- wie gut ist der neue Wahoo Elemnt Bolt V3
- welche Funktionen sind neu zum Vorgängermodell Bolt V2?
- welche Features fehlen noch bzw können verbessert werden?
- Wahoo ROAM oder BOLT – für wen macht welcher Radcomputer mehr Sinn?
Ich bin selbst seit vielen, vielen Jahren WAHOO Nutzer und bin sehr gespannt, was jetzt an neuen Features beim BOLT 3 mit eingebaut wurde…
Was mir am Wahoo BOLT grundsätzlich gefällt
- einfache Bedienbarkeit
- Reduzierung auf das Wesentliche
- sehr gute Konnektivität mit Komoot zwecks Routenplanung
- alle gängigen Features vorhanden, um Radrennen zu fahren bzw. strukturiert zu trainieren
- sehr gute Konnektivität mit Strava: die Fahrten werden automatisch und zackig nach Strava gesynct (oder zu TrainingPeaks, wenn man das möchte und von dort dann in unsere Rennrad Coaching-App ab 14,99€ p.m.)
- die Wahoo App gefällt mir übrigens auch sehr gut – hier kann man zB auch gratis mit auf der Rolle trainieren (per Bluetooth Steuerung)
- faires Preis/Leistungs Verhältnis
Im heutigen Blog schauen wir uns einmal die relevante Featureliste durch und vergleichen die Unterschiede zum Vorgängermodell BOLT V2.
Viel Spaß mit dem Blog!
Herzlichst,
Daniel
Wahoo Elemnt BOLT V3: Übersicht der Top-Features!
Hardfacts
- Wahoo Elemnt BOLT V3
- GPS Racomputer für eher ambitionierte Radfahrer
- auf dem Markt seit: April 2025
- kompatibel mit Plattformen wie: Komoot, TrainingPeaks, Strava etc.
- Bluetooth, WLAN und ANT+ kompatibel
- Gewicht: ca. 84 g
- Akkulaufzeit bis zu 15h (reicht damit auch für nen Ötzi!)
- aufgeladen wird der Radcomputer per USB-C (ca. 2-3h Ladezeit, wenn komplett entleert)
#1 Verbessertes Display, Maße, Speicherplatz und Gewicht
Display
Eins der wesentlichen neuen Features beim BOLT V3 ist das verbesserte TFT-Display, das nun 16 Millionen (!) Farben darstellen kann.
Das Vorgängermodell (LCD Display), das ich aktuell selbst noch fahre, hat nur 64 Farben. Der BOLT V1 hingegen hatte zB nur 1 Farbe, also schwarz/weiß.
Sehr cool: Ingo von Enjoyyourbike gibt an, dass der BOLT selbst über ein kontraststärkeres Display verfügt als zB der ROAM und ACE.
Durch den Wechsel vom LCD zum TFT Display hat das Display eine deutlich schönere Darstellung (intensivere Farben – insgesamt wirkt es mittlerweile mehr wie Smartphone statt Gameboy)
Interessante Punkte
- das Betriebssystem beim Bolt 3 wurde optimiert, das Navigieren etc funktioniert jetzt flüssiger und schneller
- inkl. schnellere Prozessorleistung
- beim BOLT 3 bekommst du persönliche Hinweise, wie dass du jetzt zB ein Gel zu dir nehmen solltest – das müsste ich mir aber nochmal en Detail angucken (wäre aber eine sehr coole Sache!!)
- viele Einstellungen sind nun auch direkt auf dem Gerät möglich und müssen nicht mehr ausschließlich über die App erstellt werden
- kein Touchdisplay – der BOLT 3 verfügt weiterhin über KEIN Touchdisplay, was ich persönlich sehr gut finde, da durch Schweiß, Regen, Handschuhe Fehler/Abwechungen entstehen können.. Damit hat man bei den gut durchdachten Tasten absolut kein Problem mit!!
- sehr cool: Das Display vom BOLT ist weiterhin sehr gut „entspiegelt“, so dass du kaum störende Reflektionen im Display siehst
- dran denken, der BOLT ist ein Radcomputer für performanceorientierte Radsportler und weniger „Radtouristen“ – entsprechend auch die Aerodynamik und das niedrige Gewicht
Maße des Wahoo Elemnt BOLT V3
Was die Maße anbelangt, ist der neue V3 etwas größer und leicht schwerer geworden – aber aus meiner Sicht immer noch im sehr vetretbaren Rahmen…
- Länge: 83 mm (+ 6mm)
- Breite: 47 mm (+ 3mm)
- Höhe: 24 mm (+3 mm)
Gewicht
Das Gewicht ist aufgrund des vergrößerten Displays und der Außenmaße minimal gestiegen..
Ich habe den V2 selbst einmal mit der Küchenwaage gewogen here we go:
BOLT V3 | BOLT V2 | |
---|---|---|
Anzahl Farben | 16 Mio. | 64 |
Gewicht | ca. 84 g | 69 g |
Speicherplatz | 32 GB | 16 GB |
#2 Verbessertes Routing
Ich bin mir sehr sicher, wenn man eher ausgefuchste Routing-Features möchte, dann gibt es bessere Radcomputer auf dem Markt – diese sind dann aber auch größer/schwerer und entsprechen auch hochpreisiger.
Aus dem Hause Wahoo ist hier sicherlich der ROAM (UVP 449€) zu empfehlen. Bei Garmin ist aktuell der EDGE 1050 (UVP von 749€) das Maß aller Dinge.
Wie gesagt, die BOLT Reihe ist eher was für ambitionierte Radsportler, die den Fokus auf das Training legen und weniger als „Radtouristen“ in der Gegend rumfahren…
Übersicht der Routing Features
- NEU: 4 Datenfelder während des Routings beim V3 (beim V2 gingen nur 2)
- durch das verlängerte Display (+ 0,1 Zoll gegenüber dem Bolt 2) siehst du nun während der Fahrt etwas MEHR Kartenmaterial, was sehr praktisch ist
- sehr cooles neues Feature ist, dass du einen Standort auf deinem Handy in Google Maps oder Apple Karten mit dem BOLT teilen kannst, so dass er dich dort hinnavigiert (sehr praktisch, wenn man sich zB mal verfahren hat)
- NEU: Der BOLT 3 hat nun die SUMMIT Funktion parat (durch das vorab geladene Kartnematerial), auch wenn du diesen Anstieg zB NICHT per Route geladen hast… Also, wenn du zB mal anders fährst als geplant, erkennt der BOLT nun den Anstieg.. Das war beim BOLT 2 nicht der Fall
- was mir beim BOLT 2 NICHT gut gefällt, ist die Qualität beim Re-Routing, also wenn du dich mal verfahren hast – da waren manchmal hanebüchene Alternativoptionen dabei. Das soll beim BOLT 3 nun optimiert worden sein
- NEU: Auch ohne Smartphone können nun auf dem Gerät Routen erstellt werden
- zwar kann der neue BOLT noch nicht mit dir sprechen, er kann dir aber per LEDs ankündigen, dass du dich demnächst einer Abbiegung zB näherst.. Zudem wurden die Warntöne optimiert, die beim V2 etwas nervig laut waren. Die BUZZER Sounds sind jetzt etwas gedämpft wurden
- sehr cool, beim BOLT siehst du anhand der sogenannten Chevrons (die Navigationspfeile) anhand der Farbe, was dich gleich auf der Strecke erwartet:
- schwarz = die geplante Route
- grün = leichtere Steigung (bis 3%)
- gelb = etwas schwerere Steigung (3-6%)
- orange = schwere Steigung (6-10%)
- rot = sehr schwere Steigung (über 10%)
- blau = neu berechnete Route
- sehr, sehr praktisch!! Der BOLT 3 kann nun während des Routing aus sogenannte Points of Interest anzeigen wie zB Cafés, Tankstellen, Bike-Werkstätten etc.
#3 Weitere relevante Funktionen beim BOLT V3
Diese neue Funktion finde ich sehr spannend:
Intelligente Empfehlungen
Auf Basis des Wetters und/oder deiner Leistung spricht dir der neue BOLT 3 nun persönliche Empfehlungen aus – also dass du jetzt ein Gel zu dir nehmen oder Füssigkeit trinken sollst…
Ggf. kann man hierüber in der Zukunft dann noch sehr detaillierte Coachingtipps aussprechen, wenn Wahoo die Software entweder selbst anreichert oder Dritt-Tools wie EAT MY RIDE andockt..
Kompatibilität bei den Aero-Halterungen
- die ELEMNT Geräte der 2. Generation passen nicht auf die neuen Halterungen
- umgekehrt passen aber die NEUEN Radcomputer auf die Halterungen der 2. Generation
Integrierte Klingel?
Im Gegensatz zum ROAM ist beim BOLT weiterhin noch keine Klingel eingebaut – hier kannst du zB beim ROAM auf einer „Datenseite“ doppelt auf das Display tippen und es entsteht ein Klingelsound.
Was natürlich bei Radwegen etc. sehr praktisch ist.
Aus meiner Sicht ein nicht unbedingt notwendiges Gimmick – wenn ich Fußgänger vor mir habe, lass ich mal kurz den Freilauf rasseln und es hat den gleichen Effekt :-)
Setup des Wahoo Elemnt Bolt V3
Eine weitere Erneuerung ist, dass der Bolt 3 mittlerweile nicht mehr über die ELEMNT App eingestellt wird, sondern über die „schwarze Wahoo App„..
Trainingseinheiten laden und abtrainieren
Wenn deine Wahoo App mit Dritt-Tools wie zB TrainingPeaks, Today’s Plan etc. verbunden ist, dann kannst du die dort hinterlegten Trainingseinheiten auf dem Bolt V3 abtrainieren.
Gar kein Problem.
Wir empfehlen aber hier allergrößte Vorsicht, da insbesondere Training und allgemeine Verkehrssituation oftmals nicht zusammen passen.
Um das Training im Bolt abzutrainieren, gehe in den Bereich Training/Workout und wähle die entsprechende Einheit aus.
Eigene Trainingsprofile
Du kannst beim Bolt 3 eigene Trainingsprofile anlegen (zB Pendlerfahrten, Gravel etc.) anlegen – jedes dieser Profile hat dann zB eigene Datenfelder, die es anzeigt oder eben nicht.
Mir persönlich wäre das etwas zu viel Spielerei, aber wer es mag, kann es natürlich nutzen :-)
Spotify & Co.
Auch beim Bolt V3 kannst du Spotify oder andere Apps direkt mit dem Radcomputer steuern (Lied vor, zurück, Lautstärke regeln etc.) – dafür muss dein Handy per Bluetooth mit dem Radcomputer verbunden sein plus die Wahoo App connected sein.
Hinweis: Die Wahoo App selbst scheint relativ viel Ressourcen zu verbrauchen, wenn sie mit dem Radcomputer connected ist – hier sollte man abwägen, ob man bereit ist, dass das Handy dann einen deutlich reduzierteren Akkustand hat.
Auch hier meine persönliche Meinung:
Nette Spielerei, aber auf dem Rad wird trainiert und nicht mit der Musik herumgespielt.. Auch nicht ganz ohne wegen Sicherheit im Verkehr..
Fazit
Also, in Anbetracht der gesammelten Features haben sie bei Wahoo den eh schon sehr performanten BOLT nochmal um einiges aufpoliert..
In der Übersicht – was alles verbessert wurde:
- verbessertes Betriebssystem (schneller, flüssiger, mehr Speicher)
- Display selbst verbessert (einfach hübscher – mehr Smartphone Feeling und weg vom Gameboy Look)
- Display leicht vergrößert (praktisch beim Routing)
- die Integrierung der intelligenten Empfehlungen wie Trinken, Aufnahme von Gels finde ich extrem spannend (!!)
- die Anzeige von 4 Datenfeldern statt bisher 2 beim Routing finde ich sehr nützlich
- sehr geil ist auch, dass dir die SUMMIT Funktion zur Verfügung steht, wenn du abseits der vorab geplanten Route fährst
- überarbeitete Routingfunktionen, so dass du auch direkt am Bolt die Route erstellen kannst (autark von der App) ist sehr praktisch
In Summe ist der Radcomputer wirklich richtig gut für alle Radsportler, die den Fokus auf Training und Leistungsdaten legen – die Routingfunktionen sind vollkommen ausreichend.
Ich persönlich fahren die BOLT Radcomputer seit ca. 2016 und bin sehr happy.
Preislich liegt der BOLT V3 bei sehr fairen 329€.
PS: Übrigens, der weltbeste Radprofi TADEJ POGACAR fährt auch mit Wahoo – bei seiner sensationellen TDF 2014 fuhr er auch mit einem Elemnt BOLT (siehe Fotos bei Bikeradar)!
Fotos: privat, Herstellerfotos