Cool, mal wieder ein neues Radsport-Buch!!
Vor ein paar Wochen hatte ich auf Eurosport zufällig davon mitbekommen, dem neuen Buch von Ralph Denk.
Geschrieben hat es der (mir sehr gut) bekannte Kölner Autor Tim Farin.
„Nur alles zählt“ – Über Mindset und Erfolg im Profiradsport. Exklusive Einblicke und inspirierende Einsichten des Teamchefs von BORA – hansgrohe
Das Ding muss ich unbedingt haben, schließlich interessieren mich Radsportbücher immer sehr – ich liebe es einfach „Mäuschen zu spielen“ und hinter die Kulissen zu blicken..
Einige meiner Lieblingsbücher aus dem Radsport
- Charly Wegelius ***
- David Millar ***
- Radsportmafia (Tyler Hamilton) ***
- Dominik Nerz ***
- Lance Armstrong (Tour des Lebens) **
- Jan Ullrich – des Radsports letzte Kaiser **
- Marcel Wüst **
Ralph Denk Buch: Nur alles zählt!
Von Daniel (@speedvilleblog)
Das Buch ist knapp über 200 Seiten dick und enthält allerlei interessante Aussagen/Gedankengänge aus dem Leben des „kernigen“ Radsport Managers aus Bayern, unweit der österreichischen Grenze.
In 10 Kapiteln wird beschrieben welche Einstellung – neudeutsch Mindset – Ralph Denk zu den unterschiedlichsten Themen hat:
Zentraler Leitfaden ist immer das Streben nach Erfolg
Wie geht Ralph Denk also mit den unterschiedlichsten Herausforderungen im Leben um, um maximalen Erfolg zu haben?
Autor Tim Farin gelingt es, ein Bild von einem Mann zu zeichnen, der sich bereits früh das Ziel setzt, im späteren Leben maximalen Erfolg zu haben. Angefangen mit dem zu erstrebenden Verdienst, dieser soll schließlich höher sein als seiner Lehrer.
Als es zunächst mit der eigenen Profikarriere nicht klappt – Denk war ein ordentlicher Amateurfahrer, aber der Punch zum Profi fehlte – setzte er voll auf die Karriere nach der Karriere.
Vom SRAM Mitarbeiter zum Teamchef
Zunächst als Angestellter bei SRAM, später der eigene Premium-Bikeshop in Raubling und dann das Aufbauen zweier Radsportteams.
Zunächst das MTB Team, später dann, nach Ausbleiben des monetären Erfolges, wechselte er zur Königsdisziplin des Radsports – dem Straßenradsport.
Immer das Ziel vor Augen, eines Tages werde ich mit meinem Team bei der Tour de France an den Start gehen!
Manchmal muss man etwas schmunzeln, manchmal auch etwas staunen. In diesem Buch wird überraschend viel Klartext gesprochen, wenig unter den Teppich gekehrt.
Einige Highlights aus dem Ralph Denk Buch
- Wie er aus dem Nichts ein Team aufgebaut hat
- Zunächst MTB, dann später Straßen Radsport
- Wie er drum kämpfte bei den großen Landesrundfahrten mit seinen Teams an den Start zu kommen (inkl. zahlreicher „Vertriebs“ Mittagessen in Paris mit Chr. Prudhomme)
- Wie er den Superstar Peter Sagan ins Team holte (Sensation) und dann integrierte (feines Fingerspitzengefühl gefragt)
- Wie er penibel darauf achten muss, die richtige Chemie im Team zu haben – als besonderes Beispiel diente hier die Zeit der zwei „Junglöwen“ mit Pascal Ackermann und Sam Bennett
- Großer strategischer Nachteil im Profiradsport ist die Abhängigkeit von den Sponsoren; hier äußert Denk schon ein paar sehr gute Gedanken, wie man das in Zukunft verbessern kann – schließlich stammen 95% des Budgets von Sponsoren. Springt einer ab, ist das Team erledigt
- Er geht auch auf das Kapitel Dominik Nerz ein und blickt selbstkritisch auf das teils eigene Verhalten in dieser sehr schwierigen Zeit
- Auch Doping wird in dem Buch sehr intensiv beleuchtet – denn gerade das Team aus Raubling, welches sich den Kampf für einen sauberen Sport auf die Fahne geschrieben hat, beschäftigt mit Rolf Aldag einen der geständigen „Dopingakteure aus den 90er Jahren“ in seinen Reihen als Sportlicher Leiter
- Mit Jens Heppner als Sportlichem Leiter hatte es jedenfalls nicht länger geklappt (obwohl er einen top Job machte!!), hier fehlte Denk die erkennbare Reue nachdem klar wurde, dass auch Heppner zu verbotenen Mitteln gegriffen hatte
Neben sportambitiösen Zielen scheut sich Denk nicht, auch den ein oder anderen „Klopper“ rauszuhauen, wo ich mir beim Lesen gedacht hatte….
Okay…. Sehr interessant zwar, aber vielleicht nicht ganz relevant für das Buch?
Ein paar „Klopper“ dabei
Vielleicht um die Denke von Ralph Denk grundsätzlich zu verstehen, beschreibt Farin die Kauzigkeit des Bayern, der gerne mal nicht zu Hochzeiten von Freunden geht, wenn er an dem Tag was schlicht Besseres vorhat.
Schließlich hält Denk nicht viel von dieser Tradition…
Gleiches gilt für Familienzusammenkünfte bei Kaffee und Kuchen. Warum soll er seine Zeit „verblöden“, wenn er in der Zeit doch was Wichtigeres erledigen kann…
Denken sich viele von uns, er haut es „knallhart“ raus :-)
Unterm Strich eine sehr interessante Lektüre von knapp über 200 Seiten.
Ich hatte sie in wenigen Tagen weggeknuspert :-)
Genau das richtige für den Urlaub demnächst am Strand!
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#Lesetipp
Herzlichst,
Daniel
