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Welche Muskeln werden beim Rennradfahren trainiert?

by Daniel

Im heutigen Blog geht es um die so immens wichtige Muskulatur beim Rennrad fahren!

  • Welche Muskulatur wird (primär) beansprucht?
  • Wo kommt all die Power her?
  • Welcher Typ Muskelfasern bist du? Typ 1 oder 2?

Jens hat sich dem super spannendem Thema einmal angenommen und gibt dir hier die wichtigsten Infos!

Viel Spaß damit!

Herzlichst,
Daniel

Welche Muskeln trainieren wir auf dem Rennrad?

Von Jens Claussen

Mehr Muskulatur = mehr Leistung auf dem Rad?

Nicht zwingend……. Die richtige Mischung macht´s!!!!

Wir kennen es alle aus dem TV:

Der Bahnsprinter hat einen unglaublichen Beinumfang und kann für ca. 10 Sekunden bis zu 2000 Watt abrufen, könnte auf einer langen Bergetappen aber unmöglich mit den Top Bergfahrern mithalten, deren Beine oft aussehen wie dünne „Stelzen“.

Siehe auch dieses Bild hier vom Grand Depart der TDF in Düsseldorf in 2017.

Grand Depart Düsseldorf
Apropos Stelzen: Der ehemalige Top Bergfahrer Aru bei der TDF in Düsseldorf (2017)

Woran aber liegt das nun? Könnte ein Sprinter ein guter Bergfahrer werden oder aber anders herum? Wie müsste er dazu trainieren?

Um diese Fragen beantworten zu können, müsst ihr erstmal wissen, welche Muskeln beim Rennradfahren generell trainiert bzw. beansprucht werden!


Primär und sekundär beanspruchte Muskulatur

In der Trainingswissenschaft benutzt man hier die beiden Begriffe primär und sekundär beanspruchte Muskulatur, soll heißen: 

Primär: ALLE Muskeln (Mukelgrupppen), die an der Tretbewegung auf dem Rad beteiligt sind. Sie werden beim Radfahren DYNAMISCH trainiert.

Sekundär:ALLE Muskeln (Muskelgruppen), die auf dem Rad Stütz- und Haltearbeit leisten. Sie werden beim Radfahren STATISCH trainiert. 

Muskulatur beim Radsport
Welche Muskeln werden beim Rennrad fahren beansprucht/trainiert?

ROT = Primär beanspruchte Muskulatur BLAU = Sekundär beanspruchte Muskulatur

4-phasiger Tretzyklus

Im 4 phasigen Tretzyklus (Schub-, Druck-, Zug- und Hubphase) wird die aktiv arbeitende Muskulatur (Primär beanspruchte Muskulatur) dabei folgendermaßen trainiert:

  • Den größten Teil der Arbeit nehmen Beinstrecker und Hüftstrecker ein (in der Schub- und Druckphase von 0° bis 180°)
  • Schienbeinmuskulatur, Bein– und Hüftbeuger bestimmen dann genau in dieser Reihenfolge in gleichem Anteil die Arbeit in Zug- und Hubphase  (180° bis 0°). 

Wie arbeiten und funktionieren unsere Muskeln?

Von den (je nach genetischer Veranlagung) 656 Muskeln, die wir haben, sind über 600 (Skelettmuskulatur) für unsere Bewegung verantwortlich.

Dabei ist der Körper relativ simpel aufgebaut:

Jeder Muskel hat einen sog. Gegenspieler (auch AGONIST und ANTAGONIST genannt).

Diese „Muskelspieler“ bestimmen in ihrer Arbeitsweise unsere Leistungsfähigkeit und sollten natürlich auch ausserhalb des Radfahrens zusätzlich trainiert werden!!

Das Radfahren hat nun gegenüber anderen Sportarten wie z.B. dem Laufen einen Riesenvorteil:

Unsere Muskeln werden hierbei nur aktiv verkürzt (konzentrische Muskelarbeit) und nicht wie z.B. beim Laufen durch den Bodenaufprall des Fußes passiv gedehnt (exzentrische Muskelarbeit).

WICHTIG!!!

Konzentrische Muskelarbeit kann der Körper besser „wegstecken“ als die exzentrische – mit ein Grund, warum Radfahren so oft als Sportart empfohlen wird!!

Jetzt aber bitte nicht falschen verstehen: das exentrische Krafttraining ist im Radsport enorm wichtig. Es stabilisiert unseren Senhen- und Bandapparat und verbessert die Beweglichkeit!

Die Spannung auf die Muskelfasern ist dabei jedoch ungleich höher! Soll heissen: höhere Verletzungsgefahr bei falscher Dosierung! längere Erholungszeiten!

Klingt bislang alles ziemlich einleuchtend…. OK, ich muss mehr Krafttraining machen, dann werde ich automatisch auf dem Rad besser. Liest man ja auch überall und ist ja grundsätzlich auch nicht falsch….

ABER: Krafttraining ist nicht gleich Krafttraining und Krafttraining ALLEINE bringt uns Rennradfahrer nicht voran…

DENN: Jeder Radfahrer hat muskuläre Ungleichgewichte (Dysbalancen) – Männer mehr als Frauen! – die sich durch falsches Kraft-training, schlechte Sitzposition, unrunder Tritt und Einseitigkeit im Arbeitsalltag  verschlimmern…

ALSO: geht zu einem Physio und/oder Sportwissenschaftler und lasst eure persönlichen muskulären Dysbalancen anhand einer Muskelfunktionsdiagnostik bestimmen (dauert so ca. 45 min).

Die Empfehlungen, die ihr dann für euer Training erhaltet, sind mehr wert als ein neuer Laufradsatz für 1.500 €!!!


Was sind TYP1 und TYP2 Fasern im Muskel?

… und was bedeuten diese „Muskeltypen“ für das Rennradtraining?…….

Eine Frage, die immer wieder bei uns aufpoppt!

Jeder Radsportler hat genetisch bedingt, zunächst unabhängig von Training, eine individuelle Verteilung von TYP1/Typ2 Muskeln.

Dabei hat der „Durchschnittsmensch“ (den es ja eigentlich gar nicht gibt 😉) ca. 10% mehr von den TYP1 Muskeln im Körper!

TYP1 = diese Muskelfasern sind LANGSAM zuckend, AUSDAUERND und haben eine ROTE Farbe

TYP2 = diese Muskelfasern sind SCHNELL zuckend, KRAFTVOLL und haben eine WEISSE Farbe


Daniel von SpeedVille
Eher der TYP 1 Muskeln oder TYP 2 Muskeln?

Stell dich vor den Spiegel …..

….. und du wirst ziemlich schnell herausfinden, von welchem TYP Muskeln du mehr im Körper hast!

  • Bist du eher der schlanke und drahtige Fahrer, wirst du anteilig deutlich mehr TYP1 Muskeln haben. Für dich ist Krafttraining genau so wichtig wie für jeden anderen Radfahrer, du wirst aber kaum sichtbare Veränderungen an dir erkennen….
  • Bist du eher der kompakte und muskulöse Fahrer, wirst du anteilig deutlich mehr TYP2 Muskeln haben. Das Krafttraining macht sich bei dir sichtbar bemerkbar!

DENN: nur die weißen Muskelfasern (TYP2) sind durch Training/Krafttraining in der Lage sich zu verdicken und an Querschnitt (also sichtbar!) zuzunehmen


Kann man durch gezieltes Krafttraining TYP1 in TYP2 Fasern verwandeln und umgekehrt?

Umwandlung von TYP1 in TYP2 Fasern:

NUR operativ oder durch Elektrostimulation möglich – also ohne Bedeutung für uns!!!!

Umwandlung von TYP2 in TYP1 Fasern:

Bedingt, durch REGELMÄSSIGES, (2-3x pro Woche) gezieltes Krafttraining, möglich – hier: Kraftausdauermethode wählen mit höheren Wiederholungszahlen (z.B. 3×20) und Gewichten, die in der letzten Serie noch sauber (d.h. du zitterst nicht wie Espenlaub) ausgeführt werden können!


Laurin Krohn
Welcher TYP ist Laurin? I oder II?

FAZIT und TIPPS für deine Muskulatur!

  1. Unsere „starren“, gebeugte Haltung auf dem Rad führt zu einer klaren EINSEITIGKEIT in unserem geliebten Sport
  2. Dieser Einseitigkeit MÜSSEN wir durch geeignete Maßnahmen immer wieder entgegenwirken, um Leistung zu verbessern und Probleme zu vermeiden
  3. Holt euch Rat (Muskelfunktionsdiagnostik) und erkennt damit eure Stärken und Schwächen
  4. Macht dann neben dem Radfahren nicht nur individuelles Krafttraining, sondern auch Koordinations,- Stabi-, und Core Training – Stichworte sind hier: Trainieren der inter- und intramuskulären Koordination und des runden Tritts
  5. Kontaktet hierzu unsere Coaches!

Der Winter ist absolut geeignet, um sich neben dem Radfahren mal intensiver dem eigenen Körper zu widmen!

Und denkt dran, die richtige Mischung macht´s 😊

Euer Jens


Rakete

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