Im heutigen Blog geht es um die alljährliche Wartung/Pflege des Rennrads im Frühling!
Die „Festtage“ nahen: Denn die meisten Radsportler werden in den kommenden Wochen ihre Rolle gegen das normale (Outdoor) Rennrad eintauschen!
Ein schöner Augenblick, wenn man dauerhaft draußen fahren kann :-)
Doch bevor man sich auf den Sattel schwingt und losradelt, sollte das Rad einer gründlichen Wartung unterzogen werden.
Denn eine regelmäßige Pflege und Inspektion des Rennrads erhöht nicht nur die Lebensdauer des Bikes, sondern auch die eigene Sicherheit auf der Straße und die Effizienz.
Ein gut gewartetes und sauberes Rennrad ist zudem ein schnelleres Rad und es steigert die Motivation rauszugehen und es krachen zu lassen.
Kilian stellt im Folgenden seine persönliche Herangehensweise zur Wartung des Rennrads vor.
Pflege des Rennrads im Frühling – unsere Tipps!
Von Kilian Bader
Als erstes sollte das Rad gründlich gereinigt werden. Dazu kann man eine weiche Bürste, warmes Wasser und mildes Spülmittel verwenden.
Gründlich reinigen!
Vergiss nicht schwer erreichbare Stellen wie zwischen Tretlager und Kurbel oder den Bereich zwischen Gabel und Laufrad. Besonders wichtig ist es, die beweglichen Teile wie Schaltung, Kette und Bremsen gründlich zu säubern.
Dazu bieten sich fettlösende Reinigungsmittel an.
Fokus auf die Kette
Vor allem die Kette bedarf gründlicher Inspektion und Reinigung. Zuerst lohnt es sich, den Verschleiß mit einer Kettenverschleißlehre zu messen.
Die meisten Fahrradladen machen das umsonst – falls du selber keine Lehre hast – denn das dauert nur ein paar Sekunden.
Ist die Kette noch gut in Schuss, geht es an die Reinigung.
Tipp: Die Kette in Fettlöser einlegen!
Sie nur mit einem Lappen abzuwischen, entfernt eher nur den oberflächlichen Dreck.
Viel wirksamer ist die Kette auszubauen und ein paar Stunden in Fettlöser einzulegen.
Dafür kann man speziell für den Fahrradbereich entwickelte Reinigungsmittel nehmen, oder man verwendet Lösemittel aus dem Baumarkt, was wesentlich günstiger ist.
Die alte Schmiere aus den Kettengelenken zu holen, kann schon mal ein paar Watt sparen. In der Zwischenzeit kann die Inspektion des restlichen Rennrads durchgeführt werden.
Die Lager
Hierbei sollte man besonders die Lager begutachten. Die Laufradlager sind im besten Fall so leichtgängig, dass die Ventile unten stehen bleiben, wenn man das Laufrad frei laufen lässt.
Außerdem darf kein Spiel vorhanden sein.
Gerne übersehen werden auch die Schaltrollen. Dazu eine kurze Anekdote von mir selbst:
Ich bin einmal eine ganze Saison mit einer Schaltrolle gefahren, die sich von Hand nur sehr schwergängig drehen lassen hat. Beim Fahren merkt man davon nicht wirklich etwas, aber es hat mich sicher einige Watt gekostet.
Sowas tut wirklich weh!
Schaltrollen sind billig, deswegen mein Tipp: Einfach einmal pro Jahr austauschen.
Tut nicht weh.
Die Bremsen
Auch die Bremsen sollten überprüft werden.
Die Bremsflüssigkeit bei den Scheibenbremsen soll einmal jährlich gewechselt werden, denn Sie zieht mit der Zeit Wasser. Die Bremsen werden danach so eingestellt dass wieder ein knackiges Bremsgefühl entsteht.
Bei Bedarf werden neue Bremsbeläge montiert.
Die Kette kann jetzt übrigens aus dem Lösemittel geholt werden.
Bevor neues Schmiermittel aufgetragen wird, muss die Kette absolut trocken sein. Dann kann entweder auf jedes Kettenglied ein Tropfen Öl aufgebracht werden, oder die Kette wird gewachst.
Tests haben gezeigt, das Wachs den herkömmlichen Schmiermitteln deutlich überlegen ist, was Effizienz und Abnutzung anbelangt. Hier für die richtigen Rad Nerds unter euch ein Vergleich von einem unabhängigen Testinstitut.
** Unsere Step-by-Step-Anleitung, wie du von Kettenöl zu Kettenwachs wechselst, kannst du hier sehen (hier klicken!) **
Die Schaltung
Die Schaltung sollte ebenfalls einer Inspektion unterzogen werden.
Wer noch nicht elektronisch unterwegs ist, sollte auch einmal jährlich die Schaltzüge und Schaltzughülsen erneuern.
Gegebenenfalls kann auch die Schaltung von Grund auf neu eingestellt werden.
Dazu (sofern vorhanden) den Schaltzug lösen, die obere und untere Limitschraube einstellen, in das kleinste Ritzel schalten, den Schaltzug straff ziehen und wieder anschrauben.
Die Feineinstellung erfolgt dann mir dem Rädchen am Schaltwerk.
Beim Umwerfer ist der Vorgang beinahe identisch.
Wer sich nicht sicher ist, ob er die Wartung selbst durchführen kann, sollte das Rennrad einem Fachmann überlassen.
Ein großer Service kann zwar teuer sein, aber das Gefühl wenn alles wieder einwandfrei läuft, ist fast unbezahlbar.
Viel Spaß bei der Outdoorsaison!
Kilian