Der letzte Radmarathon für dieses Jahr steht am kommenden Wochenende vor der Tür. Es geht zum Eddy Merckx Classic in Fuschl am See in der Langdistanz. Gute fünf Wochen ist das letzte Rennen, der Arlberg Giro, schon wieder her. Mein lieber Scholli, wie die Zeit rennt. Aber eins kann ich Euch sagen: Die letzten fünf Wochen habe ich mal extrem hart trainiert und bin nach einstimmiger Expertenmeinung auch der Topfavorit auf den Sieg beim Eddy Merckx Classic 2015!!!
Nein, bin ich natürlich nicht. Klang aber so schön, und trainiert habe ich auch nicht wirklich viel. Man darf also gespannt sein, wie ich mich aus der Affäre ziehe.
Grund zur Hoffnung bietet aber das für mich sehr attraktive Streckenprofil, was stark an einen Ardennenklassiker erinnert. Kaum eine richtige Rampe, die länger/höher als 300 Höhenmeter ist. Die ganze Zeit lustig hoch und runter. Herrlich, ab geht sie, die wilde Fahrt!
Und damit unterm Strich: Der perfekte Abschluss meiner Rennsaison 2015!
Die Veranstaltungs-Chefin des Eddy Merckx Classic, Nicole Radauer, stellt uns den neuen Kurs vor und zeigt auf, worauf es beim Premierenkurs für 2015 besonders drauf ankommt.
Eddy Merckx Classic 2015 – alle Infos:
Speed-Ville.de: Liebe Nicole, am 13.9. startet der Eddy Merckx Classic bereits zum 9. Mal – in 2015 erstmalig mit Start/Ziel in Fuschl am See. Wie kam es zur Streckenänderung?
Nach acht sehr erfolgreichen Jahren in Eugendorf hat sich der Vorstand des Tourismusverbandes Eugendorf, welche auch die Hauptorganisatoren des Events waren, dazu entschlossen den Radmarathon nicht mehr weiter in Eugendorf durchzuführen.
Gleich nach deren Entscheidung ist dann das Team aus Eugendorf sowie die SalzburgerLand Tourismus auf uns in Fuschl am See zu gekommen und hat uns davon berichtet sowie gefragt, ob wir uns das für 2015 vorstellen könnten. Eine so bekannte Radveranstaltungen konnten wir dann natürlich auch nicht auslassen und freuen uns sehr, den Eddy Merckx Classic 2015 das erste Mal durch zuführen – und hoffentlich dann auch in den kommenden Jahren!
Speed-Ville.de: Warum sollte man unbedingt mal beim Eddy Merckx Classic an den Start gehen? Was spricht für Euer Event?
Fuschl am See liegt am glasklaren Fuschlsee und direkt davor wird der Radmarathon am 13. September um 8:00 Uhr morgens gestartet. Nach einem ersten Anstieg mit rund 200 Höhenmetern hat man, wenn man sich denn die Zeit nimmt, einen wunderschönen Ausblick auf den Ort Fuschl am See sowie den Fuschlsee. Das ist sicher etwas ganz einmaliges.
Aufgrund der neuen Streckenführung wird auch die Fahrt selber zu einem Erlebniss für die Teilnehmer, da diese an bis zu 11 Seen im Salzburger Flachgau und dem angrenzenden Salzkammergut vorbeikommen.
Auch das Radlerfest während und nach dem Radmarathon bietet für alle Teilnehmer und Zuschauer eine große Abwechslung. Die Trachtenmusikkapelle spielt ein Konzert, eine abwechslungsreiche Expo bietet allen Interessierten Sportlern die verschiedensten Angebote, für die müden Radlerbeine steht ein Massageteam zur Verfügung und für das kulinarische Angebot sorgen die Fuschler Wirte und die örtlichen Vereine. Auch für die Kinder wird ein Programm geboten.
Speed-Ville.de: Die Strecken des Eddy Merckx Classic sind sehr wellig – lange steile Rampen gibt es kaum. Das Ganze erinnert sehr an einen Ardennenklassiker. Eine Entscheidung von Eddy Merckx? Besprecht ihr mit ihm die Streckenprofile?
Bei der neuen Streckenführung, welche auch noch einige Passagen aus den letzten Jahren mit dabei hat, war uns ganz wichtig, dass die Teilnehmer durch alle sieben Orte der Fuschlseeregion kommen und dann natürlich auch an den wunderschönen Seen vorbeifahren.
Nein, die Streckenführung wird so nicht mit Herrn Merckx abgesprochen. Er hat zwar die Schirmherrschaft über den Radmarathon, fährt selber auch mit und übernimmt auch persönlich die Siegerehrung – in den Eventablauf selber ist er informiert aber nicht involviert. Der Streckenbeauftragte für dieses Jahr ist Hans-Peter Kreidl, der auch in den letzten Jahren in Eugendorf schon für den Streckenverlauf verantwortlich war.
Speed-Ville.de: Was ist die Herausforderung beim Kurs? Worauf müssen wir besonders achten?
Die Herausforderungen der Teilnehmer sind auf jeden Fall am Anfang der Anstieg auf die Schöffbaumhöhe, welcher rund 100 Höhenmeter beträgt – und das gleich nach dem Start nach ca. 1 km, wo auch die Beine noch nicht ganz warm sind. Dann nach ca. 20 km der Aufstieg von Thalgau Richtung Hof. Die lange Strecke hat dann auch noch den Gaisberg mit rund 300 Höhenmeter zu bewältigen – da sind die Teilnehmer bei ca. 50 Streckenkilometern.
Alle drei Strecken kommen dann von Mondsee über den Schaffling und den Anstieg von St. Gilgen nach Fuschl am See retour ins Ziel und haben da auch nochmals rund 200 hm zu bezwingen.
Also, alles in allem eine durchaus anspruchsvolle neue Streckenführung.
Speed-Ville.de: Könnt ihr sagen, wie viel „Stammteilnehmer“ ihr mittlerweile habt? Also, Teilnehmer die mind. 3 Mal mitgefahren sind?
Nach Rücksprache mir unserer Agentur sind auch heuer in Fuschl am See rund 50% Wiederholungs-Teilnehmer mit dabei. Das freut uns natürlich sehr, dass trotz neuem Austragungsort, viele Teilnehmer dem Radmarathon treu bleiben.
Speed-Ville.de Wie bei Euren Nachbarn vom Mondsee Radmarathon, ist der Eddy Merckx Classic ein Event für die breite Masse. Ihr bietet neben drei Streckenprofilen (kurz, mittel und lang) auch ein Handbike-Rennen an. Was ist die Idee dahinter?
Das Handbike-Rennen auf zwei unterschiedlichen Streckenführungen wird es heuer zum 2. Mal geben. Im vergangenen Jahr sind die Organisatoren die Kooperation mit „Wings for Life“ eingegangen, die Stiftung für Rückenmarkforschung, welche vom Ex-Motorcross-Fahrer Heinz Kinigadner ins Leben gerufen wurde.
Daher sind auch die Handbiker beim Radmarathon mit dabei.
Für diese Stiftung wird es auch am Vortag schon eine VIP-Ausfahrt geben zu der man sich exklusiv mit einem Spendengeld in Höhe von € 200,00 anmelden kann. Diese Einnahmen kommen dann zu 100% der Stiftung zugute.
Speed-Ville.de: Was mir beim Eddy Merckx Classic besonders gefällt, ist die humane Startzeit von 8:00 Uhr. Wie kommt’s, dass Ihr so „gnädig“ mit uns seid?
Naja, wir müssen ja vor dem Start auch noch einiges Vorbereiten und auch die Teilnehmer sollen ja ausgeschlafen sein ;-)
Nein, da der Start Mitte September sein wird, muss man insbesondere die Lichtverhältnisse ins Auge fassen und da bereits nach ca. 1,5 km ein Waldstück kommen wird, ist die Startzeit von 8:00 Uhr ideal geeignet.
Seitens der einzelnen Ortschaften, wissen wir nur von zwei leichten Behinderungen auf der Streckenführung, allerdings wird es auch bei diesen zu keinen Verzögerungen kommen.
Speed-Ville.de: Beim benachbarten Mondsee Radmarathon ist Andi Goldberger regelmäßig mit von der Partie. Können wir uns auch beim Eddy Merckx Classic 2015 auf den einen oder anderen Promi freuen?
Also, neben der Person Eddy Merckx, der ja mit seinem Team selbst am Radmarathon teilnehmen wird, wird auch Andi Goldberger und Andi Promegger mit am Start sein. Auch die Anmeldung von Fabian Lauda (er ist ein offizieller Wings for Life Botschafter) haben wir schon bekommen.
Auf der Handbikestrecke wird Hannes Kinigardner mit dabei sein. Nach seinem tragischen Unfall 2003 wurde von seinem Vater die Stiftung Wings for Life zur Rückenmarksforschung ins Leben gerufen.
Weiters wird auch noch Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus GmbH mit dabei sein, sowie der Besitzer einer unserer Leit- und Vorzeigebetriebe in Fuschl am See, Herr Herbert Ebner vom Hotel Ebners Waldhof.
Mal sehen, wer noch dazu kommen wird – bis Sonntagfrüh kann man sich ja auch noch kurzfristig anmelden.
Speed-Ville.de: Der ehemals weltbeste Radfahrer Eddy Merckx feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag. Wie kam es eigentlich dazu, dass das Event seinen Namen trägt?
2006 fand im Salzburger Land, speziell in der Stadt Salzburg und dem umliegenden Flachgau die Rad WM statt. Bei dieser tollen Veranstaltung gab es die ersten persönlichen Kontakte über die SalzburgerLand Tourismus zu der Radlegende Eddy Merckx. Leo Bauernberger & Eddy Merckx haben dann die Idee geboren auch weiterhin in unserer tollen Region einen Radmarathon zu veranstalten. Als Organisationsort hat sich daraufhin Eugendorf angeboten und in den letzten acht Jahren fand dieser dann dort statt.
Speed-Ville.de: Ihr habt ja sicherlich mitbekommen, was jüngst beim Ötztaler Radmarathon vorgefallen ist: Der Sieger des Vorjahres, Roberto Cunico, wurde des EPO-Dopings überführt. Viele Teilnehmer fordern nun, dass ihr den Dopern den Garaus macht und für Chancengleichheit sorgt. Was zieht ihr für Konsequenzen aus dem Fall?
Wir haben uns mit diesem Thema bis jetzt noch überhaupt nicht auseinander gesetzt, da wir als erstmaliger Veranstalter der Eddy Merckx Classic auch noch nicht von der Thematik betroffen waren. Als Breitensportveranstaltung sollte es auch kein Thema sein. Der Wirbel rund um den Ötztaler Radmarathon zeigt allerdings, dass die Szene sich so seine Gedanken macht.
Bei der Eddy Merckx Classic handelt es sich um eine reine Breitensportveranstaltung. Es gibt kein Preisgeld, kein Antrittsgeld und auch sonst keine Prämien. Man kämpft also primär mit sich selbst oder fährt einfach aus Spass mit. Es gibt wahrscheinlich 5% der Starter, bei denen es „sportlich“ um etwas geht und da muss man hoffen, dass es sich dabei um faire Sportler handelt. Ein Anreiz, sich und seiner Gesundheit mit Doping Schaden zuzufügen, ist also nicht gegeben.
Dopingtests sind sehr teuer und auch der Profisport hat damit die Probleme nicht gelöst. Kurzum: wir sind uns der Problematik bewusst, haben jedoch (noch) keine Lösung dafür parat.
Speed-Ville.de: Nicole, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg beim Eddy Merckx Classic 2015!
Auch Dir vielen Dank und alles Gute für deine Fahrt durch die Region beim Eddy Merckx Classic 2015!
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[…] OK-Chefin Nicole unzufrieden mit meinem Vorab-Interview und zahlt es mir jetzt […]
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