[Anzeige] Auf Einladung von ROSE Vaujany fueled by ultraSPORTS ging es am 17. Februar für drei Tage in mein erstes Press Camp auf Mallorca. Neben dem ROSE Profiteam hießen uns in der exklusiven Finca Es Llobets die Sportmarken GORE BIKE WEAR, Polar sowie der Ernährungsspezialist Dr. Feil herzlich willkommen. Im Anschluss an das Press Camp wechselte ich auf privater Basis an die Playa de Palma – größer hätte der Kontrast nicht sein können.
Als die Einladung für das Press Camp kam, freute ich mich natürlich sehr, war aber auch aufgrund der unbekannten Situation etwas nervös: Was würde mich erwarten? Verkrampfter Business-Talk, gar steifes Gesieze oder lockere Stimmung unter Gleichgesinnten?
Klar, nachher ist man immer schlauer: Aber ganz ehrlich? So angenehm hätte ich das nicht erwartet: Die drei Tage im Press Camp waren geprägt von einer sehr entspannten lockeren Atmosphäre unter Gleichgesinnten. Neben den interessanten Produktvorstellungen kamen wir auf überraschend viele Rad-Kilometer – und mit der Es-Llobets-Finca kann ich einen brandheißen Tipp für alle Mallorca-Fans aussprechen, die mal einen Urlaub jenseits der großen Hotelanlagen machen möchten.
Inhalte dieses Artikels:
- Teilnehmer des Press Camps (Journalisten, Hersteller und Profis)
- Traumhafte Mallorca-Finca Es Llobets
- Produktvorstellung: GORE BIKE WEAR
- Produktvorstellung: Polar V650
- Vorstellung: Ultra SPORTS
- Meine Rennradtouren auf Mallorca
Die Teilnehmer des Press Camps
Da stehen wir also: 13 Mann, die mit dem Radsport mehr oder weniger (dieser Autor) ihr Geld verdienen, im blühenden Garten einer traumhaften Finca auf Mallorca. Es steht die offizielle Begrüßung auf dem Programm. Einer nach dem anderen… Hier ein bekanntes Rennrad-Fachmagazin, da eine renommierte Bekleidungsmarke gefolgt vom Ernährungsguru, der Jan Frodeno gecoacht hat – und dann ich, der Rennrad-Blogger aus München. Ganz schön nervös war ich, das muss ich schon zugeben, aber auch ein bisschen stolz, dabei sein zu dürfen.
Drei Stunden zuvor, beim Abflug am Münchner Flughafen, war die Gefühlslage noch eine andere: Unerwarteter Schneefall sorgte nicht nur für eine einstündige Verzögerung, auch für entsprechenden Unmut an Bord der Airberlin-Maschine. Von den anderen „Kollegen“ gab sich aber leider keiner zu erkennen. Da ich nicht wusste, wer mit mir ins Press Camp flog, hatte ich vor mir am Gate eindeutige Radsportliteratur als Köder ausgelegt – statt Rose im Haar hieß es Charly Wegelius mit „DOMESTIK“ (Rezension folgt demnächst) und die aktuelle TOUR-03-Ausgabe, in der mir bis auf den Eric-Zabel-San-Remo-Artikel tatsächlich mal nichts zusagte. Das kommt selten vor.
Aber nein, auf den billigen Trick fiel natürlich keiner rein – wahrscheinlich aus Angst, eine Frikadelle am Ohr zu riskieren. Naja, dann vielleicht bei der Sperrgepäckausgabe am Flughafen in Palma. Es werden doch sicherlich einige die Gelegenheit genutzt haben – so wie ich – und den dreitägigen Presse-Trip um ein paar Tage verlängern? Weit gefehlt: Ich war tatsächlich der einzige mit eigenem Rennrad beim Press Camp…
Kommen wir zurück zur Vorstellungsrunde im Garten der Finca: Einer nach dem anderen stellte sich vor und schnell wurde klar, dass es sich um eine sehr heterogene Truppe aus der schreibenden Zunft handelt:
- David, RennRad-Magazin
- Veit, Outdoormagazin airfreshing.com
- Stefan, freier Redakteur, Triathlon-Coach und Sportwissenschaftler (stefandrexl.de)
- Frank, Blogger von shutuplegs.de
- Wolfgang, radsport-news.de
- Tillman, Velototal.de
Auf der „anderen“ Seite des Tisches standen Tilly und Mark von Polar, Wolfgang und Nils von Ultra Sports, Jürgen von GORE – und ganz wichtig, das Herzstück des Ganzen:
Das MTB-Profiteam ROSE Vaujany fueled by ultraSPORTS
Kapitän und Teamchef Steffen Thum, Sprinter Simon Gegenheimer, Pyrenäen-Bergziege Remi Laffont, das schweizer Energiebündel Nathalie Schneitter sowie die brasilianische Amazone und Neuzugang Viviane Favery.
Und geht es Euch so wie mir: Vaujany? Was ist denn das? Wie spricht man das vor allem aus? Bevor ich mich zum Deppen in der Runde machte, schlaute ich mich erst mal bei Google auf – eigentlich traurig: Heutzutage muss man ja keinen Menschen mehr fragen, Google weiß eh alles.
Der Name kommt aus dem Französischen und spricht sich „Woschonie“ aus. Vaujany ist ein schicker Skiort in den französischen Alpen, keine 10 Kilometer Luftlinie von L’Alpe d’Huez entfernt. Und das kennen wir alle.
Danke Google.
Traumhafte Finca auf Mallorca: Es Llobets
Der heimliche Star des Events war aber die wunderbare Es Llobets Finca – betrieben von den beiden Deutschen Ralf und Arne. Gut 10 km südlich von Llucmajor, liegt die Finca sehr ruhig – im Sommer ist die Nähe zum traumhaften Naturstrand Es Trenc ein zusätzlicher Trumpf.
Sehr interessant fand ich Steffen Thums Antwort auf meine Frage, warum sie ausgerechnet in der Finca ihr Trainingslager abhalten:
«Wir wollten für uns sein, konzentriert arbeiten – nicht in einem anonymen Hotelkomplex wohnen, wo man beim Abendessen mit dem Tablett in der Hand ansteht. Fürs Teambuilding ist das deutlich besser!»
„Übrigens, ihr schlaft im Doppelbett!“
Ein kleiner Schmunzler kommt noch: Das Thema Zimmerbelegung hatte ich nicht wirklich auf dem Zettel, war ich doch intuitiv davon ausgegangen, alleine im Bett zu schlafen. Noch bei der Begrüßung im Garten wurde uns augenzwinkernd mitgeteilt, dass das Doppelbett mit einem Partner unserer Wahl geteilt wird.
Was nun passierte, erinnerte an die Schülerausflüge zwischen der 7. und 10. Klasse: Etwas hektisch wurden die Blicke untereinander ausgetauscht, mit wem könnte es passen? Diesen Moment ja nicht vermasseln. Veit und mein Blicke kreuzten sich für einen Bruchteil zu lang, und schnell war klar, dass wir das Vergnügen miteinander hatten.
In Veit und meinem Fall ging das Konzept – zwei Fremde teilen sich ein Doppelbett – zu 100% auf, wir hatten eine Menge Spaß – jenseits des Betts – ich mag mir aber nicht vorstellen, wie endlos die Nächte gewesen wären, wenn ich jemanden neben mir gehabt hätte, den ich gar nicht hätte riechen/leiden/hören/sehen können.
Produktvorstellung: GORE BIKE WEAR
Jetzt ernsthaft? Als uns Jürgen die GORE-Tüten überreichte, musste ich beim Anblick der rosafarbenen Radhose und dem Trikot leicht schlucken. Jürgen spürte schnell die irritierten Blicke der anderen Teilnehmer und merkte an: „Das ist unsere südeuropäische Linie – in Italien und Spanien laufen die Farben wie geschnitten Brot!“ und schob schmunzelnd nach „Wir haben die Teile natürlich auch in den normalen Farben“.
Mein Erfahrung mit der GORE-OXYGEN Radhose & Radtrikot
Gute 10 Stunden – inklusive der langen Auffahrt zum Puig Major – bin ich mittlerweile mit der Hose und dem Trikot geradelt, erste Eindrücke lassen sich wie folgt schildern:
- das neue XENON-Sitzpolster nimmt durch eine neue Schnittform im vorderen Bereich, Druck vom Genitalbereich weg; in meinem Fall kann ich sagen, dass sich untenrum alles „gut“ anfühlt, was bei einer Radhose ja das wichtigste Kriterium ist
- eine weitere Erneuerung ist das winddichte Material im vorderen Bereich der GORE-Radhose, was bei schnellen Abfahrten vor Kälte schützt, gleichzeitig aber aufgrund der gewohnten Atmungsaktivität, für einen Feuchtigkeitstransport nach außen sorgt
- die Träger haben sich nicht in die Schulter „eingeschnitten“
- die Abschlüsse der Beine sind ohne einen „richtigen“ (Silikon)Abschluss, was sich anfänglich etwas ungewohnt anfühlte – andere würde sagen: „freier/flexibler“ – die Hose flackert an den Beinen aber nicht rum, sie sitzt sehr fest
- das Kurzarmtrikot (mit Windstopper-Funktion) hat auch in der aktuellen Jahreszeit – in Kombination mit den Armlingen – bestens vor Kälte geschützt
- die Farbe in pastellrosa ist nicht meins
Mein Eindruck von der GORE Windjacke: RESCUE WS AS
- die Jacke schützt vor Kälte durch das Active Shell Material
- das Gewicht ist mit gut 120 Gramm in Größe L sehr leicht
- gewöhnungsbedürftig ist die Konzeption mit dem Reißverschluss, welcher nur bis zur Hälfte der Jacke geht – dadurch ergibt sich die Gewichtseinsparung – dafür muss man die Jacke wie einen Pullover über den Kopf ziehen, was auf dem Rad schnell mal gefährlich werden kann
- die Kapuze hat sicherlich eine schützende Funktion, wenn der Himmel über einem gerade die Schleusen öffnet – ich persönlich hätte mir aber eine Funktion gewünscht, mit der die Kapuze „weggeschlossen“ werden kann. Dass sie während der Fahrt hinten „rumflattert“, möchte ich eher nicht
Produktvorstellung: Polar V650
Kommen wir zur Technik: Sehr gespannt war ich auf den schicken Radcomputer Polar V650. In Kombination mit den Kéo-Power-Pedalen von Look, bietet der Polar V650 dem ambitionierten Rennradfahrer alle Funktionen, die er braucht wie: Wattmessung, GPS-Tracking, Herzfrequenzmessung, L/R-Verteilung beim Pedalieren, und via „Polar Flow“ ein sehr detailliertes Analysetool.
Da ich auf meinem Alltagsrennrad mit einem Stages Powermeter und einem Garmin Edge 510 fahre, kann ich bereits jetzt einen sehr guten ersten Vergleich zwischen den beiden Marken ziehen. Während Garmin marktführend ist im Bereich GPS-Navigation, kommt Polar, historisch bedingt, aus der Trainingssteuerung mit der Kernkompetenz Herzfrequenzmessung, was insbesondere bei der Nutzung des Trainingstools „Polar Flow“ auffällt. Neben der Wiedergabe der bekannten Trainingsparameter wie (Distanz, Zeit, Leistung und Co.) erstellt „Polar Flow“eine sehr granulare Trainingsanalyse und listet die erzielten Trainingseffekte auf.
«Die Bewegungstracker von Polar – den Arschtritt immer am Handgelenk!»
Wer sich nicht scheut einen Bewegungstracker am Handgelenk zu tragen, der kommt sogar in den Genuss einer 360°-Trainingssteuerung. Sämtliche sportlichen und vor allem nicht-sportlichen Aktivitäten werden getrackt und als Gesamtergebnis dargestellt. Quasi der „Arschtritt“ am Handgelenk. Vorausgesetzt, man ist offen für diese transparente und umfängliche Betrachtung. Ich sage nur: Marcel-Wüst-Interview in meinem aktuellen „Interview Sessions“ Magazin: „Wir sind vor allem nach Gefühl gefahren!“
Radcomputer Polar V650 im Test:
- die Wattmessung scheint plausibel; bei der Sa Calobra Auffahrt deckte sich meine Wattleistung mit der gefahrenen Zeit und der Herzfrequenz
- die Optik des 2,8 Zoll großen Radcomputers ist sehr ansprechend, ähnlich wie beim Garmin Edge 510 können die einzelnen „Screens“ nach Belieben konfiguriert werden
- das Kartenmaterial (Open Street Map) könnt ihr Euch gratis herunterladen
- ein sehr sinnvolles Feature ist das eingebaute LED-Licht in der Front des Radcomputers, was sich bei Dämmerung automatisch einschaltet, so dass einen Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer besser erkennen
- Thema Kompatibilität: In meinem Fall kann der Polar V650 auch mit dem Stages Powermeter via Bluetooth Smart kommunizieren
- Gewichtsvergleich: Der Polar V650 hat mit seinen 120 g ein vergleichbares Gewicht wie das Garmin Edge 810 (98 g) und Garmin Edge 1000 (115 g)
- etwas erschlagen war ich anfangs vom Analysetool „Polar Flow“ – hier gab es für meinen Geschmack sehr/zu viele Funktionen; Garmin Connect ist für mich aber auch nicht der Benchmark, insbesondere die wackelige Bluetooth-Schnittstelle bereitet mir immer wieder Ärger
Fazit: Polar Radcomputer V650
Der Polar V650 Radcomputer macht einen sehr guten Eindruck – alle notwendigen Parameter sind drin, die Usability ist auch sehr ansprechend. In die umfangreiche Trainingssoftware „Polar Flow“ werde ich mich in den kommenden Monaten noch reinfuchsen, um eine stichhaltige Meinung abzugeben.
Vorstellung Dr. Feil aka. Ultra SPORTS aka. Wolfgang Feil
Bing Bing Bing. Energisch erhebt sich Wolgang Feil zu Beginn des Abendessens mit einem Glas Rotwein von seinem Stuhl und erklärt der Teilnehmerrunde in seinem schwäbischen Akzent auf unnachahmliche Art und Weise die Vorzüge und Funktionen der Lebensmittel auf dem Tisch – aber auch die kleinen Sünden kommen zur Sprache:
„…das (Weizen) Brot ist heute mal die Ausnahme, wenn es aus Dinkel wäre, dann wäre es okay. So, jetzt genug von mir. Lasst es Euch schmecken! Prost!“
Wolfgang machte es sichtlich Spaß, den Teilnehmern zu verdeutlichen, welche Nahrungsmittel förderlich und welche eher zu vermeiden sind. Und um ein Ausrufezeichen hinter seine Ansprache zu setzen, schluckte Wolfgang gleich mal fünf Chilischoten „Das treibt den Fettstoffwechsel an, jetzt wird’s warm!“ grinste er schelmisch.
Wolfgang Feil ist einer der Unternehmer, dem man es abnimmt, seine Firma mit einer gehörigen Portion Leidenschaft voranzutreiben. Baujahr 1959, strotzt der Tübinger Ernährungswissenschaftler nur so vor Umtriebigkeit und Enthusiasmus. Leidenschaftlich referierte er über sein Ende 2014 erschienenes Buch „die F-AS-T Formel – was erfolgreiche Sportler anders machen“ und gewährte uns sehr interessante Einblicke hinter die Kulissen seiner Zusammenarbeit mit Weltklasseathleten wie Jan Frodeno, Daniel Unger oder auch der deutschen Handballnationalmannschaft.
Mein persönliches Highlight war Wolfgangs Vortrag zur Aktivierung des Fettstoffwechsels – mit dem Buchstaben „F“ die erste Kernsäule seines F-AS-T-Trainingskonzepts. „AS“ steht für Allgemeine Stabilität und „T“ für Top-Leistung im Wettkampf. Zur Aktivierung des Fettstoffwechsels, was u.a. in einem höheren Leistungspotenzial resultiert, empfehlen sich laut Wolfgang Feil u.a. die folgenden Maßnahmen:
- Train Low: mit wenig Kohlehydraten trainieren; entweder lang & langsam oder kurz & intensiv (HIT)
- Sleep Low: mit wenig Kohlehydraten schlafen
- Kohlehydraten runterfahren; dafür mehr Fette und Eiweiße konsumieren; keine Zwischenmahlzeiten einschieben, da der Körper in den Hungerphasen Wachstumshormone produziert, welche leistungsfördernd sind
Um das Trainingskonzept auch aktiv umsetzen zu können, brachte Wolfgang einige seiner Ultra SPORTS Produkte mit. Herausheben möchte ich die sehr leckeren Ultra Sports Riegel (Aprikose, Schoko) aber auch das Proteinshake-Pulver „Level X“ (Geschmacksrichtung CHOCO) zur Regeneration nach dem Training. Schmeckt nicht nur sehr lecker, es macht auch satt.
Meine Rennradtouren auf Mallorca
Obwohl wir in einer so großen Gruppe unterwegs waren, kamen letztendlich alle Beteiligten auf ihre Kosten – das hatte mich offen gesprochen überrascht. Geleitet wurde die Gruppe vom erfahrenen Steffen Thum. Meine Rad-Ausfahrten müssen in zwei Bereiche gegliedert werden: 1) die Fahrten mit den Press Camp Teilnehmern und 2) die Fahrten auf privater Basis, als ich ins Timor Hotel an der Playa de Palma wechselte.
Selva – Sa Calobra – Selva
Nach dem lockeren Einrollen am ersten Tag unsere erste größere Tour: Von Selva über die Tankstelle beim Kloster Lluc nach Sa Calobra und wieder zurück nach Selva. An normalen Tagen eine absolute Traumstrecke – wenn nicht gerade das Wetter schweinekalt ist und der Sattel normal sitzt. Im Eifer des Gefechts hatte ich die Sattelschelle mit etwas zu viel Kraft – ich hatte zu viel vom Dr.-Feil-Müsli gegessen – kaputtgedreht.
Das hatte zur Konsequenz, dass ich die Auffahrt von Selva bis zur Tankstelle beim Kloster Lluc, an der Seite vom französischen MTB-Pro Remi Laffont im Stehen fahren durfte – er fuhr aus Solidarität auch im Wiegetritt. Eine herrliche Konstellation, um zu zeigen, das Gewicht im Radsport vor allem beim Bergfahren essentiell ist: Mit seinen 57 kg (!!) ist Remi mal gute 25 kg leichter als ich. Während ich bei einer ø Leistung von 270-280 Watt schon gut am Pusten war, rollte bei Remi noch nicht mal ein Tropfen Schweiß die Stirn herunter.
Gemein.
In Sa Calobra angekommen, wollte ich die epische Auffahrt eigentlich erneut im Stehen fahren – nützt ja alles nichts – Wolfgang hatte aber genug und überließ mir sein ROSE Rennrad. Mit David von der RennRad ging es dann den epischen Aufstieg mit einer ø Leistung von knapp 310 Watt hoch. Mit 31:40 Minuten Fahrtzeit (vom KOM-Schild nach dem Parkplatz bis zur Brücke) konnte ich sogar meine eigene Bestzeit vom letzten Jahr um ca. 2 Minuten verbessern. Geil. Danke David für die nette Begleitung.
Anstieg zum Puig de Randa
Meine Premiere für diesen schönen Anstieg direkt bei Llucmajor (Strava Link). 250 Höhenmeter bei einer ø Steigung von 5% galt es zu bezwingen. Gut 300 Watt im Schnitt und 14einhalb Minuten später belohnten uns der wunderbare Ausblick auf Palma und die Insel, welche sich im Norden vor uns ausbreitete.
Jetzt aber schnell runter, ist kalt hier!
Am Freitagnachmittag, einen Tag später, reiste die komplette Pressetruppe dann ab, nur die MTB-Profis und der Münchner Stefan Drexl blieben noch mit mir in der Finca. Mit Stefan ging es dann tags drauf bei herrlichem Wetter hoch nach Alcudia zu Tommy von Bicimed.com, wo wir bei tollem Wetter eine Art Picknick auf dem Bürgersteig veranstalteten. Schön wars – aber sehr kurz. Nächstes Mal bleibe ich länger Tommy, versprochen!
Schweren Herzens zog ich am Sonntagmittag aus der Finca aus und bezog mit dem Timor Hotel ein neues Quartier – mitten an der Playa de Palma. Eben noch exklusive Finca, jetzt im Epizentrum der deutschen Kampftrinker im Hochsommer – größer hätte der Unterschied nicht sein können. Anfangs noch etwas irritiert, gewöhnte ich mich überraschend schnell an das neue Umfeld. Insbesondere der Blick von meinem Zimmer im 10. Stock des Timor Hotels hatte „was“. Der Blick ging nicht nur raus aufs Meer, nein, auch direkt auf den Tempel der Glücksseligkeit: den Mega Park. Aktuell aber geschlossen, wie 95% der „Lokale“ an der Playa de Palma. Irgendwie lustig, irgendwie Geisterstadt-Atmosphäre.
Zum Timor Hotel kann ich sagen, dass es ein solides 4-Sternehotel ist, zum guten Preis-Leistungsverhältnis. Allein den veralteten Luftkompressor im Radkeller sollten die Herren von der Hotelleitung doch bitte mal austauschen und durch eine oder mehrere Standpumpen austauschen. Das sollte, glaube ich, drin sein.
Zurück zu meinen Touren im Südwesten der Insel.
Ich wusste zwar, wo ich hinwollte – ins Tramuntanagebirge – da es aber meine Premiere mit dem Rennrad an der Playa de Palma war, hatte ich keine Idee wie ich am „dümmsten“ den Flughafen umfahren musste, der einem resolut den Weg versperrte wie einst der kurzgeschorene Türsteher zu Teenagerzeiten.
Per GPS-Tour.info lud ich die GPX-Daten der folgenden Tour herunter und umkurvte den Flughafen nördlich via Sant Jordi und sa Casa Blanca. Again what learned.
Palma – Banyalbufar – Andratx – Calvia – Palma
Der südwestliche Zipfel Mallorcas ist eine echte Perle. Die Strecke von Esporles bis zum Pujol de Gat (etwas westlich von Calvia) ist mit das schönste, was man auf Mallorca fahren kann: Ganz lässig an der Küste entlang, wenig Autoverkehr, sanfte Steigungen – was willst du mehr? (Strava Link)
2x Coll de Soller – Port de Soller – Puig Major
Am letzten Tag gab es standesgemäß nochmal „eins aufs Maul“: Mit dem Puig Major und zweimal über den Coll de Soller waren es schlussendlich gut 2.000 Höhenmeter bei knapp 130 km (Strava Link). Aber auch hier muss gesagt werden, dass die Steigungen nicht wirklich „schlimm“ sind – im Gegenteil: Der Coll de Soller fährt sich in beiden Richtungen sehr angenehm flüssig – der Anstieg zum Puig Major (gut 800 hm) ist mit ø 6%-Steigung ebenfalls recht moderat, aufgrund der Länge von 14 km aber ein zähes Biest. Klar, ein bisschen Ambition muss sein: Mit meinen gut 47 Minuten Fahrtzeit (knapp 18 km/h) blieb ich deutlich unter meinem Ziel von 50 Minuten. Interessant an der Stelle: UCI Straßenweltmeister von 2014 Michael Kwiatkowski (Team Sky) fuhr den Anstieg im Februar 2014 in gut 33 Minuten (gut 25 km/h) hoch.
25er Schnitt!!! Wahnsinn.
Rennradurlaub und Press Camp Mallorca
Mit Tränen in den Augen und massig Kilos unter den Armen, stieg ich am Abreisetag in den Linienbus „21“ – direkt vor der holländischen Kultkneipe „La Terraza“ – und war in nur 15 Minuten beim Flughafen. Ein dicker Pluspunkt für die Hotels, die unten an der Playa de Palma liegen: Die kurzen Anfahrtswege zum Flughafen.
Abschließender Tipp: La Terraza Bar
Wo wir beim „La Terraza“ sind: Wer es noch nicht kennt, da müsst ihr unbedingt mal hin. Ein absoluter Tipp!! Mein Twitter-Amigo „Elle va Oche“ empfahl mir diese Lokalität, vielen Dank dafür. Die Bar, in direkter Nachbarschaft zum Mega Park, wird betrieben vom sympathischen Holländer Frank – sie ist nicht nur ein kleines gallisch-holländisches Dorf inmitten von deutschen Gastronomien, sie ist vor allem RADSPORT PUR.
Mehrere hundert Trikots der unterschiedlichsten Größen des Radsports, wahrscheinlich sind es sogar tausend, hängen an der Decke und den Wänden der gemütlichen Bar. Nicht überrascht sein: Die Bar sieht nicht nur nach Radsport aus, sie riecht auch ein wenig danach. Ich glaube nicht, dass Frank die Trikots allesamt gewaschen und einparfümiert hat, nachdem er sie von den Profis bekommen hat.
«Suchst du ein spezielles Trikot? Ich habe sie fast alle!»
Frank bemerkte schnell meine großen Augen und bot mir seine Hilfe an, das gewünschte Trikot zu finden.
„Nein danke, das passt schon. Ich schaue mich mal ein wenig um!“
Ich bevorzugte es durch die Trikots zu „blättern“ und stöbern wie früher im Plattenladen. Beim anschließenden Bier die perfekte Umgebung, um in Erinnerungen des Radsports zu schwelgen – und auf eine grandiose Saison 2016 zu hoffen.
Packen wir es an.