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5 Einlegesohlen für deine Rennradschuhe im Vergleich!

by Daniel

„Der Fuß ist das Körperteil, der bei der Beurteilung von auftretenden Problemen beim Radfahren oft noch sehr stiefmütterlich behandelt wird“, meint Jens Machacek, Bikefitter, Orthopädietechniker und Inhaber von fahrradbiometrie.de.

Und recht hat er!

Setzen wir doch alle möglichen Hebel in Bewegung, wenn es zu Schmerzen/Problemen auf dem Rad kommt – Verstellung der Sitzposition, kürzerer oder längerer Vorbau, anderer Sattel, Mobi- und Kraftübungen…

Doch ganz ehrlich: Die Füße hingegen, in Kombination mit den Radschuhen, schauen sich doch erstmal die wenigsten von uns an…….. .

Hab ich Recht oder hab ich Recht?

In einem vorherigen Blog zu diesem Thema haben wir uns schon eingehend mit der Anatomie des Fußes und seiner Bedeutung als wichtiger Kontaktpunkt beim Radfahren beschäftigt Schmerzen auf dem Rad? Über die Rolle deiner Füße & Schuhe!

Heute geht es um die Einlegesohle für Rennradfahrer, um…

  1. Schmerzen zu beseitigen
  2. Den Leistungsoutput zu verbessern!

Dabei gucken wir uns im folgenden Blog noch diese weiteren Themen an….

  • Welche Hersteller für Einlegesohlen gibt es auf dem Markt?
  • Gibt es unterschiedliche Fertigungsverfahren?
  • Welche Modelle sind „Standard“ und welche „Individuell“?
  • Lohnt sich eine Investition in Einlegesohlen?

5 Einlegesohlen für deinen Rennradschuh im Vergleich

Von Jens Claussen

Die folgende Sortierung ist ohne Wertung…

Winsole

#1 Winsole

www.winsole.de

Wirkungsprinzip: Entlastung und Stabilisierung von: Vorfuß, Sprung- und Kniegelenk -> dadurch Entlastung von Fußgewölbe und Plantarsehne -> dadurch weniger Ermüdung und direktere Kraftübertragung auf das Pedal -> mehr Leistung!!!!

Modelle: WINSOLE Customized (Maßanfertigung) / WINSOLE Performance (ambitionierte Radfahrer) / WINSOLE Komfort (Freizeitfahrer)

Standard/Individuell: Die WINSOLE ist eine individuelle Lösung! Zur Fertigung wird vom Hersteller ein sog. Trittschaum für den individuellen Fußabdruck verwendet, den der Kunde zugeschickt bekommt

Gewicht: 94 g pro Paar – +/- 10 bis 15 g je nach Größe

Preis: € 109-199 pro Paar – je nach Modell

Wissenswertes: Jens Machacek ist als Erfinder der WINSOLE mit seinem breiten Wissen sicherlich einer der Vorreiter bei dem Thema „orthopädische Einlagen für den Radschuh“.

Die WINSOLE ist gemeinsam mit dem FES (Forschung und Entwicklung von Sportgeräten – mit den FES Rädern fährt unsere Bahn Nationalmannschaft) Berlin und Bahnweltmeistern entwickelt worden und wird mit einer Leistungssteigerung von 19-44 Watt beworben.

Einzigartig ist sicherlich, dass durch die orthopädietechnische Expertise Machacheks sowohl Einlagen für Diabetiker als auch sensomotorische Einlagen (hier werden Druckpunkte auf der Sohlenoberfläche zur Muskelstimulation angebracht) in Radschuhe angepasst werden können!

Die WINSOLE kann über ein Rezept erworben werden (natürlich hat man dann aber auch noch einen Eigenanteil). Die Rezeptabwicklung kann auch über den Online Shop des Herstellers abgewickelt werden.

Mit der WINSOLE sind viele Radprofis, Fußballer und auch Sportler aus dem Nordischen Skisport unterwegs


#2 Solestar

www.solestar.de

Wirkungsprinzip: kohlerfaserverstärktes Fußbett zur Fußgewölbeanstützung mit individueller Faserausrichtung – entweder für Dämpfung oder Stabilisierung -> dadurch Stützung von Sprunggelenk und Fußgewölbe

Modelle: SOLESTAR BLK (Wettkampf) / SOLESTAR KONTROL (ambitionierte Radfahrer) / ERGON IP Touring (Freizeitfahrer)

Solestar Sohlen im Test
Bianca mit den Solestar Kontrol

Standard/Individuell: dadurch, dass bei der Herstellung die individuellen Gewölbe des Fußes nicht erfasst werden, muss SOLESTAR unter Standard eingeordnet werden

Gewicht: 98 g pro Paar in Gr. 42

Preis: € 35-159 pro Paar – je nach Modell

Wissenswertes: Was bei der WINSOLE durch Jens Machacek verkörpert wird, bildet bei SOLESTAR der Sportwissenschaftler Oliver Elsenbach ab.

Auch er hat langjährige Erfahrungen in den Bereichen Training und Sitzpositionierung, aber keinen orthopädietechnischen Hintergrund.

SOLESTAR bietet an, die Einlagen über 6 Wochen zu testen und bei Unzufriedenheit zurückzusenden (dann erfolgt eine Rückerstattung). Die Einlagen werden nur anhand der Schuhgrößenangabe gefertigt.

Entwickelt in Deutschland und gefertigt in Spanien werden die SOLESTAR Sohlen auch von vielen Radpros gefahren


#3 Ergon

www.ergonbike.com

Wirkungsprinzip: siehe SOLESTAR

Modelle: IP Pro Solestar (Rennrad, CX, Gravel) / IP Touring Solestar (Touring, City, E-MTB)

Standard/Individuell: siehe SOLESTAR

Gewicht: siehe SOLESTAR

Preis: € 49,95 pro Paar

Wissenswertes: ERGON als Ergonomie Spezialist war offensichtlich der Ansicht, auch etwas für die Füße im Produktportfolio bereit stellen zu müssen.

Die Nähe zu SOLESTAR ist unübersehbar, da a) die ERGON Sohlen die gleichen Einlagenrohlinge wie SOLESTAR aufweisen und b) auf der Unterseite der Rohlinge sogar das SOLESTAR Branding zu sehen ist.

Die IP Touring Solestar von ERGON sind identisch mit der ERGON IP Touring auf der SOLESTAR Homepage, nur teurer!

Ergo: Wer etwas sparen möchte, dieses Modell lieber preisgünstiger bei SOLESTAR erwerben! 


#4 SQLab

https://www.sq-lab.com

Wirkungsprinzip: Die SQlab Einlegesohlen unterstützen die Fußmuskulatur und wirken der Ermüdung des Fußes entgegen. Durch eine Pelotte (nur beim SQ-Insoles ONE11 Modell) wird der Vorfuß beim Treten in eine natürliche Stellung gebracht -> Kraftersparnis, keine Taubheitsgefühle in den Zehen

Modelle: SQ-Insoles ONE 11 / ONE 10 / 214-stability / 215-support / 216-cushion

Standard/Individuell: Über (hoffentlich) fachkundiges Händlerpersonal und/oder die Möglichkeit der „Selbstuntersuchung“ (siehe Wissenswertes) haben die Sohlen einen Anstrich der Individualität – obwohl sie nicht individuell für die Einzelperson angefertigt werden!

Damit kann man die Einlagen im Übergangsbereich von Standard -> Individuell einordnen

Gewicht: k.A.

Preis: € 39,95-99,95 – je nach Modell

Wissenswertes: Der Münchener Hersteller hat ein weites Netzwerk von Fachhändlern, bei denen man sich als Kunde zu dem Thema „welchen Fußtyp und welche Beinachse habe ich?“ beraten und checken lassen kann.

Anhand der Ergebnisse wird dann ein Modell empfohlen – je nach Fußtyp mit einer LOW-, MED- oder HIGH Fußgewölbeanstützung.

Wer keinen Händler in der Nähe hat, kann sich ein kostenloses Vermessungs-Set von SQlab zuschicken lassen und sich dann selbst „untersuchen“.

Die Modelle 214-215-216 sind bei genauerer Betrachtung mehr oder weniger baugleich, so dass für den Endverbraucher kaum herauszufiltern ist, wo überhaupt die Unterschiede liegen. 


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#5 Currex

https://www.currex.de/

Wirkungsprinzip: Diese Einlegesohlen sind an der Innen- und Außenkante sehr schalig gearbeitet, sollen also primär stützend auf abgeschwächte innere und äußere Längsgewölbe wirken. Zudem weisen die CURREX Einlagen eine recht schalige Fersenverarbeitung auf, was der Ferse mehr Halt vor dem seitlichen Wegkippen ermöglichen soll

Modelle: Bike pro / LOW / MED / HIGH

Standard/Individuell: Aufgrund dessen, dass sich online über den Ratgeber individuelle Informationen zur eigenen Fuß- und Beinanatomie angeben lassen (siehe Wissenswertes), würde ich diese Sohlen im Übergangsbereich von Standard -> Individuell ansiedeln

Gewicht: k.A.

Preis: € 49,95-69,95

Wissenswertes: Auf der Homepage von CURREX kann man sich durch einen „Ratgeber“ klicken (wofür brauch man die Einlage? Wie sieht die eigene Beinachse aus? über ein Foto kann man seinen Fußtyp bestimmen lassen!), der individuelle Informationen sammelt. Danach wird dem Kunden ein Einlagenmodell vorgeschlagen. Egal, welches Modell dann vorgeschlagen wird: alle Sohlen haben keine sog. Vorfußpelotte eingearbeitet, die aber, besonders bei Spreizfüßen wichtig ist, um den Vorfuß in der Druckphase zu entlasten/leicht anzuheben. Bei Unzufriedenheit gibt es eine 30 Tage Geld-zurück-Garantie.


Fazit zu den Einlegesohlen

Die Tatsache, dass neben den o.g. Einlagenspezialisten immer mehr Radschuhhersteller wie z.B. Specialized oder auch Shimano mittlerweile eigene Einlegesohlen anbieten, lässt erkennen, wie interessant dieses Segment inzwischen auch für die Fahrradindustrie geworden ist!

Da ich im Bereich Einlegesohlen aufgrund orthopädischer Probleme in den vergangenen Jahren schon selbst das ein oder andere ausprobiert habe, habe ich zu diesem Thema auch eine klare Meinung:

  • DIE RICHTIGE Einlegesohle gibt es nicht! – Kann es auch nicht, da jeder mit seinen Problemen und Voraussetzungen zu individuell ist
  • Wer einmal eine Einlegesohle ausprobieren möchte, weil es z.B. immer mal wieder zu leichter Taubheit oder Kribbeln in den Füßen kommt (sonst aber keine ernsthaften Beschwerden vorhanden sind…), ist mit einer STANDARD oder gar Schuhhersteller eigenen Sohle wahrscheinlich zunächst ausreichend versorgt
  • Wer immer wieder orthopädische Probleme, z.B. auch in den Kniegelenken hat, sollte über eine nach Maß angefertigte Sohle unbedingt nachdenken. Diese sollte dann individuell „gebaut“ sein und vor allem von einem Fachbetrieb passend in den Radschuh eingeschliffen/angepasst werden!
  • Kontrolliert bei Problemen mit den Füßen aber auch immer den aktuellen Radschuh! Wenn dieser in Breite und Länge nicht zu eurem Fuß passt, hilft auch nicht die individuellste Einlegesohle!

Euer Jens

Rakete

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Fotos: Herstellerfotos, privat, Bianca Somavilla

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