Ein gemeinsamer Ausflug zur Flandernrundfahrt, Unterstützung bei den diversen Startgeldern und bessere Konditionen im Bikeladen des Teams. Das neu gegründete Jedermannteam Peloton Stabilus Team aus Rheinbach bietet seinen Teammitgliedern zahlreiche Vorteile – was man sich im Gegenzug von den Teamfahrern wünscht, darauf gehen wir u.a. in der heutigen Teamvorstellung ein.
Teamvorstellung: Peloton Stabilus Team aus Rheinbach
Hendrik, ihr habt in 2017 euer Teamdebüt gefeiert. An welchen Rennen habt ihr teilgenommen?
Unsere Debütsaison begann so richtig bei der Flandernrundfahrt. Hierzu haben wir ein Wochenende mit fast der gesamten Mannschaft vor Ort verbracht, um die unterschiedlichen Distanzen mit möglichst vielen StarterInnen zu bestreiten.
Im GCC konnten wir in Göttingen das erste Ausrufezeichen setzen, als Barbara Könn die erste Top-Drei-Platzierung des Teams eingefahren hat. Am 1. Mai waren wir bei Eschborn-Frankfurt mit einer großen Mannschaft am Start. Bei dem Jedermannrennen in Dautphe gelang Barbara dann der erste Sieg für das Peloton Stabilus Team. Auch bei Rund um Köln schaffte sie es dann erneut aufs Podium durch den Sieg der AK auf der 68 km Strecke und Platz drei insgesamt bei den Frauen.
Außerdem waren wir noch bei Rad am Ring mit einem 8er Team am Start, sind in Hamburg bei den Cyclassics gefahren und haben uns der Herausforderung in Winterberg bei der Hochsauerland Challenge gestellt. Hier schaffte es Kirsten Frank als Dritte aufs Podium der kurzen Runde, Hendrik wurde bei der langen Runde 12. in seiner AK.
Zum Saisonabschluss schickten wir noch eine Mädelstruppe zum Münsterlandgiro, wo Barbara erneut ihre AK gewinnen konnte.
Dazu kamen noch Rennen wie Paris-Roubaix, der Nove Colli, Dreiländergiro, GFNY in Hameln, bei dem Kirsten aufs Podium fuhr – und der King of the Lake.
Wann reifte die Idee, das Team zu gründen?
Die Idee, ein Jedermannteam ins Leben zu rufen, entstand Mitte 2016 bei Rainer im Peloton-Laden. Er hatte bereits 2015 in Eigeninitiative mit anderen begeisterten Crossern ein Cross-Team gegründet, aus dessen Struktur sich nun das Jedermannteam entwickelte. Mit der Stabilus GmbH hatten wir auch bald einen Sponsor gefunden, der unser Vorhaben tatkräftig unterstützte. Auch der RSC Rheinbach, unser Heimatverein, zeigte sich nach etwas Überzeugungsarbeit bereit, unser Vorhaben zu unterstützen.
Waren die meisten gelangweilt vom Verein?
Nein das hat nichts mit Langeweile zu tun. Unser Verein, der RSC Rheinbach, versteht sich seit jeher als Rennsportverein und hat, durch die Initiative und das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher, zahlreiche Talente gefördert und hervorgebracht. David Kopp (zuletzt Team Eddy Merckx-Indeland) und aktuell Christian Knees (Team Sky) sind nur zwei Beispiele für die erfolgreiche Arbeit des RSC im Lizenzsportbereich.
Wir fanden jedoch, dass der Jedermannbereich wie auch der Querfeldeinsport, im Vereinsleben kaum Beachtung finden. Unser Team sollte also ein Anlaufpunkt sein für alle FahrerInnen, die gemeinsam an Veranstaltungen teilnehmen wollten, jedoch außerhalb des eben genannten Lizenzsportbereiches.
Die Mannschaft sollte dabei die Möglichkeit gemeinschaftlicher Teamerlebnisse bieten. Ziel war es, ohne großartige Reglementierung durch den Verband, ansprechende Rennen zu bestreiten und eine Gemeinschaft zu formen, die sich nicht vornehmlich durch den Leistungsgedanken auszeichnet, sondern die nach Feierabend und am Wochenende zum Ausgleich gerne Rad fahren. Mit der Stabilus GmbH sowie dem Rheinbacher Radladen Peloton haben wir Partner gefunden, die sich mit unserem eher Breitensport orientierten Ansatz identifizieren können.
Wie ist euer Team zusammengesetzt?
Das Peloton Stabilus Team setzt sich aus einem bunten Fahrermix Berufstätiger zusammen. Von kompletten Rennrad Neulingen bis hin zu erfahrenen, ehemaligen A-Klasse-Fahrern decken wir das gesamte Spektrum ab. Dazu sind viele Frauen Teil des Teams. Auch das Altersspektrum spiegelt dies wider. Der jüngste Fahrer ist 19, der älteste 63 Jahre.
Was sind eure Ambitionen in 2018?
Unser Hauptanliegen ist vor allem, gemeinsam Spaß am Sport, an den gemeinsamen Trainings und Teamabenden, sowie nicht zuletzt an den gemeinschaftlichen Herausforderungen im Rennen zu haben. Dazu kommen primäre sportliche Ziele, wie die erneute Teilnahme an der Flandernrundfahrt und im GCC in der Teamwertung möglichst weit nach vorne zu kommen.
Unsere Mädels werden zudem versuchen, in der Frauenwertung möglichst weit nach vorne zu fahren und im besten Fall einige Podien in der AK zu erringen. Im Bereich Querfeldein liegt der Fokus insbesondere auf dem NRW-Cup.
Habt ihr ein echtes Saisonhighlight?
Das erste Saisonhighlight wird auch im kommenden Jahr die Flandernrundfahrt in Verbindung mit einem Team-Wochenende vor Ort sein. Im GCC ist Rund um Köln und Rad am Ring wegen der räumlichen Nähe und einer großen Teilnehmerzahl von unseren FahrerInnen erneut als Highlight geplant. Zum Auftakt der Crosssaison wird es ein weiteres gemeinsames Wochenende in Belgien geben.
Habt ihr noch Platz für weitere Teamfahrer oder ist das Kontingent erschöpft?
Grundsätzlich steht die Tür für motivierte und teamfähige Fahrer/innen stets offen. Allerdings ist die Teamgröße auf insgesamt 20 Mitglieder beschränkt. Zu Beginn der Straßen- bzw. Crosssaison besteht immer die Möglichkeit, in das Team einzusteigen.
Was muss man für ein Typ sein, um zum Team zu passen?
Unsere Neuzugänge sollten offen, teamfähig und engagiert sein. Das Peloton-Stabilus-Team lebt von dem Beitrag des Einzelnen, jedes Teammitglied soll sich zur Bewältigung der anfallenden Aufgaben aktiv einbringen. Neben dem Training und der Teilnahme an den Rennen kommen also noch Jobs wie PR, die Organisation der Veranstaltungen, Koordination mit Verein und Sponsoren etc. hinzu.
Was wird einem geboten, wenn man bei euch Teamfahrer ist?
Zu allererst wird den Teamfahrern eine gute Gemeinschaft geboten, in der man zusammen trainiert und Rennen fährt. Darüber hinaus gibt es eine Unterstützung in Form von Teamkleidung und Zuschüsse zu den Startgeldern.
Im Peloton Radladen besteht die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Materialsponsoring und kostenlosen Werkstattleistungen für die TeamfahrerInnen. Unser Partner ForLife bietet zudem regelmäßige und kostenlose Leistungsdiagnostik und eine Trainingssteuerung an.
Zahlen die Teamfahrer einen Mitgliedsbeitrag?
Nein, die Mitgliedschaft im Peloton Stabilus Team ist kostenlos. Voraussetzung ist nur, dass der- bzw. diejenige aus versicherungsrechtlichen Gründen Mitglied in einem Radverein ist. Dies muss allerdings nicht zwangsläufig der RSC Rheinbach sein.
Wo gehen eure Ausfahrten hin? Richtung Eifel? Siebengebirge?
Im letzten Jahr haben wir größtenteils rund um Rheinbach trainiert, wobei wir meistens Richtung Eifel fahren. Dazu haben wir ein Trainingslager an der Mosel absolviert sowie eins für die Crosser in Belgien. Zudem gab es in der Vorbereitung auf die aktuelle Querfeldein-Saison einige Trainingstreffs auf anspruchsvollen Strecken im nahen Holland.
Ab kommender Saison wird es regelmäßige Trainingstreffs in Rheinbach, Köln und Bonn geben, um möglichst viel zusammen zu trainieren.
Ein prominenter Profi kommt aus Rheinbach: Christian Knees. Seid ihr hin und wieder mit ihm gefahren?
Christian Knees ist nicht nur ein klasse Profifahrer, sondern vor allem auch ein super sympathischer Typ und Kumpel. Er steht trotz seiner Riesenerfolge mit dem Team Sky mit beiden Beinen fest auf dem Boden und ist auch öfter mal bei den Vereinsausfahrten oder im Winter hin und wieder beim Athletiktraining des RSC Rheinbach mit dabei.
Weiterführende Links:
– Teamvorstellung: Equipe Monasteria (Link)
– Teamvorstellung: RSC Donaueschingen (Link)
(c) Fotos: Peloton Stabilus Team