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Wenn du nicht weißt, dass er schon 72 (!) KOMS gewonnen hat!

by Daniel

Freddy’s Entwicklung macht uns ganz besonders stolz.

Der Kerl ist noch ziemlich jung, verbringt viel Zeit auf dem Rennrad und kann wunderbar die Reize im Training absorbieren (siehe auch seinen Bericht der letzten 15 Monate im Training).

Neulich kam mir mal die Schnapsidee, vielleicht können wir mal eine kleine Serie starten, in der Freddy versucht sich den einen oder anderen KOM zu schnappen?

Wenn da jetzt nicht gerade das Peloton der Tour de France über den Hügel fährt, sollte er durchaus die Power haben, hier vorne mitzuspielen.

Freddy sagte – wie unten beschrieben – schnell zu und machte sich an die Planung.

Was ich nicht wusste und auch nicht abgefragt hatte:

Der Kerl hat ja schon krasse 72 KOMs. Alter Verwalter…!

Heute startet Freddy mal diese kleine Spaßserie, in der er versucht, sich den einen oder anderen KOM da draußen zu schnappen.

Zunächst noch als Blogpost, vielleicht schaffen wir es demnächst mal, ihn hier per Video zu filmen.

Hätte was.

Frederik Böna
Frederik Böna

Freddy jagt den KOM

Von Frederik Böna (@frederik_boena)

Als Daniel mich vor ziemlich genau drei Wochen fragte, ob ich nicht Lust hätte, im Rahmen einer Fun-Serie #FreddyjagtdenKOM Bestzeiten verschiedener Strava-Segmente anzugreifen und das zu dokumentieren, sagte ich sofort und spontan zu. 

Ein bisschen Spaß muss schließlich sein.

Als ich mir dann aber ein paar Gedanken darüber machte, war ich mir aber schnell nicht mehr so sicher, ob das besonders klug war. 

Ich bin zwar inzwischen bereits seit ein paar Jahren bei Strava angemeldet, allerdings habe ich maximal bei einer Handvoll Strava-Segmenten gezielt versucht, mir den KOM zu holen. 

Die 72 KOMs, die ich habe, sind aber nahezu alle zufällig “erbeutet” worden. 

Meisten KOMs noch per Zufall „geschossen“

Speziell im Neckar-Odenwald-Kreis, wo es nicht allzu viele starke Bergfahrer gibt, konnte ich an diversen Anstiegen immer wieder Strava-Bestzeiten holen, ohne mich im Vorfeld über exakten Start und Ende des Segments informieren zu müssen. 

Im Landkreis Würzburg, in dem ich ebenfalls recht häufig mit dem Rennrad unterwegs war und auch immer noch gelegentlich bin, sieht es ähnlich aus. 

Größere Konkurrenz jedoch im Rhein-Neckar-Kreis

Lediglich im Rhein-Neckar-Kreis, in dem ich aktuell wohne, ist es schon deutlich schwerer, sich die Bestzeit an einem Anstieg zu holen. 

Die Konkurrenz ist hier einfach deutlich stärker. 

Besonders viel Wert auf KOMs habe ich allerdings ohnehin nie gelegt: Windschatten vs. alleine fahren. Nicht immer herrschen gleiche Bedingungen vor.

Strava Premium macht`s einfacher!

Ich kenne einige Radsportler, die sich extra für die Jagd nach KOMs die Premium-Version bei Strava zugelegt haben. 

Mir reicht persönlich nach wie vor die Basis-Version. Das bedeutet dann allerdings, dass ich immer mühselig im Vorfeld herausfinden muss, wo ein Segment beginnt und endet und mir das dann auch noch merken muss. 

Je nachdem, um was für ein Segment es sich handelt, ist das manchmal gar nicht so leicht. 

Eigentlich nervte es mich bereits bei den wenigen Malen, bei denen ich gezielt vor hatte, mir einen KOM zu holen.

Und jetzt sollte ich genau das also häufiger machen?! 

Je mehr ich darüber nachdachte, desto skeptischer wurde ich.

Andererseits reizte es mich dann doch irgendwie zu sehen, wie ich mich bei so einer gezielten KOM-Jagd schlagen würde. Vielleicht würde es ja doch ganz lustig werden. 

Frederik Böna

Wie mit dem Training kombinierbar?

Ich setzte mich mit meinem Coach Philipp in Verbindung und fragte ihn, inwiefern sich das überhaupt mit meinem Training verbinden lassen würde.

Er fand die Idee auf Anhieb super und empfahl mir, mich zunächst auf die Wochenenden zu konzentrieren und auch erst einmal keine allzu langen Segmente anzugreifen. 

Unter der Woche sollte ich höchstens mal bei einer Einheit, bei der ich ohnehin Intervalle zu absolvieren hatte, gegen Ende sehr kurze KOMs anvisieren. 

Somit stand dem Auftakt der Spassserie #FreddyjagtdenKOM nichts mehr im Weg. 

Zwei Tage später, an einem Sonntag, versuchte ich, mir den ersten KOM zu holen. 

KOM Mostbauer Linz

1. Versuch ging schief – um 3 Sek.

Als Segment hatte ich mich für einen 2,85km langen Anstieg mit 168hm und durchschnittlich 5,9% Steigung entschieden, St. Magdalena – Mostbauer z’Linz, den “Hausberg” meiner Freundin Kathi. 

Die bisherige Bestzeit hielt hier mit einer Zeit von 08:39min und einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 19,7km/h Sebastian, ein Lizenzfahrer aus Linz. 

Da der Anstieg ohnehin kurz vor Schluss der Trainingsrunde wartete, bot er sich quasi für den ersten Angriff auf einen KOM förmlich an. 

1500 Höhenmeter vor dem KOM Versuch nicht sehr clever

Besonders intelligent war es allerdings vermutlich nicht, im Vorfeld auf weniger als 60km rund 1.500hm zurückzulegen. 

Klirrende Kälte und Gegenwind auf dem Rückweg kamen ebenfalls noch hinzu. 

Letztendlich scheiterte ich um drei Sekunde denkbar knapp, trotz 432 Watt im Schnitt!

Eine derart hohe Wattzahl über fast neun Minuten hatte ich noch nie zuvor getreten! 

Dass es dennoch nicht zum KOM reichte, lag vermutlich zum einen am Gegenwind, zum anderen aber auch daran, dass ich mit meinem Cyclocrossrad unterwegs war. 

432 Watt (6,3 W/kg) für fast 9 min.

Auf dem hatte ich zwar Straßenreifen montiert, allerdings fährt das Rad trotzdem deutlich langsamer als eines meiner Rennräder, vor allem bergauf. 

Einerseits war ich zufrieden über die geleistete Wattzahl, andererseits war ich auch etwas frustriert darüber, zum Auftakt der Speedville-Serie gleich mal mit einer Niederlage zu starten. 

Eine Woche später wollte ich es besser machen! 

Waldürner Höhe KOM

2. Versuch im Odenwald

Dieses Mal hatte ich mir einen Anstieg im Odenwald ausgesucht. Das Segment Waldstetten – Walldürner Höhe mit 2,72km, 92hm und einer durchschnittlichen Steigung von 3,4%. 

Eigentlich also ein etwas zu flacher Anstieg für mich, aber die bisherige Bestzeit von 06:41 min., aufgestellt von Jannik Geiss mit 24,4km/h im Schnitt, traute ich mir durchaus zu. 

Ich war zwar bei -7 Grad und teilweise noch Schneeresten auf den Nebenstraßen erneut mit meinem Cyclocrossrad unterwegs, merkte aber bereits zu Beginn meiner Trainingseinheit, dass ich richtig gute Beine hatte.

Insofern war ich sehr optimistisch, dieses Mal erfolgreich zu sein. 

Mein großer Vorteil war, dass ich den Anstieg sehr gut kannte. Ich wusste, dass der Anfangsteil sehr flach ist, die Straße dann zwischenzeitlich immer mehr ansteigt, danach wieder abflacht und auf den letzten paar Metern wieder steiler wird. 

Dieses Mal gab ich nicht von Anfang an Vollgas, sondern ging die flacheren Abschnitte mit deutlich weniger Druck auf dem Pedal an, um dafür in den steileren Streckenabschnitten ordentlich nachlegen zu können. 

Erfolgreich mit 399w (5,8 W/kg) auf fast 6 min.

Mein Plan funktionierte. 

Mit einer Zeit von 05:41min und einer Durchschnittlichsgeschwindigkeit von 28,7km/h unterbot ich die bisherige Bestzeit um eine volle Minute. Insgesamt hatte ich hierfür 399 Watt geleistet. 

Erneut eine Woche später wollte ich es dann aber an dem Segment St. Magdalena – Mostbauer z’Linz, dem “Hausberg” meiner Freundin, an dem ich zwei Wochen zuvor so knapp gescheitert war, noch einmal wissen. 

Dieses Mal waren die Voraussetzungen deutlich besser. 

KOM Mostbauer Linz

2. Versuch in Linz mit dem neuen (und sehr leichten) Ultimate

Der Gegenwind hielt sich in Grenzen, vor allem hatte ich mich aber bei frühlingshaften Temperaturen für das Canyon Ultimate CFR Disc Di2 entschieden. 

Dementsprechend zuversichtlich war ich, dass es dieses Mal klappen würde. 

Erfahrungen mit dem Canyon Ultimate
Das neue Canyon Ultimate

Genau wie in der Woche zuvor, beschloss ich, das Segment dieses Mal nicht von Anfang bis zum Ende voll am Anschlag zu fahren, sondern im flacheren Teil in der Mitte etwas rauszunehmen, um in den Steilstücken am Anfang und am Ende dafür deutlich mehr Druck aufs Pedal zu bringen. 

Auch dieses Mal ging mein Plan auf. 


>> Alle Infos & Details zu unserem Coaching hier auf einen Blick (hier klicken!)

Fast 1 min. schneller als noch beim 1. Versuch

Mit einer Zeit von 07:49min und einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 21,9km/h konnte ich den bisherigen KOM um fast eine Minute unterbieten. 

Ich war zwar nicht stärker als vor zwei Wochen, dafür beschleunigte ich aber an den entscheidenden Stellen und auch das leichte und trotzdem aerodynamische Canyon Ultimate CFR Disc Di2 machte sich deutlich bemerkbar. 

Zwei von drei Versuchen konnte ich damit erfolgreich meistern und Spaß hatte ich dabei auch. Die meiner Meinung nach erfolgreiche Serie wird daher fortgesetzt. Verfolgt werden kann sie auf meinem Strava Account und auf meiner Instagramseite

Wunschzettel für die nächsten Versuche

Die KOMs, die mich als nächstes reizen:

  • Riedbergpass
  • Würzburg: Steiler Anstieg aufs Käppele
  • Oberjoch Anstieg wäre toll
  • und noch ein paar im Allgäu und rum um Nauders

Es wird steil! 

Fotos: privat, Katharina Stürmer

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