- Bikepacking Packliste – an was musst du alles denken?
- in dieser Übersicht (Teil I) zeigen dir, was du alles brauchst
- bevor es auf die große Tour geht :-)
„Bikepacking“ ist mittlerweile in der Radszene genauso „HIP“ wie die Nutzung eines Gravelbikes (siehe Vergleich Gravel Bike vs Rennrad) als solches.
Bevor wir uns in diesem Blog mit dem Thema beschäftigen, was es eigentlich an Zubehör für die erste / eine erfolgreiche Bikepacking-Tour benötigt wird, hier zunächst vorab einmal der Versuch einer kleinen Definition, was es mit diesem HYPE überhaupt auf sich hat…
Was ist Bikepacking?
„Bikepacking ist das Radreisen über mehrere Tage (als Steigerung des „Overnighters“) auf einem dafür passenden Rad, an dem man minimal benötigtes Gepäck befestigen kann, um dieses sicher über einen längeren Zeitraum ohne Funktionsverlust transportieren zu können. Größenteils wird beim Bikepacking OUTDOOR übernachtet (im mitgeführten Zelt, in Verschlägen im Wald o.ä.) und mit dem Rad OFFROAD auf losem Untergrund gefahren“

Bikepacking Packliste: An was musst du alles denken?
Von Jens Claussen
Doch was wird nun benötigt, um die Premiere bei dieser eher abenteuerlichen Radsport-Kategorie zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen??
Übersicht: Daran musst du denken:
#1 Ein stabiles, im Rahmenbau funktional ausgerichtetes Rad
Um erste Erfahrungen im Bikepacking zu sammeln, eignet sich das inzwischen so beliebte Gravelbike mehr als hervorragend.
Nahezu jeder Rennradfahrer hat ja mittlerweile solch einen Gravler in seinem Bestand.
Solltet ihr doch noch in der Überlegungsphase bgzl. der Anschaffung eines Gravel-Rades stecken, würden wir euch, mit Blick auf Bikepacking-Tauglichkeit bei der Wahl des Rahmenmaterials eher zu ALU raten!
Alu für Beginner präferiert
Aber WARUM ALU und nicht CARBON?
Recht simpel, wenn es bei der Nutzung um die Verwendung von bestimmten Anbauteilen wie eines Gepäckträgers oder Low-Riders geht.
Denn: Es gibt tatsächlich manche Radhersteller, die einen Anbau genannter Teile aus Gewährleistungsgründen an einem Carbon-Rahmen untersagen!
Systemgewicht
Zudem sollte sowohl am eigenen Rad, als auch bei Neukaufwunsch vorher in den Bike-Spezifikationen das vom Hersteller empfohlene SYSTEMGEWICHT (= Gewicht von Fahrer, Rad und montiertem Zubehör) gecheckt werden.
Eine ÜBERSCHREITUNG der Herstellervorgabe hat Einflüsse auf die Fahrsicherheit, Materialfunktion, sowie die Garantie.
Die meisten Gravel-Bikes auf dem Markt sind für ein Systemgewicht von 110-120 Kilogramm ausgelegt.
Ist man auf seinen Touren ordentlich beladen, spielt der Faktor KOMFORT und STABILITÄT eine deutlich größere Rolle, als wenn man das Gravel-Bike rein sportlich oder gar als Wettkampfrenner nutzt.
45-50 mm Reifen
Dementsprechend sollten bei der Reifenwahl 45-50 mm breite Pneus verwendet werden, mit leichter Profilierung für ausreichende Traktion im Gelände.
Bei den nun folgenden Tipps für das nötige Zubehör haben wir uns entschieden, bei der Flut an Auswahl, die die Industrie inzwischen bietet, besonders auf den Faktor GEWICHT zu achten:
NEU in eigener Sache:
Check mal unsere NEUEN Rennrad T-Shirts!

#2 Für unterwegs // LICHT
Wer lange Fahrten ohne Pausen, auch bei Dunkelheit, plant, sollte sicherlich über ein Vorderrad mit fest verbautem NABENDYNAMO, sowie am Rahmen verschrauben Front- und Rückstrahlern am Bike nachdenken.
Bedeutet zwar etwas mehr Gewicht, funktioniert aber deutlich zuverlässiger als Akku-Lampen, die evtl. irgendwann leerlaufen – meistens zu einem Zeitpunkt, an dem man es überhaupt nicht gebrauchen kann …. .
In schlecht beleuchteten Gegenden ist dabei eine Stärke von Minimum 100 Lux Pflicht!
Zum Beispiel siehe auch…
#3 Kocher
Wer nicht jeden Abend irgendwo Essen gehen möchte (oder kann), sollte zwecks SELBSTVERPFLEGUNG die Mitnahme eines Kochers samt Gas-Kartusche einplanen.
MSR PocketRocket 2

Weitere Kocher-Tipps
- SOTO WindMaster
- Primus Lite+
#4 Kochgeschirr
Diese Utensilien sollten möglichst folgende Kriterien erfüllen:
- hohe Vielseitigkeit, damit man mit dem Zubehör (z.B. einem Topf) möglichst Wasser kochen, Mahlzeiten zubereiten und dann auch direkt daraus essen kann
- Weiterhin wichtig: Gute Wärmeleitung und Portionierung (500-900 ml Fassungsvermögen für eine Person, über einen Liter für 2 Personen)
- Mögliche Materialien: Titan, Edelstahl, Alu
Evernew Titanium Mug Pot 900 ml (passt für den Transport die Kartusche rein!)

Weiterer Topf-Tipp:
- Primus Litech Kettle (1 Liter Topf mit Deckel/Pfanne aus Alu, guter Allrounder)
#5 Besteck
Auch hier muss die Lösung kompakt und funktional sein, möglichst mit alle Besteckvarianten in einem Tool integriert.
TOAKS Titanium Spork

Weitere Produkt-Tipps:
- Snow Peak Titanium Spork (17 g)
- Esbet Titan Besteck-Set (faltbar, super kompakt)
#6 Zelt
Hinsichtlich des Transportes ist das Zelt in der Auswahl sicherlich mit das wichtigste Accessoire.
Es sollte zum einen ein Packmaß von 40 cm Länge nicht überschreiten und nicht mehr als 1,5 bis maximal 2 Kilogramm wiegen.
Die Möglichkeit eines schnellen Aufbaus ist weiterhin enorm wichtig, wenn es in der Nacht oder im Dunkeln mal schnell gehen muss. Und umgekehrt auch nicht wichtig – der schnelle Abbau ; – )
Six Moon Designs Lunar Solo (1 Person)

Weiterer Zelt-Tipp:
- Gossamer Gear The One (1 Person, sehr klein faltbar; ca. 530g)
- Naturehike Cloud Up (gibt es für 1, 2 oder 3 Personen; ab 200g)
#7 Isomatte
Die Anforderungen an geeignete Isomatten sind recht simpel:
Sie sollte nicht mehr als 500-600 g wiegen, mit Ihrem Packmaß in eine Rahmentasche passen, komfortabel und gleichzeitig warm genug, aber auch nicht zu empfindlich sein.
Therm-a-Rest NeoAir XLite NXT (gute Kombi aus Gewicht und Komfort, auf 23×10 cm packbar)

Weitere Tipps bei Isomatte:
- Sea to Summit Ether Light XT Insulated (sehr bequem mit 10 cm Dicke), 460-490 g)
- Therm-a-Rest Z Lite Sol (schnell ein- und auspackbar, robust und unkaputtbar)
#8 Notfallset
Schnell und zuverlässig (auch sich selbst) zu helfen, ohne unnötigen Ballast – das sind die Kriterien, die ein Notfall-Set erfüllen muss – sollte es bei der Tour mal zu einer kleineren Verletzung kommen, die sofort zu versorgen ist!
Ein Notfall-Set sollte beinhalten:
- Blasenpflaster für Sitzprobleme (z.B. Compeed)
- Mini-Desinfektions-Spray
- Pflaster/Verband/kleine Mullbinde
- Kleine Pinzette/Zeckenzange
- Signalpfeife
- Perso, KK-Karte, Impfpass
- Schmerzmittel (Ibuprofen)
- Mini-Feuerzeug
- Leukotape
UND WAS KÖNNTE ICH SONST NOCH GEBRAUCHEN?
- Reisezahnbürste mit Mini-Zahnpasta
- ggf. Notfall-Tampon
- Kleines Microfaser-Handtuch
…. und natürlich alle Tools, um an meinem Bike kleinere Reparaturen durchführen zu können (Multitool, Kettennieter, Ersatzglied ….)
Und wenn ihr euch jetzt zum Abschluss fragt, wie ihr dieses ganze Geraffel an euerm Bike befestigen sollt, könnt ihr euch jetzt schon auf Teil 2 unserer kleinen Bike-Packing-Serie freuen!
Fortsetzung folgt…..
Euer Jens
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