Du suchst Inspirationen für deinen nächsten Rennradurlaub oder möchtest per Wochenendtrip einfach mal was Neues erkunden? Im „Revier-Check“ stellt uns Tom sein Heimatrevier vor: das traumhafte Salzburgerland. Es geht sicherlich schlechter im Leben…
Kennst du das?
Du fährst mit dem Auto durch eine Region, in der du vorher noch nie warst und bekommst beim Anblick der imposanten Berge und der beeindruckenden Natur den Mund gar nicht mehr zu? Früher, als man dem Velovirus noch nicht erlegen war, da hatte man noch auf Mädels, Stadtbild und sonstigen Krams geachtet. Ich persönlich ja immer auf die Fußballstadien. Der Anblick der Fluchtlichtmasten verzückte mich jedes Mal. Da war ich aber noch klein. Die Mädels kamen danach.
Mittlerweile bist du aber Rennradfahrer, und alles, was du an Natur vor dir siehst, betrachtest du aus der Zwei-Reifen-Sicht: Wow, was für ein geiler Anstieg! Oder: Hier würde ich gerne mal runterbrettern! Alter Schwede, der Verkehr ist aber besonders übel hier. Die armen Säue, die sich hier hochquälen!
So in der Art erging es mir die letzten Male, als ich auf dem Weg ins Salzburgerland war. Ob zum King of the Lake, dem Mondsee Radmarathon oder dem Eddy Merckx Classic – die Landschaft in dieser Region gehört zum Nonplusultra für einen Rennradfahrer.
Traumhaftes Revier um Salzburg
Eine Stadt, die es mir ganz besonders angetan hat, ist Salzburg. Nicht nur, weil die Stadt jetzt architektonisch besonders toll ist oder die Mädchen so wunderschön, es ist eher die folgende Tatsache: Mit seinen knapp 150.000 Einwohnern kann man Salzburg zwar durchaus als Großstadt bezeichnen; ich finde es aber immer wieder faszinierend, dass man innerhalb von nur wenigen Minuten jegliche Spuren einer Großstadt hinter sich gelassen hat. Eben noch Straßenbahn und Gehupe, keine 10 Minuten später: Land!
Perfekt! Ein bisschen so wie Freiburg. Über dieses Revier, das Salzburgerland, würde ich sehr gerne mehr erfahren.
Tom aus Salzburg hat sich spontan bereit erklärt, uns sein Heimatrevier einmal näherzubringen. Was macht die Region so reizvoll? Wie ist das Rennradfahren hier? Wie krass sind die Anstiege? Gibt es einen großen Zusammenhalt in der Rennradszene oder kocht jeder sein eigenes Süppchen (wie z.B. in München)?
Wem die Bilder und Beschreibungen von Tom gefallen, ist herzlich eingeladen, sich einmal bei Tom zu melden (Kontaktdaten unten) und eine Runde mit ihm zu drehen. Ihr könnt ihm auch gerne auf Instagram folgen, dann gibt’s jede Woche neue schicke Bilder. Denn das ist doch das Schöne beim Rennradfahren: Wir kennen uns zwar erst seit wenigen Minuten, aber auf dem Rad sind wir schnell eins. Sport verbindet.
Hinweis: Wer sein Revier demnächst einmal vorstellen möchte oder neue Mitfahrer sucht, darf mir gerne eine Mail an info(at)speed-ville.de schicken.
Rennradfahren im Salzburgerland
1) Der Trattberg
Kurzbeschreibung:
Anfahrt Richtung Süden ca. 20km nach Bad Vigaun dann rauf nach St. Koloman, von dort noch ca. 10 km zur ersten Hütte via Trattberg-Panoramastraße rauf auf 1.400 m. Der Ausblick und die Jausn auf der Hütte entschädigen für die Strapazen!
2) Postalm – der Klassiker
Kurzbeschreibung:
Die Anfahrt führt aus Salzburg raus in Richtung Süden (ca. 45 km). Die Postalm dürfte vielen bekannt sein. Entweder von Strobl aus kommend (die Richtung des Mondsee Radmarathons) oder die landschaftlich viel schönere Variante von Süden aus. Der Ausblick ein Traum, die Straße windet sich in vielen Serpentinen hinauf auf ca. 1.200 m auch hier wieder über eine für Autos mautpflichtige Panoramastraße. Den KOM hält Michael Kastiner mit 34:50 Minuten, ich benötige etwas über eine Stunde (Strava Segment).
3) Krispl
Kurzbeschreibung:
Anfahrt ca. 25 km in Richtung Südosten. Via Wiestalstausee (unbedingt anhalten und den wunderschönen Wiestalstausee genießen, oben teilweise glasklar!) nach Gaißau und über die Krispler Landesstraße rauf nach Krispl!
4) Römerstraße Fürstenbrunn
Kurzbeschreibung:
Anfahrt für 10 km in Richtung Untersberg nach Fürstenbrunn. 22% Steigung im Schnitt (!!!) erwarten den ambitionierten Rennradfahrer gleich zu Beginn. Danach geht es weiter entlang am Fuße des Untersbergmassivs Richtung Großgmain – wenig Verkehr, noch ein paar knackige Anstiege und traumhafte Kulisse
5) Der Gaisberg – direkt von Salzburg aus geht’s rauf
Kurzbeschreibung:
Direkt aus der Innenstadt geht’s rauf auf unseren Hausberg mit Ziel Gaisbergspitze auf 1.250 m. Aus dem Stadtzentrum braucht man ca. 1 Stunde, je nach Strecke. Die letzten 2,5 km haben es ordentlich in sich, der Ausblick ist dafür aber grandios! Absolute Pflicht, wenn ihr Salzburg mal besucht.
Local Tom über sein Salzburgerland…
Die Winter im Salzburgerland…
Die Winter werden auch hier wie überall milder, allerdings kann es hier schon mal tagelang Temperaturen unter -5° haben, da reicht mir mein Bike2Work, das Rennradfahren wird in den Keller und in die virtuelle Zwift-Welt verlagert.
Die Autofahrer…
Ich meide die Hauptstraßen, wie der Teufel das Weihwasser, gehupt wird immer und die besten Strecken und Landschaften findet ihr wie oben beschrieben abseits.
Die 3 härtesten Anstiege im Salzburgerland…
- Trattberg – die letzten ca. 4 km mit Ø 13%. Dafür ein genialer Ausblicke zum Dachstein rüber
- Gaisberg – die letzten 2,5km Ø 11,5%. Dafür entschädigen aber die Aussicht runter in die Stadt, in die Berge, ins Salzkammergut und an schönen Tagen bis zum Chiemsee
- Platz 3 teilen sich das Nußdorfer Hörndl mit 1,5 km und 15% Schnitt (da hilft manchmal nur Zickzack-Fahren) und die Römerstraße mit „nur“ 300 m dafür 21% im Schnitt (!!). Das ist so steil, da kommt manchmal das Vorderrad hoch
Der Zusammenhalt in der Rennradszene…
Die Szene in Salzburg teilt sich in „Racer“ und Rennradfahrer auf. Bei den einen geht’s hauptsächlich um Speed und gute Rennergebnisse, die anderen (u.a. ich) zelebrieren das Rennradfahren als Lebensgefühl. Wir fahren des Fahrens wegen, wegen der guten Gespräche und dem Spaß – nebenbei gibt’s noch das eine oder andere geile Bild. Ach ja und Eis! Meine Lieblingseisdiele ist „Icezeit„!
Die Radvereine in Salzburg…
Da fallen mir vor allem diese Clubs ein:
- Radteam Salzburg
- RSV Freilassing
Radfahrer-Cafés in Salzburg…
Da gibt es leider kein dediziertes Café für Radfahrer. Den besten Kaffee findet ihr aber bei „220°“ (Link)
Ride with Tom…
Wem die obigen Bilder und Informationen gefallen haben und wer demnächst mal in der Nähe von Salzburg ist, der ist herzlich eingeladen, sich bei Tom zu melden.
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