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Strava Gratis vs. Premium: Für wen macht was Sinn? Mögliche Alternativ-Tools?

by Daniel

Strava wirbelt sein Mitgliedermodell kräftig durcheinander!

Von Frederik Böna (@frederik_boena), Daniel (@speedvilleblog)

Zugegebenermaßen stand ich erstmal unter Schock: 

Christi Himmelfahrt, später Nachmittag. Ich komme gerade von einer langen Trainingseinheit durch den Odenwald, werfe kurz einen Blick in mein E-Mail-Postfach und sehe die Benachrichtigung von Strava… 

Was steht drin? 

Dass ich zukünftig mit meinem kostenfreien Account auf viele Funktionen bei Strava keinen Zugriff mehr haben werde.

Seit dem Herbst 2015 nutze ich inzwischen Strava. Dabei hat mir bisher immer die kostenlose Version vollkommen ausgereicht – ähnlich wie vermutlich der Mehrzahl der Strava-Nutzerinnen und –Nutzer. 

Einige meiner Radsportkollegen nutzten bereits seit einiger Zeit Strava Summit, doch die Vorteile dieses Upgrades erschienen mir persönlich nicht allzu groß, jedenfalls nicht so groß, um dafür Geld zu bezahlen. 

Das Premium-Angebot Summit gibt es nun nicht mehr. 

Strava Premium vs. Gratis
Übersicht der Features: Premium vs. Gratis

Alles neu: Strava zieht viele Funktionen ins Premium-Modell!

Premium vs. Gratis: Darüber sprechen wir insbesondere…

  • Was ist noch alles in der Gratis Version bei Strava drin?
  • Ab wann lohnt es sich in die Premiumversion zu wechseln?
  • Summit gibt es nicht mehr
  • Die Art und Weise der Kommunikation sorgt für Ärger

Für 5 Euro im Monat bietet Strava stattdessen mit seinem neuen Bezahlmodell viele Funktionen, die bisher noch in der kostenfreien Version nutzbar waren. 

Mit der deutlichen Reduzierung der verfügbaren Funktionen in der kostenlosen Version möchte Strava offenbar viele Nutzerinnen und Nutzer dazu bewegen, sich für die Premium-Version zu entscheiden. 

Hinzu kamen allerdings in der kostenpflichtigen Version auch noch einige Neuheiten, die es in dieser Form bisher noch nicht gab. 

Mit diesen konnte ich mich zunächst allerdings gar nicht beschäftigen. 


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Die Art und Weise sorgte für Verärgerung!

Zu groß war mein Ärger darüber, dass Strava jahrelang mit einer kostenlosen Version – mit relativ vielen Funktionen – weite Teile der Radsportszene an sich band und dann plötzlich – und für mich auch unerwartet – auf einmal quasi die gesamte Rennrad-Szene dazu zwingen möchte, Geld dafür zu bezahlen, um auch weiterhin dieselben Funktionen nutzen zu können.

Ehrlich gesagt hatte ich die E-Mail von Strava allerdings auch zunächst falsch verstanden. 

Beim Überfliegen der E-Mail hatte ich die Information zunächst so interpretiert, dass man zukünftig überhaupt keine eigene Platzierung in den Strava-Segmenten mehr angezeigt bekommt. 

Größter Painpoint: Deine Platzierung in den Segmenten (Leaderboards)!

Das wäre für mich tatsächlich ein Grund gewesen, mich entweder definitiv für die Premium-Version zu entscheiden oder mich einfach komplett von Strava zu verabschieden. 

Ohne den Vergleich mit anderen Sportlern würde Strava für mich schlichtweg keinen Sinn machen – das ist einfach das Salz in der Suppe!

Schnell wurde mir allerdings klar, dass man seine Platzierung auf einem Segment noch sehen kann, so lange man sich unter den besten zehn Fahrern platziert hat. 

Wenn ich bei einem Segment nicht unter den besten zehn Fahrern gelandet bin, habe ich es mir eigentlich ohnehin nicht näher angeschaut (Anm. Daniel: Dann müsste ich Strava von meinem Handy löschen!), von Segmenten am Stilfser Joch, Timmelsjoch usw. bei einem Radmarathon einmal abgesehen. 

Anstieg nach Brandenberg
Beliebtes Feature: Segmentlisten (hier vom Kufsteinerland Radmarathon)

Fragestellung: Was kann die gratis Version noch?

Ich war also zumindest vorerst ein wenig beruhigt und konnte in Ruhe damit beginnen, darüber nachzudenken, ob ich mir die Premium-Version zulegen werde oder weiterhin mit der kostenfreien Version leben kann. 

Diesen Gedankenprozess habe ich allerdings bis jetzt noch nicht ganz abgeschlossen.

Natürlich…. 5 Euro im Monat, 60 Euro im Jahr, sind nicht besonders viel. 

Die Summe der Abos läppert sich

Aber über wie viele Abonnements, Accounts und Mitgliedschaften denkt man sich das inzwischen? 

Zwift, Netflix, Spotify, Sky, DAZN, Amazon Prime, Eurosport Player, TrainingPeaks, Komoot Premium usw. 

Die Liste lässt sich ewig fortführen und auch, wenn ich längst nicht für all diese Plattformen ein Abonnement habe, kommt inzwischen auch bei mir schon eine immer höher werdende Summe zusammen, die ich monatlich hierfür aufbringe. 

Jetzt also auch noch Strava? Ich war und bin skeptisch.

Andererseits habe ich mehrere Rennräder, die alle nicht besonders günstig waren. Sollen mich jetzt tatsächlich 5 Euro im Monat von der Nutzung dieses sehr guten Tools abschrecken?

Was weiterhin für Strava spricht!

Strava ist frei von Werbung, der Service, den Strava bietet, ist seit Jahren hoch, immer wieder gibt es kleine, aber feine Verbesserungen, ist es da nicht zu vertreten, wenn man nun einen kleinen monatlichen Betrag bezahlt, um nun sogar noch mehr Funktionen nutzen zu können?

Ohne Frage, die Firma muss und soll damit auch Geld verdienen. Es kann nicht immer alles umsonst sein!

Die Art und Weise, wie Strava mich nun aber quasi dazu zwingen möchte, mir die kostenpflichtige Mitgliedschaft zuzulegen, missfällt mir allerdings doch sehr, dafür ist meine traditionelle Protesthaltung schlichtweg zu groß.

Aus unserer Sicht wirkt das etwas konzeptlos, zu sehr nach Brechstange.

All diese Gedanken beschäftigen mich zurzeit.

Machen wir doch einfach mal einen kurzen Faktencheck, was der kostenpflichtige Strava-Account Premium bietet:

Das ist alles in der Premium-Version von Strava drin

  • Vollständige Segment-Bestenlisten
  • Umfassende Ranglisten auf allen Segmenten
  • Die Möglichkeit des Vergleichs der „Matched Activities“ auch bei Radfahrten (bisher war das nur ein Feature für Läufer)
  • Die Möglichkeit der Analyse der geschätzten Leistung auf den verschiedenen Segmenten
  • Vergleich und Analyse aller Leistungsparameter und Ergebnisse jeder Fahrt in Training Dashboard und Training Log
  • „Route Builder“, mit dem sich einfach und schnell sehr exakte Routen erstellen lassen

Den Schwerpunkt hat Strava bei seiner kostenpflichtigen Version offenbar auf die beiden Themen Training und Routenplanung gelegt.

Der Strava Trainingsbereich

Im Strava-Trainingsbereich erhält man sehr detailliert Aufschluss über die wöchentlichen Aktivitäten und die wöchentliche Intensität. 

Zudem wird die monatliche Fitness aus den Belastungsprofilen errechnet. Vergleichbar ist dies ungefähr mit einem Premium-Account von Trainingpeaks. 

FTP Test nach Robert Gorgos – Strava Analyse
Analyse der Einheit weiter in Gratis inkl.

Training & Routing haben offensichtlich Priorität

Ein umfassendes Trainingstagebuch („Training Log“) kann man zudem ein ganz individuelles Feedback zur Belastung und dem Gefühl während einer absolvierten Aktivität festhalten. 

Ähnlich wie bei Polar Flow oder Suunto kann man so selbst vermerken, wie man sich gefühlt hat und dies dann auch noch Wochen oder Monate später nachschauen. 

Trainingstagebuch wurde vergrößert in Premium

Ein Trainingstagebuch gab es zwar auch schon bei Strava-Summit, allerdings hat es sich dort auf die Sportarten Laufen, Radfahren und Schwimmen beschränkt. 

Nun können im Trainingstagebuch alle der insgesamt 32 bei Strava hinterlegten Sportarten zurückverfolgt werden. 

Dank Filterfunktionen kann man sich allerdings auch nur einzelne Sportarten anzeigen lassen. 

Strava Routing

Der Strava „Route Builder“ ist ein noch relativ neues Feature bei Strava, auf das allerdings offenbar sehr viel Wert gelegt wird. 

Denn nur etwas mehr als einen Monat nach der Vorstellung des Routen-Tools für die Strava-App, gibt es nun auch für die Web-Version von Strava einen Tourenplaner. 


Tipp: Schau dir mal das GRATIS Routing-Tool Brouter an!

Hier erklären wir Brouter. Verpasse keine weiteren Radsport Videos & Tipps (hier unseren Youtube Channel abonnieren!)

Der Route Builder greift auf dieselben Open-Source-Daten zurück, die auch für andere Routing-Produkte und Navigationshilfen verfügbar sind, wird allerdings zusätzlich mit den Strava-Daten aus über drei Milliarden hochgeladener Aktivitäten ergänzt. 

Optional ist zudem auch noch die globale Strava-Heatmap einblendbar, inklusive einzelner Segmente. 

Letztendlich bietet Strava für die zahlenden Nutzerinnen und Nutzer wahrscheinlich eine enorm große Zahl an Daten, was sich vermutlich in zuverlässigen und exakten Routen niederschlagen wird. 

Ansonsten Ist es mit dem Route Builder nach wie vor möglich, gespeicherte Routen um hinzugefügte Wegpunkte zu verlängern und über verschiedene Filterfunktionen wie einer festgelegten maximalen oder minimalen Anzahl an Höhenmetern eine Tour zu planen, die ganz den eigenen Vorlieben entspricht. 

Was du mit der Gratis-Version von Strava noch machen kannst

Mit dem kostenfreien Zugang bleiben damit nur folgende Key-Features:

  • Top 10-Segment-Bestenliste
  • einzelne Funktionen der Routenplanung: Da Strava bei seiner Premium-Version den Schwerpunkt stark auf die Möglichkeit einer detaillierten Routenplanung gelegt hat, können in der kostenfreien Version lediglich noch gespeicherte Routen angezeigt und die Routen anderer Personen gespeichert werden. Bearbeitet werden können diese Routen ebenso wenig wie neue Touren erstellt werden können.
  • Analyse deiner Fahrt (HF, Watt, Geschwindigkeit)
  • Segmentsuche
  • Fahrten aufzeichnen und in deiner Historie verwalten

Fazit von Strava Premium vs. Gratis

Nach wie vor weiß ich zurzeit nicht, ob ich die App weiterhin lediglich kostenfrei nutzen oder auf die Premium-Version umsteigen soll. 

Da ich mit Philipp Diegner einen Trainer habe, der sich um meine Trainingsplanung (TrainingPeaks, WKO) kümmert und ich zudem inzwischen auch ganz gut mit Golden Cheetah zurecht komme, ist die Trainingsanalyse für mich kein Argument für die kostenpflichtige Version. 


>> Freddy stellt dir in diesem Artikel die 9 wichtigsten Funktionen bei Golden Cheetah vor!


Dasselbe gilt auch für die Routenplanung, da ich hierfür bereits sehr zufrieden Komoot benutze. Checke mal alternativ auch die gratis Applikation Brouter (siehe Video auf unserem Youtube Channel!)

Der Hauptgrund für mich, auf die Premium-Mitgliedschaft umzusteigen, wäre sicherlich der Vergleich meiner eigenen Leistungsdaten und persönlichen Zeiten auf bestimmten Segmenten. 

Aber ob das 5 Euro im Monat wert ist? 

Segmentlisten (Leaderboards) kritisches Feature

Zudem wird sich für mich de facto gar nicht so viel verändern, so lange ich weiterhin meine Platzierung unter den besten zehn Fahrern in Segmenten ansehen kann, was natürlich nicht für die „breite Masse“ als Argument gelten kann.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich definitiv handeln würde, wenn diese Funktion für mich wegfallen würde. Also, Strava, bitte kurz an der Stelle weghören :-)

Entweder würde ich mich dann sofort von Strava abmelden oder – was wahrscheinlicher wäre – mich dann doch für die 5 Euro im Monat entscheiden und eine Premium-Mitgliedschaft abschließen. 

So gesehen würde mir meine Entscheidung dann quasi abgenommen werden. 

Da ich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht davon ausgehe, dass der Hersteller das Risiko eingehen wird und die Ranglisten in Segmenten ausschließlich für Premium-Mitglieder sichtbar macht, werde ich den Gedanken wohl noch etwas aufschieben…


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Fotos: Strava Screenshots


Gratis vs. Premium auf einen Blick

Was kostet Strava Premium?

Nach einer 60-tägigen Probemitgliedschaft kostet die Premium-Mitgliedschaft 5€ pro Monat. Abgerechnet wird auf jährlicher Basis (60€ pro Jahr). Zum Ende des Jahres ist die Mitgliedschaft natürlich fristgerecht kündbar.

Kann man die Segmente noch in der Gratis Version einsehen?

Deine eigene Performance kannst du weiterhin einsehen. Je Segment siehst du in der Gratisversion aber nur noch die Top 10 (Männer, Frauen) Platzierungen. Auch die Zeiten deiner Abonnements und Clubs etc. kannst du nicht mehr einsehen in der gratis Version – in der Premium App stehen dir diese Funktionen natürlich weiter zur Verfügung.

Kann man in Gratis seine Fahrten weiterhin analysieren?

Ja, das geht weiterhin mit diesen Daten (Geschwindigkeit, Leistung, Herzfrequenz, Trittfrequenz, Temperatur).

Wie kann man Strava Premium kündigen?

Alle notwendigen Einstellungen deiner Mitgliedschaft (Kündigung etc.) kannst du hier (Desktop Variante) vornehmen: Dein Profilbild (rechts oben) > Einstellungen > Mein Konto


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