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[880 TSS!] Wie krass schmerzt ein Double-Everesting in Rekordzeit?

by Daniel

Man kann es nicht wirklich in Worte packen, aber das ist schon eine VERDAMMT starke Leistung!

Und macht einen natürlich auch sehr, sehr stolz.

Denn unser Freddy (wird seit ca. 1,5 Jahren von uns gecoacht) fuhr am 10.4. einen 2-fachen Everesting am Kandel in Rekordzeit.

Man braucht eigentlich nur die Zahlen zu listen, um zu verstehen, welch krasses „Monster“ Freddy hier bezwungen hat.

  • Höhenmeter: ca. 17.800
  • Dauer: 23:26 Stunden
  • Distanz: 401 km
  • ø Leistung: 202 Watt (2,97 W/kg)
  • Normalisiert: 225 Watt
  • @ HF: 128 Schläge
  • Max. HF: 159 Schläge
  • Kalorien verbrannt: ca. 17.000 kcal
  • TSS: 880
17700 Höhenmeter in Rekordzeit
Fuhr 2x den Mt. Everest hoch, Frederik Böna

Im heutigen, sehr umfassenden Blogpost, spricht Freddy mit seinem Kumpel Dominik (hat ihn maßgeblich hierbei unterstützt) darüber, wie heftig sich dieses Double-Everesting eigentlich anfühlte.

Und um das Ganze einmal mit Zahlen zu untermauern, hat unser Coach Philipp die 23,5 Stunden im Sattel sehr ausführlich analysiert und zeigt auf, welch harte Belastung Freddy hier sehr, sehr gut gemeistert hat.

Fangen wir mit dem Seelenleben an:

Was geht im Kopf vor, wenn man 2x den Everest in Rekordzeit hinauffährt? Schaut euch unbedingt das Video an, da sind sehr coole Clips von den 20 Auffahrten reingeschnitten.

Sehr gut gemachtes Video @dominikcyclist !

[Video] „Was geht im Kopf vor, wenn man 2x den Everest hoch fährt?“

Sehr coole Einblicke im Talk mit Freddy und Dominik (Video von Dominik Schäfer, @dominikcyclist)
[Zeitstempel der interessantesten Passagen]

[0:45]

Warum hast du das eigentlich gemacht, Freddy? Sehr berechtigte Frage von Dominik. Freddy schildert hier sehr gut seine Beweggründe, deutlich aus der Komfortzone zu gehen.

[1:50]

Wie hat sich Freddy konkret auf das Event vorbereitet?

Tolle Unterstützung von Freundin Kathi
Weltklasse Support von Freundin Kathi

„Ohne Kathi hätte ich das nicht geschafft!“

[6:40]

Wie viele Menschen haben ihm konkret bei der Umsetzung geholfen? Wie war die Organisation?

Hervorheben möchte ich (Daniel) an der Stelle aber auch nochmal Freddy’s Freundin, Kathi. Schaut euch mal die Videoaufnahmen oben an. Ohne eine solche Unterstützung ist solch ein Unterfangen nicht zu stemmen.

Tipp eines alten Mannes: Immer schön lieb sein zu ihr, Freddy :-)

Welcher Weltrekord ist das jetzt?

[10:40]

Um 2 min. verbessert: Wie hart war, die Rekordzeit überhaupt zu knacken?

Hinweis: Es ist noch nicht ganz raus, ob das jetzt ein verbesserter Weltrekord war oder ein eigener (neuer) Weltrekord war, denn MTB-Profi Tiago Ferreira ist das nicht nur mit einem MTB gefahren, sondern natürlich auch auf deutlich „wackligerem“ Untergrund (siehe Bericht bei Redbull).

[12:30]

Ab welcher Auffahrt (der 20) am Kandel wurde es zäh?

Motivation auf der Straße
Kandel Anstieg bei Freiburg

Herausforderung Kandel

[14:10]

Wie gefährlich war die Abfahrt am Kandel?

Zitat Freddy: „In manchen Löchern beim Kandel hatte ich Angst, dass ich reinfalle und nicht mehr rauskomme!“

[19:45]

Was kommt als Nächstes (Verrücktes) von Freddy?

Ein Parkhaus Everesting wäre lt. Freddy und seiner Freundin Kathi eine lustige Idee.


Leistungsanalyse Double-Everesting

Leistungsanalyse

Die Herausforderung (fast 20x Alpe d’Huez)

Rollen wir das Ganze nochmal von vorne auf:

Was heißt konkret Everesting bzw. Double-Everesting?

Double Everesting heiß recht simpelt: Die doppelte Höhe des Everests an einem Anstieg, rauf-und-runter! Immer nur eine Auffahrt, immer nur eine Abfahrt.

Um ein Everesting möglichst zügig zu fahren, gilt es hierbei den Sweetspot von Höhenmetern am Stück und ø Steigerung des Anstiegs zu finden.

In diesem tollen How To Blog mit Tobi schlaut uns Tobi mal zu dem Thema Everesting von A-Z auf (zum Blog!).

Die Höhenmeter sind dabei die des Everestings:
Also, 2x 8848m = 17696m.

Das ist fast 16x Alpe d‘Huez oder mehr als 10x der Passo Stelvio. Am Kandel sind es genau 20 Auffahrten! 


Erste Auffahrt vs. 20. Auffahrt

Was macht es so schwer?

1) Die schiere Dauer im Sattel: Wir rechneten zuvor mit mind. 23:00 bis 23:15 Stunden! 

2) Das Pacing: Nicht zu hart angehen, und später abbauen VS. Nicht zu langsam angehen und die Zielzeit verfehlen

3) Die Ernährung: Frederik muss ständig Energie zuführen, damit der Körper die Ausdauerleistung stabil erbringen kann. Die Nahrung muss aber auch effektiv absorbiert und gut verdaut werden. 

4) Die Konzentration: Wo es rauf geht, muss man auch wieder runter. Das erfordert Fokus, gerade bei einer so einer langen Abfahrt! 

5) Das Material: Leichtes Rad, funktionierende Bremsen und wie sich herausgestellte auch eine geladene Batterie im Powermeter! 

6) Die POWER: Natürlich muss man für den Rekord auch eine hohe Leistung durchhalten. Für Freddy sind das nach Pacingplan mind. 3,6-3,8w/kg Kletterpace (245-260w) vom Start weg! 


Athlet Freddy Böna

Der Rekord (Zahlen, Daten & Fakten)

Zusammenfassung (Teil 1)

(Erfolgsformel) Freddy schafft den Rekord über eine SEHR stabile Belastung

Sein Rating für den Tag: 8,5/10! „Am Anfang musste ich mich zusammenreisen, nicht härter zu treten“! 

Das Pacing um 70% muss er in den späten Abendstunden aufgeben, aber er verliert niemals die Kontrolle und bleibt stets über 3w/kg! „Irgendwann fiel es mir schwer, die Watt überhaupt hochzuhalten“. 

Kandel Anstieg bei Freiburg
Foto: Openstreetmap, Veloviewer

Chapeau: Kaum aerober Drift!

BEMERKENSWERT: Trotz der unglaublichen Dauer mit Kletterkilometern hält er den aeroben Drift in Grenzen. Auch nach 21 Stunden ist er bei den 19. Auffahrt (216W) immer noch bei 126bpm im Schnitt! 

Zum Vergleich: Zu Beginn sind es bei 260W knapp 143bpm. 

Was alles für eine sehr, sehr gute Grundlage spricht – was wir entsprechend im Training bei Freddy sehr hoch gewichten.


Zusammenfassung (Teil 2)

Die Abfahrt: Freddy gesteht sich ein, dass er „einen weiteren Rekordversuch eher nicht am Kandel fahren würde“, da er sie als „Katastrophe empfand und dadurch auf Dauer sehr anstrengend.“

Er war nach einigen Stunden sehr verkrampft! 

Mit der Zeit geht das auf den Nacken, Rücken und die gesamte Muskulatur.

Das kostet Körner! 

Die Bedingungen: Der April hatte sich zum Zeitpunkt des Rekords noch nicht von seiner besten Seite gezeigt. Das wird vor allem in der Nacht zu einem negativen Faktor, da der Körper etwas runterkühlt. 


ERNÄHRUNG
Was hat Freddy zu sich genommen?

Für die ersten 12-13 Stunden ernährt sich Freddy rein flüssig: Mit Power Carb von Ministry of Nutrition (komplette Rezeptur stammt von unserem Ernährungsprofi Robert Gorgos; berät komplettes TDF Team!)

Pro Stunde nimmt er knapp 80g Kohlenhydrate zu sich, hauptsächlich am Berg – in der schwierigen Abfahrt klappt es nicht. Nach der Abfahrt bekommt er eine neue Flasche gereicht.

Das geht bis in die Abendstunden gut, aber im Sinne der Magenverträglichkeit stellt er danach auf teils feste Nahrung in Form von Bananen um.

Er ergänzt dies durch die Nacht mit Fast Carb von Ministry of Nutrition (weniger KH als Power Carb) und einigen Gels (mit Koffein), ohne den Magen zu überreizen.

„Das ist hier der Schlüssel. Generell funktioniert bei mir Essen auch nach vielen Stunden im Sattel noch sehr gut, aber ich versuche bewusst, den Magen nicht zu überfordern“, so Freddy’s Feedback. 

Interessant: Zwischendrin ist er in der zweiten Hälfte einige TUC-Kekse, „um mal etwas zu kauen und etwas Salziges zu  essen“! 


Dran denken:
Freddy unterstützt mit dieser Aktion Frauen in Not!

Der sehr sozial engagierte Radsportler aus der Nähe von Sinsheim sammelt mit dieser irren Aktion Spenden für das Frauenzentrum Sharak (Afghanistan).

Wer das belohnen möchte und den notleidenden Frauen mit einer kleinen Spende unter die Arme greifen will, findet hier weitere Infos & Details.


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>> Alle Details & Infos zu unserem Coaching (hier klicken!)

Hier einige sehr coole Entwicklungen unserer Athleten:

(Rainer) Von 3,8 auf 4,6 W/kg in nur 1,5 Jahren!

In dieser beeindruckenden Analyse (siehe Link!) beschreiben wir, wie wir den knapp 50-jährigen (Best-Ager) Rainer mit unserem Training zu einem Top Radmarathonfahrer entwickelt haben.


Andrea Heinrich

(Andrea) Voll durchgestartet mit 53 Jahren: Von 70 auf 55 kg und sehr respektablen 3,6 W/kg an der FTP!

Andrea beschreibt in dieser durchaus sehr tief gehenden Geschichte (siehe Link!) wie ihr unser Coaching dabei geholfen hat, wieder mehr Drive und Spaß im Leben zu bekommen! Als alleinerziehende Mama trainiert sie mit unseren intelligenten Vorgaben zwischen 8-10 Stunden in der Woche und erzielt bereits sehr, sehr starke Leistungen (inkl. Everesting & Co.)


Frederik Böna

Aber auch bereits sehr austrainierte Radsportler wie unseren Freddy Böna (5,07 W/kg) machen wir immer noch deutlich schneller! 

Frederik gewährt in diesem tollen Rennbericht (siehe Link!), wie ihn das Training mit uns trotz seiner ordentlichen Trainingshistorie immer noch weiter nach vorne bringt. Innerhalb eines Jahres hat er seine FTP mit uns von starken 320w auf mittlerweile 360w verbessert (siehe dazu auch diesen Bericht von ihm!). Damit dürfte er in den nächsten 1-3 Jahren (wenn er hoffentlich wieder stattfindet) beim Ötzi in die Top 20 reinschnuppern…

Fotos: privat, Dominik Schäfer, Katharina Stürmer

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