[Anzeige] Heute geht’s um die Analyse meines überraschend guten Rennens bei Eschborn-Frankfurt!
- 3:01 Stunden netto Rennzeit
- über 260w NP
- 32,2 km/h Schnitt
- mit gerade mal ca. 7h Training die Woche (in den letzten 6 Wochen!)
Zugegeben, meine persönliche Erwartungshaltung war nicht allzu hoch.
Grund: Zu wenig Training in diesem Jahr.
Daher galt: Einigermaßen flüssig durchkommen ohne zu krass in die rote Zone zu gehen – so meine Denke. Ich würde sagen, durchaus berechtigt.
Schaue ich in meinen Strava Account vorm Rennen, dann steht da irgendwas mit 4.300 Jahreskilometern.
Das ist – du wirst es wissen – im September: nahezu nix!
Die Form in diesem Sommer logischerweise ziemlich unterirdisch bzw. nicht vorhanden.
Bei unseren Touren im Eifel Bikecamp war meist recht früh Feierabend!
Bei unseren 1. Eifel Bikecamp 21 im Juli ließ ich gleich mal zwei Fahrten (Fr. und Sa.) mit den Teilnehmern (schweren Herzens) sausen – am So., bei der 3. Tour, reichte es gerade mal für ca. 45 Minuten.
Eine Tatsache, die mich tatsächlich SEHR traurig stimmte.
Was ist denn der Müller für eine Bratwurst, mag der ein oder andere (vollkommen zurecht) gedacht haben.
Beim 2. Bikecamp Anfang August – immer noch recht wenig (intelligentes) Training in den Beinen – ging es schon ein bisschen besser.
Ich fuhr bei unserer ersten Tour am Fr. noch für ca. 1:45 Stunden mit (ich merkte wie das Laktat bei Bleialf in den Körper schlich)…
…und am Samstag war bei unserer Königsetappe (ca. 2500 hm; harten Anstiege von Lüttich – Bastogne – Lüttich; siehe meine Fahrt bei Strava!) nach 60 km Schicht im Schacht. Ich merkte wie das Laktat in meine Augen schlich.
Immerhin.
Kurze Erklärung: Wenn man kleine Kinder hat, dann ist das einfach mal so, Freunde der geschmierten Kette :-)
Aber es kommen auch wieder bessere Tage.
Training mit unserer neuen App…
…Innerhalb von 6 Wochen stieg die Form schnell an
In Form unserer neuen App (Beta).
Auch um die Funktionalitäten unserer App zu testen, und weil mir das Rennrad fahren natürlich tierisch Spaß macht, entschied ich im August wieder aktiv aufs Bike zu gehen, um selbst die Entwicklung der App und die Form auf dem Bike foranzutreiben.
Die beste Software ist logischerweise die, die man für seine eigenen Anforderungen baut.
Kreiere das Produkt, das du selbst nutzen willst!
Bei der Deutschland Tour am 29.8. mit unserem Coach Ralf war schon ein erster Anstieg der Form zu erahnen/erkennen.
Das Gebolze bei den Anstiegen (alles nördlich der 300w) in der fränkischen Schweiz ging ich da (noch) nicht mit. Ich hielt mich an meine (Komfort)zonen.
Mein aktuelles Trainingsvolumen: 6,5 bis 7,5h pro Woche!
Drum war ich gespannt, was ich mit 6,5-7,5 Stunden Training pro Woche im Schnitt über unsere neue App am 19.9. in Frankfurt herausholen konnte.
Zum Vergleich:
Vor zwei Jahren ging ich schon mal bei Eschborn – Frankfurt an den Start (Zeit damals um die 3:30 Stunden; siehe unseren Blog dazu!) – die beiden Fahrten lassen sich aber nicht wirklich miteinander vergleichen.
Zum einen, weil ich damals per Backroad Gravelbike unterwegs war und wir hier und da auf Ronny in Frankfurt gewartet hatten. So richtig mit am Straßenrand stehen etc.
Dennoch, für die überschaubare Trainingsleistung in 2021 bin ich mit den 3:01 Stunden jetzt wirklich extrem (!!) zufrieden.
Ich würde sogar soweit gehen, dass das eine meiner besten Radrennen war. Ich war zwar früher schon deutlich schneller, aber ich meine hiermit v.a. den Kontext.
Mein Racevideo (2 min.)
Über 260w NP auf 3 Rennstunden…
…hätte ich mir selbst nicht zugetraut!
Über 260w NP auf 3 Rennstunden bei so wenig Training in diesem Jahr ist für mich schon eine ordentliche Ansage.
Ausblick: Wenn ich (mit unserer App) mit Schwung über den Winter (siehe auch unseren Rahmenplan „Topfit durch den Winter!“) komme, meine FTP wieder in Richtung 330-340w verschiebe und das Gewicht zum 1.5.22 auf 81-82 kg senke…
…dann kann ich mir durchaus eine Zeit von 2:50h oder bisschen weniger beim Radklassiker vorstellen.
Schau dir mal an, wie unser Headcoach Philipp mein Rennen analysiert. Philipp ist übrigens das sportwissenschaftliche Gehirn hinter unserer demnächst erscheinen App.
Wer Interesse an der App hat: Wir gehen davon aus, dass wir die App ab Mitte Okt. veröffentlichen können (schaue mal unsere Stories auf Instagram; hier zeige ich immer wieder neue Funktionen und Designs der App!).
Willst du mit der App traineiren, dann registriere dich einfach hier für unseren gratis Newsletter.
Du erfährst dann als Erstes, wenn die App verfügbar ist!
Ausführliche Analyse vom Rennen Eschborn-Frankfurt! 🔎
Meine persönliche Zusammenfassung des Rennens in 3 Akten:
1) Durch Frankfurt zum Feldberg
Gehofft hatte ich zwar, dass es gemächlicher durch Frankfurt gehen würde, gekommen ist es natürlich komplett anders.
Die ersten gut 30 km bis Oberursel zeigte das Tacho einen ø von 232 Watt (ø 37,5 km/h) an bei einer ø HF von 158.
Ständiges Gebolze durch Frankfurt. Immer wieder die Antritte nach den Kurven bzw bei den Brücken. An der Ziellinie der Profis an der Alten Oper vorbei. Sensationell. 10 von 10 Punkten.
Dieser grandiose Ausblick auf den Main und immer wieder mitten durch die imposanten Hochhäuser hindurch, ließen Erinnerungen an meine Urlaube früher in NYC hochkommen.
Nochmal: Durch das Herz der Mainmetropole auf abgesperrten Straßen zu ballern – eine absolut geile Sache, die ich jedem von euch empfehlen kann.
2) Der nette Scharfrichter: Feldberg
Mit 631 hm ab Oberursel bis zur Spitze des Großen Feldbergs war klar:
Wenn du nach dem Feldberg bis zum Mammolshainer Stich in einer guten Gruppe sein möchtest, dann solltest du zügig über den sehr angenehm zu fahrenden Feldberg kommen.
Mit einer Steigung von 4,8% ist der Anstieg eigentlich wie gemalt für alle normalgewichtigen Fahrer – aus meiner Sicht also nicht nur was für die Bergziegen.
Dafür ist die Steigung (bis auf die letzten 2 km) zu flach.
Realistisch hatte ich mir hier um die 37 min. für das Segment Hohemark – Grosse Feldberg Climb ausgerechnet, am Ende war es sogar eine recht ordentliche Zeit von 33:30 min.
Das Pacing war dabei überraschend angenehm zu fahren:
- 298w
- 20 km/h
- 170 HF
Mit ca. 2-3 Monaten mehr Training in den Beinen und 2-3 kg leichter (aktuell wiege ich ca. 84,5 kg; bereits knapp 2 Kilo in 4 Wochen abgenommen!) würde ich mir hier durchaus eine Zeit am Feldberg von unter 30 min. zutrauen.
Übrigens, wer wie ich Lust hat das eine oder andere Kilo zu verlieren, dem empfehle ich wärmstens a) unsere 30 Tage Challenge von Profi-Ernährungsberater Robert Gorgos oder b) unsere 75 Rezepte Matrix für Radsportler!
Auf den letzten knapp 2 (steileren) km konnte ich das Gaspedal sogar noch ein bisschen durchdrücken und pushte auf über 6 min. immerhin noch 352w.
Dieses endorphine Gefühl des „Blutrausches“, wenn du an den anderen vorbeiziehst, ist immer wieder geil :-)
Kein Stopp an der Verpflegung oben am Feldberg
Ein kurzer Exkurs zu meiner Verpflegung:
Ich hatte mir vor dem Rennen noch eine krasse Platte gemacht, ob ich oben am Feldberg anhalten sollte, um die Flaschen aufzufüllen.
Headcoach Philipp, aber auch unser Coach Anton (er wurde sensationeller Gesamt 4. beim Rennen; siehe hier meinen Vorabtalk mit ihm zu Pacing & Co auf Insta!) ermutigten mich ohne Stopp mit zwei gefüllten Flaschen durchzufahren.
Somit galt:
- 2 prall gefüllte Powercarb Flaschen von Ministry of Nutrition
- je Flasche (750ml) hatte ich 2 Dosierlöffel Pulver
Kein Hungergefühl, keine Riegel. Für diese Distanz die perfekte Unterstützung an Energie.
3) All out am Mammolshainer Stich
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
>> Mein persönliches Highlight wie ich nach ca. 40 Sek. im obigen Video per „Daaaaniel!“ von einem Zuschauer angefeuert werde! Ich kannte den jungen Mann (vermutlich) nicht ;-) Hashtag Fame :-))
Ja, der Mammolshainer ist für knapp 200 m extrem hart mit Steigungswerten von um die 20%, aber viel schwieriger fand ich das ardennige Profil dazwischen.
Also diese fiesen kleinen Zacken nach dem Feldberg. Abfahrt, Anstieg. Abfahrt, Anstieg.
Ein bisschen wie in der Eifel.
- Kittelhütte
- Glashütten
- Ruppertshain
Diese Anstiege prägten sich v.a. bei mir ein – da waren aber noch ein paar mehr kleinere Zacken, die obwohl keine zu krassen Höhenmeter immer wieder weh taten.
Du weißt, irgendwann tun selbst Autobahnbrücken weh :-)
Das Anstrengende neben den kleinen Zacken war aber auch das ständige Abwägen, gehe ich mit dieser Gruppe (über meinen Möglichkeiten) über diese Anstiege oder nehme ich lieber einen Gang raus und riskiere nicht, dass am Mammolshainer der Stecker gezogen wird?
Du kennst das.
Der Mammolshainer Stich war dann sicherlich der Plombenzieher für die meisten von uns.
Stimmung an der Stelle absolut grandios und richtig motivierend. Tourteufel Didi Senft war auch am Start. Und hier und da jemand, der mich erkannte und grüßte. Sehr geil.
Aber, nützt alles nix. Da musst du jetzt drüber.
Überraschende Reserven entdeckt!
Nach den extrem steilen knapp 200 m, die du mit allem fahren musst, was in dir dann noch drin ist, geht der Anstieg aber noch gut 1 km deutlich sanfter weiter.
Und diese Stelle war für mich ein echter Eye-Opener.
Denn hier entdeckte ich tatsächlich ungeahnte Reserven. Mit Ahbed (ich hoffe ich habe den Namen richtig geschrieben) hatte ich einen genialen Mitfahrer gefunden.
Zusammen zogen wir hier an eigentlich allen Fahrern vor uns vorbei und stachelten uns herrlich gegenseitig an.
Ahbed fuhr sein erstes Radrennen. Unbedingt dranbleiben, mein Freund :-)
Im Anschluss folgten dann ca. 10 km Abfahrt ins Ziel.
Zwar hatte ich noch eine letzte mini Hoffnung, dass wir es in unter 3 Stunden schaffen würden, mit 3:01 Stunden kann ich aber auch wunderbar leben.
Wenigstens gibt’s dann für den 1.5.22 noch ein ambitioniertes Ziel :-)
Herzlichst,
Daniel
PS: Übrigens, wer Lust hat, jetzt im Oktober oder November mit uns Vollgas im Wintertraining zu geben (inkl. gemeinsamer Rides auf Zwift etc.), der kann sich gerne die Details zu unserem Coaching hier angucken! Es geht bereits los ab 49€ p.m.