[Anzeige] Der Klassiker: Zum Saisonstart zieht es die meisten Rennradfahrer in den Süden, v.a. nach Mallorca. Macht ja auch Sinn, im März/April ist das Wetter dort auch deutlich angenehmer. Dass aber ein Rennradurlaub oder ein Rennrad-Camp in heimischen Gefilden im Spätfrühling/Sommer auch ne Menge Sinn machen kann, kürzere Anfahrt und wunderschöne Regionen nebenan, das haben die wenigsten auf dem Zettel. Ich sprach mit „Simple & Fun“, die als Radreise-Veranstalter genau diese Nische für sich entdeckt haben – Aktivurlaub in Deutschland. Was ist die Idee dahinter?
Ich sprach zu dem Thema mit Grischa von Simple & Fun in diesem Kurzinterview, aufgehübscht durch einige Fotos ihrer Radreisen…
Alle Infos zu Simple & Fun im Kurzinterview
Grischa, wie kam es zur Idee, einen Radreiseanbieter zu gründen, der heimische Destinationen bedient?
Was macht man, wenn man ein Indoor-Sportstudio betreibt und die Kunden nach Tipps für „draußen“ fragen? Richtig: lasst uns das gemeinsam, und angeleitet, erleben.
Damit war die Idee geboren und mit dem entsprechenden Partner auch die rechtliche Basis gelegt. Schließlich ging es auf die erste Tour ins nordöstliche Bayern, vor allem weil wir uns da bereits auskannten.
Nach und nach kamen Touren ins Ruppiner Land (Brandenburg) und Sachsen dazu.
Alles wunderschöne Gegenden mit allem, was man zum Radeln braucht und das Tolle: Keine Flüge, keine überlangen Autofahrten, teilweise gleich um die Ecke – mit gemütlichen Hotels, Pensionen und Ferienhäusern; mit leckerer Versorgung und teilweise Rundum-Betreuung wie Sauna, Schwimmbad, Yoga und Massage.
Und das Wetter?
Klar, das Wetter kann ein Faktor sein, der für Istrien, Malle oder Teneriffa spricht – aber ein bekannter Spruch sagt es schon: „Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur …usw.“
Wo kommt ihr selbst her?
Wir sind ein zusammengewürfeltes Team mit Firmensitz zwischen Siebengebirge und Westerwald und auch Teltow bei Berlin.
Ich, der Touren bin Sportwissenschaftler, stamme aus und wohne in Berlin. Unsere Guides sind eine bunt gemischte Truppe aus Berlinern, Brandenburgern und Locals z.B. aus der Oberpfalz.
Wie seid ihr zum Rennrad fahren gekommen?
Genauso bunt, wie unser Guide-Team, ist auch unsere Rad“sportliche“ Geschichte. Da gibt es den „one-armed Bandit“ und RAAM Teilnehmer Wolfgang, unseren Guide aus der Oberpfalz, oder die „fixed gear Lady“.
Es gibt auch die reinen Roadbiker Julian, Gerrit und Matthias mit Ihren Carbonrennern oder mich, Grischa, den man eher auf dem MTB findet. Was aber alle eint, ist die Liebe zum Radfahren als Sportgerät, als Freizeitbeschäftigung genauso wie für den täglichen Arbeitsweg.
Für den einen begann es auf dem Kettler-Alu Rennrad schon in früher Jugend, ich war passionierter BMX‘er, andere haben mal einen Velothon in Berlin erlebt und konnten nicht mehr aufhören, aber es gibt auch den Lizenz’ler in unseren Reihen oder gar Kunst- und Bahnrad Fahrer*innen.
Bunt eben!
Eure Radreisen finden in Bayern, Brandenburg und Sachsen statt. Kannst du die Merkmale der 3 Destinationen kurz gegenüberstellen?
Bayern = Fichtelgebirge = deutsches Mittelgebirge; das bedeutet Höhenmeter, Rampen und viel Wald – das Highlight dieser Tour ist neben der Schneebergspitze auf einer Tour, die Schneebergspitze in der lokalen Konditorei, eine Leckerei aus Marzipan!
Die Besonderheit im Fichtelgebirge ist unser paralleles Angebot von geführten Rennradausfahrten und einer MTB-Gruppe.
Brandenburg – flach und doch nicht so flach, aber natürlich nicht mit den Bergen im Fichtelgebirge zu vergleichen. Schöne Runden durchs Ruppiner Land, mit Grenzübertritten nach Mecklenburg-Vorpommern, vorbei an klaren Seen und durch wunderschöne Wälder.
Sachsen – ähnlich wie in Bayern, können wir hier reichlich Höhenmeter sammeln – auf einer Tour kommen so schnell 1000 hm zusammen. Die Landschaft ist jedoch eine andere und das Elbsandsteingebirge sowie der Nationalpark Sächsische Schweiz haben einen ganz besonderen Reiz, genauso wie die Rundtour durchs Böhmische Becken nach Tschechien.
Was alle Touren eint, ist der gute Asphalt und die Auswahl an wenig befahrenen Straßen, so dass wir uns auf das Fahren in der Gruppe und die tolle Gegend konzentrieren können.
Bietet ihr den Teilnehmern die Möglichkeit an, Rennräder vor Ort zu mieten?
Eine Anmietung von Rennrädern haben wir bislang nicht angeboten, aber durch unsere Berliner Kontakte zumindest in der Hauptstadt vermittelt. Die Miete eines MTBs ist z.B. im Fichtelgebirge möglich.
Grischa, was ist dein persönlicher Favorit bzgl. Rennradurlaub in der Heimat?
Ich persönlich liebe das Fichtelgebirge, auf Grund meiner Jugend, die ich oft hier verbracht habe.
Die Landschaft ist einfach wundervoll! Natürlich ist es auch wunderschön nach einer Tour in einen glasklaren Brandenburger See zu hüpfen oder einen Ausflug in die Schrammsteine nahe Bad Schandau zu machen.
Sorry, ich kann mich nicht entscheiden!
Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Möchtet ihr Destinationen im angrenzenden Ausland (z.B. Tschechien, Slowakei etc.) aufnehmen?
Das ist eine sehr spannende Frage. Wir haben so tolle Ideen quasi schon in der Schublade: Polen und Tschechien bieten sehr schöne Destinationen.
Wir arbeiten auch an Angeboten ins Sauerland, durch Thüringen und nach Mecklenburg-Vorpommern, sowie geführten und begleiteten Tagestouren wie z.B. Magdeburg-Berlin und Dessau-Berlin, womit wir besonders Anfänger ansprechen wollen.
Sicherheitsthemen sind uns in diesem Zusammenhang sehr wichtig: Gruppe fahren, Handzeichen und vieles mehr kann man hier in kleinen Teams ausprobieren.
Was definitiv auch super spannend wird, sind unsere Active-Camps – eine Kombination aus Wandern/Bergwandern, MTB’ken, Trail-Running, Yoga und z.B. Schnuppersurfen, wie in unserem TrainOnTrail Portugal!
Fotos: Grischa Neubert, Andreas Stenzel / BikeBlogBerlin