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Mein Unfallbericht: Wenn Millisekunden über Leben und Tod entscheiden!

by Daniel

Was geht einem durch den Kopf, wenn man weiß, jetzt könnte es gleich „dunkel“ werden?

Meine Antwort: nicht mehr viel. Nur noch Instinkt und Adrenalin.

Es ist Mittwoch, der 4.10.23 gegen 13:40 Uhr als ich bei einer ganz gemütlichen Ausfahrt – ca. 10 min. vor zu Hause – von einem Auto auf dem Radweg abgeräumt werde.

Ich muss ergänzen, aus dem Nichts abgeräumt werde.

Ich befinde mich auf dem Radweg zwischen Forsbach und Bensberg auf Höhe eines „Wanderparkplatzes“.

Radunfall – wie ich auf dem Radweg umgefahren wurde
Der silberne Opel (re.) fuhr mich über den Haufen

Fahrradunfall am 4.10.23

Ein VW aus Bensberg kommend (es ist für die Autos die gleiche Strecke wie bei Rund um Köln, wenn es quasi zurück ins Ziel geht), möchte auf den Parkplatz abbiegen, muss mir auf dem Radweg Vorfahrt gewähren..

Das nächste was ich realisiere, ist das Reifenquietschen eines silbernen Opels, ein Knall wie er hinten auf den VW auffährt, dann instinktiv auf den Radweg zu mir rüberzieht, direkt auf mich zusteuert, wie ich mit meiner re. Wange gegen seine Windschutzscheibe/Seitenscheibe knalle, durch die Luft fliege, auf meiner re. Seite lande – und noch sehen kann, wie der silberne Opel in einen dort parkenden (und komplett unbeteiligten) blauen Audi knallt.

Die Airbags springen heraus und zwei „junge Kerle“ springen panisch aus dem silbernen Opel.

Von jetzt an nur Stille, sehr viel Adrenalin und ein großes WTF, das über uns allen schwebt!

Der Unfallverursacher im silbernen Opel fragt sofort, ob es mir gut geht, ich kann meine Gedanken nicht sortieren, merke nur, dass hier irgendwas ganz Schlimmes gerade passiert ist. Ich merke auch, dass ich offensichtlich gerade das Glück meines Lebens gehabt habe.

Fahrradunfall
Der VW fuhr mich nicht über den Haufen

Mein 1. Unfall – und hoffentlich auch der letzte

Es ist tatsächlich mein erster schwerer Radunfall seit ich in 2013 mit dem schönen Sport begonnen habe.

Ich denke an meine Kinder und horche in mich rein. Das Adrenalin (was für ein krasses Hormon!!) betäubt zwar sehr viel in diesen Momenten – mein Rumpf fühlt sich aber ok an, der Kopf wirkt klar, ich kann sprechen und denken – nur meine rechte Wange glüht, als ob Klitschko mir ein paar verpasst hätte.

Wenig später – es entsteht ein Riesenbohei – es kommen zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge, RTW und natürlich Polizei.

Der Fahrer, dem der Verursacher auffuhr, muss mit „Herzproblemen“ später ärztlich behandelt werden, ich werde von der Polizei befragt, ich kann meine Frau anrufen, damit sie das Bike abholen kann – beim Anblick der Blaulichter bekommt sie fast selbst ein Herzinfarkt – und ca. 30 min. später liege ich im Schockraum des Vincenz Palotti Krankenhaus in Bensberg.

Jochbeinprellung

Dankbarkeit

Es ist dieser Moment der Demut, an dem man innehält und neben dem Warum v.a. ein riesiges DANKE verspürt – danke lieber Herrgott, dass ich in dieser Sekunde nicht einen halben Meter weiter vorne war, dann hätten mich ca. 1+ Tonnen aus Stahl und Metall komplett erwischt.

** Was das für wahnsinnige Kräfte sind, kannst du hier im Video bei uns auf Insta sehen – ich war bei Maurice von Rad im Veedel und habe mal einen 1. Check am Bike gemacht! **

So war es offensichtlich „nur“ ein Streifschuss, bei dem das KFZ meinen rechten Lenker mit Schalt/Bremshebel erwischte, diesen in der Mitte brach (wie gesagt, was für krasse Kräfte da am Werk sind!!), mich in eine Drehung verwickelte und ich wie ein Ball quasi gegen das Auto knallte und wieder abprallte.

Abgebrochener Schalthebel

Wahnsinnige Kräfte am Werk

Schaue dir mal das Bild der Bremshebel an – da muss schon einiges an Power auftreten, damit der Hebel in der Mitte einfach abbricht.

Lieber nicht dran denken, was passiert wäre, wenn der Aufprallpunkt statt Lenker mit dem Körper oder Kopf gewesen wäre. Oder alleine meine rechte Hand, die mal 3-5 cm (?) neben dem Schalthebel war…

Ich werde nun noch einige Checks bei verschiedenen Ärzten machen, auf den allerersten Blick bin ich echt mit einem mega, mega blauen Auge davon gekommen. Kopf ok und v.a. Wirbelsäule auch – ich hoffe natürlich, dass keine Folgeschäden eintreten werden.

Heftiger Schaden am Bike

Mit Maurice von Rad im Veedel gucke ich mir das Bike an – hier das Video in voller Länge!

Natürlich nicht die höchste Priorität, aber ich werde mich jetzt in den nächsten Tagen mal mit dem entstandenen Sachschaden beschäftigen. Ich möchte natürlich, dass das beschädigte Bike neu ersetzt wird, zu groß ist mir das Risiko, dass im Inneren des Rahmens einiges kaputt ist..

Für die Zwischenzeit wird sicher mein gutes altes Van Rysel herhalten müssen :-)

Wichtigste Erkenntnis:

Genießt das Leben in JEDEM Moment und passt gut auf euch auf!

Es kann wirklich sehr, sehr schnell alles vorbei sein!

Herzlichst,
Daniel

PS: Des Weiteren muss man sich natürlich schon fragen, wie es überhaupt zu was kommen kann? Wie kann es passieren, dass man bei solch einer ungefährlichen Situation so einen heftigen Unfall verursachen kann? Es wird natürlich nie gelingen, die Unfallquote auf Null zu drücken, aber ich persönlich stehe mehr (Polizei) Verkehrskontrollen aber auch technischen Innovationen sehr positiv gegenüber. Ich persönliche denke auch, dass das Thema Handy am Steuer ein riesiges Thema ist. Wäre sicherlich sehr wünschenswert, wenn es seitens der Hersteller hier künftig Möglichkeiten gäbe, dass man als Fahrer in der Handynutzung deutlich eingeschränkter wäre… Will hier echt nicht mutmaßen, ob der Verursacher hier das Handy in der Hand hatte – geht mir eher um grundsätzliche Tendenzen. Als Radfahrer sieht man nicht selten, dass Autofahrer an Ampel und Co. mit dem Handy in der Hand noch schnell WhatsApps etc. verschicken..

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