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Rad am Ring (Nürburgring): So läuft das Rennen von A-Z ab!

by Daniel

Rainer ging für unseren SpeedVille Blog bei Rad am Ring (75 km) an den Start!

Im heutigen Blog beschreiben wir, was du für Rad am Ring (Jedermann; Nürburgring) bei deiner Teilnahme alles beachten solltest:

  • wie ist die Strecke bei Rad am Ring?
  • wie werden die Startblöcke eingeteilt?
  • gibt es während des Rennens eine Verpflegung?
  • wie anstrengend ist die Hohe Acht?
  • wie ist die Straßenqualität am Nürburgring für Rennräder?
  • Anreise bei Rad am Ring – wie kommst du genau zum Rennen?
Rad am Ring Jedermann

Rad am Ring – alle Infos zum Jedermann Rennen!

#1 Fangen wir vorne an – der Nürburgring ist ein riesiges Gelände: Wie kommt man zum Rennen bei Rad am Ring? Welchen Ort muss man im Navi eingeben?

Im Navi gibt man direkt „Nürburgring“ ein. In meinem Fall die A1 von Köln bis zum Autobahnende folgen, Richtung Ahrhütte und von dort weiter auf der B 258. Der Nürburgring ist auch sehr gut ausgeschildert.

#2 Wie viele Startblöcke gibt es bei Rad am Ring? Kannst du schildern, wie der Start der verschiedenen Rennen organisiert ist?

Es gibt insgesamt 7 Startblöcke:

  • Startblock A + B 150 km
  • Startblock C + D 75 km
  • Startblock E 25 km
  • Startblock F 24h – Radrennen
  • Startblock 24h – MTB-Rennen

Die beiden Strecken 150 km und 75 km sind also in 2 Startblöcke unterteilt. Die Startblöcke A und C werden jeweils nach dem Reglement des German Cycling Cup bestückt.

Bei beiden Distanzen  werden die Blöcke 1 + 2 zeitgleich gestartet. Die Jedermannrennen werden also zuerst gestartet, Hier gibt es einen Abstand von 4 Minuten zwischen der 150 km und 75 km Strecke, sowie noch einmal 2 Minuten zur 25 km Strecke.

Das 24h Radrennen wird dann mit 20 Minuten Abstand gestartet. Dadurch entzerrt es sich auf der Strecke sehr gut und reduziert die Gefahr.

Rad am Ring Rennrad Rennen

#3 D.h. auf der Strecke fährt man dann irgendwann mit Fahrern, die teils auf unterschiedl. Strecken unterwegs sind?

Ja genau, je länger das Rennen dauert, desto mehr wird das Fahrerfeld durchmischt. Man verliert also eigentlich ganz schnell die Orientierung, wo man überhaupt liegen könnte.

#4 Differenzieren sich die Startnummern visuell? Kann man als Fahrer unterscheiden, ob jemand gerade “bei mir im Rennen ist”?

Es gibt keine Rückennummern, sondern nur die Startnummer an der Sattelstütze. Hier steht der Vorname, die Startnummer, sowie für die Jedermannrennen der Buchstabe des Startblocks.

Ich habe ab und an versucht darauf zu achten, was aber natürlich nicht ganz so einfach war, als wenn es Rückennummern gegeben hätte.

Ich persönlich fand es aber sehr gut, dass auf Rückennummern verzichtet wird – zum Schutz unseres schönen SpeedVille Trikots : – )

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Daniel mit dem aktuellen SpeedVille Trikot

#5 Beschreibe bitte einmal eine Runde bei Rad am Ring – was sollte man wissen bzgl. Strecke und Topographie?

Ich würde die Strecke in drei Teile aufteilen.

98,4 km/h Topspeed

Der erste Teil, rund 11 km vom Start an, geht etwas wellig los, um dann mit viel Geschwindigkeit zum tiefsten Punkt der Strecke herunter zu führen.

Hier können recht hohe Geschwindigkeiten, bei mir waren es kurzzeitig im Maximum 98,4 km/h, erreicht werden.

Hohe Acht Anstieg

Hohe Acht (5 km)

Der zweite Teil ist der Anstieg „Hohe Acht“. Dieser ist rund 5 km lang und hat eine durchschnittliche Steigung von 5,6%. Der Anstieg ist nicht stetig, sondern variiert beim Steigungsverhältnis (im Maximum ca. 19%), lässt sich aber dennoch gut fahren.

Der dritte Abschnitt über rund 8 km zwischen Hohe Acht und Start-/ Zielbereich lässt sich wieder als wellig bezeichnen. Hier sollte man nach dem Anstieg noch genügend „Körner“ haben, um über die Wellen zu drücken.

Max. 19% bei der Hohen Acht

Es kann viel Zeit verloren gehen, oder auch gut gemacht werden. Hier gibt es dann auch die beste Chance, durch Windschattenfahren einiges herauszuholen.

Das ist aber auch stark davon abhängig, ob es sich so auch ergibt. Ich hatte nur in der ersten Runde das Vergnügen, hier mit einigen weiteren Fahrern etwas Kraft zu sparen und Tempo zu machen.

Straßenqualität
Was ein Teppich

Straßenqualität

Die Asphaltqualität ist, wie man es von einer Formel 1 Rennstrecke erwartet, sehr gut und griffig.

Schlaglöcher, oder ähnliches gibt es natürlich nicht. Wenn man die Strecke kennt, lassen sich zudem die Kurven ohne Bremsen durchfahren.

Bei Regen wird die Strecke seifig

Da für das 24h Rennen auch noch Regen angekündigt war, hatte ich mich dazu mal umgehört, wie sich das verhält. Hier wird es dann anscheinend problematisch.

Die Strecke wird seifig und verliert deutlich an Grip. Verkehrsinseln gibt es natürlich auch nicht. Es sind lediglich Ein- und Ausfahrten für das MTB – Rennen am Streckenrand abgetrennt.

Da die Strecke aber generell sehr breit ist, fällt das nicht ins Gewicht. 

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#6 Bei der 75 km Strecke fuhrst du 3x über den Nürburgring – wie war deine “Ernährungsstrategie”? Wo konntest du deine Flaschen abstellen? Gab es auch eine “offizielle” Verpflegungsstelle?

Ich hatte mir 2 Flaschen á 750 ml mit Fast Carb von MNSTRY als Flüssigkeit, sowie 2 Gels mitgenommen. Strategie war, mit der Flüssigkeit auf der Distanz auszukommen und die Gels in der zweiten Rennhälfte einzusetzen.

Das heiße Wetter an dem Wochenende ließ mich aber schon nach der ersten Runde zwangsläufig umplanen. Die erste Flasche war schon leer.

Da Rennradfreunde von mir, die das 24h – Rennen fuhren, ihr Lager an der Rennstrecke hatten, bot sich mir die Möglichkeit dort im Fahren die Flasche abzugeben und nach der zweiten Runde wieder aufzunehmen.

2 offizielle Verpflegungsstellen an der Strecke

So war dann auch der Mehrbedarf an Flüssigkeit gedeckt. An der Strecke gab es zwei Verpflegungsstellen. Eine vor der Hohen Acht und eine direkt oben nach dm Anstieg.

Die erste Verpflegungsstelle habe ich in jeder Runde genutzt, um mir einen Becher Wasser zu greifen und zur Kühlung mir in den Nacken zu kippen. Die Zweite Verpflegungsstelle habe ich nicht angefahren.

Sehr cool: Auf der Strecke fuhren zusätzlich noch Quads, die mit  Flaschen mit Carbo- und Mineraldrinks, sowie Riegel die Fahrer versorgten.    

Nürburgring

#7 In unserem Telefonat meintest du, dass sich Rad am Ring sehr sicher anfühlte – man musste nicht ständig Sorge haben, wie bei anderen Straßenrennen, in einen Sturz verwickelt zu werden?

In der Tat habe ich mich sehr sicher gefühlt, auch wenn schon nach den ersten 10 km jemand auf Grund eines Sturzes an der Streckenseite lag.

Ich bin aber generell jemand, der versucht, mit viel Übersicht zu fahren und zu schauen, wo fahren die anderen Fahrer, vor allem dann, wenn es schnell wird und auf Kurven zugeht.

Deutlich minimiertes Risiko

Da es keine Hindernisse auf der Strecke, durch Verkehrsinseln oder andere Einflüssen von Außen gibt, sind die potenziellen Gefahren aber schon deutlich minimiert und plötzliche Bremsmanöver eigentlich nicht vorhanden.

Zudem ist ein Fahren in der Gruppe auf Grund der Topographie wenig gegeben, was sich positiv bei Sicherheit wiederspiegelt.   

#8 Du bist mehrfach den Ötzi und andere harte Rennen gefahren – auf einer Skala von 1 bis 10, wie hart ist Rad am Ring?

Für mich war es persönlich auf Grund der Hitze leider die 10. Das Rennen war zwar kurz, aber gefühlt nahezu genau so hart, wie der Ötztaler im vergangenen Jahr, bei dem es sogar noch etwas heißer war.

Unter normalen Umständen mit 20° Wohlfühltemperatur würde ich dem Jedermannrennen bei Rad am Ring aber auch eine 8 geben.

Denn die Topographie lässt nicht viele Möglichkeiten zur Erholung zu.

Nur im ersten Renndrittel gibt es kurze Zeitfenster zum Verschnaufen. Ansonsten muss nahezu immer Druck auf der Kette sein.

Zudem ist es von Vorteil, wenn man in der Lage ist, kurzzeitig in den roten Bereich zu gehen.

Ein gutes Pacing ist essenziell, um nicht einzubrechen. Die Strecke verzeiht keine Schwächen. 

Fotos: privat

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