[Anzeige] Im Rahmen einer Pressereise von Tissot durfte ich die letzten 30 km zum Knalleranstieg nach La Planche des Belles Filles vorm Peloton hochfahren. Was mir dort – 250 m vorm Ziel – passierte, war eine echte Herausforderung für meine Contenance.
UN-BE-DINGT!!!
Wenn man eine Sache im Leben als Radsportler machen sollte, dann ist es eine Etappe vorm Peloton abzufahren.
Bei der Tour de France. In den Bergen.
Es gibt wenige Plätze auf der Welt, wo man die Faszination für den Radsport besser spürt als hier.
Enge, steile Strassen. Grill- und Biergeruch, Camper & Co.
Ihr kennt das…
Es liegt dieses Knistern in der Luft.
Hier greift ein ungeschriebenes Gesetz des Radsports:
Knackiger Anstieg nach Planches des Belles Filles
An solchen Orten wird jeder mit lautem Gebrüll belohnt, der sich diese steilen Rampen hochquält.
Unabhängig von der Nationalität oder sportlichen Verfassung.
Wenn man hingegen eine Sache im Leben mal gemacht haben muss, um sein Selbstvertrauen zu testen, dann ist es diese besagte Etappe NICHT per Rennrad abzufahren.
Sondern per E-Bike.
Rauf zum knackigen Anstieg nach La Planche des Belles Filles in den Vogesen.
Schotterpassage 1 km vorm Ziel
Bis zu 20% steil. Inklusive Schotterpassage kurz vorm Ziel. Eine aufgeheizte Stimmung wie im Fußballstadion.
Ihr ahnt was passiert?
Motor des E-Bikes säuft ab – Nur nicht jetzt!!!
Es gibt zahlreiche Orte auf der Welt, wo einem der Motor des E-Bikes lieber absäuft, als auf den letzten 250 m vorm Ziel.
Unter dem Gegröle des anwesenden Mobs.
Wie im Fußballstadion, wenn Christiano Ronaldo im Trikot von Real Madrid vor der Barca Kurve einen Eckstoß tritt. Und dabei stolpernd ausrutscht.
Eine ECHTE Prüfung für meine Selbstbeherrschung.
Es war diese Slapstickeinlage, die mir sicherlich noch die nächsten 10-20 Jahre in Erinnerung bleiben wird.
Aber wurscht.
Ich hab ein dickes Fell. Nimm’s mit Humor, Junge.
Echt schön für Radsportler: Vogesen
Natürlich war es nicht nur diese einer besagte Moment, der bleibend in Erinnerung bleibt – es waren für mich persönlich die traumhaften Vogesen, die ich so nicht auf dem Schirm hatte.
Ganz klar mein landschaftliches Highlight neben der Stimmung in La Planche des Belles Filles.
Wer sich fragt, wo die Vogesen eigentlich liegen?
Simpel gesprochen, die Spiegelung zum Schwarzwald auf der französischen Seite der Grenze.
Wie der Schwarzwald ein sehr, sehr schönes Mittelgebirge mit knackigen, nicht zu langen, Anstiegen.
Perfekt zum Rennrad fahren.
Dadurch, dass die Anstiege eben nicht zu lang sind, passieren hier meist sehr spektakuläre Sachen während der Tour de France.
Meist spektakuläre Auffahrten in den Mittelgebirgen
Mein Tipp: Die Etappen in den Vogesen solltet ihr euch bei den kommenden Ausgaben der Tour unbedingt vormerken!!!
Im Folgenden meine Aufarbeitung dieser zwei fantastischen Tage.
TDF Inside mit Tissot
Zusammen mit einer netten, kleinen Pressetruppe durfte ich zwei Etappen der diesjährigen Tour de France besuchen.
Die Highlights dabei:
- #1 Befahrung der letzten 30 km nach La Planche des Belles Filles (Etappe 6)
- #2 Der Besuch des Fahrerlagers in Belfort (Etappe 7)
Ein weiteres Highlight war für mich, dass Florian Landenberger mit am Start war, den die meisten von euch sicherlich noch nicht kennen.
Florian ist selbst aktiver Radsportler, und hat sich vor kurzem mit der Produktion von Videos selbstständig gemacht – eine sehr interessante Kombination wie ich finde.
Unser Trip im Video von Florian
Im Rahmen des Eschborn-Frankfurt Rennens am 1. Mai hatte ich per Zufall seinen Videocut vom Radklassiker gesehen – seitdem waren wir beide in Kontakt.
Ich durfte ihm während dieser zwei Tage etwas über die Schulter gucken – sein Video packe ich hier jetzt gleich drunter.
Auf das Video klicken, um Florians coolen Zusammenschnitt abzuspielen
#1 Anstieg nach La Planche des Belles Filles
Eine interessantere Kulisse konnte ich mir für meine erste ECHTE E-Bike Fahrt wahrlich nicht wählen.
In München lieh mir mein Autohändler zwar mal ein E-Bike für ein paar Kilometer zur Arbeit aus, während mein Auto repariert wurde, die erste veritable Fahrt mit über 1100 Höhenmetern bei der ersten Bergankunft der Tour de France 2019 ist aber ohne Frage eine andere Liga.
Der Grund für das E-Bike war seitens Tissot schlichtweg, keinen der mitgereisten Journalisten in den steilen Rampen „zu verlieren“ – entsprechend ging man auf Nummer sicher.
Kann man nachvollziehen.
Im Eco-Modus kommst beim E-Bike auf deine Kosten
Per kurzem Intro wurde mir aufgezeigt, wie man trotz Motorunterstützung per Eco-Modus sehr, sehr ordentlich trainieren kann.
Hinweis: Das Bike selbst wog sicherlich 20-25 Kilo. Auf der niedrigsten Stufe der Motor-Unterstützung (Eco) kam ich bei den steilen Rampen sehr ordentlich ins Schwitzen.
Mit E-Bikes können beide zusammen fahren!
Auch wenn viele Radsportler E-Bikes belächeln, ich finde die Option sehr interessant, wenn z.B. die Frau per E-Bike neben einem fahren kann – so kommen beide auf ihre Kosten!
Statt alleine in der Gegend rumzufahren, wenn die Frau bzw. der Partner auf die Kinder aufpasst…
Ja, ich weiß:
If it’s not on Strava it never happened!
Leider hatte ich vergessen, mir mein Tacho in die Hosen- oder Jackentasche zu packen, somit gibt es keine GPS-Aufzeichnung meiner Fahrt auf Strava.
In Summe waren wir knapp 2 Stunden unterwegs bei etwas über 1.100 Höhenmetern und 30 Kilometern.
Zwei Anstiege galt es hierbei auf den letzten 30 km der 6. Etappe zu bezwingen, der erste war der Col de Chevrères, der auf 917 m hoch ging (Kategorie 2).
Exklusive Siegerliste in Planche des Belles Filles
Anschließend waren es exakt 643 hm hinauf zum sehr steilen La Planche des Belles Filles Anstieg (1139 m). Im Schnitt ist dieser Anstieg 8,7% steil auf eine Länge von sieben Kilometern (Kategorie 1).
La Planche des Belles Filles wurde erst in 2012 ins Programm der Tour de France aufgenommen – die Liste der Sieger seitdem liest sich sehr exklusiv.
- 2012: Chris Froome
- 2014: Vincenzo Nibali
- 2017: Fabio Aru
Und in 2019 war es der Belgier Dylan Teuns, der sich den Tagessieg holte.
Besonderheit der Ausgabe in 2019 war, dass die letzten 900 m über zum Teil Schotterpassage ging à la Strade Bianche.
Erst die letzten ca. 200 m vorm Ziel wurden wieder asphaltiert – dafür aber wirklich brutal steil!!! Ich habe keine Infos zu den Steigungsraten gefunden, würde aber schätzen, dass sie hier nördlich der 20% sind.
André Greipel schob sein Bike über die Ziellinie
So steil, dass dieses berühmte Foto von André Greipel entstand.
Weiteres Schmankerl war der Besuch des Chronopols von Tissot, der direkt an der Ziellinie thronte.
Welch krasse Technologie dahinter steckt, die teils im Zehntausendstelbereich (wir reden von wenigen mm Differenz) auseinanderliegenden Zieleinfahrten zu erfassen, das beschreiben die Kollegen von heise hier sehr gut (siehe Link).
#2 Fahrerlager in Belfort
Am Tag zwei ging es nach Belfort.
Bei strahlendem Sonnenschein fand unweit der deutsch-französischen Grenze der Start der 7. Etappe von Belfort nach Chalon-sur-Saône statt.
Ich muss zugeben, früher hatten mich bei ähnlichen Gelegenheiten (siehe Grand Depart in Düsseldorf) vor allem die Profis interessiert, die hier ständig hautnah an einem vorbeifahren – mittlerweile schaue ich mir fast noch lieber diese echt mega geilen Bikes an – die man allerorten sieht.
Supergeile Bikes allerorten
Vor den Bussen, auf den Dächern der Begleitfahrzeuge, in den Händen der Mechaniker, wenn kurz vorm Start noch was geschraubt werden muss.
Einfach überall.
Willst du wissen, welche Settings die besten Profis der Welt wählen, dann bist du hier genau richtig.
Natürlich ist es auch nach wie vor noch mega interessant, die Radprofis in Fleisch und Blut zu sehen, die man sonst nur aus dem TV kennt – immer wieder bin ich beeindruckt, wie dünn die Kerle in echt eigentlich sind.
Kein Gramm Fett bei Lennard Kämna
In 2017, als ich beim Grand Depart in Düsseldorf dabei war, war es Fabio Aru, der mich fast veranlasste, ihm aus lauter Fürsorge ein Brötchen zu reichen – jetzt in 2019 war es Lennard Kämna, bei dem ich vergeblich einen Gramm Fett im engen Rennanzug suchte.
Zwar hatte ich über meinen Ernährungsplan bekanntermaßen reichlich selbst abgenommen (über 4 kg in 30 Tagen, siehe Link) – bei Lennard Kämna reden wir aber natürlich von einer anderen Liga.
65 Kilo auf 1,81 m laut Procyclingstats.com.
Das kannst aber auch nur bringen, wenn du damit als Radprofi dein Geld verdienst.
Und nicht als Möbelpacker bei Umzügen.
Kämna absolutes Highlight aus deutscher Sicht
Freut mich übrigens sehr, dass der junge Kerl jetzt richtig angekommen ist in der Beletage des internationalen Radsports.
Ein weiteres krasses, soll ich sagen Highlight?, war der Hype, der entstand, als Peter Sagan aus dem Teambus kam, um zur Einschreibung zu fahren.
Das erinnerte stark an Michael Jackson und Co. – der absolute Wahnsinn wie die Leute hier ausflippten.
Nach diesen sehr intensiven Eindrücken ging es dann leider auch schon zurück zu unserem Bus, der uns zurück zum Freiburger Bahnhof brachte.
Im Kopf noch dieser Anstieg nach La Planche des Belles Filles, auf dem Handy der Liveticker der Tour.
Vive le Tour!
Nochmal DANKE an Tissot fürs „Möglichmachen“!
PS: SpeedVille geht bei der Deutschland Tour an den Start! Sei mit dabei!
Zusammen mit unserem Partner Tissot wird SpeedVille ein 20 Mann & Frau starkes Team bei der Jedermann Deutschland Tour in Erfurt am 1.9. an den Start schicken (Startplatz UND Trikotset aus Hose/Trikot inklusive)!
Zwar werde ich dazu in den kommenden Tagen einen gesonderten Post auf Facebook machen, du kannst mir aber hier in den Kommentaren zum Post jetzt schon mal dein Interesse zeigen, dann trage ich dich in meine Interessentenliste ein.
Die finalen Teilnehmer werde ich dann benachrichtigen – ich bräuchte diese Infos von dir in den Kommentaren unterm Post auf FB (siehe Link):
- deine gewünschte Streckenlänge (64 km oder 113 km)
- deine Trikotgröße (S, M, L, XL)
- warum dich die Jedermannstrecke in 2019 reizt!
>> Mehr Infos zur Deutschland Tour (siehe Link)
Fotos: Florian Landenberger, Lars Wehrmann