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Wie fühlt sich Radsport in Cesenatico an? Rene Rossi berichtet aus dem Lungomare Hotel

by Daniel

Cesenatico in Italien ist sicherlich einer der Orte auf diesem Planeten, in denen der Radsport deutlich mehr geliebt wird. Mehr Historie, mehr Leidenschaft, mehr Angebote für Radsportler. Rene Rossi war als SpeedVille Reporter vor Ort und berichtet von seinen Erfahrungen aus dem Lungomare Hotel und der Emilia Romagna. Hinweis: Eigentlich sollte ja dieser Kurztrip als letzter Feinschliff zur Tour de Kärnten dienen – wenige Tage danach verletzte sich René aber recht unglücklich bei einem Sturz mit dem Zeitfahrrad, ist aber mittlerweile wieder auf dem Wege der Genesung. 

Hotel Lungomare, Cesenatico

Schöne Emilia Romagna

Von Renè Rossi

Radsport und Italien gehören einfach zusammen!

Genau aus diesem Grund wollten wir in diesem Frühjahr mal eines der beliebtesten Rennradhotels an der italienischen Ostküste, genauer gesagt in Cesenatico, der Geburtsstätte der Ikone des Radsports schlechthin – Marco Pantani – auf Herz und Nieren während eines Trainingsaufenthaltes für Euch testen, um einen Überblick zu verschaffen, was einem dort erwartet.

In diesem Artikel möchte ich für Euch folgenden Punkte begutachten:

  • Lage und Ausstattung des Hotel Lungomare
  • Beliebteste Rennradtouren in der Gegend
  • Essen im Hotel
  • Ist das Hotel geeignet für eine Verbindung von einem Aktiv- und Familienurlaub

Hotel Lungomare: Die Lage

Hotel Lungomare, Cesenatico

René Rossi vorm Lungomare

Zugegeben, die Anreise von Österreich aus ist nicht die kürzeste, mit den etwas mehr als 800 km von Linz aus gerechnet.

Da gibt es mit dem Gardasee oder den beliebten Regionen in Südtirol sicherlich Radsportdestinationen, welche schneller erreichbar sind, allerdings kann man dort nicht mit einem solch milden Klima, wie in Cesenatico rechnen.

Gerade im Frühjahr.

Sucht man ähnlich warme Gefilde, muss man schon ins spanische Mallorca ausweichen, und wenn man dort den ganzen Anreiseprozess miteinrechnet, dannt kommt es wohl dem Zeitaufwand der Anreise zum Hotel Lungomare sehr nahe.

Begrüßung durch den Chef: Signore Pasolini

Nach der achtstündigen Anreise angekommen, wurden wir vom Chef des Hotels, Herrn Pasolini, persönlich und herzlich empfangen.

Nach einem kurzen Smalltalk checkten wir auch schon ein, woraufhin uns von der freundlichen Rezeptionistin unser Zimmer für die nächsten 5 Tage gezeigt wurde: Ein sehr helles, schick ausgestattetes Zimmer mit einem großen Balkon und Meerblick.

Das machte schon mal mächtig Eindruck, so stellt man sich einen Empfang vor!

Im Anschluss wurden wir noch durch den Rest des Hotels geführt, wo uns alle zugänglichen Räumlichkeiten und Möglichkeiten im Lungomare präsentiert wurden.

Umfangreiches Angebot für Sportler im Lungomare

Hotel Lungomare, Cesenatico

Pool & Blick aufs Meer

Das Hotel Lungomare bietet alles, was ein Sportlerherz höher schlagen lässt: Angefangen von einem Wellnessbereich mit Sauna und Whirlpool, sowie einem beheizten Pool über einen Fitnessraum, um auch bei schlechtem Wetter Sport betreiben zu können.

Das Nachmittagsbuffet mit italienischen Köstlichkeiten ist perfekt um die Speicher gleich nach der Radtour wieder zu füllen. Ebenfalls im Radpaket enthalten ist der Wäscheservice für die schmutzigen Radklamotten – somit kann man am nächsten Tag wieder mit frischem Outfit starten und braucht nicht unzählige Hosen und Trikots mitzuschleppen.

Die Minibar im Zimmer wird täglich neu mit Getränken aufgefüllt.

Also mir fällt nichts ein, was einem abgehen würde.

Sicheres Parken für Auto & Rennrad

Für das Auto gibt es einen bewachten Parkplatz beim Hotel Lungomare, welcher mit 8 EURO/ Tag preislich absolut in Ordnung ist. Das Rad kann man sicher in einem abgesperrten Radkeller aufbewahren, welcher nebenbei mit einem Waschplatz und einer kleinen Werkstatt ausgestattet ist – also auch sehr gut auf die Bedürfnisse der Radsportler abgestimmt.

Beliebte Rennradtouren um Cesenatico

Hotel Lungomare, Cesenatico

Täglich geführte Touren

Für die Radtouren gesehen, liegt das Hotel optimal, denn dank der Lage direkt am Meer, also an den flachen Ausläufern der Region Emilia Romagna, ist für jeden etwas dabei.

Wer einen „flachen Tag“ bevorzugt, kann an den Küstenorten seine Runden drehen, wer eine Klettereinheit auf dem Plan hat, erreicht nach einer rund 15 km langen und flachen Anfahrt die ersten Anstiege – also eine sehr gute Einrollmöglichkeit.

Um Cesenatico herum, kann man ordentlich Höhenmeter sammeln, auf einer 120 km langen Runde waren es locker um die 2.000 Höhenmeter, die mir der Radcomputer anzeigte. Also sehr ordentlich.

Im Folgenden möchte ich euch ein paar der beliebtesten Rennradtouren der Region vorstellen, welche uns allesamt von den Guides des Lungomare Hotels gezeigt wurden.

Apropos Guides, auch das ist eine Besonderheit im Lungomare, es stehen den Gästen fünf (!!) verschiedene Gruppen zur Auswahl. Die Guides begleiten die Gäste, abgestimmt auf den Leistungsgrad, durch die Region der Emilia Romagna und zeigen einem die schönsten Plätze.

Angefangen von einer sehr schnellen Gruppe, welche wirklich nur gut trainierten Fahrern zu empfehlen ist, bis hin zu einer Gruppe für Genusssportler ist für jeden etwas dabei.

Ausfahrt nach Montagna di Carpegna

  • ein Muss für jeden Rennradenthusiasten, da dies DER Berg in der Region ist mit dem berühmten Foto von der Radsportlegende Marco Pantani am 1415 m hohen Gipfel, welcher nach rund 6 km und 22 Kehren von der Ortschaft Carpegna erreichbar ist
  • viele kleine Ortschaften am Weg, wo man in kleinen Bars besten italienischen Espresso genießen und sich mit hausgemachten süßen Köstlichkeiten stärken kann
  • atemberaubende Landschaften und unglaubliches Panorama auf der Tour
  • allerdings eine eher schwere Tour für trainierte Radsportler, denn es kommen auf rund 145 km knapp über 2000 Höhenmeter zusammen

Ausfahrt nach San Marino

  • diese Tour führt auf größtenteils verkehrsarmen Nebenstraßen, somit ist der Fahrspaß besonders groß
  • Highlight der Tour ist das Ziel in San Marino, dem Zwergenstaat, welcher nach einem kurzen Anstieg erreichbar ist
  • ebenfalls viele Möglichkeiten für einen Zwischenstopp mit Café und Dolce, meiner Meinung nach zeichnet dies generell Italien aus: Die vielen kleinen netten Cafés, so etwas ist in Europa einzigartig und macht diesen besonderen Flair aus
  • Nachteil der Tour ist der jeweils ca. 20 km lange Anfahrtsweg bzw. Heimweg von und zu den Bergen, welcher eher durch stark besiedeltes Terrain mit viel Verkehr führt

Ausfahrt nach Monte San Leo

  • ist eine eher kürzere, dafür landschaftlich wieder sehr reizvolle Tour
  • sehr verkehrsarm, da zu Beginn und Ende durch eher verkehrsberuhigte Gebiete gefahren wird
  • der etwa 4 km lange Anstieg zum Monte San Leo, welcher zu Beginn eher steil ist und nach oben hin abflacht, lohnt sich ungemein, denn oben erwartet einen ein lieblicher Ortsplatz, an welchem für Radfahrer in Not ein kleines Holzkistchen am Baum hängt, in welchem man allerlei Nützliches für die Reparatur des Velos findet
  • so etwas habe ich bisher noch nirgendwo gesehen und symbolisiert klar, dass hier Radfahrer willkommen sind. Top!

HIGHLIGHT bei Monte San Leone

Auf der Burg, nahe Monte San Leo, welche man ebenfalls nach einem 3 km langen, dafür einfachen Anstieg erreicht, wurde uns ein vom Lungomare organisiertes Buffet mit Aufschnitt, Kuchen und Getränken gereicht.

Dort trafen dann alle Gruppen der verschiedenen Leistungsklassen zu einem gemeinsamen Mittagessen aufeinander. Eine wirklich sehr schöne Idee vom Lungomare Hotel.

Ein guter Insidertipp unserer Guides war auch der Hinweis auf die vielen kleinen Brunnen an den Straßenseiten – definitiv lebensrettend an heißen Tagen in den Bergen, bei diesen Brunnen gibt es oft einen integrierten Wasserhahn für Trinkwasser, an welchen man seine Flaschen unterwegs wieder befüllen kann.

Rene Rossi

Trinkwasser während der Tour

Wusste ich nicht, und wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, dass das Wasser aus dem Brunnen trinkbar ist.

Das führt mich dann auch schon zum nächsten Punkt, dem Essen im Lungomare.

Wie war das Essen im Lungomare?

Geführte Tour des Lungomare Hotels

Gemeinsames Büffet für alle Gruppen

Das Essensangebot im Lungomare ist wirklich sehr, sehr gut, da für jeden etwas dabei ist und es optimal auf Sportler abgestimmt ist. Das heißt konkret, ein guter Mix aus Kohlenhydraten und Eiweiß.

Je nach Paket, welches man wählt, hat man Frühstück, Tagesmahlzeit nach dem Sport und Abendessen oder nur Frühstück und Abendessen inklusive.

Für Radsportler würde ich die all-inklusiv Variante empfehlen, bei welcher man unter anderem auch Energieriegel, Bananen für die Tour, sowie die Benutzung des Wellnessbereiches inklusive hat.

Somit die Rundumsorglos-Variante, so wie es im Rennradurlaub bzw. Trainingslager sein soll!

Büffet beim Frühstück & Abendessen

Das Frühstück, Tagesmahlzeit und Abendessen wird in Buffetform gereicht, wodurch sich jeder genau das nehmen kann, was er am liebsten mag.

Im Vorfeld muss ich ehrlich gestehen, dass ich beim Abendessen darauf eingestellt war, dass das Essen in Menüform zum Tisch gebracht wird, weil dies in Italien eigentlich so üblich ist. Umso positiver war ich aus dem eben genannten Grund überrascht, als ich das Buffet wahrgenommen habe.

Beim Frühstück gibt es, angefangen von verschiedenen Brotsorten (Anm. allerdings nur Weißbrotsorten, auch das ist eine italienische Eigenheit), über Obstsalat, Schinken, Käse, Eier in den verschiedensten Arten, Obstsäfte, Honigwaben, Marmeladen, bis hin zu Joghurt und Milch, alles was das Herz begehrt.

Ein besonderes Plus ist, dass man Espresso und Cappuccino auf Anfrage serviert bekommt, so einen Service gibt es in den wenigstens Hotels und finde ich persönlich als Kaffeejunkie besonders wichtig, ist dieser doch um einiges besser als der übliche Automatenkaffee.

Ausgelassene Stimmung im Restaurant

Einmal pro Woche wird vom Hotel ein Themenabend veranstaltet, was zu einem richtigen kleinen Fest ausschweift. Der Chef des Lungomare empfängt die Gäste am Eingang zum Speisesaal mit landestypischer Tracht, wo einem Wein gereicht wird, wenn man möchte.

Der Tisch wurde an diesem Abend besonders nett gedeckt: Mit einem Brotkörbchen, in welchem man köstlich getoastetes Piadina Brot vorfindet. Auch am Buffet selbst gab es spezielle Köstlichkeiten der Region, angefangen von Prosciutto Crudo, speziellem Mozzarella Käse aus dem Topf, Spanferkel und Muscheln, um nur einige der Spezialitäten zu nennen.

Parallel zum Essen wurde der ganze Abend von traditioneller Musik untermalt, und als Highlight des Abends traten dann auch noch zwei Tanzgruppen auf, welche Tänze der Region zum Besten gaben.

So eine ausgelassene Stimmung habe ich in einem Speisesaal noch nie erlebt, und ich denke, dass so etwas auch nur in Italien möglich ist. Einfach toll. Die Italiener wissen halt, wie man ein Abendessen zelebriert.

Fazit unseres Aufenthalts im Hotel Lungomare

Abschließend kann man sagen, dass das Hotel Lungomare in Cesenatico wirklich eines der besten Radsporthotels ist, in welchem ich bis bisher einen Aufenthalt verbracht habe.

Warum?

Weil es in dieser Unterkunft wirklich alles gibt, was man für Radsportferien braucht. Auch die oft schwierige Verbindung von Familien- und Aktivurlaub lässt sich durch die direkte Lage am Meer perfekt umsetzen, denn während der Sportler am Vormittag seine Runden zieht, kann der Rest der Familie derweil die Zeit am Strand verbringen, oder die Seele im Wellnessbereich des Hotels baumeln lassen.

Wenn man wie eingangs erwähnt, die etwas längere Anreise, sowie die teils schlechten Straßen in Kauf nimmt, wird man dafür mit schönen Bergen und Sonne sowie mit lieblichen kleinen Ortschaften am Weg, als auch mit gutem Essen und hervorragendem Kaffee belohnt.

Alles in allem:

Perfekte Tage, an welchen wir uns gut aufgehoben und betreut gefühlt haben.

Wir kommen sicher wieder!

Fotos: René Rossi

Weiterführende Links:

– Miriam Jupe berichtet vom Nove Colli in Cesenatico
– meine Erfahrungen im Garda Bike Hotel
– meine Erfahrungen im Hotel Lindenhof (Naturns) 

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1 comment

Rennradurlaub in Cesenatico - Online Magazin - Roadbike-Holidays.com 16 August 2018 - 11:20

[…] genug verraten. Den ganzen Artikel gibt es auf dem Blog von SpeedVille […]

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