. Dort gab es hinter dem Ausreißer einen Waffenstillstand und einige konnten von hinten wieder auffahren.

Die Elite konnte hier Körner für den Jaufenpass und das Timmelsjoch sparen. 

Dominik Salcher steigerte seine Leistung im 2. Teil um 14% 

Er steigert seine Leistung im zweiten Teil um beachtliche 14%. Das ist sehr beeindruckend und zum Teil auch durch die Wattwerte am Brenner (1. Hälfte) und am Jaufenpass (2. Hälfte) bedingt. 

Typischer Teilnehmer

Zum Vergleich hier auch die Werte unseres typischen Teilnehmers:

  • Kühtai: 3.48 Watt pro Kilogramm
  • Brenner: 2.85 Watt pro Kilogramm
  • Jaufenpass: 3.24 Watt pro Kilogramm
  • Timmelsjoch: 2.85 Watt pro Kilogramm

Auffällig hier: 

  1. Der Abbau von Kühtai bis Timmelsjoch der reinen Leistung ist viel ausgeprägter. Das ist die größte Herausforderung für den Hobbyathleten: Am Ende eines der schwersten Radmarathon am härtesten der Anstiege die Leistung noch einigermaßen zu halten!
  2. Der Brenner wurde im Schnitt fast genauso intensiv und genauso schnell gefahren, wie in der Spitze. Das unterstreicht die Interpretation aus der Analyse der Eliteleistung!  

Wie viel habt ihr durch die neue Route verloren?

Zum Abschluss noch eine kleine Analyse zur aktuellen Routenänderung des Ötztalers.

Unter anderem eine zusätzliche Steigung mit 130 Höhenmetern in Sellrain. Eine grobe Abschätzung ergibt einen Zeitverlust von ca. 2,1-2,5% der Gesamtzeit. Bei 8 Stunden also circa 16-20 Minuten, bei 12 Stunden ca. 24-30 Minuten. 

Überragende Analyse inkl. Live TV Aufnahmen

Training für den Ötztaler 

Für das Training versuchen wir deshalb vor allem eure „nachhaltige“ Kletterpace im Verhältnis zur Schwellenleistung zu optimieren.

Diese hängt vor allem von einer effektiven Substratnutzung (des Stoffwechsels) ab: Je größer der Anteil des Fettstoffwechsels auch im Tempobereich (75-80% FTP), desto besser könnt ihr über eine gute Pacing- und Ernährungsstrategie die Leistung bis zum Ende des Wettkampfes halten.

Das Timmelsjoch ist der wahre Scharfrichter! 

Deshalb: Absolute Leistungsfähigkeit maximieren und Ausdauerfähigkeit und Stoffwechsel optimieren. 

So ganz ohne lange Fahrten geht das in der Vorbereitung natürlich nicht.

Gerade für den Ötztaler 2023 wird eine gute Gestaltung des Wintertrainings (siehe unseren Bestseller Trainingsplan) sehr relevant, da die nächste Ausgabe bereits Anfang Juli stattfinden wird. 

Herzlichst,
Philipp

🚀 🚀 🚀

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Fotos: Ötztaler Tourismus // Rudi Wyhlidal, Christoph Nösig, privat, Veloviewer

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