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Franco Adamo (Strassacker):
„Aus meiner Sicht hat sich der BDR dieser Szene komplett verschlossen.“

by Daniel

Fluch oder Segen? Bei diesem Thema streitet sich die Jedermannszene. Gemeint sind die vermeintlich professionell organisierten Teams wie Merckur, Bürstner-Dymo – oder eben das Team Strassacker, geführt von Franco Adamo.

Franco Adamo (Strassacker)

(c) Foto: Franco Adamo

Wer ist dieser Mann, der seit 17 Jahren die Fäden hinter den Kulissen des Team Strassackers zieht? Wie tickt er? Was ist für ihn und seine Jungs der Reiz, an den Jedermannrennen teilzunehmen – schließlich könnte das Team auch durchaus erfolgreich Lizenzrennen bestreiten.

Einen Auszug des Gesprächs mit Franco Adamo könnt ihr hier lesen – wer das komplette Interview lesen möchte, dem schicke ich es gerne (automatisiert) per E-Mail zu. Alle Infos dazu findet ihr weiter unten…

Franco Adamo (Strassacker) im Interview

Franco, dem Klang deines Namens nach entnehme ich, dass du italienischer Herkunft bist?
Ja, ich bin in Italien geboren und bin dann mit einem Jahr nach Deutschland gekommen. Und seitdem bin ich auch hier. Meine Eltern kommen aus Sizilien.

Haben deine Eltern oder deine Familie im weitesten Sinne etwas mit Radsport zu tun?
Nein, die interessieren sich zwar für Sport aber jetzt nicht für den Radsport. In jungen Jahren hat mein Vater mich sehr als Fußballer unterstützt. Ich glaube, das war der eigene Ehrgeiz bei ihm, da er es nicht als Fußballer gepackt hat. Ich habe ja auch sehr lange und ambitioniert Fußball gespielt.

In welcher Liga hast du gespielt?
Das höchste war die Landesliga.

Das ist ganz ordentlich…
Ja, insbesondere zur damaligen Zeit. Wir reden ja von 1978-1982. Naja, und dann kam die Familie dazwischen. Ich wurde jung Vater von Zwillingen. Dann musste man schauen, dass man erstmal private Interessen verfolgt und sich beruflich entwickelt. Entsprechend wurde der Sport auf die Seite gelegt, ich verlor ihn dann natürlich ein bisschen aus den Augen. Die Kinder wuchsen, wurden immer größer und gewichtiger – und ich als Vater natürlich auch. (lachen beide)

Und da sagte ich mir: So geht es nicht weiter. Ich muss wieder anfangen mit Sport – und dann kam der Radsport.

Darf ich fragen, welches Baujahr du bist?
Ich bin Jahrgang 63.

Und in welchem Alter fingst du mit dem Radsport an?
Mit dem Radsport habe ich 93/94, so mit guten 30 Jahren, angefangen.

War bei mir ähnlich…
Als wir damals im Urlaub auf Sizilien waren, da waren sehr viele Rennställe zum Trainieren dort unten – auf der ganzen Insel fuhren die Teams da auf und ab. Das hatte mich sehr inspiriert.

Bevor wir auf das Team Strassacker zu sprechen kommen, interessiert mich deine eigene „Radsport-DNA“. Bei der Vor-Recherche dieses Interviews kam bei mir immer stärker der Eindruck auf, dass du ein „Radsportverrückter“ durch und durch sein musst. Woher kommt diese Begeisterung?
Ja gut, in den ersten Jahren hatte mich natürlich der Giro und die Tour extrem begeistert. Zuerst hat man sich die Etappe am TV angeschaut und wenn man dann selbst auf dem Fahrrad saß, war man natürlich fasziniert und inspiriert. Dazu kamen dann einige RTF-Veranstaltungen hier in der Region, wie z.B. das berühmte „Alb-Extrem“, das findet ja mehr oder weniger vor der Haustüre statt. Da bin ich dann in den 90ern mitgefahren – so entstand eigentlich meine Begeisterung für den Radsport.

Das heißt deine zweite sportliche Karriere war der Radsport, die erste war der Fußball?
Ja, das kennt man ja. Fast jedes Kind fängt irgendwie mit dem Fußballspielen an. Ich war am Ende ca. 16-17 Jahre im Verein. Und irgendwann ging es einfach aus zeitlichen Gründen mit dem ganzen Vereinsleben nicht mehr.

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Kenne ich, feste Trainingszeiten und so…
Genau, und da war der Radsport für mich eine willkommene Gelegenheit zu sagen, komm, jetzt schwingst du dich aufs Rad, ohne groß in den Verein oder irgendein Studio zu gehen.

Frei und unabhängig.
Exakt, einfach so wie du Zeit hast. Der eine zieht die Turnschuhe an und geht joggen, ich bin in den Keller und habe mein Rad hochgeholt.

Stichwort: Radsportverrückter. Ich hatte in den ersten Interview Sessions ein interessantes Interview mit Othmar Peer, dem langjährigen Moderator vom Özi. Othmar meinte zu mir, dass man von Glück sprechen kann, wenn man bei diesem zeitintensiven Hobby einen Partner hat, der diesen Wahnsinn mitmacht…
(lacht) Ich muss dich da leider enttäuschen, ich bin geschieden.

Mist, voll ins Fettnäpfchen…
Ich weiß jetzt nicht, ob es nur mit dem Radsport zusammen hing. Sicherlich hat man sich im Laufe der Zeit auseinander gelebt. Und beim Radsport ist man natürlich viel unterwegs. Wie gesagt, ob es jetzt nur am Radsport lag, mag ich bezweifeln, aber sicherlich war es ein Baustein, der dazu beigetragen hat. Da hat der Othmar sicherlich recht.

In einem der Interviews las ich, dass du es schade findest, dass Mitte der 2000er so auf den Radsport in Deutschland eingeprügelt wurde, während in Ländern wie z.B. Italien oder auch Frankreich sachlicher mit dieser Situation umgegangen wurde. Wie war diese Zeit für dich und Euer Team?
Nehmen wir das Beispiel vom leider verstorbenen Rudi Altig. Rudi ist ja in einer Zeit gefahren mit Größen aus Italien und Frankreich. Und diese Fahrer sind dort immer noch Idole, die werden dort immer noch verehrt. Und in Deutschland werden die einstigen Idole und Größen verbannt. Rudi hatte ja damals in einem Interview etwas zum Thema Doping gesagt. Das wird dann immer an erste Stelle gepackt, alles andere vergessen.

Und diese Fahrer sind dort immer noch Idole, die werden dort immer noch verehrt. Und in Deutschland werden die einstigen Idole und Größen verbannt.

Aktuell erkenne ich diese Tendenzen im Profiradsport wieder. Klar gibt es schwarze Schafe und die bekommen dann auch ihre Strafe, aber die Öffentlichkeit prügelt immer weiter auf sie ein. Man ist nicht bereit, auch mal zu verzeihen. Zu sagen, ok, der hat Mist gebaut, jetzt geht es aber weiter. Der Radsport war in den bekannten dunklen Jahren schon sehr stark im Fokus der Medien. Ich glaube die Medien haben sich auch drauf gestürzt, um bewusst etwas kaputtzumachen. In anderen Sportarten, sind wir mal ganz ehrlich, da gibt es genügend Indizien, dass es dort auch nicht mit rechten Dingen zugeht.

Aber wie gesagt, der Radsport hat einfach nicht diese Lobby. Was uns Jedermänner anbelangt, habe ich das jetzt nicht so gespürt. Man hat zwar auf die Profis eingeprügelt, aber der Jedermann-Bereich war da eher außen vor. Unser Hauptsponsor, um auf die Frage zurückzukommen, die Firma Strassacker, stand in dieser Zeit aber felsenfest hinter uns. Ich bin ja jetzt schon 36 Jahre in der Firma. Und wir haben hier ein sehr offenes, vertrauensvolles Verhältnis. Für Strassacker ist die Langfristigkeit einfach sehr wichtig. Kurzer, schneller Erfolg war nie im Fokus. Wenn hier im Team mit falschen Karten gespielt würde, dann hätte das schnell ein Ende. Und in dieser Konstellation lässt sich natürlich prima arbeiten. Auch, wenn wir keine guten Ergebnisse einfahren, wird es das Team Strassacker im nächsten Jahr geben. Für uns zählt die Gemeinschaft, der Teamgedanke. Ergebnisse sind ein schönes Nebenprodukt – und kommen dann irgendwann auch von ganz alleine.

Ich selber fahre erst seit 2013 Rennrad, in 2014 die ersten Radmarathons. Im Laufe der Zeit fielen mir bei den Rennen in Deutschland immer mehr die Namen „Strassacker“, „Merkur“ oder auch „Bürstner-Dümo“ auf. Kaum ein Rennen, das nicht von diesen Teams gewonnen wurde. Worin liegt für Euch der Reiz, in den Jedermannbereich zu gehen?

Die Frage ist gut. Wir sind im Prinzip ja noch die gleichen Jedermänner wie 2000, nur die Szene um uns herum hat sich verändert…

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Das komplette Interview mit Franco Adamo könnt ihr in meinem gratis e-Magazin „Interview Sessions“ nachlesen…

Zugang zum e-Magazin mit Franco Adamo

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Vorschau des Magazins

– Interviewgäste: Lennard Kämna, Patrick Hagenaars (5. beim Ötzi 2016), Franco Adamo (Strassacker), Markus Storck
– 56 Seiten
– auf allen Endgeräten lesbar (iOS, Android, PC, MAC)
– hochwertiges PDF-Magazin

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