Bis dato schmeckte mir Ingwer eigentlich nur: lecker Geschmack, lecker scharf! Dass die Heilpflanze des Jahres 2018 aber noch viel mehr kann als nur gut schmecken – sie stärkt dein Immunsystem und tötet fiese Krankheitserreger – , beschreibt uns Dr. Feil. Eine Info, die bei den Wetteraussichten sicherlich nicht verkehrt ist.
Haaaatschi!
Ich weiß ja nicht, wie es gerade bei euch ausschaut, aber in meinem Umfeld wird geniest, gerotzt und ins Taschentuch trompetet was das Zeug hält.
Kaum jemand, den die Seuche nicht erwischt hat.
Kein Wunder, es ist der alljährliche Start der „Kacksaison“: November bis Februar.
Vier Monate, die ich am liebsten mit einem Drink auf Thailand verbringen würde; eine Zeit, die ich, wie fast jeder, ziemlich ungerne in Deutschland bin.
Früh dunkel, fies kalt, einfach bäh.
Aber hilft alles nix, da müssen wir durch.
Was kann man tun, um möglichst verschont aus der Nummer – Hatschi und Toröö – rauszukommen?
Muttis Hausmittel oder prophylaktisch schon mal ne Tablette reinpfeifen?
Ganz ehrlich, alleine bei der Fragestellung tendiere ich schon zu Mutti. Auch wenn man es mir nicht unbedingt anmerkt, ich bin schon so ein kleiner verkappter „Öko“ – wenn es natürliche Mittel gibt, die bewiesenermaßen helfen, ziehe ich diese jeder Chemiekeule vor.
Wirst du später merken. Der Körper sagt danke.
Immunstärkung durch Ingwer
Was schmeckt richtig lecker, hat eine angenehme Schärfe, und tut deinem Körper richtig gut – und ist zudem noch Heilpflanze des Jahres 2018?
Richtig. Ingwer.
- Anbau in den Tropen und Subtropen, v.a. in Indien
- 100 g enthalten 80 Kalorien
- Fettgehalt: 0,8 g
- Kohlenhydrate: 18 g
- Natrium: 13 mg
- Kalium: 415 mg
- weitere Inhaltsstoffe:
- Borneol, Cineol (fördert u.a. die Verdauung, kreislaufanregend)
- Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Phosphor, Gingerole, Shogaole
- wichtigsten Effekte des Ingwer: antioxidativ, entztündungshemmend (z.B. Arthrose), förderlich für die Darmfunktion
- wird in der asiatischen Medizin zur Behandlung von Rheuma, Muskelschmerzen und Erkältungen angewendet
Ich gebe zu, bis dato hatte ich mir zu dem Thema noch keine ganz so große Platte gemacht, denn in den vergangenen Wintern bin ich eigentlich recht erkältungsfrei davon gekommen; jetzt mit Baby ist es aber umso wichtiger, möglichst gesund zu sein und vor allem zu bleiben, alleine schon wegen des stark reduzierten Schlafs.
Und natürlich auch, um das so wichtige Grundlagentraining im Winter, ohne störende Grippepausen durchziehen zu können.
Bitte dran denken, wenn ihr krank seid: Finger weg vom Bike! (siehe Interview mit Björn Geesmann von STAPS in den Interview Sessions #002)
Gibt es also ein Mittel, womit man mit etwas Grips der drohenden Grippe entkommen kann?
In Gesprächen mit meiner Frau, ja tatsächlich, wir sprechen noch miteinander, und Dr. Feil, entschied ich mich, Ingwer mehr und mehr in mein Trinkverhalten über den Winter zu integrieren.
Schmeckt gut, ist natürlich und hilft dir gesund zu bleiben.
Im Folgenden die Essenzen aus meinem Beratungsgespräch zum Thema Immunstärkung im Winter, vor allem durch Ingwer, mit Ernährungsexperte Dr. Wolfgang Feil.
Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an Wolfgang für die sehr kooperative Zusammenarbeit – da waren schon einige gute Artikel in diesem Jahr dabei.
So gut ist Ingwer für dich:
– sehr effektiv gegen Viren und Krankheitserreger v.a. im Mund- und Rachenbereich
– Stärkung des Immunsystems durch Ankurbelung der Glutathion-Produktion (wasserlösliches Antioxidanz)
– kurbelt den Fettstoffwechsel an und schützt die Muskulatur
Effektiver Schutz gegen Viren im Mund- und Rachenraum
Wo fangen Erkältungen meistens an?
Im Hals-, Nasen- und Rachenraum. Das ist in der Regel der erste Berührungspunkt der Krankheitserreger – neben unseren Händen – mit unserem Körper.
Hier nisten sich die Viren ein.
Welche Anwendungsart zum Konsumieren des Ingwer ist die Gängigste?
„Recht simpel, kocht euch heißes Wasser auf, schneidet den Ingwer in kleinen Scheiben hinein. Zusätzlich noch etwas Zitronensaft und ein Teelöffel Honig rein für den guten Geschmack“, so Dr. Feils initialer Tipp. „Der Ingwertee kann nun normal getrunken werden, einen etwas stärkeren Effekt habt ihr, wenn ihr das Wasser gurgelt!“
Was genau bewirkt das Ingwer? Wie unterstützt es uns, weniger krank zu werden?
„Durch das Trinken oder Gurgeln werden die Schleimhäute mit den Inhaltsstoffen des Ingwer, hier ist vor allem Gingerol zu nennen, befeuchtet. Dadurch werden die Erreger eliminiert.“
Kurz zur Orientierung: Gingerol ist der Inhaltsstoff, der vor allem für die Schärfe im Ingwer verantwortlich ist, darüber hinaus hat Gingerol vor allem eine entzündungshemmende Wirkung und erweitert auch noch die Blutgefäße, was entsprechend für eine bessere Durchblutung sorgt.
Somit ein kleiner Alleskönner.
Wie viel Ingwer empfiehlt der Ernährungsexperte?
„In eine größere Tasse/Glas sollten schon 5 cm bzw. 30-40 g geschälter Ingwer in kleingeschnittenen Scheiben.“ Je mehr Ingwer du reinpackst, desto schärfer wird es, desto effektiver unterstützen dich die Inhaltsstoffe gegen Erkältungen.
Eine der wenigen Dinge, die mich etwas nerven, ist das etwas aufwändige Schälen des Ingwer. Wer hier bereit ist, ein paar Euros mehr zu intensivieren, kann gerne Dr. Feils Ingwerkonzentrat ausprobieren.
Ein Druck auf die Tube und schon habt ihr das Konzentrat im heißen Wasser.
Wie viel Ingwer steckt in einer Flasche drin Wolfgang?
„In einer 100 ml Flasche stecken 1,3 kg Ingwer. Wenn man die 1,3 kg in rohem Ingwer rechnet, kommt man auf Rohstoffkosten von ca. 10-16€ – man muss den Ingwer ja noch schälen. Unsere Flasche hat den Vorteil, deutlich zeitsparender und bequemer zu sein“, begründet er den etwas teureren Preis von ca. 25€.
(Bilder: Das Ultrasport Ingwerextrakt in der Anwendung)
Weiterer Effekt für das Immunsystem
Ingwer tötet aber nicht nur lästige Viren und Krankheitserreger im oralen Bereich, es stimuliert auch noch das Immunsystem.
„Das Eiweiß Glutathion, ein wasserlösliches Antioxidanz, wird durch die Aufnahme des Ingwers stimuliert. Dadurch wird die Funktion der weißen Blutkörperchen im Körper angeregt – das Immunsystem ist deutlich wacher.“
Und nicht vergessen, es regt auch noch den Fettstoffwechsel und schützt die Muskulatur vor Entzündungen, das hatten wir ja beim Ötztaler gelernt.
- in 100 ml Konzentrat sind 1,3 kg afrikanischer Ingwer
- 1 kg Ingwer kostet im Handel ca. 8€
- damit sind Rohstoffe von etwas über 10 € in 100 ml Konzentrat
- der Ingwer muss noch geschält werden, so kommt man auf einen effektiven Preis von ca. 16€
- das 100 ml Konzentrat kostet bis 25€ – bei weniger Aufwand und größerer Zeitersparnis
Gibt es eigentlich noch weitere alternative Naturprodukte – ähnlich wie Ingwer?
„Ja, Zwiebelsaft hat eine ähnliche Wirkung wie Ingwer. Hier kann man die Zwiebel, ähnlich wie beim Ingwer, einfach klein hacken, etwas Honig dazu und dann das heiße Wasser aufgießen.“
Die Nachteile der Zwiebelmethode sollte jedem klar sein: Ein übler Gestank aus Mund und anderen Regionen des Körpers.
Toröö.
Weitere Tipps für eine gute Immunabwehr
Wie wir im Artikel mit Arne Bentin neulich gelernt haben, ist der Darm von zentraler Bedeutung.
So sieht das Wolfgang natürlich auch.
Dr. Feil beziffert die Relevanz des Darms für das Immunsystem wie folgt: „Zur Orientierung: 80% des Immunsystems sitzt im Darm. Die richtige Darmflora sorgt hier dafür, dass gegen Viren vorgegangen wird bzw., dass das Immunsystem stärker ist. Und mit die wichtigsten Spieler für eine gesunde Darmflora sind Milchsäurebakterien.“
Auf die Frage, welche Produkte denn besonders reich an Milchsäurebakterien sind, nennt Wolfgang Feil diese drei Nahrungsmittel:
– rohes Sauerkraut
– Buttermilch
– Naturjoghurt
Diese Produkte bitte in großen Mengen konsumieren, damit ihr etwas Gutes für eure Darmflora tut.
Wer durch den Supermarkt geht oder das Sonntagsblättchen mit dem extra großen Reklameteil durchblättert, stellt schnell fest, dass es allerhand Hersteller gibt, die Produkte anbieten, die gut für die Darmflora sein sollen. Dass einige davon aber Unmengen an Zucker enthalten, wird in der Werbung gerne mal verschwiegen.
Ultrasports hat ebenfalls ein Produkt auf den Markt gebracht, dass dabei hilft die Darmflora aufzubauen und somit einen nachhaltigen Immuneffekt ermöglicht.
Floratin.
In einer Tagesdosis Floratin (3 Kapseln) stecken 10 Milliarden Laktobakterien – in etwa so viel wie in 50 Naturjoghurts. Mit einer Gesamtmenge von 90 Kapseln je Dose kommt man einen Monat aus.
Wie lange sollte man die Kapseln nehmen, um einen nachhaltigen Immuneffekt zu haben?
„Wir empfehlen einen Zeitraum von vier Wochen. Man kann natürlich auch die Naturjoghurts oder oben genannten Speisen in den jeweiligen Mengen essen – was aber mit einem sehr großen Aufwand verbunden ist.“ Schnell kommt mir die Frage einer Überdosierung.
Kann man die Menge der Laktobakterien denn überdosieren?
„Nein, da besteht keine Gefahr“, kann mich Dr. Feil beruhigen.
Dampfbäder, kalte Duschen & Co.
Abschließend noch ein Blick auf die weiteren Methoden, die das Immunsystem mit unterstützen.
Ingwer Dampfbad
- als Steigerung des Gurgelns zu sehen, da die Gingerole-Inhaltsstoffe aus dem Ingwer über den Wasserdampf noch besser über die Schleimhäute aufgenommen werden
- hier bietet sich natürlich wieder das Konzentrat an – welches im heißen Wasser schneller aufgelöst ist
- ein weiterer Vorteil dieses Dampfbads gegenüber herkömmlichen Dampfbädern (z.B. Eukalyptus, Rosmarin), ist, dass die Augen beim Ingwer nicht brennen
Kalt duschen
- ganz normal (warm) duschen, am Ende aber für 30 Sekunden richtig kalt duschen
- gerne von unten hocharbeiten; der Kopf kann ausgelassen werden
- weitere Variante zum Schluss: 3x kalt, 3x warm
- jedoch immer mit kalt aufhören
Ausreichend schlafen
- gerade im Winter rentiert es sich, ausreichen zu schlafen
- hier sprechen wir von 7-8 Stunden pro Nacht
- sehr gute Erholung für das Immunsystem durch den Schlaf
Nicht zu heiß saunieren
- viele Sportler machen den Fehler, bei 95 Grad zu saunieren
- laut Dr. Feil zu viel Stress für Körper – gerade nach dem Training
- er empfiehlt 80-85 Grad oder den Gang ins Dampfbad
Weiterführende Links:
– Interview Dr. Feil über Low-Carb & Nüchterntrainings (Link)
– Carboloading-Tipps von Wolfgang Feil (Link)
– die Relevanz des Darms für deine Fitness mit Arne Bentin (Link)
– Dr. Feils Tipps zur Mitochondrienbildung (Link)
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