Die Costa Blanca erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit unter Rennradfahrern. Denn neben ganzjährig sehr mediterranem Klima ist es vor allem die traumhaft schöne Landschaft, die einen in den Bann zieht: typisch weiße Häuser, typisch helle Strände – und natürlich eine Topographie, bei denen typischerweise jedes Radlerherz höher schlägt. Der mittlerweile „eingespanischte“ Burkhard Jost nimmt uns mit auf seine Reise – zu seinen schönsten Ecken im Südosten Spaniens.
Machen wir uns nix vor.
Wenn wir drüber nachdenken, wo wir unseren alljährlichen Rennradurlaub verbringen, ist einer der ersten Gedanken eines jeden Radsportlers:
MAL-LOR-CA!
Vollkommen zurecht. Ich bin auch ein Fan DER Insel.
Mallorca gehört für mich ganz klar zu einer der schönsten Destinationen, um sein Trainingslager, seinen Rennradurlaub oder einfach nur ein paar schöne Tage zu verbringen.
Bei mir stellt sich noch kein nerviges Sättigungsgefühl ein, beim einen oder anderen von Euch mag das aber etwas anders sein: Nach dem gefühlt 24. Trainingslager in Folge, im immer gleichen Hotel mit den immer gleichen Angestellten, ist man vielleicht offen für was Neues.
Denn andere Regionen haben bekanntlich auch schöne Straßen!
Oder, um es in den Worten des Dalai Lama zu sagen:
Gehe einmal im Jahr irgendwohin, wo du noch nie warst.
Lass dich inspirieren, entdecke Neues, reichere dein Wissen an!
Rennrad-Destination Costa Blanca
Eine Destination, die in den vergangenen Jahren immer beliebter bei Rennradfahrern wurde, ist die Costa Blanca im Südosten Spaniens – der Küstenabschnitt, grob gesagt, zwischen Dénia und Torrevieja.
Zentral in der Mitte: Alicante.
Und die Vorzüge dieses gut 200 km langen Landstrichs brauchen sich vor keiner Rennradregion dieser Welt zu verstecken: ganzjährig mediterranes Klima mit über 300 Sonnentagen, eine angenehm hügelige Landschaft mit nicht zu steilen Anstiegen wie z.B. auf Gran Canaria, und eine Flugzeit von 2:45 Stunden – von Frankfurt.
Vorteile, die mittlerweile fast jedes Profiteam zur Saisonvorbereitung im Winter für sich nutzt. Die meisten Profiteams residieren in Calpe, gute 60 km oberhalb von Alicante.
Rennradurlaub an der Costa Blanca – Burkhard Josts Tipps
Wer sich für einen Rennradurlaub an der Costa Blanca erwärmen kann, der sollte sich die folgenden Bilder vom Burkhard einmal genauer anschauen. Burkhard Jost nimmt uns mit zu seinen persönlichen Lieblingsspots. Seit 2009 betreibt der gebürtige Kassler den Rennradreise-Veranstalter „Costa Blanca Radsport“.
Lassen wir die Bilder für sich sprechen…
Abfahrt von Vall de Ebo in die Pegoebene. 8 km Serpentinen schlängeln sich hinab ins Tal und bieten immer wieder tolle Ausblicke über die Reisfelder bis zur Küste. Einer der vielen Vuelta Pässe in unserer Gegend. Sowohl bergab als auch bergauf ein Genuss.
Die Hochebene Vall de Alcalá. Absolut einsam und urwüchsig. Immer wieder ein berauschendes Erlebnis der Gleitflug über die sanften Wellen.
Nochmal Vall de Ebo: Die Verkehrsdichte ist bezeichnend.
Abfahrt am Coll de Rates. Die Aufnahme stammt vom Bergamont-Katalogshooting.
Die Aufnahme der Rennrad-Damen ist im November entstanden (kurz-kurz!) beim Rollen durchs Castell-Tal. Auch hier beste Straßen und kein Verkehr.
Der einzige Stoppomat außerhalb Deutschlands: Im Bild die Zielstation am Coll de Rates. Es gilt 6,8 km und 355 hm in Bestzeit zu bewältigen. Der Stand der Fitness oder das gesamte Ausmaß des Elends kann hier jederzeit dokumentiert werden.
Sporthotel Los Caballos, der Dreh- und Angelpunkt all unserer Radsportaktivitäten vor Ort. Hier ist die Hauptbikestation und der Ausgangs- und Zielpunkt der meisten Touren.
Passstrasse bei Rafol. Ein „mini“ Pass mit nur 170 hm direkt vor unserer Tür und mit tollem Ausblick über die Reisfelder.
Schöne Bilder, machen zweifelsohne Lust, dem deutschen Winter zu entfliehen.
Wer sich vorstellen kann, mal mit dem Rennrad an der Costa Blanca zu cruisen, für den dürften die folgenden Tipps von Burkhard die richtige Ergänzung sein. Seit mittlerweile 1999 ist der gute Mann dort unten, wenn also einer weiß, wo und wann man dort hin muss, dann er.
Burkhard Jost über seine Tops an der Costa Blanca…
1) Meine Lieblingsstadt an der Costa Blanca…
Eine Lieblingsstadt gibt es für mich nicht. Mich begeistern die verschlafenen Orte im Hinterland, wo man immer eine gute Bar mit tollen Ausblicken für die Mittagspause findet.
2) Mein Lieblingsmonat fürs Radfahren…
Das beste Wetter ist mit Abstand im Herbst. Milde Temperaturen und meist trocken bis weit in den November – einfach perfekt zum Radfahren. Das Frühjahr begeistert mit der Blütenpracht und stetig steigenden Temperaturen. Es ist einfacher die ungünstigsten Monate zu nennen: Das ist der Juli und der August, dann ist es einfach zu heiß!
3) Das müsst ihr unbedingt mal essen…
Tapas essen gehen in einer einfachen spanischen Bar mit den Radsportkollegen, das ist ganz sicher ein Highlight.
4) Mein Lieblingsanstieg…
Der Cumbre del Sol. In den letzten Jahren mehrfach eine Bergankunft bei der Vuelta und seitdem auch einer unserer Favoriten. Eine echte Herausforderung, die mit genialen Ausblicken belohnt wird.
5) Mein persönlich liebster Platz an der Costa Blanca…
Bei unserer Küstenpanorama-Tour findet die Mittagspause im Yachthafen von Moraira statt. Hier gibt es die mit Abstand beste Eisdiele. Gigantische und leckere Eisportionen werden serviert, die beim anschließenden Aufstieg auf den Cumbre del Sol tief und schwer im Magen liegen.
(c) Fotos: Burkhard Jost, Matthias Rotter
Weiterführende Links:
– alle Infos zum perfekten Trainingslager auf Mallorca (Link)
– die 11 höchsten Anstiege Mallorcas und ihre KOMS (Link)
– aktuelle Übersicht der gängigen Radreiseveranstalter