[Anzeige] Wo geht die Reise des Handels hin? Immer mehr stationäre Händler schimpfen über den wachsenden Anteil der Onlineshops und massive Umsatzverluste. Wie man es richtig macht, zeigt ROSE mit den BIKETOWNS – ich war bei der ROSE BIKETOWN in München zu Gast und konnte mir ein umfangreiches Bild machen.
ROSE BIKETOWN in München – Cycle your Way!
Der plakative Schriftzug des ROSE Shops, einen Steinwurf neben dem OEZ-Einkaufszentrum, direkt vor meinen Augen. Ich habe heute einen Termin mit Gebhard, dem Store Manager.
Zugegeben, es ist nicht das erste Mal, dass ich im Laden bin. Meine Frau arbeitet um die Ecke. Da war ich einmal mittags, nach dem gemeinsamen Essen mit ihr, inkognito zu Gast und hab mir die Bikes angeguckt – heute aber wieder in ganz offizieller Mission als Rennradblogger.
Meine Frage heute lautet:
Was ist der Nutzen der ROSE BIKETOWN? Warum sollte man als Kunde dort mal hin?
Diesen beiden Fragen gehe ich nach. Derjenige, der mir diese Frage beantworten soll, ist Gebhard – seines Zeichens Store Manager und dafür verantwortlich, dass alles läuft. Ganz simpel beschrieben, deckt aber seine Job Description größtenteils ab.
Stichwort Kundennutzen.
Für mich tatsächlich ein sehr spannender Termin. Schließlich bin ich ein Kind des Handels, des e-Commerce, um genau zu sein. Bereits seit den 2000ern bin ich beruflich in verschiedenen Rollen im Internet aktiv: Mal ein Startup von der Pieke mit aufgebaut, mal in leitender Funktion einen online Marktplatz geführt – und selbst bin ich auch immer wieder dran interessiert, Probleme zu lösen. Durchaus eine Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen.
Wie das hier:
SpeedVille-Leser können ab demnächst original PDF-Tests von RoadBIKE und RennRad hier herunterladen: Eine aggregierte Übersicht mit den offiziellen Tests der Fachmagazine. Der Nutzen für den Kunden: Kein langes Suchen mehr, alles an einem Ort – und das zum fairen Preis.
Heute geht’s aber um ROSE. Eines dieser deutschen Familienunternehmen, das sich akribisch nach oben gearbeitet hat. Als kleiner Händler in Bocholt (NRW) gestartet, hat das Unternehmen heute einige hundert Mitarbeiter und einen Umsatz, der langsam aber sicher auf die 100 Mio. zusteuert.
Beachtlich. Ich mag solche Geschichten.
Tauchen wir also ein, in die BIKETOWN hier im Münchner Norden; schauen wir uns an, was hier gebacken ist…
Du musst der Daniel sein?
Genau der, schön, dich zu treffen Gebhard!
Alle Infos zur ROSE BIKETOWN München
- eröffnet wurde die ROSE BIKETOWN in München im Oktober 2014
- neben dem Flagshipstore in Bocholt ist der Münchner Laden mit 300qm Fläche das zweite stationäre Geschäft von ROSE in Deutschland
- im Gegensatz zu typischen anderen Radläden stehen die Bikes bei Rose auf erleuchteten Podesten – statt per Lenker in Reihe und Glied
- historisch bedingt, ist man bei ROSE von Haus aus schon sehr Rennrad-orientiert, im Laden findet ihr aber die gesamte Palette an ROSE Bikes (Rennräder, MTB, Treffing und auch E-Bikes)
- im Bild hier das ROSE X-Lite CDX. Laut Gebhard eins der aktuell beliebtesten Rennräder – eines der sogenannten „Alleskönner“ Bikes:
- das bedeutet konkret: Sehr komfortabler Rahmen, hochwertige Scheinbremsen und die Möglichkeit, bis auf 32 mm breite Reifen aufzurüsten (mehr Komfort und Sicherheit)
- neben Einsteiger-Rennrädern wie diesem ROSE Pro SL, was es mit einer 105er Gruppe für ca. 1.400€ gibt, sind natürlich auch die Premiummodelle von ROSE in der BIKETOWN München verfügbar
- bei Interesse könnt ihr gerne eine Probefahrt durchführen, einfach den Personalausweis mitbringen und dann ab mit euch auf die umliegenden Straßen oder in den benachbarten Olympiapark
- apropos Premiumbikes von ROSE: Mit diesem X-Lite Team 8800 (Sram Red etap) dürfte man Jan Ullrich zuletzt auf zahlreichen Socialmedia Bildern gesehen haben
- Ulle hat jedoch, meine ich, andere Laufräder drauf (Lightweight?), der Rahmen sieht aber tatsächlich sehr, sehr sexy aus…
- das X-Lite Team ist sensationell leicht (in Größe 57 wiegt der Rahmen ca. 795 g; mehrfacher Testsieger, sehr steif, Kostenpunkt etwas über 5.000€)
- mit diesem sexy Aero-Rad von ROSE werde ich demnächst unterwegs sein
- erstmals hatte ich es auf der Eurobike gesehen – die Farbe passt natürlich perfekt zum SpeedVille-Grün
An dieser Stelle müsstet ihr einen guten ersten Eindruck von der BIKETOWN bekommen haben, nun möchte ich aber zurück zur Frage nach den Kundennutzen.
Wir erinnern uns:
- Was ist der Nutzen der ROSE BIKETOWN?
- Warum sollte man als Kunde dort mal hin?
Eine Sache, und das nehme ich gleich mal vorweg, die hat mich in diesem Gespräch mit Gebhard echt überrascht – Stichwort Vermessung.
Nutzen für den Kunden in der ROSE Biketown
Ich führte ein Kurzinterview mit ihm durch – die Quintessenzen auf einen Blick:
1) Einen Ansprechpartner vor Ort zu haben
Klar, wenn man online Bücher verkauft oder andere Produkte, die nicht so erklärungsbedürftig sind, dann ist ein stationäres Geschäft nicht unbedingt vonnöten. Wer sich aber ein Bike von mehreren tausend Euros kauft, der mag vielleicht gerne vorher mit fachkundigem Personal in Persona sprechen und sich von den Jungs beraten (Rahmengröße, Komponenten etc.) lassen. Bestellt werden kann ja immer noch online. Das war einer der Hauptgründe, warum man sich bei ROSE für die Eröffnung der lokalen Läden entschlossen hatte. Für wen der Weg in die nächste BIKETOWN zu weit ist, kann sich natürlich auch gerne per Telefon beraten lassen.
2) Online bestellt und Abholung im Laden
„Click and Collect“ nennt man das glaube ich im Fachjargon. Gratis bauen einem die ROSE Mechaniker das online bestellte Bike in der BIKETOWN zusammen – sehr praktisch wie ich finde. Zudem schauen die Jungs nochmal drüber, ob wirklich alles in Ordnung ist und ihr damit auf die Straße könnt.
Das Ganze natürlich nicht nur für online bestellte Räder, auch andere Artikel aus dem ROSE Onlineshop können in die BIKETOWN geliefert und dann später von Euch abgeholt werden. Für alle praktisch, die sich weiterhin gut mit ihren Nachbarn verstehen möchten. Von dem Thema kann ich übrigens ein Liedchen singen. Wahnsinn, wer alles bei mir tagsüber als Freiberufler klingelt.
3) Werkstattservice für ROSE Bikes
Alle mit/ohne ROSE Bike sind jederzeit herzlich eingeladen, ihr Bike in der Werkstatt reparieren zu lassen. Explizit bat mich Gebhard, auch Rennradfahrer zu nennen, die KEIN ROSE Rennrad haben – gerne könnt ihr also auch Euer Rennrad zur BIKETOWN bringen und mal von den Jungs auf Herz und Nieren checken lassen.
4) Rückgabe/ Retouren
Falls ihr Räder oder andere Produkte online bestellt habt, und die Größe oder ein anderes Thema wider Erwarten nicht passt, könnt ihr die Produkte innerhalb der Rückgabezeiten jederzeit in die BIKETOWN bringen – das Team dort wird mit euch eine Lösung suchen – und finden (Umtausch, Erstattung etc.).
So, jetzt kommen wir zu dem Punkt, den ich nicht auf dem Zettel hatte, und der bei genauerer Betrachtung genial ist:
5) Vermessung (Füße/Hintern) in der ROSE BIKETOWN
Wer kennt es nicht? Da suchst du tagelang nach den perfekten Schuhen, wenn sie dann ein paar Tage später per Paketzusteller eintrudeln, ist die Ernüchterung meist groß: Mist, hätte ich sie doch mal eine Nummer größer/kleiner bestellt.
Um dem vorzubeugen, hat man bei ROSE einige Euros investiert und bietet den BIKETOWN Besuchern die Möglichkeit, sich die Füße und den Bobbes vermessen zu lassen.
Per 3-D-Scanner werden die Füße gemessen und in Euer Onlineprofil bei ROSE eingespielt. Das Geniale: Die im ROSE Onlineshop geführten Schuhe sind ebenfalls ausgemessen – per Algorithmus werden Euch die Passungen der Rennradschuhe empfohlen – oder auch abgeraten.
Und siehe da, in meinem Fall lag das System genau richtig: Denn so schön ich die Mavic Cosmic Rennradschuhe auch finde – die Dinger sind einfach zu schmal für meine Quadratlatschen. Ich wollte sie mir schon öfter mal kaufen (in Gelb sehr schick), schreckte im letzten Augenblick aber dann doch jedes Mal aus Vernunft zurück – nicht gut, wenn es jetzt auch noch an den Füßen zwickt!
Ähnliches gilt übrigens auch für Euren Hintern. Per Messabdruck wird euer Hinterteil vermessen und ihr könnt dann sehen zu welchen im Laden geführten Sätteln Euer Hinterteil passt. Der eine oder andere wird’s wahrscheinlich von SQlab kennen.
Ähnliches System.
Sehr interessant übrigens, dass viele Kunden aus dem Norden Deutschlands laut Gebhard auf dem Weg in den Urlaub jenseits des Brenners kurz in der BIKETOWN anhalten, ihre Füße vermessen lassen und dann weiter fahren.
Denn sind die Füße einmal im System, spart man sich den Stress (doppelte Bestellung, Rücksendung etc.) beim nächsten Schuhkauf im Onlineshop.
Fazit meines Besuchs der ROSE BIKETOWN München
Die Verknüpfung von Onlineshop mit stationärem Handel ist den ROSE Jungs aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Ich bin sehr positiv überrascht, dass ein Fahrradhersteller einigen anderen sehr, sehr arrivierten Playern am Markt (Elektronik, Mode etc.) zeigt, wie der Hase läuft.
Well done is better than well said – nicht nur labern, einfach mal machen!
Durch diese sehr gut vollzogene Verknüpfung entstehen zahlreiche Vorteile für den Kunden – vor allem, wenn man sich hochpreisige Produkte im Radsportbereich kauft.
Dienstleistungen wie Reparatur, Größenvermessung oder Probefahrt, die man per Onlineshop nicht leisten kann, werden in diesem Fall sehr gut durch ein stationäres Geschäft ergänzt. Der Kauf und die Lieferung kann ja immer noch per Onlineshop erfolgen.
Aus meiner Sicht die Zukunft des Handels.
Also, nicht meckern, machen.