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Legendäre Anstiege, Gelbes Trikot & eine weltklasse Aussicht – für wen das Il Perlo Panorama Hotel was ist und für wen nicht!

by Daniel

[PR Reise] Kante Kowalskyie und ich durften für ein paar Tage ins Il Perlo Panorama am Comersee in den Rennradurlaub und Seite an Seite mit Alberto Elli fahren – immerhin Träger des Gelben Trikots bei der Tour de France 2000.

Il Perlo Panorama, Bellagio
Il Perlo Panorama am Comersee

Was ist dieses eine Ding, das hängen bleibt, wenn man im Il Perlo Panorama Hotel in Bellagio war?

Antwort:

Dieses Wahnsinns-Panorama!!!!

Ihr seht selbst, der Name ist Programm. Mit Kante war ich im Juni in diesem sehr, sehr exponiert liegenden Hotel am Ortsrand von Bellagio am Comersee.

Schöner geht kaum.

Und wieder einmal ein Beleg dafür, dass Gott einen richtig guten Tag hatte, als er diese Gegend schuf. Insgesamt hat es der gute Mann ja sehr, sehr gut mit den Italienern gemeint.

Muss man schon sagen.

In der Mitte ein traumhafter Comersee, drumherum knackige Anstiege und mittendrin jede Menge Dolce Vita.

Für wen das familiengeführte Rennradhotel was ist, für wen eher nicht, wie unsere Tage am Comersee waren, darum geht es in diesem Erfahrungsbericht!

Inhalt:

  • Lage des Hotel Il Perlo Panorama
  • Ausstattung & Standard des Hotels
  • Essen im Il Perlo
  • Freundlichkeit des Personal 

Lage des Hotel Il Perlo Panorama

Il Perlo Panorama, Bellagio
Unweit entfernt: Luganersee

Wie im Intro geschrieben, das Hotel Il Perlo liegt sehr erhaben, man könnte schon sagen, thront, oberhalb von Bellagio, mitten im berühmt berüchtigten Anstieg Ghisallo (siehe Strava Segment). Ein Anstieg, der laut einigen Radsportenthusiasten zu den schönsten, krassesten, geilsten Anstiegen der Welt gehört.

Wenn ihr das machen wollt, wovon ich jetzt mal ausgehe, wenn ihr diesen Rennrad-Blog lest, sprich, Rennrad fahren, dann habt ihr im Il Perlo Panorama die folgenden Routenoptionen nachdem ihr unmittelbar das Hotel verlasst:

1) Am Ufer entlang in Richtung Como

  • meine präferierte Strecke
  • das lag ganz einfach daran, dass die Strecke nicht nur SEHR, SEHR schön war, sie führt bis nach Como die ganze Zeit am Wasser entlang
  • zudem lässt sich die Topographie dieses Abschnitts mit „schön wellig“ beschreiben
  • ideal für so Bolzfratzen wie mich mit über 80 Kilos
  • wenn ihr nach Como kommt, habt ihr u.a. mit dem BRUNATE Anstieg die Möglichkeit, euch mal so richtig einen einzuschänken – der bekannte Anstieg, den die Nerds unter euch sicherlich von der Lombardeirundfahrt kennen
  • mein Fitnesszustand im Juni war so überschaubar – mein Ruhejahr nach der Geburt des Sohnes, hinterlässt nicht nur Leistungsspuren, auch Röllchen an den Hüften; Kante und ich, wir mussten den Anstieg tatsächlich abbrechen – einfach zu HART für Big Boys wie uns
  • wo ihr noch überall hinfahren könnt, wenn ihr in Como seid, das müsst ihr ganz einfach das Personal im Il Perlo fragen, hier gibt es dutzende von Touren – mit Carlo habt ihr einen überaus netten und auch kompetenten Ansprechpartner, der überraschend gut Englisch spricht
  • absoluter Tipp: In Como einen Kaffeestopp an der Promenade einlegen, direkt neben der Seilbahn hoch zum Brunate, und den lebhaften Trubel aufsaugen

DOLCE VITAAAAAA!

2) Mit der Fähre nach Cadenabbia (siehe Strava) 

  • unsere erste Ausfahrt führte uns mit Ex-Gelbe-Trikot-Träger Alberto Elli, der Mann, der mit 300 Watt im Anstieg noch seelenruhig telefoniert, per Fähre rüber nach Cadenabbia (ca. 15 min.)
  • von dort ging unsere Tour rüber zum Luganersee, quasi schnurstracks in Richtung Schweizer Grenze
  • auch hier hatte Gott mal wieder einen sehr, sehr guten Tag!!!!
  • bevor wir die Schweiz erreichen, machten wir einen Linksschlenker und kletterten den S.Fedele Anstieg hoch – knackige 450 hm mit einer ø Steigung von 7%; das tat teilweise richtig weh!!!
  • anschließend ging es über eine herrliche Abfahrt wieder runter zum Ufer des Comersees, an Georg Clooneys bescheidener Hütte vorbei nach Como und dort dann die eben beschriebene Uferstraße nach Bellagio zurück
Ghisallo Anstieg
Legendärer Ghisallo-Anstieg

3) Den Ghisallo- Anstieg hoch und übers Innere der „Landzunge“ in den Süden

  • direkt vom Hotel weg, ist man quasi mittendrin in diesem Prachtwerk italienischer Straßenarchitektur
  • der Anstieg selbst, ist mit 465 hm durchaus machbar, die ø Steigung beträgt moderate 5%, aber nochmal: Genau in dem Streckenabschnitt, in dem sich das Hotel befindet, sind die steilsten Abschnitte mit max. 14%
  • der Ghisallo Anstieg war schon des Öfteren Teil der Lombardeirundfahrt und ist ein ganz besonderes Bonbon für alle die Kletterfüchse!!!
  • mein Tipp wäre es, direkt zu Beginn der Tour bergab nach Bellagio zu fahren, sich ein paar Kilometer an der Uferstraße warmfahren und dann mit aufgewärmten Beinen den GHISALLO hoch zu rocken!
  • wer oben noch nicht genug hat, der kann über ASSO, hat nichts mit der Klamottenmarke zu tun, wieder ins „Hinterland“ des Comersees fahren und kommt übrigens in ERBA raus, den Fußballexperten unter euch, sicherlich noch als das Quartier der Weltmeistertruppe von 1990 bekannt

Bzgl. Tourentipps bekommt ihr vor Ort im Il Perlo sehr coole Infos von Carlo und auch Exprofi Alberto Elli, mein Tipp wäre es, schaut euch die entsprechenden Segmente vorher auf Strava an – hier seht ihr gut, welche Anstiege für euch passen und welche möglicherweise etwas zu hart sind.

Fazit:
+ abwechslungsreiche Touren inmitten traumhafter Landschaft
+ super Angebot in Bellagio nach den Biketouren
+ traumhafter Blick über den Comersee
+ direkter Zugang zum Ghisallo Anstieg
– gute Fitness vonnöten, um den Ghisallo Anstieg flüssig zu fahren

Ausstattung & Standard vom Il Perlo Panorama

Il Perlo Panorama, Bellagio
Neue Familiensuite mit bester Sicht

Mit Carlo wird das Hotel in aktuell zweiter Familiengeneration geführt. Das Il Perlo besticht eindeutig durch die sehr, sehr exponierte Lage oberhalb von Bellagio.

Der Blick, den man hier hat, sucht seinesgleichen.

Einfach fantastisch, wenn ihr morgens die Fensterläden aufmacht und diesen Wahnsinnsblick über den See genießt!

Ganz großer Tipp an der Stelle: Versucht unbedingt ein Zimmer mit Seeblick zu bekommen. Die meisten der Zimmer haben zwar diesen gigantischen Ausblick, ein paar wenige gehen aber nach hinten raus auf die Straße.

Il Perlo Panorama, Bellagio
Nahegelegener Luganersee

Kommen wir zur Ausstattung des Il Perlo.

Das Il Perlo Panorama besticht eindeutig durch seine Lage, den fantastischen Blick und das sehr freundliche Personal – die Ausstattung des Hotels hat noch Luft nach oben.

Zwar hat Hotelier Carlo schon einige Zimmer renoviert und auf neuesten Stand gebracht, ein Großteil der Zimmer (Stand: Mai 2018) war aber noch nicht renoviert.

Eingangs hatte ich drauf hingewiesen, dass ich im Erfahrungsbericht beschreiben würde, für wen das Hotel was ist, und für wen nicht:

In die noch nicht renovierten Zimmer würde ich z.B. als Familie mit Kind(ern) jedenfalls noch nicht gehen.

Es gibt eine Familiensuite, die auch schon überarbeitet wurde, mir war es aber leider vergönnt, dort einen Blick hinein zu werfen. Das, was man aber von außen und auf den Fotos sah, sah jedenfalls schon sehr, sehr cool aus!

Wen man hingegen mit seinen Kumpels in den Rennradurlaub verreisen möchte, und nicht unbedingt den Anspruch auf Sauna & Pool hat, dann kann man mit dem Il Perlo Panorama Hotel nicht viel falsch machen.

Fazit:
+ Wäscheservice für Radfahrer inklusive
+ Zimmer haben alles, was man als Radfahrer braucht
+ wunderschöne Aussicht von der Hotelterrasse und den Zimmern
+ Top Bikekeller mit Servicemöglichkeiten
– einige Zimmer noch etwas veraltet

Das Essen im Il Perlo

Il Perlo Panorama, Bellagio
Il Perlo Panorama, Bellagio

Gewohnt italienisch lecker.

So treffend lässt sich das Essen im Hotel beschreiben.

Vor allem das Abendessen auf der sehr, sehr schönen Terrasse ist eine echte Wucht.

Ein Gericht wird jeden Abend, extra für Radsportler angepasst, zubereitet.

Wer andere Wünsche oder Unverträglichkeiten hat, kann Carlo & Co. natürlich einen Hinweis geben, entsprechend kann das Angebot variiert werden.

Das Frühstück erfüllte seinen Zweck, es ist alles da, was man als Rennradfahrer braucht, ich würde euch den Tipp geben, nicht im Frühstücksraum zu essen, sondern draußen auf der Terrasse, die Atmosphäre hier ist gleich mal um Welten schöner.

Fazit:
+ sehr leckeres Abendessen auf Radfahrer angepasst
+ faire Preise
~ Frühstück erfüllt den Zweck

Freundlichkeit des Personals

Alberto Elli, Il Perlo Panorama
Ghisallo Anstieg, Bellagio

Eine glatte Eins mit Sternchen.

Carlo, Alberto und Co. tun wirklich alles, damit dein Rennradurlaub am Comersee ne richtig coole Nummer wird.

Wieder mal der Vorteil, wenn das Hotel familiengeführt ist, da ist einfach mehr Motivation und Leidenschaft hinter, wenn es das eigene Geschäft ist.

In Summe kann ich zu diesem Punkt nur Positives schreiben, alle waren wirklich SEHR, SEHR nett und zuvorkommend.

Insbesondere Alberto Elli, der für ein oder zwei Jahre bei Team T-Mobile mit Jan Ullrich fuhr, ist ein echtes Highlight. Stellt ihm eine Frage und ihr bekommt sehr interessanten Antworten zu seiner damaligen Profizeit.

Kleine, lustige Randnotiz an der Stelle:

Der eine oder andere wird Alberto Elli vielleicht gar nicht mehr kennen, in Italien ist Alberto aber noch eine richtig große Nummer.

Als wir am ersten Tag mit der Fähre übersetzen wollten, kam gleich mal ein italienischer Radsportfan auf Alberto zu, nachdem er ihn erkannt hatte, und Alberto musste eine kleine Selfie-Session abhalten, statt mit uns Kesselflickern zu fachsimpeln.

Lustig.

Fazit:

+ sehr nettes familiengeführtes Hotel
+ Seite an Seite mit einem Ex-Gelbe-Trikot-Fahrer
+ hohe Radsportkompetenz
+ sehr gute Englischkenntnisse vorhanden

Fazit meines Aufenthalts im Il Perlo Panorama

Il Perlo Panorama, Bellagio
Wunderbare Aussicht auf den Comersee

In Summe kann ich das Hotel empfehlen, ich möchte aber drauf hinweisen, dass es (noch) nicht in allen Zimmern den neuesten Standards entspricht.

Im Gespräch mit Carlo teilte uns dieser zwar mit, dass er die Zimmer jetzt sukzessive renovieren wird, wahrscheinlich größtenteils im Winter 2018/2019, erwartet also bitte nicht die „Hilton Premium Suite“, wenn ihr v.a. in 2018 dort noch anreist.

Die Zimmer sind natürlich alle sauber, haben einen fantastischen Blick, bieten mit dem Balkon auch genügend Platz etc., sind aber eben nicht auf allerneuestem Niveau. Das Hotel liegt nicht nur sehr exponiert oberhalb von Bellagio, es ist auch herrlich ruhig dort oben – kein störender Autoverkehr!

Die Freundlichkeit des Personals ist richtig klasse, keine Frage ist Carlo & Co. zu blöd, es gibt immer eine sehr ausführliche Antwort und mit Carlo habt ihr auch jemanden vor Ort, der richtig gut Englisch sprechen kann und sehr gewillt ist, eure Rennradreise zum vollen Erfolg zu machen.

Alberto Ellis Englisch ist natürlich auch auf einem sehr, sehr hohen Niveau – ähnlich wie seine Skills auf dem Rennrad. Wahnsinn, was dieser Kerl mit seinen 50+ Jahren noch so auf dem Rad veranstaltet.

Wer den Aufenthalt im Il Perlo Panorama für ein Kurztrainingslager nutzen möchte, der hat mit Alberto eh einen Sparringspartner an seiner Seite, der jedes Tempo mitgehen kann – und noch drüber hinaus – schaut euch aber vorher auf Strava die jeweiligen Segmente an, hier gibt es für jedes Level die entsprechenden Terrains.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Revier rund um Bellagio beste Bedingungen bereithält, vor allem für alle Süddeutschen wegen der recht schnellen Anfahrt, um wunderbare Tage auf dem Rad im Land der Dolce Vita abzuhalten.

Fotos: Jered Gruber, Il Perlo Panorama, Daniel Müller

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