Meine persönliche Meinung: Der Hund ist beim Graveln, was das Auto auf der Straße ist!
Kann richtig nerven und gefährlich werden. Und hier und da auch mal ordentlich weh tun!
Ich bin ja nun seit ein paar Tagen wieder per Gravelbike (Rose Backroad AL) unterwegs – eine richtig geile Sache, die den Kopf nochmal richtig entschleunigt abseits des Verkehrs und Trubels….
…wenn da die Hunde nicht wären.
Unfälle mit Radfahrern: Gerade in urbanen Speckgürteln ein Problem!
Gerade hier wo ich wohne, quasi im Speckgürtel von Köln, also in Bergisch Gladbach, triffst du bei einer Runde durch den traumhaften Königsforst ständig irgendwelche Hundehalter und ihre Hunde!
Gängiges Problem hierbei ist, dass Herrschen/Frauchen gerne mal einen langen Nacken machen und auf ihr Handy glotzen, während du von hinten mit dem Gravelbike angerauscht kommst und der Vierbeiner schon ganz nervös wird…
Ich muss es an der Stelle vorweg nehmen – ich bin ein absoluter (!) Hundefan – brauche sie aber natürlich nicht an meiner Wade hängend…
Im Blog gucken wir uns heute einmal an, was sind so die gängigsten Tipps, dass du ohne Sturz, Bissverletzungen und Tollwut wieder nach Hause kommst!
Herzlichst,
Daniel
Übersicht vom Blog
Tipps gegen Stress durch Hunde beim Gravelbiken!
#1 Gründe für Stress mit Hunden
In den allermeisten Fällen wird durch den vorbeirauschenden Gravelbiker ein gewisser Jagdinstinkt ausgelöst beim Hund!
So wie wenn einer mit schickerer Rennradklamotte an dir vorbeirauscht und du nicht widerstehen kannst, so kann der Wauzi nicht wiederstehen, wenn du als “schnelles Objekt” an ihm vorbeifährst…
Neben den Jagdinstinkt wird bei Hunden oftmals auch ein gewisses Territorialverhalten getriggert, indem sie versuchen, dich aus ihrem Revier per Bellen und Hinterhersetzen zu verjagen…
Ein weiterer Grund ist gerne auch mal ein gewisser Spieltrieb, dem Fahrrad hinterher zu laufen macht ihm einfach Spaß – entsprechend bekommst du als Biker gerne mal zu hören, der will ja nur spielen!
Und nun zu den Maßnahmen, das kannst du machen, wenn ein Konflikt leider nicht mehr vermeidbar ist…
#2 Flucht meist sinnlos
Manchmal macht eine Flucht Sinn, je verzwackter die Lage und das Gebiet ist, kannst du dir damit gerne auch mal ins eigene Knie schießen!
Wenn es flach ist oder abschüssig, dann stehen die Chancen gut (je nach Hund), dass du davon kommst, je verwinkelter das Waldstück oder vielleicht bist du in einem Anstieg, dann kann es gut passieren, dass der Hund PAC MAN mit dir spielt…
Je nach Rasse und Alter – Hunde sind einfach mal (für kurze Zeit per Sprint) sehr schnell!
- Dobermann – bis zu 51 km/h
- Schäferhund – bis zu 48 km/h
- Jack Russel Terrier – bis zu 40 km/h
Beim Lesen der Zahlen merkst du selbst, das musst du mit dem Gravelbike auch erstmal fahren :-)
Eher schwierig…
Spare dir also deine Kräfte und versuche ruhig zu bleiben…
#3 Ruhig bleiben
Ich weiß, ist oftmals leichter gesagt als getan – aber sei dir bewusst, dass der Hund in der Mehrzahl der Fälle nichts wirklich böses von dir will… siehe #1
Versuche direkten, frontalen Augenkontakt mit dem Hund zu vermeiden und versuche im ruhigen Ton mit dem Besitzer zu sprechen, dass der Hund bitte wieder an die Leine soll…
Ja, du bist wütend wie Sau, du solltest aber deine Contenance bewahren und diese Situation versuchen, friedlich zu lösen…
#4 Klingeln oder nicht?
Auch so eine Frage, auf die es vermutlich kein Richtig oder Falsch gibt…
Klingelst du nicht und versuchst dich bei Hund und Herrchen vorbeizumogeln, kann es passieren, dass sich der Hund erschreckt und dir vors Bike läuft….
Klingelst du, bemerkt dich natürlich der Hund vorab, und kann sich auf dein Eintreffen “vorbereiten” :-)
Mein Tipp: Nett und frühzeitig!
Ich persönlich klingele meistens recht “nett” (nicht angepisst und rumschimpfen!) und frühzeitig und versuche Blickkontakt mit dem Besitzer aufzubauen und das Ganze kooperativ mit ihm zu lösen…
In der Regel nehmen sie den Hund dann schnell wieder an die Leine und alles ist gut…
Es sollte auch kein lautes, störendes Klingeln sein, dass sich der Besitzer erschreckt (aus seinem Socialmedia Tiefschlaf) und noch ne “Krawatte” auf dich kriegt. In der Sekunde ist er leider erstmal am längeren Hebel.
Einfach ein nettes “Hey, ich komme gleich, wäre cool, wenn du deinen Kumpel mal kurz an die Leine nimmst!”
Wenn du klingelst, kann man dir auch hinterher nicht vorwerfen, dass du mal hättest klingeln sollen – nicht ganz unwichtig, sollte es zu einem Versicherungsfall kommen… (Schaden am Bike etc.)
#5 Was tun bei einem Angriff?
All die Tipps haben nun nichts gebracht und es kommt zur Situation, dass sich der Hund dir bedrohlich nähert.
Jetzt gilt es natürlich dich – und v.a. dein Bike – zu verteidigen….
Pfefferspray
Ich selbst habe (noch) kein Pfefferspray bei mir, ggf. würde ich bei Gravelrides aber demnächst mal eins in der Trikottasche mit mir führen…
Hier solltest du aber vorher den Umgang mit dem Spray üben und es schnell griffbereit haben – und nicht erst noch die Anleitung lesen müssen, während dir der Hund bereits in die Eier beißt!
Geheimtipp: Hund per Wasserflasche abspritzen
Radkumpel Jens gab mir den Tipp, für solche Fälle immer etwas Wasser in der Flasche zu haben..
Sollte dir der Hund zu nahe kommen, spritzt du ihn mit dem Wasser ab, was den Hund schon sehr überraschen und abtörnen kann.
Bei ihm selbst hatte das auch schon geholfen…
Stehen bleiben
Wegrennen bringt nix, der Hund ist schneller als du. Bei einem echten Angriff, versuche das Bike zwischen den dich und Hund zu bekommen…
Spezielle Selbstverteidigungstechniken vermag ich an der Stelle nicht zu listen, ich selbst hatte mal einen ähnlichen Fall in Thailand mit “streunenden” Strandhunden, was noch gerade so glimpflich ausging..
Welche Griffe und Tritte man im Worst Case anwendet, müsstest du aber dann mal an anderer Stelle recherchieren…
Polizei und Arzt
Sollte es zu einem Biss kommen, zögere keine Sekunde und kontaktiere die Polizei – auch wenn du aufgrund des Angriffes einen Sturz mit deinem Gravelbike hast.
Für solche Schäden haftet in dem Augenblick in der Regel der Hundehalter, wenn du dich korrekt verhalten hast…
Konsultiere unbedingt einen Arzt, wenn es zu einem Biss gekommen ist – ggf. braucht es jetzt eine Auffrischungs-Impfung oder weiterer Maßnahmen…
Die Daumen sind gedrückt!