Gestern stand ich oben am Schloss Bensberg und merkte wieder, wie es in den Beinen kribbelte…
…ein gutes Zeichen, das man (wieder) Lust hat, bei so einem schönen Rennen (siehe Übersicht der schönsten Radrennen für Jedermann/frau) mitzumachen.
Eigentlich hatte ich ja auch vor gehabt, an den Start zu gehen, ich muss aber gestehen, dass ich etwas Schiss vor dem „Massenstart“ in Köln hatte.
Ca. 25 km ziemlich flach durch die Stadt mit mehreren hundert anderen um einen drum herum – da brauche ich nicht drumherum reden: das stresst mich (zurzeit)!
Leicht abschüssig nach Frankfurt
Erstmalig hatte ich dieses beklemmende Gefühl bei Eschborn – Frankfurt, wo ich den Start noch krasser finde, da es leicht abschüssig von Eschborn nach Frankfurt geht, gefolgt von der schönen, aber unentspannten Durchfahrt durch Frankfurt…
Ich habe mittlerweile ein Alter erreicht, wo ich mich tatsächlich frage, ob ich mich wirklich noch diesen Sturzgefahren aussetzen soll.
Letztes Jahr bin ich ja noch recht zügig bei Rund um Köln mitgefahren (siehe Rennbericht), aber nach meinem TAMTAM in den letzten Wochen mit dem Knie hatte ich absolut keine Lust wieder auf irgendwelche (möglichen) Arztbesuche….
Entsprechend nutzte ich die recht bescheidene Wettervorhersage (es war leichter Regen vorhergesagt) sicherlich als Vorwand, um nicht an den Start zu gehen.
Hinterher ärgerte ich mich, aber das ist nun mein Problem…
Im heutigen Blog gibt es zwei Dinge – einmal eine kleine Fotostory oben vom Schloss Bensberg und dann noch ein paar interessante Vergleiche der Leistungsdaten der Profis mit den schnellen Jedermännern (direkt hinspringen!).
Die Profis hatten gestern mal wieder eine sehr schnelle Rund um Köln Ausgabe inkl. einiger KOMs auf Strava!
Herzlichst,
Daniel
(Teil 1) Fotostory: Rund um Köln am Schloss Bensberg
- hier die schnelle Rennspitze der 60er Strecke
- sehr cool: Thomas Peffer (3. von links oder einfacher: 1. von re.) war unser Guide im SpeedVille Mallorca Bikecamp 2024 – er fährt mittlerweile für das well:fair Team und finishte später auf einem bockstarken 2. Platz
- das Auge ist natürlich auch immer offen für schicke Rennräder
- bei der Durchsicht meiner über 500 Fotos blieb dieses Bild unter anderem hängen
- wie ich finde ein sehr schönes Rennrad von Cube
- ordentliche Oberkörpermuskulatur – sie sprang auch ins Auge
- und eine sehr auffällige weiße Felge, die ich so auch noch nie gesehen hatte
- ich dachte kurz, er hätte das nächste Zwift Level erreicht
- ihn musste man lieb haben…
- übrigens, auch eine sehr ordentliche Brustmuskulatur
- ich wünschte bei mir könnte der Pony unterm Helm so hervorgucken
- bei diesem SEHR sympathischem Teilnehmer hatte sich die Kette im Rahmen verklemmt
- sehr interessant als Außenstehender zu beobachten, er war sehr nervös und es musste ganz schnell weitergehen – die Rennspitze war schon gefühlt eine Stunde durch
- es ging (wie in 99% der Fälle) um rein gar nichts, aber für ihn noch um alles
- kennt jeder von sich selbst
- von der Startunterlagenausgabe direkt ins Rennen?
- bei der Ausgabe war ja noch ein leckeres MÜHLEN Kölsch mit inkl. als Wegzehrung
- musste fast so leiden wie bei unserer Fahrt im Camp auf Mallorca :-)
- unsere Maschine im Coaching Florian Sauer (siehe meinen Talk mit ihm)
- er ging als Gastfahrer für Strassacker an den Start und finishte gleich mal als bester Teamfahrer auf Platz 3 (per Zielsprint)
- Zielzeit: 2:47:30 min. (43,2 km/h)
- als Trio hatten sie satte 4 Minuten Vorsprung vor Platz 4 und knapp 5 min. auf Platz 5
- wir zeigen weiter unten noch ein paar Leistungsdaten von ihm – sehr beeindruckend war aber seine Leistung hier am Schloss Bensberg Anstieg (2,2 km bei 3,9%):
- 4:05 min
- 32,4 km/h (!!)
- Leistung: 421w (!!)
- zum Vergleich beim Schloss Bensberg:
- die besten Jedermänner Velodom 60: 4:24 min (30,1 km/h)
- Profi Marco Haller: 3:43 min. | 35,8 km/h | 450w
- was genau machte dieser Shuttlebus im Nadelöhr am Kopfsteinpflaster?
- es war eh schon etwas wuselig, da hier die schnellen Gruppen der 120er auf die Langsameren der 60er Strecke getroffen sind
- ich mag mir nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn er die Rennspitze der 120er blockiert hätte
- HAT er aber nicht – von daher nochmal Glück gehabt und für nächstes Jahr optimieren @ Rennorga!
(Teil 2) Leistungsdaten Vergleich: Hobby vs. Profis!
So, jetzt abschließend nochmal ein sehr interessanter Vergleich in Zusammenarbeit mit unserem Coach Philipp!
Wir vergleichen die schnellsten Jedermänner mit den Profis…
Ferrenberg von Overrath (120km und Profis)
- Hauptanstieg 1.15km und 8.6%
- Beste Jedermänner 3:11min und 22.5km/h – das ist ein VAM (siehe die Relevanz der VAM zur Einordnung der Leistung!) von beeindruckenden 1926m/h
- Dafür braucht z.B. ein Fahrer aus der Spitzengruppe (unser Athlet im Coaching Florian Sauer) 512w!
- Profis 2:55-3:00min und 24.1km/h – das ist sogar ein VAM von über 2000m/h (2072m/h)!
Immekeppel – Voikskülheim (120km und Profis):
- Hauptanstieg 2.8km und 5.0%
- Beste Jedermänner 6:35min und 25.8km/h
- 392W werden getreten für einen VAM von 1256m/h, diese ist bei 5% Steigung natürlich geringer
- Wichtig: Hier ist die Ausreißergruppe bei den Jedermännern schon etabliert, also weniger aggressiv gefahren
- Die Profis fahren unglaubliche 5:30-5:35min und 30.8km/h
- Das ist sogar ein VAM von über 2000m/h (2072m/h)!
- Marko Haller (Tudor Pro Cycling) tritt dabei 482W!
- Hier ist zu beachten, dass bei 5% noch ein relevanter Windschatteneffekt auftritt, der bei einem 100-Mann-Peloton deutlich stärker wirkt als bei der kleinen Frontgruppe der Jedermänner!
Sand (Alle Gruppen)
- Hauptanstieg 590m und 9.1%
- Beste Jedermänner 120km: 1:33min und 22.9km/h
- Die Leistung von 568W bei Sven Thurau reicht nochmal für einen VAM von 2083m/h!
- Das fahren hier die Verfolger der Spitzengruppe!
- Beste Jedermänner 60km: 1:47min und 19.6km/h
- Wattleistung hier in der Spitzengruppe um Thomas Peffer bei 435W, der VAM bei beachtlichen 1784m/h!
- Profis: Nils Politt geht hier als erster rüber mit gerade mal 1:20min und 26.9kmh!
- Ein VAM von 2445m/h! Von ihm selbst haben wir keine Leistungswerte, aber Marco Haller (zur Einordnung) braucht 3s länger und tritt extreme 701w.
Back to finish (finalen 23km vom Schloss Bensberg ins Ziel)
- Interessanter Vergleich der Pace im normalen Terrain
- Beste Jedermänner 120km: 28:51min mit 48.3km/h (324w)
- Beste Jedermänner 60km: 30:35min mit 45.5km/h (277w)
- Profis: 27:14min mit 51.4km/h (223w)