Das aktuelle Rose Backroad im ausführlichen Langzeit-Test.
- Was sind die wesentlichen Unterschiede zum Vorgängermodell?
- Wie ist das Fahrverhalten?
- Die aus unserer Sicht präferierten Einsatzzwecke?
- Kurzer Gewichtsvergleich mit anderen Herstellern
Rose Backroad im Test
Von Daniel (@speedvilleblog)
Ich liebe die Freiheit und Natur beim MTB fahren, ich liebe aber auch den deutlich effizienteren Trainingsaspekt (stetigeres Gelände) beim Rennrad fahren.
Als ich in 2011 meine ersten Fahrversuche zum Thema Radsport unternahm (ich riss mir im selben Jahr das Kreuzband zum 2. Mal und der Arzt riet mir, dringend einen Sport zu suchen, bei dem ich weniger „Knalleffekte“ auf das Knie habe), landete ich im ersten Schritt beim MTB.
Die Bergauffahrten per Forstweg am Walchensee mit elendig langsamen 5-7 km/h fand ich dabei sogar richtig geil, ein super Training, bei den teilweise sehr schwierigen Trailabfahrten hatte ich hingegen aber absolut keine Freude.
Ich hatte die Buchse einfach gestrichen voll!
Zwei Jahren später sollte ich dann mit Kante Kowalskyie beim Rennrad landen, mein erstes Bike war das Cube Agree in Carbon (steht heute immer noch in der Garage).
Warum damals der Wechsel aufs Rennrad?
Weil mir hier das Training an sich besser gefiel.
Stetiger und v.a. einfacher umsetzbar.
Du nimmst das Rennrad und startest quasi vor der Haustür dein Training, und musst nicht erst mit dem MTB ca. 45 min. in den Süden Bayerns fahren, um entsprechend Spaß zu haben.
Wem es ähnlich geht – die Freiheit & Natur mit MTB genießen UND die Trainingsaspekte des Rennrads präferieren – der ist beim GRAVELBIKE genau an der richtigen Stelle.
Die perfekte Symbiose aus beiden Welten. Anders kann man es nicht beschreiben!
Mit dem Rose Backroad (2020/2021) (geht preislich in Carbon los ab 2500€) konnte ich nun mein zweites Gravel Bike ausgiebig testen und möchte euch in diesem Erfahrungsbericht meine persönlichen Eindrücke schildern.
Dabei schaue ich etwas genauer auf diese Punkte:
- Checkliste: Was ist der Unterschied vom Backroad (20/21) zum Vorgängermodell (2019)?
- Optik, Fahrverhalten & Gewicht des Backroads
- Einsatzzwecke des Gravelbikes
Hinweis: Demnächst werden wir auch das zwischenzeitliche NEUE Backroad AL Gravelbike beschreiben (*geht preislich los ab 1999€; bei ca. 1 kg mehr Gewicht; siehe Link).
*Hinweis: Wir erhalten durch die Verlinkungen auf die Internetseiten unseres Affiliate Partners ROSE Bikes möglicherweise eine Provision falls du einen Kauf tätigst. Für dich als Kunden ändert sich nichts, der Preis bleibt absolut gleich. Wir empfehlen nur Produkte, hinter denen wir zu 100% stehen. Vielen Dank für deine Unterstützung unseres Blogs!
Was ist NEU zum Vorgänger Backroad?
Als die Leser unseres Rennrad Blogs im Sommer mitbekamen, dass ich das neue Backroad fahre, erreichten mich einige Fragen, was denn nun die signifikantesten Unterschiede – abgesehen von der neuen Lackierung – zum bereits sehr populären Vorgängermodell sind?
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In diesem Passus liste ich euch nochmal die einzelnen Punkte auf:
Das ist alles NEU am Backroad
- insgesamt wurde beim aktuellen Modell deutlich mehr Fokus auf das Thema Komfort und Langstrecke gelegt
- entsprechend überarbeitete man bei ROSE den Sattel mit neuer Flexfunktion
- die Gabel wurde neu konzipiert und bietet v.a. Spielraum für 47 mm breite Schlappen (700c) und sogar 50 mm (650b)
- wie ihr auch in dem Video mit Anatol unten hört/seht, war ein weiterer wesentlicher Punkt, dass es mehr Anschraubpunkte am Bike gibt (für Satteltaschen etc.)
- klar, die Lackierung springt den meisten direkt ins Auge: Um neue Akzente zu setzen, fiel die Wahl der Bocholter auf das *Grün (Evil Pepper Green), *lila (Deepest Purple) und das zeitlos klassische Schwarz/Anthrazit (Midnight Laser Grey), allerdings nur für die *Special Edition (siehe Link!) (*affiliate Links)
- neue spezifische Schaltgruppen fürs Graveln (Carbonvariante): GRX (Shimano) und SRAM Force (1×11) sowie ETAP AXS
- praktisch: Schutz-Protektoren am Unterrohr für mögliche Steinschläge
Unterm Strich lässt sich zusammenfassen, dass man bei Rose drauf erpicht ist, dem Fahrer deutlich entspanntere (Bike) Abenteuer zu ermöglichen und das neue Backroad noch punktuell stärker im Bereich Gravelbike optimiert hat.
Also, das neue Backroad ist mit einer entspannteren Geometrie ausgestattet und eröffnet euch dank der sehr flexiblen und zahlreichen Anschraubpunkte sehr viele Möglichkeiten, richtige Bikeabanteuer (mit Gepäck etc.) zu ermöglichen.
Gerade in Zeiten von Corona und limitierten (Flug/Auto) Reisemöglichkeiten – v.a ins Ausland – eine schöne neue Option:
Bikeurlaub dahoam!
Schauen wir uns im nächsten Punkt einmal die Geometrie genauer an…
Optik, Fahrverhalten & Gewicht des Backroads
Fangen wir diesen Bereich einmal mit der Optik an, das Auge isst bekanntlich mit.
Neben den natürlich neuen Farben möchte ich im Langzeittest hierüber sprechen:
Neues aufgeräumteres Cockpit
- Komplett neues Cockpit (kaum noch Kabel sichtbar)
Dass man an den aktuellen Bikes kaum noch Kabel sieht, ist sicherlich ein allgemeingültiger Trend.
Auch beim neuen Backroad (20/21) legten die Ingenieure viel Wert drauf, dass das Coackpit entsprechend deutlich aufgeräumter kommt, die Leitungen wandern dank eines extra konzipierten Spacers direkt in den Rahmen hinein.
Meine Erfahrung zum Lenker:
>> Das Cockpit greift sich wunderbar. Was mir auch noch gut gefiel, war die ergonomischere Griffposition im Unterlenker (weiter nach außen gewölbt), so dass man mit mehr Komfort im Unterlenker sitzt und die Schultern entsprechend nicht so eng zusammen müssen.
Viel Fokus auf Sitzkomfort
- Neue Sattelstütze (mit 8 mm oder 25 mm Versatz)
Beim Sitztrohr/Sattel waren für mich deutliche Parallelen zum Reveal (Komfortrennrad für die Straße) erkennbar.
Zum einen ist die Klemmung der Sattelstütze nahezu identisch zum Reveal auf der Rückseite der Sattelstütze.
Hinzu kommt die ebenfalls sehr tief angesetzte Sitzstrebe, welche entsprechend für den angenehmen Komfort sorgt.
Durch die zwei verfügbaren Versatzmöglichkeiten (8mm oder 25 mm) könnt ihr nochmal den Grad des Flexs sehr individuell einstellen.
>> Man sitzt sehr angenehm auf dem Rad, OHNE das Gefühl zu haben, hier zu sehr zu wippen oder ähnliches. Passt einfach sehr gut!
Sehr subjektives Thema: Neue Lackierungen
- Neue Lackierungen
Das Backroad kommt wie eingangs besprochen in 2 Standardfarben: grün und lila.
In der Sonderedition dann auch als dunkelgrau/schwarz.
Dieser Bereich ist sicherlich sehr, sehr subjektiv. Würde ich mir das Bike selbst kaufen, würde ich persönlich zum sehr stylischen Grün tendieren. Das lila wäre jetzt nicht unbedingt meins.
Blicken wir nun einmal auf die Zahlen, Daten und Fakten des neuen Backroads:
Wie sieht das Fahrverhalten im Detail aus?
Wie fährt sich das NEUE Backroad?
Schauen wir uns jetzt einmal die nackten Geometriezahlen an, gekoppelt mit meinen persönlichen Erfahrungen:
Wenn man ein Gravelbike für lange Radfahrten möchte, dann sollte das Rad über eine entsprechend große Laufruhe verfügen.
Radstand vom neuen Backroad (2021)
Ich erkläre es gerne immer wieder, da die reinen Zahlen nicht jedem was sagen:
Je größer der Radstand, desto ruhiger läuft das Rennrad, je kleiner die Zahl, desto nervöser/agiler fährt das Bike.
>> In der Rahmengröße 57 kommt das Backroad mit einem Radstand von sehr angenehmen 1039 mm.
Zum Vergleich: Ein echtes Race-Rennrad hat in der Regel einen Radstand von um die 990 mm.
Sitzwinkel
Eine andere sehr wichtige Zahl ist der sogenannte Sitzwinkel, die darüber entscheidet, wie angenehm man auf einem Gravel Bike sitzt.
In Gr. 57 beträgt der Sitzwinkel entsprechend 73,5° – also in der üblichen Range eines Komfortbikes zwischen 73-74°.
Lenkwinkel
Bei dieser Zahl kann man vereinfacht sagen, je steiler der Winkel, desto agiler/nervöser/direkter lässt sich ein Rennrad/Gravelbike steuern.
Denn bei schnellen, sich ständig veränderten Radrennen möchtest du entsprechend schnell navigieren/ausweichen können, bei einem Gravelbike für die Langstrecke sollte mehr Fokus auf entspanntes Lenken liegen.
Mit einem Lenkwinkel von 71,75° kann man festhalten, dass sich das Backroad (2021) sehr entspannt lenken lässt.
Kurze Vergleiche unserer letzten Reviews:
- im Sommer hatten wir das Race-Bike Cannondale Supersix: 73°
- das Komfortbike Rose Reveal: ebenfalls 73°
- Canyon Ultimate CF SL 7.0 (Gr. L): 73,3°
Besonders interessant:
Gegenüber dem Vorgängermodell (72° Lenkwinkel) haben sie bei Rose den Lenkwinkel nochmal überarbeitet, um entsprechend mehr Fokus auf Laufruhe und entspanntes Fahren zu lenken.
>> Kann ich alles so unterschreiben: Das Backroad läuft sehr entspannt, ohne einen irgendwie zu sehr zu stressen. Für lange Touren ideal, bei einem reinrassigen Radrennen wäre es sicherlich etwas zu laufruhig.
Tipp: Eine gute Übersicht sämtlicher Geometrie-Daten (Stack to Reach etc.) zum Bike findest du hier *in der Übersicht (auf den Bereich „Rahmen-Geometrie“ klicken!) // affiliate Link
Gewicht des NEUEN Modells
Oftmals (nicht immer) macht es Sinn, sich das Gewicht eines Bikes anzugucken.
Gerade dann natürlich, wenn man v.a. bei Radrennen oder Marathons mitfährt, da zählt bekanntlich jedes Gramm.
Bei einem Abenteuerbike wie dem Backroad aus meiner Sicht eher Prio B. Ein leichtes Bike ist zwar immer schön, nicht aber um jeden Preis.
In der Gr. 57 beträgt das Gesamtgewicht des Gravelbikes etwas unter 8,5 kg. Damit etwas leichter als das Vorgängermodell.
Schaut man sich das Gewicht im Gesamtkontext der aktuell gängigen Gravel Bikes (hier hatten wir einen Vergleich vor kurzem erstellt) an, liegt das Backroad im „eher leichteren Segment“.
FAQs zum Backroad
Im Herbst 2020 veröffentlichte Rose das Backroad AL, welches bereits ab 1.550€ erhältlich ist. Für den Einstieg sicherlich eine Option, wiegt das Bike gerade einmal ca. 1 kg mehr (Alurahmen).
In der Rahmengröße 57 liegt das Gesamtgewicht (Carbonrahmen) bei ca. 8,5 kg. Die Aluversion wiegt etwa 1 kg mehr.
Beim neuen Modell (2021) sind ausschließlich gravelaffinere Gruppen verbaut wie z.B. die GRX Schaltung von Shimano oder die AXS Gruppe von SRAM.
Drei Lackierungen stehen aktuell bei der Carbonvariante zur Verfügung: grün, lila oder schwarz. Bei der Aluvariante kommt noch die Anthrazitlackierung hinzu.
Hierzu sprechen wir auch gesondert in unserem Blogbeitrag:
Zu nennen sind hier v.a. eine etwas entspanntere Rahmengeometrie, deutlich mehr Anschraubstellen (für zB Bikepacking), neue Gruppen, ein aufgeräumteres Cockpit fast ohne Kabel und die komfortablere Sitzposition.
Das müsstest du bitte direkt im Rose Shop gucken. Nach der Auswahl deiner Größe wird dir direkt da drunter die aktuell benötigte Lieferzeit angezeigt.
Wende dich hierfür bitte an die Biketown in deiner Nähe, hier kannst du sicherlich einen Termin für eine Probefahrt vereinbaren (*Übersicht der Biketowns // affiliate Link).
Das leichteste Gravel Bike
OPEN UPPR mit ca. 7,4 kg (Preis geht allerdings los ab 4.500€).
Die schwersten Bikes in unserem Vergleich lagen teilweise bei über 10 kg (zB Cube Nuroad).
Maßgeblich wird das Gesamtgewicht aber natürlich durch die Breite der Reifen und mögliche Zusatzfeatures wie Unterrohrschutz etc. beeinflusst.
Die reinen Rahmen wiegen meist etwas über 1000 g.
Wenn mal also über das Gewicht eines Gravelbikes spricht, sollte man eher über das Rahmengewicht sprechen, da man sonst zu einem Äpfel vs. Birnenvergleich tendiert.
Beim Rahmen entsprechend ist das Backroad mit etwas über 1000g eher mal leicht.
Einsatzzweck? Für wen macht das Backroad Sinn?
Diesen Bereich kann man sehr kurz halten:
Für JEDEN Radsportler, der einfach mal mehr Flexibilität haben möchte. Du kannst überall fahren, wo du möchtest!
Egal ob Straße oder Wald oder auch kleinere Trails.
Das ist einer der Punkte, der mir beim Langzeittest des Backroad immer wieder positiv gefiel, diese unglaubliche Freiheit!
Durch die breiteren Reifen habt ihr fast kein Pannenrisiko und natürlich auch deutlich mehr Komfort.
Pendlerbike 100% StVZO konform!
Also insbesondere als Alternativbike, um mal den Kopf frei zu bekommen und mal ohne Powermeter einfach eine Grundlagenfahrt (nur mit Pulsmesser) abzuspulen. Wirklich ideal!
Hinweis: Das neue Backroad lässt sich auch perfekt für Pendler einrichten und ist damit 100% StVZO-konform inkl. Schutzblech, Beleuchtung und Reflektoren.
So könnte dann sogar die Fahrt zur Arbeit genutzt werden, um etwas an der Grundlage zu arbeiten.
Fazit unseres Backroad Tests
Zusammengefasst unsere persönlichen Eindrücke zur neuen Version des Backroads.
- (+) hoher Komfort, angenehmes Handling, ideal fürs Graveln
- (+) sehr flexibles Bike, ideal für Radurlaub, Pendlerfahrten, Offroad-Training
- (+) Nachfolgermodell nochmal ganz punktuell optimiert
- (+) tolle Alternative zur meist stressigen Straße
- (+) Performancewerte (Gewicht, Komfort) und Preis im Einklang
- (-) etwas mehr Optionen bei den Lackierungen wünschenswert
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