Mit dem Rennrad in den Toskanaurlaub? Definitiv sehr reizvoll, schließlich weiß die Region in Mittelitalien nicht nur durch die überragenden Weine zu überzeugen. Bernd Hoppe, der als Radreiseveranstalter „Velotour Berlin“ die schönsten Ecken kennt, nimmt uns mit zu seinen Lieblingsecken.
Was braucht man im Rennradurlaub neben einem guten Hotel und dem Bike selbst?
Ich würde mal sagen: Anstiege, die sich rhythmisch fahren lassen, stabil schönes Wetter und…. wie wäre es mit einer Auswahl der besten Weine der Welt? Für den Großteil von euch dürfte das wahrscheinlich funktionieren.
Klar, manch einer trinkt nach der Ausfahrt lieber sein wohlverdientes Bier, ich persönlich mag mich da nicht entscheiden – geht beides klar.
Und die Toskana ist eine Region in Italien, die, wenn man denn was für einen guten Wein übrig hat, eine Menge von den beiden anderen Komponenten in petto hat.
Ein Anstieg nach dem anderen, nie zu lang, als dass man seine Probleme bekommt und wunderbar sonniges Wetter – vor allem zwischen April und Oktober.
In 2014 konnte ich mich selbst davon überzeugen: Für eine Woche reiste ich mit meiner Frau im Dreieck Florenz, Montepulciano und Lucca umher. Damals leider noch ein Urlaub ohne Rennrad – dafür mit knallroter Piaggio – diese Region hatte ich mir aber auf die innere To-Do-Liste geschrieben:
Ecken, wo du unbedingt mal mit dem Rennrad hin musst!
Radreisen in die Toskana mit Velotour Berlin
Bernd Hoppe ist einer der Radreiseveranstalter, der die Toskana für sich auserkoren hat. Seit fünf Jahren veranstaltet der Berliner mit Velotour Berlin (Link) seine Radreisen im privat familiären Ambiente. Drei feste Termine (April, Mai, Sep.) stehen den Gästen hierbei zur Verfügung. In diesen drei Wochen werden seine Gäste nicht in eher anonymen Hotels untergebracht, stattdessen in einem toskanischen Landhaus. Frühstück und Abendessen mit regionalen Spezialitäten und Weinen.
Klingt jetzt schon lecker.
In der heutigen Fotostory stellt euch Bernd einmal seine Lieblingsecken in der Toskana vor – vielleicht würde der eine oder andere von euch ja gerne mal was Neues im Rennradurlaub ausprobieren?
AREZZO
Arezzo ist wohl eine der schönsten Städte der Toskana, aber den meisten überraschenderweise kaum bekannt.
Auf dem Piazza Grande hat sich der bekannte Bildhauer und Baumeister „Vasari“, der mit der Erstellung des „Codex Atlantico“ über Leonardo da Vinci weltberühmt wurde, mit imposanten Gebäuden verewigt.
Unsere Route führt zunächst durch das weite Val di Chiana und dann mit einem kräftigen Anstieg auf 800 m durch einen wunderschönen Nationalpark, um nach der kurvenreichen Abfahrt in Arezzo zu landen. Auf der Rückfahrt besuchen wir das malerische Örtchen Castiglion Fiorentino, das wir nach einer traumhaft schönen, und rasanten Abfahrt erreichen.
MONTE AMIATA
Der MONTE AMIATA ist mit 1.736 m der höchste Berg der Toskana.
Er ist ein erloschener Vulkan, dementsprechend ragt er kegelförmig aus der ihn umgebenden Hügellandschaft hervor und ist weithin sichtbar. Auf der sehr anspruchsvollen Tagestour kommen wir, nach Überquerung einiger Hügel, durch den Ort PIENZA. Von hier hat man einen grandiosen Blick über das VAL D’ORCIA, welches auf unzähligen Postkarten verewigt wurde und sicher zu den beeindruckendsten Gebieten der Toskana zählt.
Nachdem wir ein gutes Stück durch das VAL D’ORCIA gefahren sind, beginnt der 23 km lange Anstieg auf den Monte Amiata. Auf der ersten Hälfte des Anstiegs hat man wunderschöne Ausblicke über das Tal, im zweiten Teil fährt man durch einen dichten, märchenhaften Buchenwald, um dann am Gipfel in einem der Cafe’s eine ausgedehnte Pause zu machen.
MONTALCINO
Die kleine Stadt MONTALCINO liegt auf einem ca. 700 m hohen Hügel und ist als Winzerort weltweit bekannt.
An den Hängen wächst die, speziell in der Toskana verbreitete, SANGIOVESE Traube, welche hier zum berühmten BRUNELLO gekeltert wird. Unsere Tagestour führt uns über unzählige kleine Hügel von ca. 300 – 400m mit genauso unzähligen traumhaften Ausblicken über die wunderschöne Landschaft, bis wir den ca. 7 km langen Anstieg nach MONTALCINO erreichen. In MONTALCINO sollte man es sich nicht entgehen lassen, am PIAZZA POPOLO ein Glas BRUNELLO zu verköstigen.
RADDA im CHIANTI
Diese Tagestour führt uns durch das CHIANTI, das wohl bekannteste Weinbaugebiet Italiens, und das mit dem CHIANTI CLASSICO einen der sicherlich meist verköstigten Rotweine überhaupt anbietet.
Vorbei an Schlössern und Burgen, durch unzählige Weinfelder und Olivenhaine, führt uns der Weg zum Panoramaort RADDA, von dem man einen herrlichen Ausblick über die Hügellandschaft des CHIANTI hat. Die Pizza am Ortseingang ist ein echter Hammer.
SIENA
Ein Highlight für die meisten Gäste ist sicherlich die Tagestour nach SIENA. Wir fahren auf dem Weg durch die CRETE, das wohl bekannteste Motiv der Toskana.
Schon kilometerweit in der Ferne, kann man SIENA, auf seinem Hügel thronend, erkennen. Bis dahin müssen allerdings noch einige kräftige Anstiege erklommen werden, SIENA muss man sich „verdienen“.
Nach einem letzten kurzen Anstieg erreichen wir das Osttor der historischen Altstadt, noch durch ein paar enge Gassen hindurch, und vor uns öffnet sich der Blick auf den CAMPO, dieser berühmte Platz, auf dem zwei Mal jährlich der PALIO (eins der härtesten Pferderennen der Welt, d. Red.) stattfindet.
Nach einer ausgiebigen Pause am Platz besuchen wir den DUOMO, den geradezu epochalen Dom von Siena. Das Eingangsportal mit seiner Fassade ist das grandioseste, was ich je an einem Gebäude gesehen habe.
(c) Fotos: Velotour Berlin
Weiterführende Links:
– Infos & Termine bei Velotour Berlin (Link)
– Übersicht der Radreiseveranstalter (Link)
– mein Aufenthalt im Garda Bike Hotel (Link)
– mein Aufenthalt im Lindenhof (Link)