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[Echter Sport!] Ganz ohne Frank Zander & Hermes House Band – unser Bericht vom TISSOT Track Cycling Worldcup in Berlin!

by Daniel

[Anzeige] Beschreib uns mal bitte, wie sich echter Bahnradsport anfühlt! Meine Bitte an Julian, der vor kurzem als SpeedVille ReporterVIP-Zugänge zum TISSOT Track Cycling Worldcup in Berlin bekam. Im echten Leben betreibt er mit verduro.de einen Onlineshop für „grüne“ Radsportler – heute berichtet er vom berühmt berüchtigten  Berliner Velodrom – eine der schnellsten Bahnen der Welt – und zeigt sich tief beeindruckt von der Authentizität eines echten Sportevents ohne viel Tamm Tamm und Buff Buff.

Track Cycling Worldcup Berlin

Von Julian Respondek

Nicht nur einmal an diesem Wochenende ging mir dieser Gedanke durch den Kopf:

Wie schön, dass Du Daniel kennst…ohne den wärst Du jetzt nicht hier… feiner Kerl!

(Anm. von Daniel: Wenigstens einer, der das mal sagt)

Der Grund für die Euphorie war meine Ernennung zum Speedville Reporter beim TISSOT Bahnrad Weltcup im Berliner Velodrom. Drei Tage lang die Welt-Elite des Bahnradsports im Kreis fahren sehen.

Mit VIP-Ticket und Presse-Akkreditierung.

Coole Nummer!

Track Cycling Worldcup Berlin
Julian bekam VIP-Zugang und blickte auch hinter die Kulissen

Wie funktioniert eigentlich Bahnradsport?

Für jene unter Euch, die Bahnradsport nur als das kennen, was Marc Cavendish vor seiner Straßenkarriere gemacht hat, will ich mal kurz beschreiben, was das eigentlich genau ist.

So eine Bahn ist oval, im Falle des Berliner Velodroms 250 m lang, hat schräge Kurven (ca. 45° steil), damit man bei Tempo 70 nicht aus der selbigen fliegt und wird von Radsportler*Innen in unterschiedlichsten Disziplinen bespielt.

Eine Gang, eine Narbe

Ein Bahnrad hat nur einen Gang und eine starre Nabe – ist also ein Fixie.

Je nach Einsatz gibt’s verschiedene Rahmenformen (wie auf der Straße), einen Zeitfahrlenker oder einen normalen Rennlenker (auch wie auf der Straße) und alles ist natürlich aus Carbon (genau…wie auf der Straße).

Scheibe hinten ist Standard, Scheibe vorne bei manchen Disziplinen gern gesehen, es weht in der Halle ja kein Wind, deshalb kann man das problemlos machen und den Aeroeffekt voll auskosten.

Die Fahrer*Innen tragen immer öfter Aerohelme und stecken durchweg in einer Aeropelle in Maßanfertigung.

Velodrom Berlin
Ca. 45° steile Kurve

Die verschiedenen Disziplinen beim Bahnradsport

Soweit also zum hölzernen Rund, kommen wir zu den Disziplinen.

Hier gibt es eigentlich alles, was sich im Kreis fahrend realisieren lässt: Sprint, Zeitfahren, Ausscheidungsfahren, Punktefahren, allein, zu zweit, im Vierer…wer bei der Erfindung des Track Cycling die Finger im Spiel hatte, scheint sich mächtig ausgetobt zu haben (Anm. d. Red., siehe unser Interview mit Christian Grasmann von den Maloja Pushbikers zu diesem Thema).

Für die Fahrer*Innen bedeutet das oft Mehrfachbelastungen im Turnierstil – die Mädels und Jungs müssen also, im Gegensatz zum Straßenrennen, an einem Tag diverse Male ran.

Der Track Cycling World Cup in Berlin

Am besagten Wochenende fand, wie erwähnt, der TISSOT Weltcup statt. Der Weltcup ist eine Rennserie aus 5 Wettkämpfen in Frankreich, Canada, Deutschland (Berlin), Groß Britannien und Weißrussland, in der sich Nationalmannschaften und einige Pro-Teams um die Punkte kloppen.

Je nachdem, ob die einzelnen World Cup Termine in zeitlicher Reichweite noch wichtigerer Events wie WM oder EM liegen – denn unter Wettkampfbedingungen trainiert sich‘s besser – sind die Starterfelder teils mit erlesenen und berühmten Gestalten bestückt:

Hochklassiges Starterfeld in Berlin

Track Cycling Worldcup Berlin

Olympiasieger, Weltmeister, 6 Tage Könige…alles was die Bahn zu bieten hat, kommt vorbei.

In Berlin war das Feld über alle Disziplinen und beide Geschlechter hochklassig und ich durfte folgende Spielarten dieses Sports begutachten und für absolut nachahmungswert befinden (die Beine, das Können, das Material, die Erfahrung, den Mut, den Spaß, eine Bahn und die nötige Nonchalance vorausgesetzt):

Übersicht der Disziplinen:

  • Sprint (1 gegen 1 über 3 Runden)
  • Teamsprint (3 Runden, 2 Teams zu je3 Fahrer*Innen, volle Pulle)
  • Keirin (japanischer Kampfsprint mit sechs Kontrahenten mit Derny als Anfahrer und über ca. 1500 m)
  • Zeitfahren (Frauen: 500m, Männer: 1000 m)
  • Mannschaftsverfolgung (4000 m Bahnvierer Mannschaftszeitfahren – volle Pulle, ohne Gnade)
  • Scratch (wie auf der Straße: Wer am Ende als Erster über die Linie rollt, ist Sieger)
  • Punktefahren (wie beim Kriterium: Alle paar Runden gibt’s Punkte – wer am Ende am meisten davon hat, gewinnt)
  • Ausscheidungsfahren (der Name ist Programm: Jede Runde fliegt der Letzte auf dem Zielstrich aus dem Rennen)
  • Zweier-Mannschaftsfahren (auch Madison oder Jagd genannt – wie beim Punktefahren, nur mit 2er Teams, die sich regelmäßig mittels Schleudergriff abwechseln)
  • Temporennen (wie beim Punktefahren, nur dass es in jeder(!) Runde Punkte gibt – Volldampf garantiert!)
  • Stundenweltrekord (Eine Stunde, volle Möhre, die gefahrene Strecke zählt)

Neben den genannten World Cup Wettbewerben darf der Zuschauer auf der Bahn, z.B. bei 6 Tage Rennen, noch Wettbewerbe wie Steherrennen (Rad hinter Motorrad), Dernyrennen (Rad hinter sowas ähnlichem wie ein Motorrad) oder früher gar Tandemrennen feiern.

Soweit in aller Kürze.

Daniel müsste wohl einen eigenen SpeedVille-Track-Cycling-Blog aufsetzen, wollte man alles rund um die Bahn aufschreiben.

So komplex ist das Thema (wenn Ihr eingehendere Infos übers Bahnfahren haben wollt, schaut am besten direkt bei der UCI vorbei oder fragt Wikipedia).

Und was mache ich hier?

Nun zur nächsten Frage: Warum war ich eigentlich da? Wegen TISSOT. Und weil SpeedVille.de eine Kooperation mit TISSOT hat. Und weil TISSOT die (wirklich komplexe!) Zeitmessung für diverse UCI-Rennen (inkl. Tour de France) macht.

Komplexität Zeitmessung

Wie komplex, kompliziert und professionell diese Zeitmessung wirklich ist, wird uns Tiffosi selten klar.

Für uns und dem gemeinen Tour-de-France-Zuschauer (dort sind die Schweizer nämlich auch Gebieter über die Uhr) sind es lediglich ein paar Zahlen auf dem Fernseher.

Erst im seltenen Fall eines Fehlers, wenn die Zahlen im Fernseher nämlich mal nicht stimmen, wird das Ausmaß deutlich: Da müssen verdammt viele Infos durch viele Kabel an viele Bildschirme und in viele Tabellen geschickt werden, um zu zeigen, ob der Sieger Sagan oder Froomie war.

Track Cycling Worldcup Berlin
Um wirklich sicher zu gehen: 10.000 Bilder/Sek. beim Zielfilm

Auf der Bahn wird die ganze Nummer noch eine Portion interessanter: Bei dem wilden Gewusel eines Zweier-Punktefahrens nicht nur nicht den Überblick zu verlieren, sondern auch noch zu messen, wer wann wo wie schnell, weit und wichtig war, ist nicht nur eine Kunst, sondern echtes Big Business.

Den TISSOT Timekeepern gelingt das durch die geschickte Kombi von Transpondern, Kameras und Zielfilm (welcher übrigens 10.000 Bilder pro Sekunde macht. Zeeehhntausend!).

Das soll jetzt keine Werbeveranstaltung für TISSOT werden, aber ich war schon echt geflasht vom Ganzen.

Die Zeitmessung bei unseren Jedermannrennen funktioniert ja schon gut, aber das da war dann doch irgendwie Champions League.

Sehr nette TISSOT Crew

Mein Feelwell wurde aber noch größer, weil ich zwei der TISSOT Akteure persönlich kennenlernen und ein wenig Zeit mit Ihnen verbringen durfte:

Marie, ihres Zeichens Deputy Cycling Project Manager, und my first TISSOT Contact Timo, Public Relations bei TISSOT.

Timo war früher Leichtathlet, kommt also aus dem Sport und man spürt, dass er den Job genau deswegen gerne macht: Einmal Sportler, immer Sportler.

Bei Marie leuchteten die Augen wie bei einem Geburtstagskind zu Weihnachten, als sie mir die verschiedenen Systeme, Erfindungen und Errungenschaften ihres Timekeeping-Teams erklärte!

Da macht jemand nicht nur einfach ihren Job, da ist echte Liebe im Spiel!

Echter Sport im Berliner Velodrom – ganz ohne Frank Zander und Hermes House Band

Last but not least noch was zum Event und zum Berliner Velodrom.

Die Halle kenne ich eigentlich ganz gut, durfte ich doch selbst schon auf der Bahn radeln (in diesem Fall trifft es die Vokabel perfekt) und bin ich regelmäßig Besucher der Berliner 6 Days.

Der Vergleich zum 6 Tage Rennen war es auch, der mich daran erinnerte, dass ich hier auf einer echten Sportveranstaltung war: Kein Frank Zander. Keine Hermes House Band. Mehr Sport, weniger Party… und leider auch weniger Zuschauer.

Bahnradsport ist leider Randsportart

So sind wir Menschen:

Wenn’s nicht knallt, raucht, rummst oder Fußball heißt, dann musst Du schon ein echter Fan sein, oder ein VIP Ticket kriegen, um dir eine Sache reinzutun.

Für die Fahrer wäre ein wenig mehr Publikum sicher schön gewesen. Aber abgesehen von der berühmten Tour de France, die jeder kennt, ist Radsport in Germany trotz allem nach wie vor eine Randsportart – und der Bahnradsport erst recht.

Velodrom Berlin
Ruhige & familiäre Atmosphäre

Das wissen auch die Fahrer und deswegen waren sie bestimmt nicht sauer auf uns Fans. Überhaupt strahlte der gesamte Wettbewerb eine ruhige und familiäre Stimmung aus, die es richtig angenehm machte, vor Ort zu sein.

Darüber hinaus stimmten die Leistungen und dank Marie und ihrer Mannschaft ploppten die Ergebnisse in Echtzeit auf die Anzeigentafel in der Halle und in die Livestreams dieser Erde.

Danke Speedville, danke TISSOT, danke Marie, danke Timo, danke Velodrom und danke liebe Athleten für ein rundes Wochenende.

Gerne wieder!

Fotos: Julian Respondek

Bewirb dich als SpeedVille Reporter und berichte von exklusiven Rennen & Events in 2019!

In Kooperation mit TISSOT plane ich im nächsten Jahr ausgewählte SpeedVille Reporter zu den heißesten Rennen und/oder Events zu schicken.

Wenn ihr mal Lust habt, bei richtig coolen Veranstaltungen dabei zu sein und der SpeedVille Community wie Julian von euren Eindrücken zu berichten, dann schickt mir doch bitte eine ausdrucksstarke Bewerbung an reporter@speed-ville.de und begründet warum ihr genau der/die Richtige seid!

Wäre cool, wenn wir jemanden wie DICH dort hinschicken könnten!

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