Fabian Wegmann war eine unserer großen Radsport-Hoffnungen. Als erster Deutscher gelang es ihm, beim Giro d’Italia 2004 das Grüne Trikot des besten Bergfahrers zu gewinnen. Eine echte Sensation. Drei Deutsche Meistertitel und ein starker 3. Platz bei der Lombardei-Rundfahrt runden seine Erfolge ab. Jetzt, ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt, sprach ich mit ihm über die Zeit nach seiner aktiven Karriere. Was macht so einer eigentlich den ganzen Tag? Wie denkt er über das heutige Peloton, gerade in den Tagen, als bekannt wurde, dass es wieder zwei Dopingsünder vorm Giro gab…
Was macht eigentlich….?
Diese Rubrik über ehemalige Profis, vor allem im Fußball, fand ich in den verschiedenen Zeitschriften früher immer sehr reizvoll.
Vor allem damals, als ich selbst noch gegen das runde Leder getreten habe.
Manch wenige konnten ihr Vermögen und Heldenstatus auch in der Karriere danach bewahren, bei vielen anderen ging nach dem letzten Abpfiff die steile Talfahrt los:
Alkoholprobleme, Ehe kaputt und die Euronen werden auch jeden Monat weniger – Endstation Dschungelcamp.
Ganz anders scheint es bei ihm zu sein: Fabian Wegmann.
In den letzten Monaten fiel mir Fabian immer wieder in verschiedenen Artikeln und Interviews auf. Zuletzt im Rahmen des Frankfurter Profirennens Eschborn-Frankfurt, in dem er bei der Organisation tatkräftig mit unterstützte. Und wenn er den Frankfurtern nicht mit unter die Arme greift, dann zieht er im Hintergrund für den Münsterland Giro mit die Fäden.
Er kann die Finger also nicht still halten. Interessant, mit ihm würde ich mich gerne mal austauschen.
Wie geht es ihm heute? Fehlt ihm der Radsport? Hat so einer nicht ein Vermögen auf dem Konto und muss nie wieder arbeiten?
In diesen Tagen, in denen sich der Giro d’Italia zum hundertsten Mal jährt, der perfekte Zeitpunkt, um mit ihm über die Zeit nach seiner aktiven Karriere zu sprechen. Den Kennern unter Euch wird schließlich bekannt sein, dass Fabian in 2004 als erster Deutscher sensationell das grüne Bergtrikot beim Giro gewann. Fabian Wegmann war einer der Hoffnungsträger in der damaligen Zeit. Sehr zu empfehlen ist die Youtube-Doku über ihn „Das letzte Prozent – High Tech im Spitzensport“ (Video Nr. 1 in der Auflistung).
Ich telefonierte jetzt am Freitag, am Tag des Starts des Giro d’Italias, mit ihm…
Fabian Wegmann über die Zeit nach der Karriere
Fabian, heute startet der Giro d’Italia zum mittlerweile hundertsten Mal. Was macht so ein Tag mit dir? Zuckt es noch in der Wade?
Es geht, zucken tut es schon noch ein bisschen. Ich würde es mir gerne anschauen, aber um live dabei zu sein, dafür reicht es zeitlich nicht mehr. Wenn es aber irgendwie hinhaut, sitze ich später vorm Fernseher.
Es ging gestern wieder eine Meldung durch die Presse. Scheinbar gibt es zwei Dopingfälle unmittelbar vorm Giro. Mich würde mal interessieren, was denkt man als Exprofi, wenn so etwas passiert? Resignation? Wut?
Was für Idioten! Das ging mir definitiv durch den Kopf. Die denken nicht von 12 bis mittags. Denn dabei geht es ja nicht nur um sie selbst und ihre eigene Gesundheit, sondern auch darum, was sie den anderen, vor allem den eigenen Teamkollegen antun. Denn wahrscheinlich wird das Team jetzt auch nicht starten dürfen.
Und die Jungs haben sich wahrscheinlich schon die ganze Saison drauf gefreut, haben eine Wildcard bekommen, und dürfen dann nicht wegen solchen Idioten starten. Für das Team ist das natürlich eine Katastrophe.
Andererseits ist es auch ein Beweis dafür, dass das Kontrollsystem funktioniert. Die sind ja nicht im Rennen, sondern im Vorfeld kontrolliert worden. Das heißt, dass diese Mechanismen in gewisser Weise greifen.
Es ist also unterm Strich eine sehr, sehr gute Sache, dass sie vor dem Rennen schon rausgenommen wurden.
Ich habe in einem Interview mit Bernd Landwehr im letzten Dezember gelesen, dass du in den ersten Tagen nach deinem Rücktritt aus privaten Gründen froh warst, dass du diese ständigen Dopingkontrollen nicht mehr hat, weil es fürs Familienleben doch durchaus mal nervig sein kann. Du begrüßt die Kontrollen aber natürlich als solche…
Definitiv. Ich erwische mich da heute noch, weil es immer noch so verankert ist. Die letzten acht Jahre musste ich ständig dran denken, wenn ich das Haus verlasse, habe ich mich abgemeldet? Ich musste mich ja ständig abmelden bzw. denen Bescheid geben, auch wenn ich nur kurzfristig etwas unternehmen wollte. Das ist heute noch in mir drin, und dann fällt mir ein, Mensch, du hast doch frei (lacht).
Andererseits ist es auch ein Beweis dafür, dass das Kontrollsystem funktioniert. Die sind ja nicht im Rennen, sondern im Vorfeld kontrolliert worden. Das heißt, dass diese Mechanismen in gewisser Weise greifen.
Wie kann man sich das vorstellen, schickst du da eine SMS oder eine E-Mail an die Kontrolleure?
Es gibt ein System, ADAMS nennt sich das. Das ist eine Onlineplattform. Für das bevorstehende Quartal muss ich mich dort mit meinen geplanten Terminen eintragen, also die Rennen, Trainingslager etc. Das ist natürlich langfristig und deckt nicht immer alles ab, weil du ja nicht wirklich weißt, was alles in drei Monaten passieren wird. Das ist zumindest die grobe Planung. Und dann muss ich dort auch später eintragen, wo ich zu 100% für eine Stunde am Tag antreffbar bin, ohne dass mich jemand übers Telefon erreichen muss. Und wenn ich jetzt meine, ich müsste runter zum Giro, dann müsste ich das dort sehr detailliert eintragen.
Eine Art Fußfessel….
Ja, das habe ich denen auch schon mal gesagt, gibt mir doch lieber eine Fußfessel. Wäre ja im Endeffekt egal. Dann müsste ich nicht ständig dran denken, mich jedes Mal dort einzutragen. Man ist auch nur Mensch, und wenn man mal Stress hat, dann kann man das auch mal vergessen. Bei drei verpassten Tests innerhalb von 12 Monaten bekommst du eine Zweijahressperre, dann kann die Karriere auch mal vorbei sein. Hinterher fragt auch keiner mehr, ob du vergesslich bist oder das extra gemacht hast.
Ein anderes Thema, das die letzten Tage hochgekocht ist, war die Idee vom Giro-Veranstalter, dass die schnellsten Abfahrer prämiert werden. Eine Schnapsidee?
Da habe ich mit dem Bernd auch jüngst drüber gesprochen, so etwas geht im Grunde genommen gar nicht. Klar, eine Abfahrt gehört zum Radrennen dazu, wie alles andere auch, man muss auch technisch gut sein, und nicht nur über die reine Kraft verfügen. Das ist ja auch das Schöne am Radsport, das nicht immer unbedingt der Stärkste gewinnt, sondern vielleicht auch mal der mit der besseren Taktik oder Technik – wie z.B. Froome bei der Tour im letzten Jahr, als er diese eine Etappe gewonnen hat, als er oben vor der Kuppe ausgerissen ist. So etwas finde ich super. Da hat er auch mal gezeigt, dass er nicht nur berghoch fahren kann, sondern auch bergab.
Wegen der Abfahrtswertung, das hört sich erst einmal ganz witzig an, aber das funktioniert doch nicht. Im Grunde genommen ist es ja auch viel zu gefährlich. Zunächst fahren sie da ganz gewöhnlich hoch und dann fangen sie an zu sprinten und stürzen sich wie die Bekloppten da runter?
Wegen der Abfahrtswertung, das hört sich erst einmal ganz witzig an, aber das funktioniert doch nicht. Im Grunde genommen ist es ja auch viel zu gefährlich. Zunächst fahren sie da ganz gewöhnlich hoch und dann fangen sie an zu sprinten und stürzen sich wie die Bekloppten da runter? Es müsste dann auch viel sicherer sein von der ganzen Organisation her, wie zum Beispiel mit den Absperrungen. Es würde für mich nur Sinn bei einer technisch anspruchsvollen Abfahrt machen, die nicht sehr schnell ist, die also über viele Serpentinen verfügt. Da rutscht man vielleicht mal weg, das sind nicht die schlimmsten Stürze. Aber wenn man aus voller Fahrt von der Straße abkommt, das ist dann schon sehr, sehr gefährlich.
In 2004, als du bester Bergfahrer warst, da hattest du den Mortirolo und den Gaviapass mit drin. Welcher war der härteste Anstieg?
Das kann ich so gar nicht mehr sagen. Die Etappe über den Mortirolo, die war am vorletzten Tag, da war ich mit in der Spitzengruppe, und es war für mich ganz wichtig, dass ich da möglichst viele Punkte hole. Beim Gaviapass, da war ich auch in der Spitzengruppe und kurz vorm Ziel, als ich noch in den Punkten drin war, da kam dann das Feld von hinten, da gibt es dieses bekannte Foto.
Das von Hennes Roth, auf dem du extrem leidest?
Ja, genau. Es war mehr die Enttäuschung, nicht nur die Qual, dass es einfach nicht gereicht hat. Ich habe die Punkte immer einzeln gesammelt, es waren ja meist alle irgendwie stärker als ich. Ich habe es halt über die Taktik geschafft. Der Frust war groß, da hätte ich richtig Punkte holen können.
Wegen den Anstiegen an sich, das ist eigentlich egal. Man ist trainiert, ein guter Profi, schlussendlich kommt man jeden Berg hoch. Es kommt natürlich auch auf die Wetterbedingungen drauf an und wie schnell man wegen des Rennens über den Berg fährt.
Unabhängig vom Giro, was ist so ein Anstieg, der dir heute noch eine Gänsehaut verschafft?
Auf jeden Fall L’Alpe d’Huez. Oder auch die Muur. Das ist jetzt zwar kein Pass, das ist an sich kein großes Ding – aber eine Wahnsinnsstimmung.
Sonst aber tatsächlich die ganzen Zielankünfte beim Giro oder der Tour – wenn da die Massen oben stehen und man da durch fährt. Egal, ob du ganz vorne bist oder hinten. Die stehen da den ganzen Tag und feuern jeden einzelnen Fahrer an. Sehr schöne Momente.
Bist du alle drei Grand Tours gefahren?
Nein, die Vuelta bin ich nie gefahren.
Wenn du die Tour de France und den Giro vergleichst. Was sind die Unterschiede? Ist die Tour vielleicht größer und der Giro leidenschaftlicher?
Das kann man schon so sagen, insbesondere auch von der Mentalität. Die Italiener sind ja nun mal viel temperamentvoller und auch lauter. Der Giro hat sich aber auch sehr gewandelt – ein Riesenunterschied zwischen 2004 und 2014, als ich den Giro nochmal gefahren bin. Er ist wesentlich professioneller geworden, deutlich hektischer als früher. 2004 war es relativ familiär, da ist jetzt schon deutlich mehr los.
Ich finde es ein bisschen schade, als Fahrer probiert man nun möglichst lange im Bus zu bleiben, damit man sich noch konzentrieren kann und die Energie für die nächsten 4 bis 6 Stunden spart. Früher bist du hingegen einfach rausgegangen, bist von ein paar angesprochen worden, jeder hat sich gefreut, es war eine lockere Atmosphäre, dann konnte man auch locker in die Etappe gehen.
Jetzt ist es viel schwieriger, wenn gefühlt 1.000 Leute dort rumstehen und jeder etwas möchte. Das ist auf der einen Seite natürlich schön, aber für die Konzentration eher schwierig.
Bei Wikipedia betrug dein Renngewicht 59 kg. Wie viel bringst du jetzt auf die Waage?
Zum Schluss meiner Karriere hatte ich so 62-63 kg. Ich wiege zurzeit 63-64 kg, da ist nicht so viel drauf gekommen.
Achtest du noch auf deine Ernährung oder haust du rein?
Ich trainiere mit dem Rad immer noch 2-3 Mal die Woche. Früher konnte ich essen ohne Ende, da hatte ich kein Sättigungsgefühl. Das habe ich jetzt aber schon. Ich esse schon, wo ich Lust drauf habe, und wenn ich satt bin, dann bin ich satt. Ist wohl auch eine Veranlagung, dass ich nicht so viel zunehme.
Wenn dir die Explosivität fehlt, was mich früher hingegen immer ausgemacht hat, das verschwindet mit dem Alter natürlich auch so langsam. Daran merkt man es dann einfach. Und dann muss man auch sagen: So, jetzt ist genug!
Wir kommen zu deinem Karriereende im letzten Jahr. Das war sicherlich auch ein schleichender Prozess. In welchen Situationen hast du gemerkt, es macht jetzt Sinn, über einen Rücktritt nachzudenken?
Wenn in den letzten zwei Jahren keine Siege mehr hinzukommen. Wenn in bestimmten Momenten, in denen du früher wusstest, da kann ich noch einen drauf legen, wenn das so langsam nicht mehr kommt. Wenn dir die Explosivität fehlt, was mich früher hingegen immer ausgemacht hat, das verschwindet mit dem Alter natürlich auch so langsam. Daran merkt man es dann einfach. Und dann muss man auch sagen: So, jetzt ist genug!
Bei Stölting hattest du Lennard Kämna als Teamkollegen. Traust du ihm zu, dass er bei einer Grand Tour auf Klassementfahrer gehen kann?
Man darf nicht immer zu viel von den Jungs erwarten. Auch bei mir haben sie damals gesagt, da kommt der nächste Hoffnungsträger. Lennard bringt mit Sicherheit alle Voraussetzungen für einen Grand-Tour-Fahrer mit. Er ist leicht, kann super gut Zeitfahren, was ja auch extrem wichtig ist. Ich würde es mir jedenfalls sehr wünschen, dass es mit ihm klappt. Wir haben aber viele junge Talente in Deutschland, obwohl der Nachwuchs an sich ja immer weniger wird.
Obwohl die Zeitfahren bei der Tour ja scheinbar an Relevanz verlieren, es wird ja immer berglastiger.
Das wird man dann sehen. Es wird doch sonst von den Organisatoren gegengesteuert, wenn es dann zu einseitig ist, oder auf Dauer wird.
Heutzutage versucht jeder möglichst schnell den WLAN-Code vom Hotel zu bekommen und sobald der Nachtisch aufgegessen ist, dann ist er auf dem Zimmer und im Internet. Das hat sich wirklich extrem verändert, das finde ich schon sehr schade.
Du bist mit zwei Fahrergenerationen groß geworden. Ich sage jetzt mal, die Nuller und die Zehner. Wie haben sich die Fahrer aus deiner Sicht verändert? Die jungen Kerle heute wachsen ja mit ihren Smartphones auf. Merkt man so etwas im Team, wenn alle nur noch auf ihren Glasscheiben am „rumwischen“ sind?
Definitiv. Früher hat man nach dem Essen bis 23 Uhr auch mal am Tisch zusammen gesessen und geredet. Oder man ist nach dem Essen vors Hotel gegangen und hat sich dort draußen hingesetzt, ein Eis gegessen oder sonst was – gerne auch mal mit den Fahrern aus anderen Teams unterhalten. Das war ganz schön.
Heutzutage versucht jeder möglichst schnell den WLAN-Code vom Hotel zu bekommen und sobald der Nachtisch aufgegessen ist, dann ist er auf dem Zimmer und im Internet. Das hat sich wirklich extrem verändert, das finde ich schon sehr schade.
Da fehlt dann auch so ein bisschen die Nähe zueinander, gerade beim Abendessen – das ist so die einzige Zeit, in der man zusammen sitzt und sich mal unterhalten, den Tag resümieren kann. Nach dem Rennen im Bus möchte ja jeder erst einmal abschalten und für sich sein, was ja auch verständlich ist.
Wie haltet ihr das bei Euch zu Hause mit euren Kindern? Stichwort Smartphones…
Die werden jetzt Drei und Sechs, da geht das noch. Das Alter kommt definitiv, in dem es für sie interessant wird. Jetzt gucken die natürlich auch schon mal. Fragen jetzt aber noch nicht nach Spielen fürs Handy, wo andere Kinder schon deutlich mehr machen, was wir von anderen Eltern hören.
Ich werde es definitiv nicht verbieten, es gehört einfach dazu. Es ist ja auch schon wichtig für diese Generation, mit dem Handy vernünftig umgehen zu können.
Ihr als Eltern müsst auch Vorbild sein, d.h. am Essenstisch gibt es kein Handy?
Genau, das muss alles in einem gesunden Rahmen sein.
Kommen wir zu deinem Leben nach dem Radsport. Wie sieht dein Alltag aus, was machst du?
Wenn ich nicht unterwegs bin, dann bringe ich die Kinder morgens zum Kindergarten. Anschließend gehe ich ins Büro, das ich mir hier eingerichtet habe. Dort mache ich dann 1-2 Stunden was, setze mich auch mal auf Rad und fahre dann eine Runde. Der Tag richtet sich im Prinzip danach, was ich für Aufgaben habe – ob ich jetzt für den Münsterland Giro unterwegs bin oder wie in den letzten Wochen für das Frankfurter Rennen.
Was ist deine Aufgabe für den Münsterland Giro?
Ich sehe zu, dass die Fahrer zu uns kommen, rede also viel mit denen, versuche auch für das Jedermann-Rennen bei verschiedenen Events die Werbetrommel zu rühren. Darüberhinaus bin ich noch bei den Sponsorengesprächen mit dabei, oder auch, wenn wir die Streckentests hier machen – du merkst: Da gibt es allerhand zu tun. Ich habe mir das am Anfang auch nicht so zeitintensiv vorgestellt (lacht).
Was ist euer Ziel beim Münsterland Giro? Peilt ihr einen WorldTour-Status an?
Das muss man einfach mal sehen. Wir haben jetzt einen Vertrag mit der Sparkasse und zahlreichen Sponsoren für die nächsten vier Jahre unterschrieben. Wir wollen natürlich wachsen, die Teilnehmerzahl vom Jedermann Rennen erhöhen, einfach die Präsenz vergrößern. Wir sind aktuell dran, dass das Rennen vielleicht im Fernsehen kommt. Aber das ist nicht leicht, kein Selbstläufer.
Ganz doofe Frage: Müsste Fabian Wegmann – auch ohne den aktuellen Job – nach der Radsportkarriere jemals wieder arbeiten gehen?
Ja, auf jeden Fall! Ich hatte zwar eine tolle Karriere, aber es ist jetzt nicht so, dass ich nie wieder was machen muss. So bin ich auch nicht, ich brauche schon eine Aufgabe, sonst drehe ich durch (lacht).
Ich finde es schon krass, du warst einer der „besseren“ Radprofis. Einer der „besseren“ Fußballprofis geht danach nicht mehr arbeiten.
Das ist einfach die andere Sportart. Schau doch mal nach Amerika, da ist es nochmal was ganz anderes. Ich habe immer gut verdient, ich habe in Deutschland gewohnt und entsprechend meine Steuern bezahlt. Es bleibt natürlich nicht alles über. Ist ja klar, aber ich wohne gerne hier und das ist auch alles gut so.
Man muss aber auch bei dem Thema sagen, dass die Gehaltsschere im Radsport deutlich auseinander gegangen ist. Es gibt auch im Peloton ein paar Fahrer, die sehr, sehr viel Geld verdienen – wesentlich mehr als die Topfahrer vor 15 Jahren.
Fotos im Artikel: Hennes Roth
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