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Nove Colli in Italien: Was macht die Faszination dieses epischen Granfondos aus?

by Daniel

Der Nove Colli gehört mit 12.000 Teilnehmern zweifelsohne zu den bekanntesten, größten und ältesten Radmarathons in Europa. Neun Anstiege gilt es auf historischen Strecken in der Emilia Romagna in Mittelitalien zu bezwingen. Miriam Jupe nahm als SpeedVille Reporterin am Event teil und schildert in diesem sehr bildlichen Reisebericht ihre Eindrücke und Erkenntnisse: Landschaft der Emilia Romagna, Charakteristik des Nove Colli und wie läuft die Orga eines Granfondos eigentlich bei den Italiener ab?

Nove Colli Erfahrungsbericht

Miriam Jupe berichtet vom Nove Colli

Von Miriam Jupe

Pfingsten fährt man ja eigentlich in Bimbach …

… es sei denn, man ist als SpeedVille Reporter in der wunderschönen Emilia Romagna in Italien unterwegs!

Auf Einladung des Fremdenverkehrsamts der Region Emilia Romagna ging es für fünf Tage in das bekannte Fischerörtchen Cesenatico. Neben meiner Wenigkeit waren noch Andreas Winkler und Christina Neubauer (vom österreichischen Blog geradeaus.at) sowie Luis Ortega Garcia aus Spanien mit vor Ort.

Nach einer unkomplizierten Anreise von knapp 1:30 Stunden mit dem Flieger von Frankfurt nach Bologna Airport, konnte ich bereits am Donnerstagnachmittag im „4* Bikehotel Lungomare“, Cesenatico einchecken.

Das Hotel liegt etwa eine Autostunde vom Flughafen entfernt – direkt am Adriatischen Meer. Der Empfang im Hotel war sehr herzlich, und mir wurde die Möglichkeit eröffnet, mich am Nachmittag noch am speziellen Bikerbuffet des Hauses zu bedienen.

Wer kann da schon Nein sagen?

Hotel Lungomare in Cesenatico

Das Lungomare hält fünf eigene Radguides für verschiedene Tagestouren in allen Leistungsstärken vor. Wenn die Radler im Anschluss an die geführten Touren zurückkommen, können sie sich mit leckerer Pasta, Kuchen und Antipasti in einem großen Aufenthaltsraum inkl. Terrasse stärken.

In diesen Tagen, kurz vorm Nove Colli, waren diese Plätze natürlich besonders begehrt, da man gemeinschaftlich beim Nachmittagssnack den Giro d´Italia auf einer riesigen Leinwand verfolgen konnte. Am Ankunftstag bestand sogar die Möglichkeit, dass man mit dem Rad/Auto direkt an die Rennstrecke des Giros fahren kann. Die 12. Etappe führte nämlich auf dem Weg von Osimo nach Imola unmittelbar an Cesenatico vorbei.

Mietrad im Lungomare

Lorenzo Pasolini, der Eigentümer des Hotels, zeigte mir nach einem schnellen Checkin noch das „Fondriest Carbon Leihrad“ im Bikekeller, welches mich die nächsten Tage auf den geplanten Ausflügen in die Region begleiten sollte.

Mein eigenes Rad habe ich an diesem Wochenende zu Hause gelassen, da mir das Einpacken und der Transport für die paar Tage doch zu umständlich erschienen.

Bikekeller im Hotel

Von der Größe und der Ausstattung der Bike-Garage im Hotel war ich positiv überrascht. Neben ausreichend Deckenhaken, inkl. Schlössern, gab es neben Montageständer, Werkzeug und Luftpumpen auch Lagerplätze für Schuhe und eine Waschgelegenheit für die Rennräder.

Ebenso positiv war mein Eindruck von der Qualität der Leihräder. Das Hotel selbst bietet die Marken Pinarello und BMC im Verleih an. Wobei Pinarello hier in der Region ganz klar die Nummer 1 ist; schon im Hoteleingang empfängt die Gäste ein Dogma F10 und eine E-Bike Rennradversion des italienischen Herstellers.

Mein „Fondriest“ selbst kam aus einem Radladen in Rimini, war niegelnagelneu und entsprechend noch ungefahren!

Da ich Maurice Fondriest bereits persönlich in einem Alpecin Trainingslager am Kalterer See getroffen hatte, und auch seinen Laden bei Cles kenne, war ich auf die Performance des Rades gespannt.

Nach kurzem Setup des Bikes für die Ausfahrt am nächsten Tag, ging es auch schon zum Begrüßungsumtrunk und dem Abendessen.

Wer kann da schon Nein sagen?

Erste Tour an Pantani Statue vorbei

Marco Pantani CesenaticoAm Freitagmorgen um 9:30 Uhr startete die erste Ausfahrt in die Umgebung. Unser Radguide war Alessandro Malaguti, ein ehemaliger Straßenradprofi, der neben seinem Sportstudium für das Fremdenverkehrsamt arbeitet.

Alessandro stammt aus dem nahegelegenen Örtchen Forli, und sollte unserer Gruppe seine Heimat auf dem Rennrad näherbringen. Laut Programm stand uns nun eine ca. 90 km lange Tour mit ca.1600 hm bevor.

Als wir die ersten Meter aus Cesenatico in Richtung Cesena rollten, kamen wir an der Statue des berühmten italienischen Radrennfahrers Marco Pantani vorbei. Pantani und Cesenatico sind ja quasi eins.

Pantani wurde 1970 in Cesena geboren und lebte bis zu seinem Tod mit seiner Familie in Cesenatico.

Wie sehr die Menschen diesen berühmten Radfahrer der 90er Jahre hier noch verehren, kann man an der Anzahl von Menschen sehen, die heute noch zum Monument pilgern, um sich mit diesem fotografieren zu lassen. Wir waren da keine Ausnahme.

Pantanis Familie lebt heute noch in Cesenatico und betreibt dort eine Piaderina. Piadina ist ein leckeres einheimisches Fladenbrot aus Weizenmehl, das man süß oder herzhaft belegen kann.

Cippo di Carpegna – Pantanis Hausberg

Marco Pantani HausbergEmilia Romagna

Weiter auf Pantani´s Spuren ging es nach direkt nach Cesena ins historische Stadtzentrum. Das Shoppingherz der anwesenden Frauen (Tina von geradeaus.at und ich) schlug beim Anblick der kleinen Cafés und Boutiquen gleich etwas höher, aber wir waren ja gerade erst gestartet – also ging´s noch ein paar Kilometer weiter auf dem Rad.

Nachdem wir Cesena hinter uns gelassen haben, wurde es vom Verkehr her endlich ruhiger.

Unser Ziel: Pantani´s Hausberg, der Cippo di Carpegna (siehe Strava Segment; für KOM benötigt man 1526 VAM, d. Red.).

Bevor wir aber den Anstieg erreichten, sollte es doch noch zur Stärkung in ein kleines Eiscafé gehen. Radfahren und guter Kaffee gehören ja bekanntlich zusammen. Und hier in Italien findet man dazu in jeder Ecke eine gute Gelegenheit für einen kleinen Boxenstopp.

An manchen Tagen soll sich Pantani bis zu 10 Mal diesen Anstieg hochgearbeitet haben, unsere Gruppe schwitzte bei Teilabschnitten bis zu 18% bereits beim einmaligen Anstieg. Wir hatten nun eine dumpfe Vorstellung, was uns die nächsten Tage hier in der Emilia Romagna erwartet.

Oben am „Berg“ angekommen, findet man einen riesigen Steinblock mit Pantanis Bild, und kann eine tolle Aussicht über die hügelige und grüne Landschaft genießen.

Mein Eindruck der Emilia Romagna

Emilia Romagna

Die Region Emilia Romagna ist sehr geschichtsträchtig, so sieht man immer wieder in die Landschaft eingebettete, alte romanische Siedlungen.

Das Einzige, das mich an diesem Tag an dem Gesamtbild störte, waren die zum Teil sehr schlechten Straßen. Durch den geringen Verkehr im Hinterland, ist es aber ohne Probleme möglich, den Löchern und Rissen auszuweichen.

In Gruppen sollte man definitiv etwas Abstand halten, und auf die Straße achten. Handzeichen sind Pflicht!

Carbonfelgen sollte man besser zu Hause lassen. Meine Mitstreiter aus Österreich hatten ihre neuen Specialized SL 6 Räder mit den Rovalfelgen dabei.

Ganz ehrlich? Ich hätte an ihrer Stelle geheult ;-)

Für die zum Teil sehr steilen Abschnitte der Anstiege, empfiehlt es sich zudem eine Bergübersetzung zu wählen – die steilen Stücke summieren sich auf längeren Touren, so dass man die Beine am Abend schon mal ordentlich spüren merken kann.

Ich bin mit einer 50/34 und 11/30 Übersetzung auf dem Leihrad gut klargekommen. Die Anstiege sind ja nicht sehr lang, in der Regel 4-5 Kilometer.

Die kompletten Touren unseres Wochenendes und noch viele weitere Tipps über das Radfahren in der Emilia Romagna, Leihräder und Übernachtungsmöglichkeiten in der Region, findet man übrigens gut aufbereitet auf der Homepage von www.terrabici.com.

Wundervolle grüne Landschaften

Die Region Emilia Romagna ist bei uns in Deutschland eher noch ein Geheimtipp, aber die vorhandene Infrastruktur steht meines Erachtens den Hotspots wie Mallorca oder Cran Canaria in nichts nach.

Radsportkultur forte in Italien

Emilia RomagnaRadsport in der Emilia Romagna

Hier in Italien wird schon seit mehr als 50 Jahren passioniert Radsport betrieben. Das merkt man, vor allem auch an den einheimischen Autofahrern. Während bei uns in Deutschland mittlerweile aggressiv gehupt und geschimpft wird, machen sich die Italiener beim Überholvorgang mit der Hupe nur kurz bemerkbar!

Anders. Angenehmer.

Wieder zurück in Cesenatico gab es für unsere Gruppe noch ausreichend Gelegenheit, sich das Zentrum der Stadt und die Expomesse rund um die Veranstaltung des „Nove Colli“ anzuschauen.

Ein dickes Eis und eine leckere Pizza am Abend mit der gesamten Mannschaft am beleuchteten Kanal, rundeten den Tag im wahrsten Sinne des Wortes ab. Da ich nicht gerne Wein trinke, habe ich zum Abendessen mit meinen Mitreisenden verschiedene einheimische Biere getestet. Ich war überrascht, wie gut es schmeckt.

Also, ruhig mal Mut beweisen und als Deutscher ein lokales Bier bestellen.

Es lohnt sich!

Lage des Lungomare Hotels

Das Bikehotel und die Innenstadt sind etwa 4 km voneinander entfernt, so dass wir immer mit den Rennrädern unterwegs waren. Für solche Gelegenheiten sollte man ein Schloss mitnehmen oder mit dem Taxi fahren.

Man lässt sein geliebtes Rad ja ungerne irgendwo stehen. Optional kann mal auch im Nachbarhotel des Lungomare kostenlos Räder mit Schösser mieten, diese Möglichkeit haben wir aber nicht ausprobiert.

Der Nove Colli Granfondo

Samstagmorgen vor dem Nove Colli stand noch einmal eine kleine Tour von 78 km/56 hm an. Es sollte es zum Lunch nach Fratta Terme ins Grand Hotel Della Fratta gehen. Fratta Terme liegt ca. bei Kilometer 40 des Nove Colli.

Wir fuhren quasi über den ersten Anstieg des Rennens bei Cesena, um ein Gefühl für die Situation des morgigen Rennens zu bekommen.

Alessandro warnte uns schon mal vor, dass es durchaus passieren kann, dass man aufgrund der Menschenmasse von 12.000-13.000 Startern am ersten Berg absteigen müsse.

Stau am Anstieg, kennt man ja zum Beispiel von der Flandernrundfahrt der Jedermänner.

Nach und nach gesellten sich noch Freunde von Alessandro zur Gruppe dazu, und übermütig wurden 3 Anstiege vor dem Mittagessen unter die Räder genommen.

Testosteron halt. Und Exprofi.

Anstiege in Richtung Fratta Terme

Das Mittagessen im Hotel war klasse, für Weinliebhaber gab es noch heimische Weine zu den verschiedenen Gängen. Ich probierte anstandshalber den berühmten Rotwein Sangiovese, der hier in der Region angebaut wird. Wir hatten ja noch 40 km Rückfahrt vor uns, die Nacht sollte entsprechend kurz werden.

Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns herzlich von der südtiroler Hoteldirektorin, die uns während des Essens Gesellschaft geleistet hatte.

Die nächsten Kilometer in Richtung Cesenatico rollten dann wie von selbst. Nach einem weiteren kurzen Stopp an den Salinen bei Cervia, kamen wir nach knapp 110 km wieder im Hotel Lungomare an.

Also, eine Top Vorbereitung, wenn man am nächsten Tag 205 km/3840 hm fahren möchte.

Meet & Greet mit Mario Cippolini

Miriam Jupe trifft Mario Cippolini

Damit noch nicht genug, am Abend stand noch ein weiteres Highlight der Reise an: Eine Tiroler Delegation, welche die kommende UCI Weltmeisterschaft in Innsbruck mit Ambassador Mario Cipollini promotete, wurde im Hotel Lungomare zum Meet & Greet erwartet.

Unsere Gruppe wurde herzlich zu diesem kleinen Empfang eingeladen, zumal zwei meiner Mitreisenden wie schön öfter erwähnt aus Österreich stammen.

Früh ins Bett, um 5:20 Uhr ging es los zum Nove Colli

Wir verabschiedeten uns aber bereits kurz nach dem Abendessen, da es für uns morgens um 5:20 Uhr mit dem Rad vom Hotel direkt zum Start des Nove Colli gehen sollte.

Die 48. Ausgabe des Nove Colli, des ältesten und berühmtesten Granfondo Italiens war nach etwa 3 Minuten komplett ausgebucht. Insgesamt waren ca. 12.000 Starter aus 52 Nationen gemeldet, davon, nur um mal ein Gefühl zu bekommen, 10.394 Starter/innen aus Italien und 439 aus Deutschland.

Da ist also noch Luft nach oben.

Wir bekamen unsere Startplätze über das „Bikehotel Lungomare“, welches für Gäste ein Bundle mit Übernachtungen und Starplätzen anbietet und sich auch netterweise um unsere Anmeldung und Startnummernabholung gekümmert hat.

Für den „Einsteiger“ gibt es die Möglichkeit, nur die ersten vier der neun „Colli“ zu fahren, und dabei 132 km mit 1900 hm zu bezwingen. Alternativ entscheidet man sich bei der Streckenteilung für die Langstrecke, diese bietet 205 km und knapp 3840 hm.

Die Wahl der Streckenlänge noch während des Rennens treffen zu können, war für mich sehr beruhigend, da ich ja nicht wusste, wie es mit so vielen Startern, den schlechten Straßenverhältnissen, den Steigungen bis zu 18% und meiner Frühform im Mai werden sollte.

Start beim Nove Colli mit Nationalhymne

Start des Nove Colli Granfondo

Unsere gemischte Truppe starteten gemeinsam aus dem gelben Block, die Bedingungen sollten an diesem Tag perfekt werden: sonnig, trocken, kaum Wind.

Für mich eine tolle Erfahrung, nach zahlreichen Radmarathons im August/September in den Alpen., bei denen das Wetter nicht immer so schick war.

Zum Start gab’s ein Feuerwerk und die italienische Nationalhymne. Gänsehautfeeling, auch als Nicht-Italienerin. Ich freute mich wirklich extrem auf das Rennen.

Die Menschenmasse zu Beginn des Nove Colli war beeindruckend. Bereits am Tag vor dem Rennen waren tausende Radfahrer in der Stadt. Die Luft ist elektrisiert. Es erinnerte mich irgendwie an den Ötztaler. Nur die größere und wärmere Variante.

Zusammenhalt bis zum ersten Anstieg

Unser Schlachtplan war bis zum ersten Anstieg zusammenzubleiben. Wir wollten uns dort mit Andrea Manusia treffen, der in einem anderen Startblock eingeteilt war. Andrea und ich wollten dann gemeinsam das 205 km Rennen fahren.

So der Plan.

Nach ca. 3 Kilometern hatte sich dieser bereits in Luft aufgelöst. Luis und Alessandro traten in die Pedale und verschwanden mit 40-45km/h in der Menge.

Andreas und Tina wollten zusammenfahren und waren kurz hinter mir. Ich konnte an den beiden Heißdüsen in der Menschenmasse nicht dranbleiben. Am Anstieg des „Polenta“ war keiner der drei Gefährten mehr zu sehen. So setzte jeder von uns sein Rennen einzeln fort.

Immer wieder das Gleiche.

Die Menschenschlange arbeitete sich langsam den ersten „Colli“ hoch. Bei mir lief es recht gut, bis ich entsetzt feststellte, dass ich gar keine Luftpumpe am Leihrad hatte. Ich hätte mir in den Hintern beißen können.

Da ich an meinem Rennrad zu Hause die Pumpe am Rahmen fest fixiert habe, ist mir dieses Detail bei der Kontrolle des Leihrades durch die Lappen gegangen. Den Schlauch, den ich am Abend vorher noch im Radkeller gewechselt hatte, hatte ich mit der Standpumpe des Hotels aufgepumpt. Einen weiteren Ersatzschlauch und Werkzeug hatte ich zwar dabei – nur ohne Luft bringt das leider nichts.

Kurz- oder Langstrecke beim Nove Colli?

Ich sah am Streckenrand während des Radmarathons ca. 20-30 Personen mit Plattfuß stehen, und war nun hin und hergerissen, welche der zwei möglichen Streckenlängen ich nun fahren sollte.

Irgendwie spielte der Kopf nicht mit, und ich bog entsprechend auf die 132 km Runde (kleine Strecke) ab. Dafür hätte ich mir hinterher noch ein zweites Mal in den Hintern beißen können.

…die Chance den Kult-GRANFONDO auf der Langstrecke zu beenden, habe ich leider vertan! Aber ich war froh, dass ich ohne Plattfuß durchgekommen bin.

Wie fährt sich der Nove Colli?

Das Rennen selbst ist schnell, die Hügel mit zum Teil zweistelligen Steigungsprozenten sind gleichmäßig fahrbar, die Abfahrten machen selbst mir als notorischem Abfahrtsbremser Spaß.

Die gesamte Strecke ist gut ausgeschildert (braucht man aber nicht, denn man ist nie alleine), und es gibt überall Verpflegung und Mechanikerdienste. Die Ambulanz fährt u.a. im Feld auf Motorrädern mit.

Selbst die schlechten Straßen kamen mir während des Rennes nicht so schlimm vor, da man seine Spur, anders als im normalen Straßenverkehr, frei wählen konnte.

Die Verpflegung des Veranstalters habe ich auf der kurzen Strecke nicht nutzen müssen. Im Starterbeutel befanden sich genug Gels/Riegel eines Sponsors, so dass ich auf der Strecke nichts extra on top benötigte.

Super „After-Race“ Angebot

Aufgrund der Sicherheitsaspekte habe ich es unterlassen, während des Rennes noch Fotos zu machen. Ich wollte mich und andere nicht unnötig in Gefahr bringen.

Insgesamt war die Veranstaltung top organisiert, bessere „After-Race“ Bedingungen habe ich noch nicht gesehen. Nach dem Rennen habe ich mein Bike im bewachten Parc ferme abgestellt, und mich erst einmal an Meeresfrüchte – Risotto, Antipasti, Eis und Espresso gelabt.

Der Veranstalter hatte für die vielen Starter ein riesiges Festzelt aufgebaut, die Auswahl an Essen und Getränken war Wahnsinn, Tänzer/innen und Musik sorgten für Stimmung, Wein und Bier gab es ebenfalls gratis – es war wie im Sportlerparadies!

Alle Schäfchen sicher im Ziel

Alle meine Mitstreiter haben das Ziel des Nove Colli 2018 gesund und munter erreicht und waren glücklich über den Tag. Für Tina war es das erste Langstreckenrennen und es wird bestimmt nicht Ihr letztes Rennen bleiben.

Der fixe Kollege Luis „Purito“ aus Spanien hat die 205 km/ 3840 hm sogar in knapp 7 Stunden bewältigt. Hut ab!

Also, eine tolle Veranstaltung, die ich gerne noch mal mit meinem eigenen Rad auf der Langstrecke unter die Räder nehmen werde – mit ner Menge Dichtmilch ;-)

Geselliger Ausklang des Nove Colli

Wir haben den letzten Abend in Cesenatico dann noch bei einem Gin Tonic und Prosecco im Hotel gemeinsam ausklingen lassen. Es war eine tolle Truppe und wir haben die fünf Tage bei gastfreundlichen Menschen in der Emilia Romagna wirklich sehr genossen.

Ich freue mich, Andreas und Tina bereits Anfang September beim Ötztaler 2018 wiederzusehen. Vielleicht wird ja auch was aus unserer Idee, mit der Truppe im nächsten Frühjahr die Ronde van Vlaanderen zu fahren.

Fazit meiner Nove Colli Teilnahme

Die Emilia Romagna ist eine tolle Region im Norden Italiens für Radfahrer und Triathleten (viele Hotels verfügen zusätzlich noch über einen Pool). Eine perfekte Infrastruktur (nahgelegener Airport, knapp 40 Bikehotels und verschiedene Bikeverleihstellen) ist für einen organisierten/selbstorganisierten Radurlaub vorhanden.

Durch die Möglichkeit, auch unterschiedliche Museen, Wellness/Therme, Restaurants, Cafés und Boutiquen zu besuchen, kommen auch Nichtsportler auf Ihre Kosten. Die Hügellandschaft der Apennien und das Adriatische Meer sind nur 30-40 km entfernt.

Die beste Reisezeit, sagte mir mein Taxifahrer, liegt zwischen März und Oktober – optimaler Weise dann, wenn in Italien keine Ferien sind.

Ich komme wieder! Definitiv!

Fotos: Miriam Jupe


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