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Ausblick für den Herbst: 7 mögliche Renntipps ab dem 1.9.20!

by Daniel

Aktuell gelten aufgrund des Coronavirus in ganz Europa zum Teil strikte Beschränkungen.

Großveranstaltungen sind bis zum 30.08.2020 erst einmal komplett untersagt. Radrennen, Radmarathons und andere Radevents, bei denen zum Teil über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start stehen, sind dementsprechend in den vergangenen Wochen alle abgesagt worden.

Inzwischen befürchten bereits viele, dass es überhaupt keine Radsaison 2020 geben wird, was offizielle Veranstaltungen und Rennen betrifft.

Doch da es aktuell so aussieht, als ob die Zahlen der Neuansteckungen und die der schwer erkrankten Personen europaweit rückläufig sind, ist berechtigter Optimismus angesagt, dass die Radsaison 2020 ab September doch noch beginnen kann.

Radrennen Radmarathons Tipps
(c) Foto: Rainer Kraus

Rennen könnten (mit etwas Glück) im Herbst stattfinden

Selbst in Italien, dem Land in Europa, in dem die Auswirkungen des Coronavirus am deutlichsten zu spüren waren, scheint die schlimmste Phase inzwischen überwunden zu haben.

Erste Lockerungen der strikten Alltagsbeschränkungen in Italien gab es bereits. Das ist insofern wichtig, da einige der bei Deutschen am beliebtesten Radmarathons teilweise in Italien stattfinden oder zumindest teilweise durch italienisches Staatsgebiet führen.

Meine eigene Hoffnung ist daher groß, dass es ab September noch das ein oder andere Rennen geben wird, womöglich sogar im Alpenraum.

Langer, warmer Spätherbst

In den letzten Jahren gab es ja aufgrund des Klimawandels teilweise selbst bis in den November hinein noch relativ angenehmes Rennradwetter.

Vielleicht kann die Saison daher nicht nur im September beginnen, sondern auf irgendeine Weise noch bis in den November hinein verlängert werden.

Während für viele Rennradfahrerinnen und Rennradfahrer die Rennsaison häufig mit einem Radmarathon wie dem Schwarzwald Super! oder dem Kufsteinerland Radmarathon im September endete, beginnt sie womöglich dieses Jahr erst zu diesem Zeitpunkt.

Auswahl der möglichen Rennen ab September

Ich jedenfalls habe mich inzwischen schon informiert, welche Rennen ab September noch zur Auswahl stehen und kam auf insgesamt sieben Radrennen bzw. Radmarathons ab September, die ich besonders ansprechend finde.

Natürlich ist es etwas unsicher, ob die genannten Rennen auch tatsächlich stattfinden werden, da das sehr stark abhängig von den entsprechenden Entwicklungen und den Vorgaben der Regierungen der jeweiligen Länder ist.

Grundsätzlich kann man im Moment aber von einer Teilnahme der Rennen ab September „vorsichtig“ ausgehen und sich dementsprechend auch darauf vorbereiten.


Ergänzung von Daniel: (@speedvilleblog)

Ein Rennen möchte ich vorweg noch ergänzen, das Freddy in seiner Übersicht (der meist sehr höhenmeterlastigen Events) übersehen hat:

Eschborn-Frankfurt im Herbst 2020

Und zwar plant Eschborn-Frankfurt den Frühjahrsklassiker auf einen Termin im Sep./Okt. zu schieben – also ein echtes Highlight für all die Radsportler (v.a. aus der Mitte und Norddeutschland per Anfahrt machbar!), die gerne an einem echten Straßenrennen von ca. 2-4 Stunden Knallgas geben möchten!


Von Frederik Böna (@frederik_boena)

7 Renntipps ab dem 31.8.2020!

Hier nun die Übersicht von Freddy’s Top 7 Rennen/Radmarathons ab dem 1.9.20 – alle Events sind die subjektive Meinung des Autos.

1) Kufsteinerland Radmarathon

  • Termin: 6.9.20
  • Ort: Kufstein
  • ca. 2000 hm
  • was für Rouleure/Bolzer

Der Kufsteinerland Radmarathon findet am Sonntag, den 6. September in Kufstein statt und führt über insgesamt 124 Kilometer und 2.000 Höhenmeter durch Tirol.

Da man während des gesamten Radmarathons immer unter einer Höhe von 1.000 Metern über dem Meeresspiegel bleibt, sollte sich die Gefahr eines frühen Wintereinbruchs sehr in Grenzen halten.

Selten über 1000 Meter

Zu den Highlights der Strecke gehören das Thierseetal mit dem Passionsspielhaus vor dem beeindruckenden Hausberg, dem Pendling, sowie das Panorama des Kaisergebirges und die Reintaler Seen.

Die Strecke ist zwar anspruchsvoll, aufgrund der für einen Radmarathon aber vergleichsweise wenigen Kilometer und der nicht allzu langen Anstiege sollte sie selbst für unerfahrene Radsportlerinnen und Radsportler durchaus zu meistern sein.

Trotzdem lohnt es sich, die eigenen Kräfte gut einzuteilen, denn ungefähr in der Mitte der Strecke kommt mit dem dem 3,5 Kilometer langen Anstieg nach Brandenberg eine richtig steile Rampe, auf der insgesamt 400 Höhenmeter überwunden werden müssen.

Spätestens hier zeigt sich, wer das Rennen gewinnen kann.

Starkes Feld in den letzten Jahren

Die Besetzung des Kufsteinerland Radmarathons war in der Vergangenheit durchaus stark. Mit Michael Spögler und Patrick Hagenaars nahmen im vergangenen Jahr zwei der besten Radmarathonfahrer überhaupt an dem Rennen teil, ohne es gewinnen zu können.

Mit Patric Grüner landete der Höhenmeterweltrekordhalter über 48 Stunden auf Platz 30. Bei den Damen gewann mit der Deutschen Nadine Gill ein aufstrebendes Talent, das in den nächsten Jahren voraussichtlich noch für Furore sorgen wird.

Für diejenigen, denen die 124 Kilometer und 2.000 Höhenmeter zu anspruchsvoll sein sollten, gibt es die Möglichkeit, an einer flacheren Seenrunde teilzunehmen, die insgesamt 99 Kilometer lang ist und 1.400 Höhenmeter umfasst.

Wenn man es noch gemütlicher angehen lassen will, kann man mit der Panoramarunde auf insgesamt 48 Kilometern und 400 Höhenmetern durch das Inntal ebenfalls eine landschaftlich sehr schöne Kulisse auf dem Rad erleben.


2) Sparkassen Münsterland Giro

  • Termin: 3.10.20
  • lange Strecke: 140 km
  • schnell gefahrenes Straßenrennen

Zugegeben, für Radsportlerinnen und Radsportler, die gerne bergauf fahren, ist der Sparkassen Münsterland Giro vermutlich nicht das richtige Rennen.

Dafür ist der Münsterland Giro einfach zu flach.

Trotzdem ist der traditionell am 3. Oktober stattfindende Münsterland Giro für viele normalerweise das letzte Rennen in der Saison, bevor es häufig in eine mehrwöchige Saisonpause geht.

Sehr schnelles Straßenrennen

Während für viele der Münsterland Giro also oft der letzte Wettkampf einer langen Radsaison darstellt, ist dieses Jahr davon auszugehen, dass in Münster noch zahlreiche hoch motivierte und frische Fahrerinnen und Fahrer am Start stehen werden.

Ob der Münsterland Giro – so wie in den vergangenen Jahren – das letzte Rennen des German Cycling Cups sein wird oder ob danach noch weitere GCC-Rennen, die verschoben werden mussten, folgen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich, allerdings durchaus möglich.

Über die Strecke des Münsterland Giros lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur wenig sagen, da sie jedes Jahr neu entworfen wird und aktuell noch nicht präsentiert wurde.

Fest steht nur, dass es insgesamt drei unterschiedlich lange Strecken geben wird.

3 unterschiedliche Distanzen

Die kurze Strecke beträgt 65km, die etwas längere 100km und die lange Strecke insgesamt 140km. Außerdem wurde bereits bekannt gegeben, dass der Münsterland Giro dieses Jahr unter dem Motto „Radsport ohne Grenzen“ stattfinden wird.

Das nach dem Jedermannrennen stattfindende Profirennen, führt daher auch von Enschede in den Niederlanden über die Grenze nach Münster.

Das Jedermannrennen dagegen führt durch die Baumberge, die sich allerdings anspruchsvoller anhören, als sie tatsächlich sind.

Anspruchsvolle Baumberge

Zwar sind die Baumberge im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld der höchste Höhenzug des Münsterlandes, aber mit einer maximalen Höhe von 189 Metern über dem Meeresspiegel, wird auch der diesjährige Münsterland Giro kein Festspiel für Bergfahrerinnen und Bergfahrer, dafür ist das Münsterland schlichtweg zu flach.

Eine Durschnittsgeschwindigkeit von etwa 40km/h ist dementsprechend durchaus machbar.

Für Geschwindigkeitsfreaks ist der Münsterland Giro also fast schon ein MUSS!

Außerdem ist auch in diesem Jahr wieder davon auszugehen, dass die Strecke das Münsterland einmal mehr von seiner schönsten Seite zeigen wird, jedenfalls war dies in der Vergangenheit jedes Mal der Fall.

Strecke komplett gesperrt für Autoverkehr!

Pluspunkte des Münsterland Giros sind eine Strecken-Vollsperrung und die Möglichkeit, die ausgeschilderten Strecken bereits Monate vor dem eigentlichen Rennen abzufahren und sich optimal vorbereiten zu können.

Das Teilnehmerfeld der Jedermannszene ist beim Münsterland Giro traditionell recht stark besetzt. Im vergangenen Jahr gewann mit Christoph Mai vom Team Strassacker einer der erfolgreichsten German Cycling Cup-Fahrer der vergangenen Jahre vor Anthony Spysschaert.

Auch bei der 15. Auflage des Münsterland Giros werden vermutlich wieder viele der besten Jedermänner am Start stehen und für ein spannendes Rennen sorgen, bei dem der Sieger mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Sprint ermittelt werden wird.


3) Schwarzwald Super!

  • Termin: 6.9.20
  • lange Strecke: 260 km, 6700 hm
  • was für bergfeste Fahrer

Aktuell noch ein Geheimtipp, hat der dieses Jahr am 6. September stattfindende Schwarzwald Super! das Potenzial, sich zu einer festen Institution in der Marathonszene zu entwickeln.

Zumindest in Deutschland ist er bereits auf dem besten Weg dorthin.

Dabei ist der Schwarzwald Super! kein Rennen.

Kein Massenstart

Es gibt keinen Massenstart, sondern ein Zeitfenster für die drei zur Verfügung stehenden Streckenlängen Gold, Silber und Bronze und in diesem 30 minütigen Zeitfenster kann nach Belieben gestartet werden.

Ein Endergebnis gibt es dementsprechend ebenfalls nicht, man muss den Radmarathon lediglich in einer gewissen Zeit beenden und die einzelnen Verpflegungsstationen innerhalb eines gewissen Zeitraumes erreichen, der allerdings recht groß gewählt ist und normalerweise problemlos ausreichen sollte.

Es lohnt sich zudem, sich an den Verpflegungsstationen Zeit zu lassen und das dort angebotene Essen ausgiebig zu kosten.

Hervorragende lokale Verpflegung, kein Industrie-Essen

Denn anders als bei vielen anderen Radmarathons, wird beim Schwarzwald Super! sehr großen Wert auf gute, regionale Kost gelegt, die in Abstimmung mit Ernährungsberatern der Universität Freiburg nicht nur die sportliche Belastung berücksichtigen, sondern auch die Tageszeit.

Wahrscheinlich ist der Schwarzwald Super! der Radmarathon mit den besten und liebevollsten Verpflegungsstationen überhaupt (siehe Rainers Bewertung zum Schwarzwald Super auf unserem Instagram Kanal!)

All das klingt relativ entspannt und gemütlich, was auch die Atmosphäre des Radmarathons ganz gut beschreibt.

Mit knapp 7000 hm ein echt dicker Hund!

Sportlich ist der Schwarzwald Super! aber eine echte Hausnummer.

Mit 260 Kilometern und rund 6.700 Höhenmetern auf der Gold-Runde ist der Schwarzwald Super! der härteste Radmarathon Deutschlands und wahrscheinlich auch eine der härtesten Ein-Tages-Events überhaupt.

Start/Ziel in Münstertal

Start und Ziel ist immer in Münstertal, einen kleinen Ort in unmittelbarer Nähe zu Freiburg.

Von Münstertal aus geht es vom Start weg gleich bergauf. Insgesamt 12 Berge des Schwarzwaldes warten auf der langen Runde.

Hohtannhöhe, Belchen, Schauinsland, Thurner, Kandel, Rinken, Feldberg, untere Stuhlsebene, Haupass, Raich, Hochblauen und Kreuzweg.

Wer hier bereits zu früh zu viel Kraft investiert, wird es im Laufe des Tages noch bitter bereuen.

Beruhigend ist allerdings, dass man auch dann, wenn man sich für die Gold-Strecke entschieden hat, später noch auf die kürzeren Silber- und Bronze-Runden wechseln kann, da die drei jeweiligen Strecken in Schleifen geplant wurden, die sich kreuzen.

Kurzfristiger Streckenwechsel möglich

Abkürzen kann man ebenfalls relativ unproblematisch.

Die unterschiedlichen Strecken werden jedes Jahr leicht verändert bzw. an besondere Gegebenheiten wie Baustellen angepasst, im Großen und Ganzen bleiben die Strecken des Schwarzwald Supers! aber jedes Jahr gleich und auch am Schwierigkeitsgrad ändert sich nichts.

Die Berge sind zwar nicht so hoch wie in den Alpen, dafür sind sie sehr oft deutlich steiler und die Vielzahl der vielen schmalen, steilen Straßen machen den Radmarathon für alle zu einer sportlichen Herausforderung.

Ihr teilt euch die Straße mit Autos

Etwas bedauerlich ist es, dass die Strecken nicht für den Straßenverkehr gesperrt sind, sodass man immer wieder motorisiertem Verkehr begegnet.

Aktuell ist die Teilnehmerzahl auf 500 Personen begrenzt. Diese Zahl ist bereits erreicht, das Veranstaltungsteam versucht jedoch, die Teilnehmendenzahl auf 1.000 zu erhöhen.

Für den Fall, dass dies gelingt, kann man sich bereits jetzt auf eine  Warteliste setzen, damit man dann gegebenenfalls nachrückt. 


4) Schwarzwald Ultra Radmarathon

  • Termin: 20.9.20
  • lange Strecke: 230 km, 4070 hm
  • was für alle Kletterfüchse

Ebenfalls im Schwarzwald und im September findet der Schwarzwald Ultra Rad Marathon (SURM) statt, in diesem Jahr am 20.09.

Auf der langen Strecke müssen von Alpirsbach ausgehend auf 230 Kilometern 4.070 Höhenmeter bezwungen werden. Auch der SURM ist kein Rennen mit Massenstart.

Auch kein Massenstart beim SURM

Stattdessen kann man auch hier in einem Zeitfenster, das 45 Minuten beträgt, relativ flexibel auf eine der drei zur Wahl stehenden Strecken starten.

Eine offizielle Ergebnisliste gibt es ebenfalls nicht, allerdings gibt es eine offizielle Zeitnahme und einige Teilnehmende gehen den SURM auch durchaus sehr ambitioniert an.

Den Streckenrekord hält beispielsweise Andrea Clavadetscher, der in der Vergangenheit bereits das Race Across America gewonnen hat.

Überhaupt ist der SURM in der Regel recht prominent und stark besetzt.

Zu den bekannten Anstiegen gehören der Zwieselberg, die Alexanderschanze, der Löcherberg, und der Geisberg.

Plombenzieher: Kandel

Die größte Herausforderung stellt der Kandel ungefähr in der Mitte des Radmarathons dar.

Mit 12 Kilometern, fast 1.000 Höhenmetern und einer durchschnittlichen Steigung von über 8 Prozent braucht sich der Kandel vor den Alpenpässen nicht verstecken.

Organisiert wird der SURM vom Radsportverein Alpirsbach e.V., der allerdings das Anmeldefenster für 2020 noch nicht geöffnet hat.

Offenbar wurde die Anmeldung allerdings auch in den Jahren davor immer erst wenige Monate vor dem SURM geöffnet.

Normalerweise konnte man sich auch noch vor Ort für den Radmarathon anmelden, doch es ist fraglich, ob eine so solch späte Anmeldung auch in diesem Jahr noch möglich sein wird.

Anzunehmen ist eher, dass alle Radevents, die in diesem Jahr noch stattfinden werden, relativ schnell ausgebucht sein werden – sofern sie natürlich stattfinden.


5) Mallorca 312

  • Termin: 10.10.20
  • lange Strecke: 312 km, 5050 hm
  • was für bergfeste Rouleure

Normalerweise findet Mallorca 312 traditionell Ende April statt. Damit ist Mallorca 312 immer einer der ersten Radmarathons des Jahres.

Aufgrund des Coronavirus wurde das Rennen allerdings bereits im März auf den 10. Oktober verlegt. Die 11. Auflage des Rennens könnte damit einer der letzten Radmarathons überhaupt in diesem Jahr darstellen.

Während für viele Radsportlerinnen und Radsportler Ende April ein Rennen mit einer Strecke von 312 Kilometern oft noch zu einem Zeitpunkt im Jahr kommt, in der sie weit von ihrer Topform entfernt sind, sollten in diesem Jahr eigentlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ziemlich austrainiert sein können.

Etwas über 5000 hm auf der langen Distanz

Nötig ist dies auch, angesichts der 5050 zu bewältigenden Höhenmeter.

Diejenigen, die einen Startplatz für den April ergattert hatten, können mit ihrem Startplatz auch im Oktober starten.

Trainingsplan für dein Trainingslager
Traumziel Mallorca

Kann man den eigenen Startplatz im Oktober nicht wahrnehmen, hat man die Möglichkeit, kann man ihn stattdessen auf ein anderes Radrennen der „Milestones-Series“ wie zum Beispiel Bästad 198 umschreiben zu lassen oder auf einen Freund umschreiben.

Außerdem wurde eine Startplatz-Börse eingerichtet, auf der man Startplätze kaufen bzw. erwerben kann.

Das ist insofern sehr interessant, da Mallorca 312 auch in diesem Jahr bereits wenige Minuten nach der Öffnung der Anmeldung ausgebucht war.

Start in Playa de Muro

Gut möglich, dass man nun also doch noch an einen der begehrten 8.000 Startplätze kommt.

Start ist auch in diesem Jahr wieder in Playa de Muro. Von dort aus führt die Strecke entlang der Serra de Tramuntana, einem Unesco-Weltkultur-Erbe.

Danach geht es in diesem Jahr zum ersten Mal durch die Landschaften des Inselinneren.

Insgesamt neun Hügel und Berge, sogenannte „Colle“, müssen dabei bezwungen werden, darunter dem dem Puig Major mit 1.445 Metern auch der höchste Berg Mallorcas und einer der am häufigsten befahrenen Rennradberge.

Richtzeit fürs Finishen von 14 Stunden

Die Richtzeit für den Radmarathon liegt bei 14 Stunden, die Topfahrer erreichen in unter 9 Stunden das Ziel.

Das Starterfeld von Mallorca 312 ist jedes Jahr sehr stark besetzt, auch wenn es nicht vergleichbar mit dem Ötztaler Radmarathon oder dem Maratona dles Dolomites ist.

Den ersten Platz im vergangenen Jahr sicherte sich Bart van Damme aus Belgien vor dem Deutschen Dominic Aigner.

Beide Fahrer sind ausgewiesene Spezialisten für lange und bergige Radmarathons und konnten bereits in der Vergangenheit mit Siegen bei anderen Radmarathons für Aufsehen sorgen.

Strecke komplett gesperrt

Auch Bernd Hornetz, Sieger des Ötztaler Radmarathons 2016, nahm bereits an dem Rennen teil.

Besonders schön an Mallorca 312 ist, dass die gesamte Strecke für den motorisierten Verkehr gesperrt ist.

Außerdem gab sich in den letzten Jahren immer ein ehemaliger Star der Profiszene die Ehre und nahm an dem Radmarathon teil.

Im vergangenen Jahr war es Alberto Contador, der an Mallorca 312 teilnahm und auch Fahrer wie Miguel Indurain, Joseba Beloki und Óscar Freire fuhren bereits mit.

Prominente Ex-Profis wie Contador oder Indurain zugegen

Es ist davon auszugehen, dass auch in diesem Jahr wieder ein früherer Star bei Mallorca 312 dabei sein wird.

Im Rahmen von Mallorca 312 findet zudem auch immer über mehrere Tage eine Expo mit zahlreichen Ausstellern statt.

Insgesamt kommen normalerweise über 25.000 Besucherinnen und Besucher zu der gesamten Veranstaltung. Ob das in diesem Jahr auch so sein wird, sei allerdings zum aktuellen Zeitpunkt dahin gestellt.

Wenn man sich  die 312 Kilometer und 5050 Höhenmeter nicht zutrauen sollte, hat man die Möglichkeit, sich für eine 225 Kilometer und 3.973 Höhenmeter oder für eine 167 Kilometer und 2.475 Höhenmeter umfassende Strecke zu entscheiden.


6) Gran Fondo Mont Ventoux

  • Termin: 6.9.20
  • Strecke: 137 km, 3250 hm
  • was für echte Bergziegen

Auch der Gran Fondo Mont Ventoux, bzw. der Santini LaPierre Gran Fondo Mont Ventoux, wie er offiziell heißt, wurde nach hinten verschoben:

Satt am 14.6. findet er in diesem Jahr am 6. September 2020 statt.

Für viele Radsportlerinnen und Radsportler ist der Mont Ventoux der Berg des Radsports schlechthin. Der Mythos Mont Ventoux übertrifft womöglich alle anderen Berge.

Spätestens seit dem Tod des britischen Radprofis Tim Simpson während der Tour de France des Jahres 1967 gilt der Mont Ventoux als unerbittlichster Berg des Radsports.

Dabei ist er mit einer Höhe von 1912 Metern deutlich niedriger als viele andere Berge in den europäischen Alpen.

Einer der mystischsten Anstiege im Radsport

Da der Mont Ventoux als letzter Alpen-Ausläufer im Westen, mitten in der französischen Provence aber alle anderen Berge der Umgebung deutlich überragt und sich vor allem aufgrund seines kahlen und einer Mondlandschaft ähnelnden Aussehens deutlich von anderen Bergen unterscheidet, hat er einen ganz eigenen Charakter.

Hinzu kommen auch noch die große Hitze und der Wund, die insbesondere im Sommer am Mont Ventoux zur Normalität gehören.

Letztendlich ist der Mont Ventoux ein Berg, der für viele Radsportlerinnen und Radsportler eine fast schon magische Anzeihungskraft besitzt.

Wahrscheinlich gibt es kaum jemanden, der den Mont Ventoux nicht zumindest ein Mal mit dem Rennrad bezwingen will. Im Rahmen des Santini Lapierre Gran Fondo Mont Ventoux hat man die Möglichkeit, dies in einem Rennen zu tun.

Nach dem Start in dem französischen Ort Vaison-la-Romaine wird zunächst der von überall gut sichtbare Mont Ventoux umrundet.

Hier warten mit dem 7 Kilometer langen und 5 Prozent steilen Col de Fontaube, dem 9,4 Kilometer langen und 4 Prozent steilen Col de Macuègne und dem direkt danach folgenden 4,5 Kilometer langen und 6 Prozent steilen Totenpass bereits drei relativ gut machbare Anstiege, die als Warmup gesehen werden können.

Ab Bédoin geht’s los!

In Bédoin angekommen, beginnt dann der Anstieg auf den Mont Ventoux. Die Auffahrt von Béoin aus ist diejenige, die in der Regel auch von den Profis während der Tour de France bezwungen werden muss.

Auf einer Strecke von 21,5 Kilometern müssen insgesamt 1.610 Höhenmeter bezwungen werden.

Die Straße steigt dabei immer wieder im zweistelligen Bereich an. Zunächst befindet man sich noch im mediterranen Wald, doch dieser weicht der immer mehr der berühmten mondähnlichen Geröllfeld-Landschaften des Mont Ventoux.

Ab dem Chalet Reynard auf einer Höhe von 1417 Metern hat man keinen Schutz mehr vor Sonne und Wind und muss unter Umständen richtig leiden, während man sich mühsam weiter in Richtung Gipfel quält.

Nach insgesamt 137 Kilometern und 3250 Höhenmetern hat man auf dem Gipfel des Mont Ventoux gleichzeitig auch das Ziel des Rennens erreicht.

Kein Rücktransfer, dafür aber alles bergab ausrollen

Einen Transfer zurück in den Startort gibt es übrigens nicht, will man also dorthin zurück, muss man mit dem Rennrad fahren.

Die direkte Strecke dorthin beträgt aber lediglich 31 Kilometer und führt ausschließlich bergab.

Für diejenigen, denen der Gran Fondo zu lange ist, gibt es auch noch eine 80 Kilometer lange Strecke, die im Prinzip die im Prinzip der langen Strecke entspricht, nur dass der Col de Macuègne und der Totenpass ausgelassen werden.


7) Gran Fondo Il Lombardia

  • Termin: voraussichtlich am 11.10.20
  • Strecke: 109 km, 1700 hm
  • was für Bergfüchse

Mag sein, dass es zum jetzigen Zeitpunkt schwer vorstellbar ist, dass dieses Jahr noch irgendein Radrennen in Italien stattfindet, aber bis zum Oktober ist noch jede Menge Zeit und da auch der Giro d’Italia bei den Profis auf jeden Fall im Oktober stattfinden soll, bin ich persönlich zuversichtlich, dass auch das „Rennen der fallenden Blätter“ im Oktober stattfinden kann, sowohl bei den Profis, als auch bei den Amateuren.

Als fünftes und normalerweise letztes Monument des Radsports ist Il Lombardia einfach zu wichtig, um es ausfallen zu lassen.

Wenn es irgendwie möglich ist, wird Il Lombardia also auch in diesem Jahr stattfinden.

Extrem wichtiges Profirennen für Italien!

Der aktuelle Plan der UCI sieht so aus, dass das Profirennen in diesem Jahr am 31. Oktober stattfinden soll. Damit wurde auch das letzte Monument des Jahres um wenige Wochen nach hinten verschoben, denn normalerweise findet das Rennen immer Anfang Oktober statt.

In diesem Jahr hätte Il Lombardia am 10. Oktober stattfinden sollen und einen Tag danach, also am 11. Oktober, wäre dann der Gran Fondo Il Lombardia dran gewesen. Während das Profirennen allerdings verschoben wurde, hat sich der Gran Fondo für die Amateure bislang noch nicht verändert.

Aktuell ist wohl eher davon auszugehen, dass der Gran Fondo daher auch am 11. Oktober stattfinden wird, was insofern schade ist, dass dadurch ein Besuch des Profirennens am Tag vorher vielen verwehrt bleibt.

Doch angesichts der aktuellen Situation in Italien, wird es schon ein Erfolg sein, wenn sowohl der Gran Fondo, als auch das Profirennen überhaupt stattfinden können.

Start des Gran Fondo in Cantu

Der Gran Fondo startet und endet in Cantù in der Provinz Como. Insgesamt müssen auf einer Strecke von 109 Kilometern 1.700 Höhenmeter bewältigen.

Eigentlich geht es während des Gran Fondos die ganze Zeit auf und ab, flache Streckenabschnitte sind kaum vorhanden. Die Highlights der Strecke sind 7 Kilometer lange und im Schnitt 9 Prozent steile Muro di Sormano und der 8,6 Kilometer lange und im Schnitt 6,2 Prozent steile Ghisallo.

Ghisallo Anstieg
Legendärer Ghisallo-Anstieg (Foto: Jered Gruber) – Il Perlo Panoramo

Insbesondere die Muro di Sormano hat es in sich.

Die richtige Übersetzung ist von großer Bedeutung!

Die letzten 1,9 Kilometer haben eine durchschnittliche Steigung von 15,8 Prozent und die maximale Steigung beträgt sogar 27 Prozent.

Wer hier keine passende Übersetzung hat, muss im schlimmsten Fall absteigen und schieben. Für diejenigen, die sich diese extreme Steigung bereits im Vorfeld nicht zutrauen, gibt es die Möglichkeit, den Gipfel über einen 2 Kilometer langen Umweg mit einer angenehmeren Steigung zu erreichen.

Vorsicht vor sehr starkem Teilnehmerfeld!

Wie es bei einem italienischen Gran Fondo in der Regel üblich ist, ist auch das Feld der Teilnehmenden immer sehr stark besetzt. Im vergangenen Jahr landete beispielsweise ein Bernd Hornetz auf Platz 13.

Die maximale Anzahl an Teilnehmenden beträgt 3.000.

In den letzten Jahren war es immer möglich, sich auch noch im Oktober für den Gran Fondo anzumelden, da bis dahin meistens noch einige Startplätze verfügbar sind. Zum jetzigen Zeitpunkt hat das Anmeldefenster noch nicht einmal geöffnet.


Fazit

Noch liegt die Teilnahme an den ersten Radrennen und Radmarathons in weiter Ferne.

Doch angesichts der zunehmenden Lockerungen in nahezu allen europäischen Ländern sieht es ganz danach aus, als ob es noch einen interessanten und spannenden Spätsommer und Herbst geben wird, was Radveranstaltungen betrifft.

Möglichkeiten, das Radsportjahr doch noch mit der Teilnahme an dem ein oder anderen Rennen zu bereichern, gibt es zum Glück einige.

Lediglich auf die Radmarathons im Hochgebirge wird man in diesem Jahr wohl oder übel verzichten müssen.

Vielleicht ist genau das aber für viele eine Chance, auch mal Rennen kennen zu lernen, mit denen man sich normalerweise niemals beschäftigt hätte.

Fotos: Rainer Kraus, privat, genannte Fotografen

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