Superstarke Leistung von Freddy beim RACE ACROSS THE ALPS!
Unser Athlet im Coaching Freddy Böna finishte das wohlmöglich härteste Eintagesrennen der Welt auf einem formidablen 4. Platz!
- Wie erging es ihm während der 22 Stunden Fahrzeit?
- Wie hat er sich in der Zeit ernährt?
- Welchen Alpenpass hat er so richtig verflucht?
- Was kann er fürs nächste Mal verbessern?
- Gibt’s überhaupt ein nächstes Mal?
Viel Spaß damit,
Daniel
Freddy berichtet von seinem starken RATA (Platz 4)
Fragen: Daniel @speedvilleblog)
Antworten: Frederik Böna (@frederik_boena)
Über 24h gesamt unterwegs und ein starker Platz 4 beim RATA. Glückwunsch, Freddy!!! Wie geht es deinem Hintern?
Vielen Dank! Dem Hintern geht es tatsächlich erstaunlich gut. Mit meinem Carbonsattel komme ich offenbar ziemlich gut klar.
Wie zufrieden bist du mit deiner Leistung? Hast du das Gefühl, was „liegen gelassen“ zu haben?
Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden. Am meisten damit, in den Unwettern nicht aufgegeben zu haben. Es war teilweise schon verdammt hart von den Bedingungen her.
Mehr drin wäre aber vielleicht trotzdem gewesen. Schon in der Abfahrt vom Stelvio, also nach dem zweiten Pass, bekam ich auf einmal Probleme mit dem Verdauungssystem. Das ging schon am Abend zuvor los, da habe ich es auf die Nervosität geschoben.
Dumoulin Style am Gavia
Am Start war es dann eigentlich wieder gut und das Stilfser Joch hoch lief es super. Warum es dann doch wieder losging, weiß ich nicht.
Schon im unteren Teil vom Gavia musste ich das erste Mal in die Büsche, oben auf dem Mortirolo war ich später auch nochmal auf der „Toilette“, danach wurde es wieder langsam besser.
Unten am Gavia war ich noch zusammen mit Tobias Heß unterwegs, der am Ende einen sehr starken dritten Platz belegt hat. Wer weiß, vielleicht hätte ich ja an ihm dran bleiben können.
Er hat sich danach sogar noch an die ersten zwei Fahrer herangekämpft. Ich war ab dem Gavia bis ins Ziel alleine unterwegs.
Das war auch mental teilweise ganz schön hart.
Freddy’s Zeiten für die relevantesten Pässe
- Stelvio (1820 hm): 1:32 Stunden (1175 VAM)
- Gavia (1419 hm): 1:39 Stunden (857 VAM)
- Mortirolo (1258 hm; ø 11% steil!!!): 1:13 Stunden (1031 VAM)
- Bernina (1858 hm): 2:16 Stunden (819 VAM)
- Flüelapass (832 hm): 1:02 Stunden (802 VAM)
- Umbrail (1102 hm): 1:15 Stunden (881 VAM)
Über 13.000 hm und über 22 h Bewegungszeit: Ab wann wurde es richtig, richtig zäh?
Nach etwa acht Stunden Mortirolo hatte ich das erste Mal richtig zu kämpfen. Der Straßenbelag war durch die Nässe ziemlich schmierig und rutschig. Wenn ich im Stehen gefahren bin, ist mir immer wieder das Hinterrad weggerutscht.
Der Berninapass wollte einfach kein Ende nehmen und am Flüelapass war ich einfach nur noch froh, als er irgendwann vorbei war. Da war mein Tritt nach rund 20 Stunden Fahrzeit überhaupt nicht mehr rund.
Der Ofenpass lief dann komischerweise wieder etwas besser.
Umbrailpass und Stelvio am Ende waren dann schon sehr anstrengend. Wobei ich das Glück hatte, dass von Bormio aus sehr viele Radsportler den Stelvio hochgefahren sind.
Mir hat es extrem geholfen, wieder Fahrer um mich herum zu haben und viele von ihnen auch nach der Vorbelastung noch überholen zu können.
Trotzdem war ich ziemlich am Ende, als ich über die Passhöhe gefahren bin. Zum Glück hatte ich dann den Reschenpass hoch und ins Ziel Rückenwind, ansonsten wäre ich wahrscheinlich deutlich länger unterwegs gewesen.
Stellt man sich da nicht irgendwann die Warum-Frage? Warum tue ich mir das eigentlich an?
Diese Frage habe ich mir tatsächlich nie gestellt. Dafür ein paar andere Fragen. Anscheinend hatte es in Italien zuvor wochenlang nicht mehr geregnet. Warum musste am Gavia und am Mortirolo plötzlich alles auf einmal runterkommen?!
Warum musste es ausgerechnet beim RATA nachts so kalt werden?! Und warum ist man Italien nicht dazu in der Lage, den Gaviapass mal neu zu asphaltieren?!
War ein Anstieg dabei, den du richtig verflucht hast?
Definitiv den Gavia. Der war einfach nur die Hölle. Schrecklicher Straßenbelag und dann auch noch das Wetter, das richtig eskaliert ist, kurz bevor ich oben war.
Ansonsten mag ich aber auch den Berninapass nicht, der im mittleren Teil sehr flach ist und einfach kein Ende nehmen will.
Wie hast du dich während der Zeit ernährt? Wie war deine Strategie?
Ich habe auch dieses Mal wieder nur auf die Produkte von MNSTRY (sie sponsern Freddy, Anm. d. Red.) gesetzt. Die ersten 16 Stunden war ich ausschließlich mit Powercarb unterwegs und habe versucht, immer auf 80 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde zu kommen.
Danach bin ich auf Fastcarb und die neuen Gels von MNSTRY umgestiegen, habe aber auch da versucht, weiter auf 80g Kohlenhydrate zu kommen. Zwischendurch ging das leider mit den Problemen mit meinem Verdauungssystem nicht ganz so gut.
Die Gels haben aber zum Glück dafür gesorgt, dass ich trotzdem immer auf einmal 40 Gramm Kohlenhydrate zu mir nehmen konnte. Dass an dem Tag irgendetwas nicht ganz gestimmt hat, habe ich auch daran gemerkt, dass ich gegen Ende ein halbes Brötchen mit Käse gegessen habe.
Normalerweise geht bei mir im Rennen so etwas gar nicht, aber irgendwie hatte ich plötzlich Appetit darauf. Ansonsten gab es nur noch ein paar Salzstangen zwischendrin.
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Gab es beim RATA den Griff in die Haribotüte oder andere Süßigkeiten?
Normalerweise gehen Süßigkeiten eigentlich immer bei mir. Beim RATA sah es komischerweise anders aus. Süßigkeiten hatten wir zwar dabei, aber ich habe sie nicht angerührt.
Nach Platz 4 müsste ja nun das Ziel sein, aufs Podium zu fahren. Willst du beim RATA nochmal an den Start gehen?
Ja, definitiv. Ich habe mich tatsächlich schon am Tag danach auf der Heimfahrt auf das RATA 2023 gefreut!
Würdest du dann – Stand jetzt – was verändern? Stichwort Material
Auch wenn ich es innerlich eigentlich ablehne, überlege ich mir, den Gaviapass runter im nächsten Jahr nicht auf ein – Scherz – Mountainbike umzusteigen, falls die Straße bis dahin nicht doch noch erneuert wird.
Ansonsten wären ein Zeitfahrrad oder zumindest Auflieger für die Flachstücke sicherlich vorteilhaft. Das lehne ich dann aber aktuell doch noch zu sehr ab, um das ernsthaft 2023 anzugehen.
Vielleicht bekomme ich das Gewicht meines Rennrades noch etwas runter durch leichtere Schrauben aus Titan und durch eine leichtere Sattelstütze.
Mehr würde ich aber – Stand jetzt – nicht verändern.
Was steht bei dir in diesem Jahr neben dem Ötzi noch an?
Dieses Jahr tatsächlich noch ein paar Sachen.
Am kommenden Sonntag nehme ich am Tannheimer Tal Radmarathon teil. Der wird aber wahrscheinlich eher ein längeres Ausrollen für mich, da werde ich die Erschöpfung noch spüren.
Eine Woche später gehe ich bei der l’Étape du Tour an den Start.
Am 23. Juli würde ich gerne bei der Journalisten-WM auf dem Nürburgring starten.
Der August wird dann bis zum Ötztaler ruhiger. Danach kommen im September noch der Kufsteinerland Radmarathon und die Granfondo WM in Trento (hier kannst du von seiner Quali dafür lesen!).
Ein paar eigene Aktionen mache ich mit Sicherheit auch noch. Ein Everesting Offroad würde mich beispielsweise mal reizen.
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Fotos: privat