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Rose Xeon CWX 3000 im Test: Viel „Wow-Effekt“ zum echt fairen Preis!

by Daniel

Du willst ein Rennrad, das schnell ist, gut aussieht, über eine super Ausstattung verfügt, und klar, zu viel kosten sollte es auch nicht? Wenn dem so ist, dann kann ich dir besten Gewissens das Rose Xeon CWX 3000 empfehlen – Roses performante Aero-Maschine. Im Frühjahr/Sommer durfte ich das Rad für knapp 2.000 km testen. Meine Erfahrungen mit dem Racebike in diesem Artikel…

Rose Xeon CWX 3000 Test
Rose Xeon CWX 3000 mit Stages Powermeter

Wow? Supersportlich? Sexy Preis?

Ich habe echt sehr lange überlegt, wie ich den Testbericht für das Aero-Rad von Rose beginne. Nach reiflicher Überlegung, es waren nicht mehr als drei Sekunden, ist es aber der „Wow-Effekt“ geworden. Ohne Wenn und Aber.

„Wow“ vor allem deswegen, weil ich nach gut drei Jahren, in denen ich diesen Rennrad-Blog mittlerweile nun betreibe, noch nie so viel Feedback – durch die Bank weg positives, es gab noch ein paar wenige, die sich mit den Scheibenbremsen schwer tun – für ein Rennrad bekommen habe. Tatsächlich habe ich noch nie so viele Blicke auf mich gezogen, wenn ich mit einem Rennrad unterwegs war.

Sicherlich nicht wegen meines guten Aussehens, viel mehr wegen des sexy Designs von Roses Aero-Rakete in lemongreen Lackierung. Schade eigentlich.

Knapp 2.000 Kilometer waren es nun in Summe, die ich mit dem Xeon CWX 3000 im Frühjahr/Sommer 2017 in Deutschland, Belgien, Österreich und Italien cruiste, ballerte – oder im Wettkampf, wie Rund um Köln, taktierte. Kurze Krawallattacken wie lange marathonähnliche Ausfahrten in den Bergen: Kaum einer, der sich nicht nach dem auffallenden Flitzer den Hals verrenkte.

Nach dem Rund um Köln Rennen im Juni war es dann an der Zeit, Servus zu sagen. Schweren Herzens gab ich das Aero-Rennrad zurück an die Bocholter – jetzt endlich schaffe ich es, meine Erfahrungen niederzuschreiben.

Legen wir los mit diesem Testbericht.

Übersicht dieses Tests:

1) Optik des Rose Xeon CWX 3000
2) Fahrkomfort des Aero-Rennrads
3) Ideale Einsatzzwecke des Xeon CWX
4) Kurzinterview mit Rose-Entwickler Jürgen Telahr

Hinweis [März, 2018]: Leider ist das Rose Xeon CWX mittlerweile ein Auslaufmodell im Rose Angebot. Es kann durchaus sein, dass das Bike nicht mehr in deiner Größe verfügbar ist bzw. ausgeliefert wird!
Tipp: Eine AKTUELLE Übersicht der ROSE Rennräder (Aero, Marathon, Racebikes etc.) mit allen Tests & Erfahrungsberichten findest du hier (siehe Link).

Meine Erfahrungen mit dem Aero-Rad von Rose

Nach den exakt 1.967 gefahrenen km (siehe Strava) mit dem Xeon CWX 3000 möchte ich meine subjektiven Eindrücke wie folgt gliedern: Optik, Fahrkomfort und Einsatzzwecke für das Rose Xeon CWX 3000.

Optik vom Rose Xeon CWX 3000

Lackierung:

  • das Aero-Rad kommt in der Lackierung „lemongreen“ – eine sehr auffällige Farbe: sehr frisch, sehr sommerlich – mir persönlich gefiel sie wirklich gut, passte natürlich perfekt zu den SpeedVille Farben
  • in anderen Ausstattungsvarianten bietet Rose das Xeon CWX 3000 noch in der Lackierung dunkelgrau/rot an – mir persönlich gefällt das lemongreen deutlich besser, da einfach knalliger – mehr: Hier bin ich und let’s go!

Geometrie:

  • beim Blick auf die Geometrie sticht vor allem das racige Aero-Design mit der fast senkrecht im Wind stehenden Sattelstütze ins Auge, genau wie das mit dem Hinterrad geformte/gewölbte Sitzrohr
    • bitte erwartet keinen zu großen Komfort, das Xeon CWX 3000 ist eine sportliche Tempomaschine – die generierte Kraft geht direkt ins steife Tretlager
  • das leicht nach oben geschwungene Oberrohr unterstreicht ebenfalls das Aero-Design – sieht einfach sehr, sehr schnell aus. Ist es auch
  • die Stack-to-Reach ist laut Tour Magazin mit 1,36 beziffert, was für eine sportlich gestrecktere Sitzposition spricht

Sattel:

  • den Selle Italia Sattel selber, muss ich gestehen, mochte ich, zumindest was die Optik anbelangte, nicht zu 100%, war mir einfach zu glänzend, zu „italienisch“ – der Sitzkomfort hingegen, war aber wider Erwarten sehr gut – darauf kommt’s ja final auch an
  • Auch nach mehrstündigen Ausfahrten hatte ich keine Problemchen am Bobbes oder Anzeichen einer drohenden Impotenz an anderer Stelle
    • Hinweis: Im Rose Shop könnt ihr unter mehreren Varianten von Selle Italia Sätteln für das Xeon CWX wählen – oder natürlich den eigenen draufschrauben
    • bitte drauf achten, dass die (zwei-stufigen) Sattelstreben kompatibel mit der Halterung sind (siehe Foto)

Laufräder:

  • das Rose Xeon CWX kommt standardmäßig mit den hauseigenen Rose DX-1650 Alu-Laufrädern (Felgenhöhe: 31 mm, Gewicht: ca. 1.650 g)
  • ich hatte für diesen Test das Upgrade der Laufräder drauf: die ROSE CW-1550 Carbon Disc Laufräder (Felgenhöhe: 44 mm, Gewicht: ca. 1.550 g)
  • die Laufräder sehen schick aus und machen dank der 44 mm Hochprofiler einen „bösen“ Sound während der Fahrt – I Like!

Scheibenbremsen & Gruppe:

  • nach dem Canyon Endurace Allrounder war das Xeon CWX mittlerweile das zweite Rennrad mit Scheibenbremsen, das ich in diesem Jahr fahren durfte
  • und auch hier muss ich sagen: Für mich überwiegte das deutliche bessere/komfortablere/sicherere Bremsen eine alt etablierte Meinung, dass an ein Rennrad per se Felgenbremsen gehören
    • erstaunlich übrigens, wie oft ich von anderen Rennradfahrern gehört habe, dass sie beim nächsten Bike ernsthaft überlegen, „auf Scheibe“ zu wechseln
    • meine Meinung: Leute, wir werden alle keine TDF mehr fahren – lieber 10 Sekunden länger berghoch, dafür aber mit normal temperierten Felgen runterfahren. Fragt mal eure Familien nach deren Meinung, lohnt sich!
  • Gruppe auf dem Rennrad: Auf dem Xeon CWX 3000 war die Shimano Ultegra drauf mit einer 52/36 Übersetzung; gewohnt gut – mehr muss man dazu nicht sagen
  • um meine Leistung messen zu können, habe ich schnell den linken Kurbelarm getauscht und meinen Stages Powermeter (Ultegra, 172,5 mm Kurbelarm) draufmontiert. Eine Sache von weniger als vier Minuten. I Like again!

Gesamteindruck Optik:

+ sehr, schickes sportliches Design mit aerodynamischen Formen
+ sehr markante, frische Lackierung – das Rad sticht hervor und fällt auf!
+ sicheres Bremsen dank Scheibenbremsen
– glänzender Sattel nicht wirklich meins; kann aber natürlich getauscht werden

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Wichtigsten Daten des Aero-Rennrads auf einen Blick:

  • verfügbare Größen: 51, 54, 57, 59, 62
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Rahmengewicht: ab ca. 1.150 g
  • Gewicht Komplettrad: ca. 7,8 kg (Gr. 57)
  • Farben: lime-green, black-grey
  • Gruppe: Shimano Ultegra
  • Kurbel: Shimano Ultegra FC-6800, 52/36
  • Scheibenbremse: Shimano ST-RS685 / BR-RS805 160mm/160mm
  • Preis ab: 2.699€

Fahrkomfort des Xeon CWX

  • das Xeon CWX 3000 ist ganz sicher kein Rennrad für gemütliche Kaffeefahrten – kann man natürlich auch machen – der übergeordnete Zweck ist aber ganz sicher das schnelle Fahren bzw. Tempo bolzen – entsprechend überwiegt das wettkampforientierte Fahrgefühl: das Rad ist hart, das Rad ist schnell, das Rad hat Vortrieb und somit einen wunderbaren Geradeauslauf
  • dank des kompatiblen Ritchey-Lenkers (Comp Road Streem II) lässt sich ein Aero-Lenkeraufsatz problemlos montieren, so dass das Rose Xeon CWX auch eine echte Option für Triathleten sein kann
  • also, erwartet keinen zu hohen Komfort; einen Ötztaler Radmarathon oder einen Radmarathon mit mehreren tausend Höhenmetern würde ich nicht unbedingt mit dem Aero-Rad fahren (Übersicht weiterer Rose Rennräder im Test)
  • der Rahmen ist sehr steif – bei der Konstruktion hatte die direkte Übertragung ins steife Tretlager laut Entwickler Jürgen eine sehr hohe Prio
  • das Gesamtgewicht liegt bei ca. 7,8 kg in Größe 57 (Angabe des Herstellers), was für ein Aero-Rad nicht wirklich schwer ist
  • in der Ausgabe 3/2017 gab das Tour Magazin den Stack-to-Reach Koeffizienten mit 1,36 an, was für eine sportlich gestrecktere Sitzposition spricht – wie schon erwähnt: Das Xeon CWX ist ein Wettkampfrad, ein echtes Race Bike
  • den sehr ruhigen Lauf verdankt das Rad auch den Nonplusultra Reifen am Markt, mit denen das Xeon CWX serienmäßig ausgeliefert wird: Continental GP4000 S II in 25 mm Breite
    • ganz ehrlich: Unter 25 mm mag ich schon nicht mehr fahren. Alle meine Räder haben mittlerweile 25 mm breite Reifen

Gesamteindruck Fahrkomfort:

+ sportliches Fahren mit sehr gutem Geradeauslauf
+ hohes Maß an Aerodynamik dank spezieller Geometrie
+ hohe Steifigkeit
+ keine Cw-Einbußen durch Scheibenbremsen (siehe Interview Entwickler)
+ ideale Sitzposition dank kompatiblem Lenker
+ recht niedriges Gewicht für ein Aero-Rad (mit Scheibenbremsen)
+ hochwertige Ausstattung zum fairen Preis

Ideale Einsatzzwecke des Rose Xeon CWX 3000

  • wie oben bereits erwähnt, das Xeon CWX 3000 ist das ideale Rennrad zum fairen Preis für Tempobolzer, Kriterienfahrer, GCC-Fahrer, und dank des möglichen Zeitfahrlenkers auch sehr gut für Triathleten geeignet
  • ich bin zwar während der knapp 2.000 km auch Touren in den Bergen mit mehreren tausend Höhenmetern gefahren, es gibt aber sicherlich Bikes am Markt, die sich für solche Einsätze, dank der aufrechteren Sitzposition, besser eignen. Trotzdem, auch nach diesen fortgeschrittenen Bergtouren hatte ich keine Beschwerden
  • mein Renneinsatz mit dem Aero-Rad war das GCC-Jedermannrennen „Rund um Köln“ (127 km), das ich mit einer Zielzeit von 3:25 Stunden (ø 36,6 km/h) zumindest 5 Minuten schneller als im letzten Jahr finishte
    • in den Anstiegen im Bergischen Land hatte ich keinerlei Probleme – auf den Ebenen ist das Bike wunderbar „gelaufen“ (siehe Rennbericht)

Weitere Tests:


„Das Bike garantiert sensibles Ansprechverhalten und einfache Beschleunigung bei hoher Trittfrequenz, dank eines steilen Sitzrohrwinkels…“  (9/2016)

tour logo
„Aerodynamisch guter Rahmen, sehr fahrstabil, viele Ausstattungsoptionen…“ (3/2017, Note: 2,0)

Fazit des Test

Ich denke meine Meinung zum Aero-Rad von Rose kommt ziemlich klar durch: Das Xeon CWX 3000 ist ein wirklich sehr, sehr performantes Aero-Rennrad zum absolut fairen Preis. In der Ausstattung, wie ich das Rennrad zur Verfügung hatte, liegt der Preis bei sehr fairen 2.039€ (Stand: Mai/2018). Wenn ich das mit ähnlichen Rädern und entsprechenden Ausstattungen am Markt vergleiche, ist das ein wirklich sehr attraktiver und mehr als fairer Preis.

Beim Rose Xeon CWX sagte mir nicht nur die Performance zu 100% zu – mir gefiel besonders das Design: die erfrischende Lackierung und die aggressive Renngeometrie – so wie es sich für ein Aero-Rad gehört. Sportflitzer statt Golf-Klasse.

Noch ein Hinweis zum Thema Scheibenbremsen: Dass sie besser bremsen, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Wen die Optik am Rennrad noch stört, der kann sich natürlich das Rad mit herkömmlichen Felgenbremsen kaufen – ein Punkt der mich jedoch im Interview mit Entwickler Jürgen echt überraschte, war die Tatsache, dass das Xeon CWX mit Scheibenbremsen tatsächlich keine aerodynamischen Einbußen zu verzeichnen hat (siehe Gespräch mit Entwickler Jürgen). Das Rad mit Scheibenbremse spart 0,3 Watt zum Rad ohne Scheibenbremse (Xeon CW).

Abschließend, da ich diese Frage recht häufig von Lesern gestellt bekomme: Ich habe das Rad in der Größe 57 getestet – meine Körpergröße beträgt 1,86 m. Die Rahmengröße war absolut passend für mich. Ich hatte weder Rückenschmerzen noch Beschwerden im Nacken – auch nicht nach längeren Touren.

Also, ein echter Tipp für alle Rennradfahrer, die ein schnelles, sexy Bike zum fairen Preis haben möchten.

Wow eben!

Kurzinterview mit Entwickler Jürgen Telahr

Ich sprach mit Roses Produktentwickler Jürgen Telahr, um von ihm nochmal eine fachkundige Meinung einzuholen. Denn in meinen Testberichten spreche ich natürlich recht viel über meine Empfindungen – ein neutrales Prüflabor bekomme ich bei meiner Frau nicht durch –, gerne nehme ich mir dafür einen hinzu, der das Ganze mit Zahlen unterlegen kann.

Mit Jürgen Telahr sprach ich über:

– den Produktlaunch des Rennrads
– die Entwicklungszeit für das Rennrad
– die relevantesten Eigenschaften des Rose CWX 3000
– den geeigneten Fahrer für das Bike
– die Aerodynamik der Scheibenbremsen

>> Hier geht es zum Kurzinterview 

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