Ein Bikefitting macht für jeden Radsportler Sinn…
… der möglichst komfortabel und OHNE Schmerzen fahren will!
Freddy – einer unserer stärksten Athleten im Coaching – war die Tage einmal bei Bikefitting-Ikone Jens Machacek (Winsole) und ließ seine aktuelle Position grundlegend überpüfen.
Macht eine Menge Sinn, überlegt es euch auch, wenn ihr aktuell das eine oder andere Zwicken habt.
Bisherige Probleme: Schmerzen im Oberkörper, Hals, Nacken & Schulter!
Text von Frederik Böna (@frederik_boena), Video von Dominik Schäfer (@dominiccyclist)
25.000km habe ich bereits Anfang November mit dem Rennrad im Jahr 2020 in den Beinen.
Eigentlich kaum zu glauben, wenn man sich zu Augen führt, dass ich bis vor etwa drei Jahren noch Probleme damit hatte, überhaupt mehr als 100km mit dem Rennrad ohne Pause zurücklegen zu können.
Schmerzen im Oberkörper
Der Grund hierfür lag allerdings weniger an einer fehlenden Ausdauer, sondern vielmehr daran, dass nach rund zwei Stunden im Sattel mehr oder weniger immer mein ganzer Oberkörper anfing zu schmerzen.
Meistens begann es mit einschlafenden Händen noch harmlos, wenig später verspannt ich mich dann aber auch im Nacken- und Schulterbereich immer mehr, bis die Schmerzen immer größer wurden.
Irgendwann taten auch noch der untere Rücken und der Brustbereich weh.
Wenn ich irgendwann nach knapp 100km vom Rad stieg, fragte ich mich nicht nur, wie man überhaupt dazu in der Lage sein kann, mehrere Tage hintereinander über 100km zu fahren, sondern ich konnte noch dazu teilweise nicht mehr richtig Luft holen, so verspannt und verkrampft war ich.
Lange Beine & kurzer Rumpf
Zugegeben, mein Körper ist ein wenig speziell.
Ich bin 1,86m groß, relativ schlank und habe sehr lange Beine, aber ziemlich kurze Arme und einen noch kürzeren Oberkörper.
Der Kauf eines Rennrads ist für mich zwangsläufig immer ein Kompromiss:
Entweder ich entscheide mich für ein relativ großes Rad, das zu meiner Beinlänge passt, muss dafür dann aber den Sattel extrem weit nach vorne schieben und auf einen sehr kurzen Vorbau zurückgreifen..
Oder ich nehme ein Rad, das zu meinem kurzen Oberkörper und zu meinen kurzen Armen passt, muss dann aber aufgrund meiner Körpergröße und meiner langen Beine den Sattel immer sehr weit rausziehen und leider auch einen Spacerturm montieren, was mich aus ästhetischen Gründen wahnsinnig stört.
Tipp: Siehe auch unser Stack to Reach Erklärvideo, in dem wir ein paar grundlegende Dinge zur Rennradgeometrie erklären.
Probleme bei den meisten Geometrien
Die Geometrien einiger Rennräder sind zudem für mich überhaupt nicht geeignet.
Doch davon hatte ich zunächst keine Ahnung. Ich selbst war zunehmend frustriert darüber, nach jeder längeren Fahrt erst einmal starke Schmerzen zu haben.
Ein guter Freund namens Michael, der in jener Zeit jährlich auf knapp 30.000 km kam und mit dem ich damals sehr oft zusammen mit dem Rad unterwegs war, empfahl mir schließlich, ein Bikefitting bei Jens Machacek durchführen zu lassen.
Bikefitter-Tipp seit 1994: Jens Machacek (WINSOLE)
Mir selbst sagte der Name zwar nichts, aber da Michael für mich damals mehr oder weniger ein Vorbild war, was Ausdauerleistungen auf dem Fahrrad und allgemein die Bewältigung langer Touren auch an mehreren Tagen hintereinander betraf, vereinbarte ich relativ bald einen Termin bei Jens, ohne mich im Vorfeld großartig darüber zu informieren, zu wem ich da eigentlich gehen würde.
Das wurde mir allerdings relativ schnell bewusst.
Jens ist ausgebildeter Sportbiomechaniker
Jens, der ausgebildeter Orthopädietechniker, Orthopädieschuhmacher, Sportbiomechaniker und Bewegungsanalytiker ist, gilt nicht nur als eine Koryphäe, was das Bikefitting betrifft, sondern ist zudem auch dessen Erfinder.
Jens beschäftigt sich bereits seit 1994 mit dem Thema Fahrradbiometrie/Radanalyse/Bikefitting und hat sich als erste Person diesem Thema professionell angenommen.
Es verwundert daher nicht, dass Jens heute zu den weltweit gefragtesten Menschen auf diesem Gebiet zählt, der zahlreiche Profiradsportler und professionelle Triathleten betreut, darunter auch Welt- und Europameister sowie Olympiamedaillen-Gewinner (zB auch Emma Hinze).
Gründer von WINSOLE
Außerdem ist Jens der Entwickler und Inhaber der Marke WINSOLE Radschuh-Einlagen, die ebenfalls viele Profisportler verwenden.
Diese geballte Erfahrung merkt man Jens auch sofort an, wenn man einen Termin bei ihm hat.
Als ich das erste Mal bei ihm war, mussten an meinem Rennrad mehrere größere Anpassungen vorgenommen werden. Zudem bekam ich ein paar Dehnübungen empfohlen, die ich von da an regelmäßig abends vor dem Fernseher durchführte.
Noch am selben Tag des Bikefittings setzte ich mich nachmittags sofort aufs Rad und drehte noch eine 100km-Tour durch das fränkische Hinterland.
Ich war beeindruckt: Es fühlte sich zwar alles ein wenig seltsam an, aber als ich nach rund 3,5 Stunden vom Rad stieg, hatte ich tatsächlich keinerlei Beschwerden.
Dehnübungen vorm TV
Nachdem ich dann auch noch die Dehnübungen regelmäßig durchgeführt und mich an die neue Sitzposition gewöhnt hatte, fühlte ich mich bald so wohl auf dem Rad, dass selbst Touren von über 300km Länge völlig ohne körperliche Beschwerden möglich waren.
Seitdem vereinbare ich mit jedem neuen Rad möglichst schnell einen Termin bei Jens und lasse meine Sitzposition von ihm optimal einstellen.
Zudem lasse ich meine Sitzposition einmal jährlich von ihm kontrollieren, um sicher zu stellen, dass noch alles passt.
Keine Probleme mehr bei Paris-Brest-Paris oder Race Around Austria Challenge!
Und um gleichzeitig ausschließen zu können, dass ich mir durch meine langen Touren und die hohe Gesamtkilometerzahl irgendwelche Fehlhaltungen angewöhne, die womöglich zu körperlichen Beschwerden führen könnten.
Besonders faszinierend war für mich, dass ich selbst bei Langstreckenevents wie Paris-Brest-Paris oder der Race around Austria Challenge (sehr starker Platz 9 OHNE Zeitfahrrad!!) keinerlei Beschwerden hatte, die auf meine Sitzposition zurückzuführen waren.
Aus diesem Grund ist ein Bikefitting bei Jens Machacek für mich persönlich definitiv empfehlenswert!
Probiert’s für euch aus.
Herzlichst,
Euer Freddy