In diesem Blogpost beschreibt Ernst…
- wie hoch die Differenz (2,4%) seiner Favero Assioma Powermeterpedalen zum Kickr V5 (Referenzwert) ist
- wie er diese Differenz in den Powermeterpedalen anpasst
- Ziel: Immer gleiche Wattwerte (Indoor & Outdoor) treten
Von Ernst Weerts (@ernstweerts)
Nachdem ich im letzten Jahr nach etwa 10 Jahren wieder mit dem Rennradfahren angefangen habe, musste ich erst einmal entdecken was sich in den Jahren meiner “Abwesenheit” in Sachen Training, Technik, Gadgets und so weiter getan hat.
Die größte Entdeckung für mich war dabei ganz klar “Zwift”!
Neuentdeckung: Zwift
Als ich das erste Mal davon gehört hatte, dass Freunde von mir anscheinend mit ihrem Rennrad vor einer Art Computerspiel sitzen und das “Training” nennen, war ich noch hin und hergerissen zwischen Mitleid und Verachtung.
Nach der ersten eigenen Testfahrt hingegen war ich absolut fasziniert und fast schon begeistert, wenn das Wetter draußen nicht so gut war und ich einen guten Grund hatte mich im Keller aufs Rad zu setzen und durch Watopia zu fahren.
Mein erster Leistungsmesser durch die Smart-Rolle
Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, war die Möglichkeit das erste Mal in meinem Leben mit einem Leistungsmesser zu trainieren.
So habe ich dann die ersten Wochen damit verbracht viele bunte Zwift-Workouts auszuprobieren, die “Zwift-Academy” zu absolvieren, Rennen zu fahren und von Zeit zu Zeit wieder einen FTP-Test zu absolvieren.
Das Ganze hat zwar Riesenspaß gemacht, mir war aber auch bewusst, dass es völlig unstrukturiert und vor allem viel zu intensiv war und deswegen auf lange Sicht nach hinten losgehen würde.
Einstieg ins strukturierte Training im Dez. 2020
So bin ich dann Mitte Dezember 2020 beim Speedville Coaching gelandet und ins strukturierte Training eingestiegen, was ich bisher absolut nicht bereut habe.
Anfang des Jahres stand ich nun aber vor dem Problem, dass ich mich über den Winter so sehr ans Trainieren mit dem Powermeter gewöhnt hatte, dass ich mir schwer vorstellen konnte draußen wieder “ohne” zu fahren.
Aufgrund vieler guter Meinungen und Bewertungen, habe ich mich dazu entschieden, mir die Favero Assioma Duo Powermeter Pedale zuzulegen.
Nun galt es nur noch zu überprüfen, ob der Powermeter der smarten Rolle (bei mir der Wahoo Kickr V5) und die Faveros tatsächlich exakt die gleichen Werte anzeigen, da ich keine Lust hatte die Trainingsvorgaben für draußen jedes Mal umzurechnen oder anzupassen.
Abgleich: Powermeter Pedale mit dem Kickr V5
Dazu bin ich wie folgt vorgegangen – vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der vor dem gleichen “Problem” steht:
Ich habe eine Fahrt bei Zwift absolviert und diese wie gewohnt mit dem Wahoo Kickr aufgezeichnet.
Gleichzeitig hatte ich die Powermeter-Pedale ans Rad montiert und mit dem Radcomputer (bei mir Wahoo Elemnt Roam) gekoppelt.
So erhielt ich am Ende zwei Aufzeichnungen der Trainingseinheit in Form von zwei FIT-Dateien.
Da sowohl Zwift, als auch der Radcomputer mit Trainingpeaks verbunden sind, waren im Anschluss beide Dateien dort schon hochgeladen.
2,4% Abweichung: Favero Assioma zu Kickr V5
Ergebnis:
Während der Wahoo-Kickr für die zweistündige Fahrt eine durchschnittliche Leistung von 208 Watt gemessen hatte, zeigten die Favero Pedale einen Durchschnitt von rund 203 Watt an.
Diese Abweichung ist zwar nicht die Welt, aber wenn man es trotzdem ganz genau haben möchte, bietet Favero eine einfache Möglichkeit die Daten anzupassen:
Man rechnet die Abweichung in Prozent um, im Beispiel also rund 2,4% (ich hoffe das kann jeder ausrechnen), und kann diese anschließend in der dazugehörigen Assioma-App eintragen.
Wattwerte vom Powermeter an die Rolle anpassen
Wichtiger Tipp:
Vor jeder Fahrt sollte man in der App einen kurzen “Zero-Offset” durchführen.
Das dauert nur 10 Sekunden, allerdings war die Abweichung bei meinen Pedalen dann deutlich geringer.
Ich habe bei mir nun zum Beispiel für beide Pedale +1,2% in der App eingestellt und beide Powermeter zeigen nun exakt die gleichen Werte an
Wer Dateien mehrerer Powermeter noch etwas detailierter vergleichen möchte und dies auch noch ansprechend grafisch dargestellt, dem sei das Analyzer-Tool von DC Rainmaker ans Herz gelegt: https://www.dcrainmaker.com/analyzer
Gegen einen kleinen Betrag kann man dort seine Dateien per Drag & Drop in das Tool ziehen und einige Sekunden später im Detail analysieren.
Ich hoffe ich konnte mit diesem Beitrag irgendjemandem helfen.
Liebe Grüße,
Ernst
Fotos: Ernst Weerts