Wie viel Watt tritt man im Schnitt beim Ötztaler Radmarathon?
Eine der großen Fragen, wenn man sich mit den Athleten im Coaching auf diesen epischen Radmarathon vorbereitet!
Die obige Frage kann man natürlich noch etwas spezifizieren – und zwar: Das ist natürlich abhängig von der Finisherzeit!
Im heutigen Blog gucken wir einmal ganz genau hin und analysieren, was unsere beim Ötztaler betreuten Athleten, in der Lage waren – trotz der Hitze – zu leisten.
ø Finisherzeit: 9:20 Stunden!
Unsere beiden Coaches Kenny und Philipp hatten hierzu Mitte Juli diesen sehr informativen Talk geführt – kann ich dir nur empfehlen, wenn du dich für den nächsten Ötztaler Radmarathon vorbereitest!
Um es vorweg zu nehmen – unsere beim Ötztaler Radmarathon betreuten Athleten schafften in diesem Jahr (beim extrem heißen Ötzi) im Durchschnitt diese Werte:
- ø Finisherzeit: 9:20 Stunden
- ø Pace: 24,2 km/h
- ø Leistung: 176 Watt
- ø W/kg: 2,4 w/kg
- ø Intensität (IF): 68% (bei einem ø FTP von 297w)
- ø Leistungsabbau: -9,5%
- ø Gewicht unserer Ötzi Teilnehmer: 72,6 kg
Wie viel Watt beim Ötztaler – unsere Analyse!
Schaue dir hier diesen sehr informativen Talk zwischen Coach Philipp und Kenny an…
Sehr interessante Notizen aus obigem Video…
Die Finisher Zeitspanne der SpeedVille-Community:
6:58 bis 13:45 Stunden
- Die höchste Durchschnittsleistung: 233 Watt
- Die höchste Leistung relative zum Gewicht: 3,52w/kg
- Höchste Intensität (NP/FTP): 76% (0,76 IF)
- Höchste Aufgezeichnete Geschwindigkeit: 107,6km/h
- Höchste Standzeit: 2:35h
Leistungsentwicklung
- NP erste Hälfte: Schnitt 214w (Bestwert: 267w)
- NP zweite Hälfte: Schnitt 197w (Bestwert: 269w)
- Verlust Durchschnitt: 9,5%
- Höchster Verlust: 37,2%
- Niedrigster Verlust: 5,3% Steigerung
Die Analyse der Leistungsentwicklung im Verlauf des Wettkampfs erlaubt tiefere Einblicke in das Pacing der Athleten.
Im Idealfall möchte man verhindern, dass der Athlet am letzten und schwersten Pass (dem Timmelsjoch) deutlich an Leistung einbüßt, weil der gesamte Zeitverlust in diesem Fall signifikant höher ausfällt.
Echt krass: Eine Übersicht über den Hitzeeffekt (bis zu 39 Grad am Timmelsjoch) in diesem Jahr zeigen folgende Werte:
- Durchschnittlicher Leistungsabfall Kühtai zu Timmelsjoch: 19,8%
- Höchster Verlust: 34,9%
- Niedrigster Verlust: 8,6%
Der durchschnittliche Leistungsverlust war hier deutlich größer als im Vorjahr, was vor allem an den hohen Temperaturen lag.
Dadurch kamen viele Athleten schon in der 2. Hälfte des Jaufenpass an ihr Limit. Spätestens im Hitzekessel bei St. Leonhard waren die Temperaturen dann deutlich jenseits der 30 Grad angesiedelt.
Absorption von Kohlenhydraten bei der Hitze reduziert
Bei diesen Temperaturen ist die Absorption von zugeführten Kohlenhydraten übrigens reduziert. Das ist angesichts eines 26.5km-langen Alpenpasses ein zusätzliches Problem, da die verbrauchte Energie umso schlechter wieder zugeführt werden kann.
Interessanter Wert, die durchschnittlich aufgezeichnete Temperatur der Radcomputer an unserer Verpflegungsstation bei St. Leonhard: 36,9°C
Das ist genau am Beginn des Timmelsjoch!
Die wichtigsten Effekte der heißen Juli-Ausgabe des Ötzi:
- Konservativeres Pacing: Eher 75-79% FTP statt 80%+ FTP am Kühtai
- Deutlich größerer Flüssigkeitsbedarf, mehr Pausen
- Niedrigere durchschnittliche Intensität (Leistung relativ zum FTP): von 70% im Vorjahr auf 68% in diesem Jahr
- Viele deutliche Einbrüche schon am Fuß des Timmelsjoch
- Dadurch ca. 3-7% hinter der erhofften Zeit!
Wir hoffen, ihr konntet mit diesen Zahlen etwas anfangen?
Wer für die nächste Ausgabe des Ötztalers leidenschaftliche und professionelle Unterstützung (ganz wichtig, auf Augenhöhe!!!) im Coaching sucht, kann sich sehr gerne an uns wenden (alle Infos & Details zu unserem Coaching findest du hier!)
Herzlichst,
Daniel
PS: Bist du jetzt schon dabei, deinen „nächsten Ötzi“ zu planen? Dann empfehlen wir dir wärmstens unsere sportiven SpeedVille Bikecamps (Mindestvoraussetzung 3 W/kg an der FTP) – hier kannst du dich mit Gleichgesinnten unter profiähnlichen Bedingungen vorbereiten!
Mehr Infos zu unseren Bikecamps „Train like a Pro!“ (hier klicken!)
PPS: Um einen noch besseren Eindruck von uns zu bekommen – schaue einfach mal in diese Videos rein! Hier kommt gut rüber, wie wir arbeiten und welch leidenschaftliche Stimmung bei uns herrscht!
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Fotos: Ötztal Tourismus, Christoph Nösig, privat