[Anzeige] Was tun, wenn beim Radmarathon schlechtes Wetter droht? Kneifen und sich hinterher ärgern oder auf die Zähne beißen und das Beste draus machen? Tina Steinl und Robert Gorgos gingen für SpeedVille beim Kufsteinerland Radmarathon an den Start und trotzten dem sehr schlechten Wetter eine Woche nach dem Ötzi. Der Kampf gegen das fiese Wetter sollte sich lohnen: Robert Gorgos wurde 2. in seiner AK und Tina sogar 2. Gesamt – ohne, dass sie das wusste.
Von Tina Steinl
Bereits letztes Jahr hatte ich mich für den Kufsteinerland Radmarathon interessiert, mich aber kurzfristig aufgrund des wirklich schlechten Wetters dagegen entschieden.
Das war in 2018.
Umso mehr freute ich mich, dass ich dieses Jahr teilnehmen kann, um für SpeedVille darüber zu berichten.
2019 sollte das Wetter aber nicht wirklich besser werden, aber egal, nachdem ich im letzten Jahr gekniffen hatte: Ich möchte in 2019 die kurze Strecke fahren!
Dies nämlich als Vorbereitung für die noch kommenden letzten Rennen der Saison, die alle nur noch kurz sind.
Würde von der Belastung also prima passen!
Zähne zusammenbeißen, auf geht’s!
Kufsteinerland Radmarathon: Anfängliche Hoffnung auf schönes Wetter
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Zwei Tage vor dem Renntag kam nochmal kurz die Hoffnung in der Wetterapp auf, dass es zum Start trocken sein könnte.
Man weiß aber nie: Vorsorglich noch die ganze Regenausrüstung ins Auto gepackt. Und ab ins Auto nach Kufstein.
Wie ich mich selbst austrickste:
Am Morgen beim Aufstehen, habe ich extra nicht auf die Regenradar App geschaut, damit ich nicht doch noch kurzfristig kneife. Das mal ein kleiner Kniff am Rande.
Bereits vor Sonnenaufgang saß ich im Auto und die Hinfahrt vom Ammersee bis nach Kufstein war fast bis zum Ziel durchgängig trocken.
Die Hoffnung wuchs :-)
Das Wetter wurde schlechter!
Auf dem Weg vom Parkplatz zur Startnummernausgabe fing nun der Nieselregen an.
Mist, nun doch mal auf das Regenradar geschaut, okay, diese Regenwolke sollte bald durch sein. Also erstmal die Startunterlagen geholt.
Und wow, noch nie habe ich einen so guten Startbeutel mit praktischem Inhalt bekommen. Nur Sachen, die ein Rennradfahrer wirklich gut gebrauchen kann:
Eine Ausgabe der Rennrad, eine wirklich schöne Trinkflasche und eine Satteltasche mit Ersatzschlauch.
Läuft.
Als die Regenwolke über Kufstein dann durchgezogen war, Rad ausgepackt, Startnummer angebracht und umgezogen.
Was ziehst du bei dem Wetter eigentlich an?
Ich hatte mich für ein Langarmtrikot, Langfingerhandschuhe und auch Überschuhe entschieden. Ja, was die Füße anbelangt, bin ich ganz mädchenhaft, es gibt fast nichts Schlimmeres, als nasse Füße auf dem Rennrad.
Im Anschluss zum Startplatz gerollt:
Wie geil ist das denn?
Der Start ist mitten im Zentrum unter der Festung in Kufstein. So gab es schon ein morgendliches kurzes Sightseeing und ich finde es immer etwas Besonderes, wenn man an so einem Platz ein Rennen starten darf.
Noch ein bisschen eingerollt und dann in den Startblock gestellt. Neben all die anderen Tapferen.
Startschuss.
Leider war die Straße noch etwas feucht, so dass ich aufgrund Sicherheit und so etwas zu verhalten losgefahren bin und nicht mit der ersten Gruppe mitgekommen bin.
Es galt, irgendwie den Anschluss zu finden. Dann sehe ich vor mir eine einzelne Dame.
Mein 1. Ziel am heutigen Tag.
Schnell hatte ich zu ihr aufgeschlossen und wir sind zusammen gefahren, inklusive wechselnder Führungsarbeit. Schnell erreichten wir die noch vor uns liegende Gruppe mit vielen weiteren Männern drin.
Als Daniel noch in Form war: Sein Anstieg nach Brandenberg in 2016
>> Hier könnt ihr euch den Scharfrichter und Daniels Performance in 2016 bei Strava angucken
- 396 hm
- Zeit Daniel: 17:51 min.
- ø 313 Watt
Wenn sich Männer hinter Frauen verstecken!
Jetzt mal kurz festhalten:
Leider wollten die Männer aber, trotz mehrfacher Aufforderung von uns keine Führungsarbeit leisten, also haben wir 2 Mädels halt vorne Gas gegeben??
Glaubst das?
Scheinbar waren wir sehr zügig unterwegs, denn wir konnten noch auf weitere kleine Grüppchen aufschließen, auch auf noch eine weitere Dame.
Somit waren wir eine ca. 12 „Mann“ starke Gruppe mit 3 Damen (im Wind).
Es ging in den ersten Anstieg, kurz und knackig, aber zu kurz, als dass wir auseinander gerissen würden.
Dann die erste Abfahrt. Für mich galt es hier so schnell zu fahren, dass ich nicht abreißen lassen muss, aber trotzdem noch sicher zu fahren, denn ich bin absolut keine gute Abfahrerin.
So fuhr ich im Anschluss in der Gruppe weiter auf der Panoramarunde.
Die Mädels machten (natürlich) weiterhin die Führungsarbeit. Die Strecke war gut ausgeschildert und es gab überall Streckenposten.
Und auch immer wieder Schilder, wie viele Kilometer es noch bis zum Ziel sind.
Das war top für die Motivation!
Der harte Anstieg nach Brandenberg
Dann kam der zweite Anstieg (400 hm nach Brandenberg; siehe das Segment bei Strava von Daniel) und die zweite große Herausforderung für mich. Eine Fahrerin war sehr stark am Berg und bis zur Spitze konnte ich fast noch dran bleiben.
Aber eben nur fast.
Die dritte Fahrerin konnte gar nicht mitgehen. Aus einer Gruppe wurden drei.
So ging es dann flach am Inn entlang zurück Richtung Ziel.
Dann noch bisserl durch Kufstein durch und nur noch ein paar Meter bis ins Ziel.
Robert Gorgos wurde 2. in seiner AK – seine Eindrücke vom Kufsteiner Radmarathon:
Kurze Info über Robert, für diejenigen, die ihn noch nicht kennen: Robert ist Ernährungscoach beim Profiteam BORA hansgrohe und den Bundesliga Fußballern in Hoffenheim.
Mit Robert brachte ich diesen 30-tägigen Ernährungsplan heraus, mit dem ihr OHNE Stress & Jojo und OHNE Leistung zu verlieren, unnötiges Gewicht verlieren könnt (mehr Infos zu seiner Anleitung hier klicken!).
Zusätzlich brachten wir neulich von ihm entwickelte Sportnahrung unter dem Namen „Ministry of Nutrition“ heraus… Schaut mal rein, wir bekommen durchweg sehr, sehr gutes Feedback auf die Produkte!
1) Wie zufrieden bist du mit deinem Ergebnis?
Zweiter in der AK ist ok, beim Gesamtergebnis hätte ich mir etwas mehr erhofft
2) Wie würdest du den Kurs des Kufsteinerland Radmarathons beschreiben?
Der Kurs ist aufgrund des Profils anspruchsvoll und für jeden (Kletterer, Rouleur, Sprinter) ist was dabei; die 2000 Höhenmeter fühlen sich aber nach mehr an …
3) Gesamt bist du um den 20. Platz gefinished – warum hat es für noch weiter vorne nicht gereicht?
Mir fehlt es noch an der Rennhärte und ich bin eher der Puncheur; ich habe mich in den letzten Monaten auf die anstehende Cross-Saison vorbereitet.
4) Was war in deiner Flasche während des Rennens?
Ein neues von mir entwickeltes Getränk: Powercarb; ich habe pro Flasche auf 60-70g KH dosiert und es hat super funktioniert; in der letzten Stunde hatte ich gefühlt von den 3:44 Stunden die besten Beine.
5) Nächstes Rennen für Robert Gorgos?
Das wird das Blombergrennen am Freitag (MTB Uphill, auch nicht wirklich meins) sein, dann am Samstag ein Trainingscrossrennen (endlich geht’s los!);
Zielsprint in Kufstein
Alle 3 Mädels waren noch in dieser großen Gruppe, jedoch war es schwierig hier raus zu sprinten, denn es ging um viele Ecken.
Die Gruppe ist nebeneinander gefahren, so dass man auch kaum vorbeigekommen ist. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft, links vorbeizuziehen, so dass es doch noch ein kleiner Sprint wurde.
Alle 3 Damen sind fast zeitgleich über die Ziellinie, ich als Zweite.
Juchhu, ich habe es geschafft und bin sogar trocken geblieben. Und kaum zu glauben, für mich das erste Rennen, in dem ich fast die ganze Strecke mit einer Gruppe mitgehen konnte.
Ich war zufrieden!!!
Erstmal am Verpflegungsstand im Ziel etwas aufgetankt und ausgerollt. Dann meine Sporttasche aus dem Auto geholt und die Duschen aufgesucht, in der Erwartung, dass man nun in einer provisorischen Duschkabine irgendwo duschen kann…
Aber es sollte richtig cool werden!!!
Top! Duschmöglichkeit für die Teilnehmer im Hotel
Kurz bei den Veranstaltern gefragt, die einem dort über den Weg geliefen, wo man denn hier duschen kann?
Und wo wurde man da hin geleitet? In ein Hotel.
Da habe ich mich schon wirklich SEHR gefreut, wird aber bestimmt unten im Wellnessbereich sein.
Nix da…
An der Rezeption nachgefragt und dann einen Zimmerschlüssel bekommen.
Glaubst es?
Die haben tatsächlich allen Teilnehmer jeweils freie Zimmer zur Verfügung gestellt, in denen man/frau duschen konnte.
Das habe ich noch nie erlebt – und ich war schon bei vielen Rennen. Diesen Luxus habe ich bei dem Rennen mit ziemlich kalten Temperaturen natürlich extrem genossen.
Vielen Dank nochmal!!!
Welchen Platz habe ich eigentlich?
So nun wollte ich aber doch mal wissen, auf welchem Platz ich war. Nachdem ich ja am Start nicht so gut weggekommen bin, hatte ich mir ja nicht viel ausgerechnet.
Wwwwwwwwwwwwaaaaaaaaaaaaaassssssssssss???
Ich war Erste in meiner Altersklasse. Jetzt bin ich sprachlos. Bei einem Radmarathon, ich?
Kaum zu glauben.
Für mich die Premiere!
Ab zur Siegerehrung und die war richtig toll, alle wurden einzeln anmoderiert. Sogar der Bürgermeister aus Kufstein war da.
Der Radsport hat hier einen großen Stellenwert. Ich habe mich so gefreut.
Anschließend die Ergebnisse nochmal in Ruhe angeschaut, ich war sogar Zweite gesamt.
Das heißt, ich bin in der Spitze der Damen auf der kurzen Strecke mitgefahren, das war mir nicht bewusst, aber umso mehr hat sich mein Dran-bleiben in der Gruppe gelohnt.
Als Zweite bin ich mit 1,4 sec Rückstand über die Ziellinie gefahren und die dritte mit 0,3 sec. nach mir.
Es war also richtig spannend.
Fazit vom Kufsteinerland Radmarathon!
Zum Kufsteinerland Radmarathon kann ich nur sagen, eine absolut klasse Veranstaltung. Hier wird ein richtiger schöner Radsporttag mit allem geboten.
Es gibt verschiedenen Strecken, für jeden etwas. Für das Wetter können sie natürlich nichts, einfach nur schade…
Merkt Euch schon mal den 5./6. September 2020 vor!
Dann sehen wir uns, denn ich will dort unbedingt wieder starten.
Eure Tina!
Dazu passende Lesetipps:
– mein (ambitionierter) Kufsteinerland Radmarathon in 2016 (Link)
– Kante & Ronny in Kufstein in 2018 (Link)
Fotos: Tina Steinl, Robert Gorgos, privat, Erwin Haiden