Von Frederik Böna (@frederik_boena)
Kaum vorstellbar.
Aber es ist noch gar nicht allzu lange her, da war es eigentlich notwendig, bei jeder Rennradtour in einer fremden Region eine Karte mit zu tragen, um sich orientieren zu können.
Egal ob in den anfänglichen Trainingslagern auf Mallorca oder im Rennradurlaub – wenn man sich nicht auskannte, war man mehr oder weniger auf gedruckte Karten angewiesen, wenn man nicht einfach auf gut Glück unterwegs sein wollte.
Natürlich konnte man versuchen, auf einer Karte im Vorfeld eine Tour festzulegen, aber die Schwierigkeit, sich diese Tour auch merken zu können, war sehr stark abhängig von deren Länge und von den entsprechenden Straßen.
Eine lange Tour auf kleinen, schmalen und verlassenen Straßen in einer unbekannten Gegend war eigentlich nur dann möglich, wenn man eine Karte bei sich trug, sofern es sich nicht um gut ausgeschilderte Radwege handelte.
In den letzten Jahren hat sich aufgrund moderner Radcomputer, aber auch Smartphones mit immer besseren Navigationssystemen, dies erfreulicherweise stark geändert.
Nie war es leichter als heute, selbst in einer völlig unbekannten Region eine schöne Tour auf einsamen Straßen und Wegen zu planen.
Übersicht des Tests
- Wie funktioniert Komoot?
- Entdecken-Funktion in Komoot
- Routenplanung vorgestellt
- Alle Infos zur Komoot-App
- Wie viel kostet Komoot? Was kann die gratis Version?
- Neu: Komoot Premium
- Navigation mit Komoot während der Fahrt
- Konnektivität mit Computern, Apps
- Kritikpunkte an Komoot
- FAQs auf einen Blick
Neue Routenplaner-Dienste vereinfachen das Leben enorm
Die Zahl der Portale und Websites, mit denen sich im Vorfeld eine GPS-Tour planen lässt, die danach nur noch auf den Radcomputer übertragen werden muss, ist inzwischen relativ groß.
GPSies, wegeundpunkte Touren-Tool, Bikemap, QuoVadis, GPSwerk, Brouter und weitere Anbieter ermöglichen inzwischen alle die Möglichkeit, relativ unkompliziert GPS-Touren zu erstellen.
Komoot im Test – wie funktioniert der Routenplaner?
Der Markführer auf dem Gebiet der Routenplanung ist aber das im Jahr 2010 ins Leben gerufene Komoot.
Von Beginn an sollte Komoot als Routenplaner und Navigations-App speziell dazu dienen, Radtouren und Wanderungen schnell und unkompliziert, aber trotzdem sehr genau erstellen zu können.
Komoot gibt es sowohl als Browser-Version, als auch als App für Android-Smartphones und iPhones.
Die Zahl der Komoot-Nutzer ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und steigt kontinuierlich weiter, nicht zuletzt vermutlich auch aufgrund der immer größer werdenden Popularität des Gravelns, das immer mehr Menschen auf unbekannte und oft nicht ausgeschilderte Wege in der Natur treibt.
Ähnlich wie bei Strava kann man auch bei Komoot anderen Sportlern folgen und sich deren Touren ansehen, sofern sie diese öffentlich machen.
Lass dich inspirieren
Unter der Überschrift „Lass dich inspirieren“, bekommt man mit einer Mischung aus Facebook und Strava so die Aktivitäten der abonnierten Personen präsentiert, kann diese liken und kommentieren, sowie detaillierter ansehen, speichern und exportieren.
Dadurch bekommt man automatisch die Möglichkeit, jede gemachte Tour einer abonnierten Person ebenfalls zu bewältigen.
An die eigenen Wünsche angepasst werden, kann eine solche Tour ebenfalls noch im Vorfeld. Außerdem bekommt man von Komoot einige sogenannte Connections präsentiert, von denen man sich ebenfalls inspirieren lassen kann.
Wie funktioniert Komoot im Detail? Wir haben es getestet!
Im Prinzip ist Komoot relativ einfach zu handhaben. Man hat die Möglichkeit, auf bereits vorhandene Touren zurückzugreifen und gegebenenfalls noch anzupassen oder sich eine komplett neue Tour eigenständig zu erstellen.
In der Browser-Version befinden sich die beiden Reiter „Entdecken“ und „Routenplaner“ oben links direkt neben dem Komoot-Symbol.
So planst du deine Route mit Komoot
In der App gibt es statt den Reitern „Entdecken“ und „Routenplaner“ am unteren linken Bildschirmrand die Felder „Entdecken“ und „Planen“, aber ansonsten funktionieren App und Browser-Version auf dieselbe Art und Weise, was die Wahl und die Planung von Touren betrifft.
Ähnlich wie mit der Strava-App, lassen sich auch mit der Komoot-App über die Funktion „Aufzeichnen“ unten in der Mitte per GPS Touren aufzeichnen.
Dein Profil
Unter der Funktion „Profil“, die sich in der App direkt rechts neben der Funktion „Aufzeichnen“ befindet und in der Browser-Version am rechten, oberen Bildrand beim Profilnamen, kann man anschauen, welche Touren man bereits in der Vergangenheit gemacht und/oder geplant hat.
Man kann sich die gespeicherten Highlights eigener Touren anschauen, aber auch die Highlights aus den Touren der Personen, denen man folgt sowie Highlights aus Tourenvorschlägen von Komoot selbst.
Man muss die vorgeschlagenen Highlights lediglich speichern, um sie später jederzeit im eigenen Profil aufrufen und in eigene Touren mit einbauen zu können.
Highlights markieren
Wenn man selbst auf einer gemachten Tour ein besonderes Highlight hatte und auf diesen Streckenabschnitt gerne auch andere Personen aufmerksam machen möchte, kann man ihn selbst als Highlight auf der zurückgelegten Route markieren und ihn damit anderen empfehlen.
Welche Punkte man selbst anderen Leuten empfohlen hat, wird ebenfalls im eigenen Profil gespeichert.
Merken und im Profil später darauf zurückgreifen kann man auch auf die Collections, die man unter dem Reiter „Entdecken“ immer wieder vorgeschlagen bekommt.
Entdecken Funktion
Über den Reiter „Entdecken“ in der Browser-Version, bzw. über das mit einem Stern versehene Feld „Entdecken“ in der App, lässt sich auf bereits vorhandene bzw. von anderen Komoot-Nutzern erstellte Touren zurückgreifen.
Man muss lediglich einen Ort sowie die Sportart, für die man ausüben möchte, auswählen und bekommt sofort eine sehr große Zahl an Touren vorgeschlagen.
Guter Filter: Dauer und Schwierigkeitsgrad
Eingrenzen lässt sich die Auswahl, in dem man anschließend die Tourdauer und den Schwierigkeitsgrad angibt sowie wählt, ob man Start- und Endpunkt der Tour mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen soll.
Die dann noch übrig gebliebenen Tourenvorschläge lassen sich noch beliebig anpassen, beispielsweise wenn man noch eigene Ziele in die Tour einbauen möchte, speichern oder direkt ans Smartphone senden und von dort aus dann auch problemlos auf den Radcomputer übertragen.
Speziell in einer noch unbekannten Region ist dies eine sehr gute Möglichkeit, kulturelle Highlights in die eigene Tour einbauen zu können und jede Region von seiner schönsten Seite zu erleben.
Collections
Sehr empfehlenswert sind vor allem auch die Collections, die immer wieder vorgeschlagen werden.
Diese umfassen gebündelt mehrere Tourenvorschläge unter einer gemeinsamen Überschrift.
So kann schnell und einfach auf unterschiedliche Touren aus einer bestimmten Region zurückgegriffen werden, aber auch für Mehrtagestouren bietet sich diese Funktion sehr stark an.
Wetterprognose für die Tour
Sehr praktisch ist auch, dass man beim genaueren Ansehen eines Tourenvorschlags auch gleich die Wetterprognose sowie Kommentare und Fotos zu bestimmten Streckenabschnitten präsentiert bekommt.
Das Höhenprofil und Informationen über die Wegbeschaffenheit erhält man ebenfalls. Letztendlich bleibt bei den Touren, die man sich unter dem Reiter entdecken anzeigen lässt, kaum noch eine Frage offen.
Routenplaner mit Komoot
Unter dem Reiter Routenplaner lässt sich jede beliebige Tour völlig eigenständig kreieren. Um eine Tour bei Komoot zu erstellen, muss man zunächst die entsprechende Sportart wählen.
Gravel oder Rennrad: Wähle deine Disziplin aus
Entscheiden kann man sich zwischen den Disziplinen Laufen, Rennradfahren, Mountainbike, Fahrradfahren und Wandern, Gravel, Mountainbiken Alpin sowie Bergsteigen.
Anschließend gibt man den Start- und Zielort ein sowie bestimmte Punkte oder Straßen und Wege, die man in die Tour mit einbauen möchte.
Fitness Level berechnet die Dauer deiner Route
Das Fitness Level, bei dem insgesamt fünf Stufen zur Auswahl stehen, sollte man ebenfalls festlegen, da anhand dieser Eingabe relativ genau berechnet wird, wie lange man für die kommende Tour brauchen wird – vorausgesetzt man schätzt sein eigenes Fitness Level und die daraus errechnete Durchschnittsgeschwindigkeit realistisch ein.
Komoot erstellt dann automatisch gleich die beste Route für die entsprechende Sportart und gibt neben der voraussichtlich benötigten Zeit auch die Gesamtlänge der Tour auch die Höhenmeter bergauf und bergab an.
„Rennradtouren“ vermeiden Schotterwege
Bei einer Rennradtour werden dementsprechend Wald- und Forstwege vermieden, bei einer Tour für das Mountainbike dagegen möglichst asphaltierte Straßen.
Schön ist auch, dass man auswählen kann, ob die geplante Tour nur als Hinweg gedacht ist, oder auch wieder zurück zum Startort führen soll.
Natürlich ist man nicht dazu gezwungen dieselbe Tour einfach in die entgegengesetzte Richtung zurück zu fahren, sondern man kann sich auch über eine völlig andere Route zurück zum Start navigieren lassen, sodass am Ende ein interessanter Rundkurs entsteht.
Insbesondere für ein Trainingslager in einer fremden Region ist diese Möglichkeit der Tourenplanung ideal.
Wie funktioniert die Komoot-App? (iOS, Android)
Wirklich sehr zu empfehlen, was das einfache und schnelle Erstellen von Touren und insbesondere die anschließende Übertragung auf den Radcomputer betrifft, ist die Komoot-App.
Diese gibt es sowohl im App Store von Apple, als auch bei Google Play (Bild 20).
Der große Vorteil der App ist es, dass man bei einem einigermaßen vernünftigen Empfang mit dem eigenen Smartphone immer und überall sehr schnell eine Tour erstellen und sofort auf seinen Radcomputer übertragen kann.
Einfacher und unkomplizierter geht es eigentlich nicht.
Besonders schön ist es auch, dass man mit der Komoot-App alle Funktionen hat, die man auch in der Browser-Version hat.
Dadurch, dass man – ähnlich wie bei Strava – mit der App via GPS auch Touren Aufzeichnen kann, verfügt die App sogar über mehr Möglichkeiten als die Browser Version.
Wie viel kostet Komoot?
Vorab, Komoot kann grundsätzlich auch kostenlos benutzt werden.
Eine gute Routenplanung mit einem kostenlosen Account macht allerdings nur wenig Sinn. Wenn man sich bei Komoot registriert, bekommt man mit der Anmeldung das Kartenmaterial für eine einzelne Region kostenlos.
Was kann die Gratis-Version von Komoot?
Wenn man Komoot mit der App den Zugang zum eigenen Standort gewährt, wird automatisch eine Region in der Nähe vorgeschlagen und mit dem Preisschild „Gratis“ versehen.
So kann man zum Testen zumindest eine kleine Region auswählen und sich für diese auch in vollem Umfang Touren zusammenstellen.
Möglich ist es übrigens auch, als erste Region keine in der Nähe des eigenen Zuhauses zu wählen, sondern beispielsweise die des nächsten Rennradurlaubs, wenn man die Routenplanung lieber in einer fremden Region testen möchte.
Will man allerdings auch Routen in einer anderen Region erstellen, ist man dazu gezwungen, eines der drei verfügbaren Pakete zu wählen.
Die ganze Welt für 30€
Zur Auswahl stehen die Möglichkeiten, für 3,99 Euro jeweils eine weitere Einzelregion freizuschalten, für 8,99 Euro ein deutlich umfangreicheres Regionen-Paket freizuschalten oder sich mit dem Welt-Paket für aktuell 19,99 Euro, normalerweise aber 29,99 Euro gleich überall auf der Welt navigieren zu lassen.
Für weniger als 30 Euro bekommt man also das Kartenmaterial für die gesamte Welt, ohne weitere Kosten in Kauf nehmen zu müssen.
Bezahlt werden kann mit Kreditkarte, Paypal oder Lastschrift. Sämtliche erworbenen Regionen werden wöchentlich aktualisiert und bieten die Möglichkeit der Sprachnavigation sowie Offline-Karten.
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Komoot Premium
Noch relativ neu ist Komoot Premium, das gewissermaßen noch einmal eine Steigerung des Welt-Pakets darstellt.
Komoot Premium hat eine Laufzeit von einem Jahr und bietet neben dem enthaltenen Welt-Paket einen Versicherungsschutz der AXA Assistance Service GmbH, Rabatte bei Online-Shops und weitere Planungsfunktionen für Mehrtagestouren.
Premium-Funktion für 12 Monate begrenzt
So können beispielsweise auch eigene Collections erstellt werden, was sich speziell für Mehrtagestouren anbieten kann, allerdings auch ohne die Premium-Funktion problemlos möglich ist.
Möglich ist zudem auch eine dynamische Wettervorhersage für Touren, die während dem Planen und Navigieren einer Tour zahlreiche Wetterdetails wie Niederschlag, Temperatur sowie Informationen zum Wind und zu den Sonnenaufgangs- und –untergangszeiten liefert.
Die Karten, mit denen man sich mit Hilfe der Komoot-App navigieren lassen kann, sind zudem farblich unterschiedlich.
Die Singletrails für Mountainbiker werden beispielsweise je nach Schwierigkeitsgrad in unterschiedlichen Farben dargestellt.
Was kostet die Premiumversion?
Die Kosten für Komoot-Premium betragen pro Jahr 59,90 Euro. Besitzt man bereits das Welt-Paket, kann man das Premium-Upgrade für einen Aufpreis von 30 Euro erwerben.
Die Navigation
Hat man erst einmal eine Tour erstellt, kann man sich sehr sicher und einfach mit nahezu jedem GPS-fähigem Gerät navigieren lassen.
Ich selbst lasse mich mit meinem Wahoo Elemnt Bolt immer mit Hilfe der Pfeile, Abbiegehinweise und akustischen Signalen lenken.
Biegt man doch mal falsch ab, blinkt der Bolt rot und macht mit Hilfe eines sich wiederholenden Tones darauf aufmerksam, dass man sich verfahren hat.
Lässt man sich mit dem Smartphone navigieren, kann man sogar gesprochene Navigationsanweisungen erhalten.
Durch die Möglichkeit, die erstellten Touren auch offline zu speichern, kann man sich auch ohne Handyempfang mit dem Smartphone navigieren lassen.
Weiterer Hinweis: Wenn ihr euch wider Erwarten einmal verfahren habt, könnt ihr euch per Komoot App und bestehender Internetverbindung auf dem Handy wieder neu routen lassen.
Hierfür wird dann die neue Route von eurem Handy (App) auf den Fahrradcomputer per Bluetooth übertragen – eine sehr praktische Funktion!
Konnektivität mit Apps, Fahrrad-Computern etc.
Nahezu unschlagbar ist Komoot, wenn es um die Konnektivität geht.
Hat man sich für eine Tour bei Komoot entschieden oder eine eigene erstellt, kann man diese automatisch auf jeden navigationsfähigen Fahrradcomputer übertragen.
Meiner Meinung nach geht dies am einfachsten bei den Radcomputern von Wahoo.
Jede bei Komoot gewählte Strecke wird nämlich automatisch in die Wahoo Elemnt App übertragen, sobald man diese öffnet und kann von dort aus via WLAN oder Bluetooth direkt auf den Wahoo-Radcomputer übertragen und ausgewählt werden.
Sehr einfache Connection mit Wahoo & Garmin Geräten
Zu beachten ist lediglich, dass man in der Wahoo Elemnt App eine Verbindung zum eigenen Komoot-Account einrichtet.
Dadurch wird dann gleichzeitig auch jede Tour, die man mit dem Wahoo-Radcomputer aufgezeichnet hat, automatisch bei Komoot hochgeladen und kann dann hinterher im eigenen Profil unter den gemachten Touren angeschaut und für andere Personen freigegeben werden, sodass diese die Möglichkeit bekommen, die eigene Tour ebenfalls zu nutzen.
Selbstverständlich ist aber auch die Konnektivität zwischen Komoot und Garmin problemlos möglich.
Voraussetzung hierfür ist allerdings die Komoot-App für Garmin im IQ Store.
Hat man sich diese jedoch heruntergeladen und sich mit dem eigenen Komoot-Konto angemeldet, werden aber automatisch alle geplanten Touren von Komoot auf den Garmin-Radcomputer geladen und können sofort gestartet werden.
Komoot auch auf Smartwatches nutzbar
Auch die mit dem Garmin-Gerät gespeicherten und bei Garmin Connect hochgeladen Touren werden automatisch mit dem Komoot-Konto synchronisiert und stehen dann auch dort im eigenen Profil unter den gemachten Touren zur Verfügung.
Selbst mit diversen Smartwatches (siehe unseren Testbericht zur Garmin Fenix 6 Smartwatch!) ist es möglich, Komoot zu nutzen.
Bulletproof: GPX Datei
Besitzt der eigene Radcomputer oder die eigene Sportuhr keine Möglichkeit, direkt mit Komoot verknüpft zu werden, kann jede bei Komoot geplante Tour als GPX-Datei heruntergeladen und anschließend manuell auf das navigationsfähige Gerät übertragen werden.
Kritikpunkte an Komoot
Komoot selbst wirbt damit, dass bei der Gestaltung der Touren nicht der sportliche Wettkampf im Vordergrund steht, sondern ein möglichst großes Naturerlebnis.
Mitunter meint es Komoot damit allerdings ein wenig zu gut.
Gelegentlich kommt es vor, dass man auch dann, wenn man eigentlich eine Rennradtour erstellt hat, plötzlich vor einem geschotterten Wald- oder Forstweg steht, den man mit dem Rennrad nur sehr ungern fahren möchte.
Auch für sportlich ambitionierte Fahrer, denen eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit bei ihren Touren wichtig ist, sind die Routen von Komoot mitunter zu sehr auf schmale, einsame, aber teilweise verwinkelte und schlechte Straßen und Wege konzentriert.
Ein wenig schade ist es auch, dass die Konnektivität lediglich insbesondere in Verbindung mit Wahoo und Garmin hervorragend ist. Hier liegt sicherlich noch ein wenig Potenzial für Verbesserungen.
Fazit
Komoot ist nicht umsonst der Markführer auf dem Gebiet der Routenplanung.
Besitzt man einen Fahrradcomputer von Wahoo oder von Garmin, kann in innerhalb kürzester Zeit tolle Touren erstellen und auf den eigenen Radcomputer spielen.
Die Informationen, die man dabei automatisch erhält, schließen böse Überraschungen auf einer Tour nahezu vollständig aus.
Gesamtstrecke, Höhenmeter, Beschaffenheit der Straße und Wege – eigentlich gibt es nichts, worüber Komoot nicht im Vorfeld Auskunft gibt.
Premium-Version nicht zwingend vonnöten
Die Premium-Version macht Komoot vermutlich für Abenteurer und Radreisende noch einmal zusätzlich interessanter, ist aus meiner Sicht allerdings nicht notwendig.
Den allermeisten Nutzern sollte das Welt-Paket absolut reichen und das besticht unter anderem auch durch den lediglich einmal zu zahlenden Preis.
Mit selbst hat Komoot während eines einwöchigen Trainingslagers im Oberallgäu einige sehr schöne und lange Trainingseinheiten über schmale und idyllische Straßen durch die Natur beschert, in denen ich Philipp Diegners Trainingspläne perfekt umsetzen konnte.
Für mich ist Komoot definitiv ein Kauftipp!
Foto: Screenshots der Applikation, privat
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Auf einen Blick – die wichtigsten Fragen & Antworten zu Komoot zusammengefasst!
Komoot ist ein digitaler Routenplaner, mit dem du deine Touren – basierend auf GPS Daten – planen kannst. Komoot ist als normale Web-Applikation, aber auch als App für iOS und Android Systeme verfügbar.
Komoot gibt es zwar auch als Gratisversion, aber deutlich mehr Spaß machen die zusätzlichen Funktionen (v.a. mehr Kartenmaterial), die man sich hinzu buchen kann. Eine einzelne Region kostet – Stand heute – 3,99€, die gesamte Welt kann man für knapp 30€ kaufen.
Darüberhinaus gibt es noch Komoot Premium, was eine Laufzeit von 12 Monaten beinhaltet und weitere Funktionen beinhaltet wie zusätzlichen Versicherungsschutz, Partnerangebote, weitere Funktionen in der App etc.
Wer über einen „neuwertigen“ Fahrradcomputer (v.a. Wahoo, Garmin) verfügt, kann sich die Routen sehr simpel per Bluetooth auf seinen Tacho übertragen lassen.
Alternativ kann die Tour auch bei Geräten, die nicht mit der Komoot App kompatibel sind, per GPX Datei manuell hochgeladen werden.
Ja, selbstverständlich. Bei der Routenplanung lässt sich planen, ob die Strecke über z.B. Teerstraßen verfügen soll oder auch Schotterwege (Gravel Bikes) beinhalten darf.
Unnötig starke befahrene Straßen können auch vermieden werden.
Auf die Einerstelle sind die gefahrenen Strecken bzw. Höhenmeter selten ganz genau. Unserer Erfahrung nach sind die Angaben und Berechnungen bei Komoot aber sehr nah an der Realität dran.
Komoot lässt sich für unterschiedlichste Outdoor-Disziplinen mit den jeweiligen Anforderungen anwenden: Rennrad, MTB, Gravelbikes, aber natürlich auch klassische Wanderaktivitäten etc.