Das Interview mit Jakob Schmidlechner, Chef des Rennrad-Hotels Mohrenwirt, erschien in den Interview Sessions #002. Hier gibt es das Interview nun in voller Länge und ungekürzt…
Hallo Jakob, wie fällt Dein Fazit für 2015 aus? Privat, beruflich und für das „Pro-Team“?
Sehr positiv. Was mich persönlich anbelangt, habe ich etwas Gas rausgenommen, denn ich habe gemerkt, dass es zu stressig wurde. Ich habe meine Prioritäten neu sortiert und eine neue Reihenfolge festgelegt: Familie, Arbeit und dann erst Sport.
Ich habe aufgehört, nach System zu trainieren. Ich wollte ja eigentlich in Roth an den Start gehen, habe aber abgesagt, weil ich merkte, dass das nix wird.
Das ist sowieso einer meiner Grundsätze: Sport muss Spaß machen und sollte nebenbei funktionieren. Es darf aber kein Stress werden. Aktuell trainiere ich wieder: Ich werde demnächst beim Ironman in Klagenfurt teilnehmen – und es macht mir wieder sehr viel Spaß. Alles braucht seine Zeit.
Das Hotel hat sich 2015 auch sehr positiv entwickelt. Es geht stetig nach vorne. Die Camps haben sehr gut funktioniert. Ein Highlight für den „Mohrenwirt“ war der Eddy Merckx Radmarathon, bei dem wir zum Ende der vergangenen Saison stark involviert waren.
Was das Pro-Team angeht: Das ist schon ein kleines Abenteuer. Das Team ist nicht unsere Kernkompetenz, mehr Learning-by-Doing. Es macht aber sehr viel Spaß und hat uns in der Triathlonszene auch sehr viel Aufmerksamkeit gebracht.
Bekommst Du mittlerweile auch zahlreiche Bewerbungen für das Pro-Team?
Hin und wieder kommen schon ein paar Anfragen, ob wir die Athleten nicht unterstützen könnten. Das können wir aber aktuell nicht leisten, wir stehen weiter zu denen, die wir unter Vertrag haben. Wir backen hier kleine Brötchen, das sind alles Leute, die wir persönlich gut kennen, die den Mohrenwirt kennen und unsere Philosophie mit tragen.
Das Team wird über Sponsoren finanziert?
Teilweise. Die Athleten haben selbst auch Sponsoren. Wir schauen noch zusätzlich, dass wir geldwerte Vorteile für die Athleten generieren über unsere Partner. Insgesamt kann man sagen, dass es nicht besonders schwer ist, mit Material unterstützt zu werden, aber sehr schwer mit Geld.
2009 hast Du begonnen, das Hotel „Mohrenwirt“ als Rennrad- und Triathlonhotel zu positionieren. Kommen inzwischen mehr Triathleten oder Rennradfahrer?
Vergangenes Jahr waren es erstmalig mehr Triathleten, wir werden aber 2016 versuchen, den Fokus wieder mehr auf die Rennradfahrer zu richten, um ein ausgewogenes Verhältnis zu haben. Wobei das Verhältnis eh schon recht ausgeglichen ist: 55% Triathleten und 45% Rennradfahrer.
Um dieses Verhältnis kurz zu erklären: Man muss dazu sagen, dass es deutlich mehr Rennrad- als Triathlonhotels gibt. Mit unserem Angebot für Triathleten sind wir fast einzigartig. Dadurch hat sich unsere Bekanntheit in dieser Szene noch schneller entwickelt als unter den Rennradfahrern.
Wir werden 2016 wieder etwas mehr für die Rennradfahrer machen.
Da bist Du ja mit dem Eddy Merckx Classic schon auf dem richtigen Weg, oder?
Ja, genau. Das Radrennen hilft uns hier enorm. Wir werden auch ein bisschen was in England machen, das Publikum ist sehr interessant für uns – und mit dem Flughafen Salzburg haben wir zudem den idealen Standort. Die Anbindung ist hervorragend.
Du hast das Hotel von Deinen Eltern übernommen. Gab es bei der Neupositionierung keine kritischen Kommentare à la: „Das wird ja eh nix…“ von Deinen Eltern oder von anderen Hoteliers?
Nein, gar nicht. Die Übernahme des Hotels fand schon statt bevor wir die Neupositionierung vorgenommen hatten. Die Umsetzung hätte sich bestimmt schwierig gestaltet, wenn meine Eltern noch im Betrieb gewesen wären. (schmunzelt)
Bei den Hotelier-Kollegen im Ort gab es schon den einen oder anderen Zweifler nach dem Motto: „Was macht der denn da eigentlich?“ Dieselben Hoteliers finden es mittlerweile aber toll, dass ich das durchgezogen habe, weil es auch neues Publikum nach Fuschl bringt. Der Eddy Merckx Classic wäre sicherlich auch nie nach Fuschl gekommen, hätten wir uns zuvor nicht in diese Richtung bewegt.
Gibt es weltweit ein Rennrad- oder Triathlonhotel, bei dem Du sagst: Wow, absolute Klasse! Das ist der Benchmark.
Das ist sehr schwer zu vergleichen. Was wir in unserer Betriebsstruktur machen, gibt es eigentlich nirgendwo anders. Das klingt für den einen oder anderen vielleicht ein wenig vermessen. im Triathlonbereich setzen wir aber durchaus den Benchmark.
Wir kooperieren aber auch mit anderen Hotels, ich bin demnächst wieder Playitas Resort auf Fuerteventura. Dort gefällt es mir zum Beispiel sehr gut. Das ist aber sehr schwer zu vergleichen mit dem Mohrenwirt, denn es handelt sich um eine Anlage für 400 Gäste. Wir können maximal 140 Gäste unterbringen. Daher können wir gewisse Sachen nicht bieten, die das Playitas wiederum bieten kann – und andersherum.
Wenn ich privat unterwegs bin, halte ich schon die Augen auf und schaue mir an, was andere Hotels so machen und was man sich abschauen könnte, wie zum Beispiel den Wäscheservice. Das habe ich in einem Hotel in Italien zum ersten Mal in der Praxis gesehen – eigentlich simpel, aber ein extremer Mehrwert für den Gast. Die Hotels auf Hawaii kann muss ich bei diesem Vergleich außen vor lassen: Dort findet einmal im Jahr der Ironman statt – und das war es dann.
Für Innovationen sind wir aber immer offen: Dieses Jahr werden wir mit unseren Gästen 1-2 mal pro Woche auf den Salzburgring fahren, eine Rennstrecke, etwa 15 Kilometer entfernt. Dort werden wir abends ab circa 18 Uhr Rennradfahren. Eine super Sache, ganz ohne Verkehr.
Unter Extremsportlern gibt es sicherlich auch zahlreiche Gäste, die total „spaßbefreit“ und verbissen sind. Wie geht Ihr mit diesen eher schwierigen Gästen um?
Gerade im Triathlonbereich gibt es einige von diesen Gästen. Wenn ich darüber nachdenke, haben wir aber noch nie so einen wirklich unangenehmen Gast im Hotel gehabt. Wenn wir merken, dass er vielleicht etwas „verbissen“ ist, versuchen wir, auf den Gast und seine Bedürfnisse einzugehen.
Im Hotel haben wir solche Gäste eher weniger, ich nehme die Leute eher bei den Veranstaltungen war – ein sehr niedriger einstelliger Prozentsatz würde ich sagen.
Stellst Du fest, dass die arg Verbissenen eher Singles sind? Wer hat schon gerne so einen Überambitionierten als Partner.
Nein, das können durchaus auch Pärchen sein. Interessant ist übrigens, dass Frauen noch „verbissener“ sind in ihrer „Verbissenheit“ als Männer. Das ist uns jedenfalls aufgefallen. Das hat viel mit den Zusammensetzungen der Trainingsgruppen zu tun. Frauen müssen ja einfach mehr tun, wenn sie in einer Männergruppe sind. Deswegen werden wir den Frauen im Mohrenwirt zunehmend reine Frauen-Trainingsgruppen anbieten. Dann geht’s da auch etwas entspannter zu.
Ich finde Deine Aussage sehr sympathisch, dass Platzierungen bei Euch nicht an oberster Stelle stehen – viel wichtiger sind Werte wie Zusammenhalt, Ehrlichkeit und Gesundheitsbewusstsein. Apropos Gesundheit und Ehrlichkeit: Was passiert, wenn Du zum Beispiel im Rahmen des Eddy Merckx Classic feststellst, dass sich in den Mülleimern im Hotel vermehrt Spritzen und dubiose Medikamentenverpackungen befinden?
So etwas ist Gott sei Dank noch nie passiert. Ich traue mich auch zu sagen, dass das bei uns auch nicht passieren wird, wenn wir es schaffen, den Eddy Merckx Classic als das zu bewahren, was er ist: Ein schönes Jedermann-Radrennen.
Wir haben zu diesem Thema bereits zahlreiche interne Diskussionen gehabt. Wir wollen aber ein Rennen für Jedermann und -frau. Man merkt es doch auch bei den Rennen, die man selbst gefahren ist: Da interessiert es doch keinen Menschen, wer das Ding gewonnen hat. Wenn Du 10 Minuten nach der Siegerehrung jemanden fragst, wer das Rennen gewonnen hat, weiß das keiner!
Uns geht es um die 95%, die einfach einen schönen Tag haben wollen. Die 5%, die vorne um den Sieg mitfahren, bei denen muss man sich was überlegen.
Könntet Ihr für diese 5% keine Tageslizenzen einführen, um Zugriff auf diese Teilnehmer zu haben
Nein, das wollen wir nicht. Wer mitfahren will, soll mitfahren. Wem das zu wenig ambitioniert ist, soll sich ein anderes Rennen suchen.
Das Thema Dopingkontrollen ist beim letzten Ötztaler Radmarathon richtig hochgekocht.
Klar ist es ein Thema, wenn immer die gewinnen, die im Nachhinein erwischt werden. Bei all den Diskussionen um das Thema Doping spricht man aber immer nur über den Sport. Was ist aber mit all den Managern, den Künstlern, oder Menschen, die ohne diese Stimulationen gar nicht durch den Alltag kommen würden?
Dass Doping natürlich großer Mist ist, ist unbestritten. Ich gebe diesem Thema aber keinen Boden und keine Plattform. Ein Agegrouper oder Hobbyathlet, der so etwas tut, ist eh blöd genug und gestraft. Natürlich bescheißt er den einen oder anderen, am meisten aber bescheißt er sich selbst.
Die Kontrolle ist für uns Organisatoren schlicht und ergreifend unmöglich. Wie soll denn das funktionieren? Bei aller Liebe: Das bekommen ja nicht mal große Organisationen so wirklich auf die Reihe.
Bei dem Thema ist die Grundsatzfrage aus meiner Sicht entscheidend: Steht der sportliche Wettkampf im Vordergrund wie bei Lizenz- und Profirennen? Auf Doping muss man schon ein Augenmerk legen, überhaupt keine Frage. Aber in dem Moment, in dem es reine Hobbyrennen sind, ist die Frage, inwieweit die sportliche Leistung im Vordergrund steht. Man sollte es daher nicht auf ein Wahnsinnspodium heben, sondern stattdessen lieber sagen: Wir organisieren Euch einen schönen Tag auf dem Rad, macht was draus!
So wie Du Daniel beim letztjährigen Eddy Merckx Classic: Du hast Dich verfahren, hattest aber offensichtlich einen schönen Tag auf dem Rad gehabt.
Ja, das war erst sehr skurril, wurde dann aber doch lustig.
Wir hatten einige Teilnehmer, die sich verfahren haben. Die Organisation müssen wir noch optimieren. Wobei: wenn sich bei all den Teilnehmern nur sechs oder sieben verfahren, dann muss die Frage erlaubt sein, ob es doch so schlecht war? Du weißt, was ich meine…
Zugegeben, die Quote ist sehr niedrig, das hatte ich unmittelbar danach höher eingeschätzt.
Wir haben am Ende auch durchweg lachende Gesichter gesehen. Wenn man sich aber ein Qualifikationsrennen anschaut wie einen Ironman: Da geht es um die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Dann sieht das Ganze natürlich wieder anders aus. Da will ich natürlich nicht, dass vor mir einer ist, der betrogen hat, oder der falsch abgebogen ist. Das muss dann schon perfekt organisiert sein. Daher müssen die Veranstalter immer wissen, was sie denn eigentlich wollen. Und solange ich in Fuschl beim Eddy Merckx Classic dabei bin, möchte ich, dass es eine schöne und entspannte Spaßveranstaltung sein wird. Dann wird uns das Thema Doping, um auf das Thema zurückzukommen, auch nicht einholen.
Gibt es bei Euch eine „Hausregel“: Wer im Hotel dopt, fliegt raus bzw. bekommt Hausverbot?
Nochmal: Es kam noch nie vor, und war dadurch auch noch nie ein Thema. Bei den Profis, die wir im Haus haben, ist es natürlich ein No-Go. Die Hand für jemanden ins Feuer legen, ist immer so eine Sache. Ich würde es aber für meine Athleten tun.
Und was die „normalen“ Gäste angeht: Wie kann ich differenzieren, ob das jetzt Doping war oder eine gesundheitliche Unterstützung? Das kann ja ein Diabetiker sein? Einer, der zum Beispiel Thrombosespritzen benötigt? Ihm dann beim Check Out zu sagen, dass man dies oder jenes im Zimmer gefunden hat, wäre etwas unpassend. Das geht mich nichts an.
Anderes Thema: Im Herbst 2015 bin ich Dir auf Facebook sehr interessiert gefolgt. Deine Hawaii-Bilder vom Ironman haben mich begeistert. Wie würdest Du die Faszination Ironman auf Hawaii beschreiben
Das ist die Insel und der Mythos Hawaii. Du siehst in den Tagen vor dem Rennen nur sportliche Leute. Die Stimmung ist sehr positiv aufgeladen. Zum Beispiel der Ali’i Drive, der direkt am Meer liegt. Du sitzt im Café und den ganzen Tag lang joggen Leute vorbei. Hier ein Jan Frodeno oder dort ein Sebastian Kienle, der sich einläuft. Beeindruckend.
Am Renntag dann der Schwimmstart: das ist wahnsinnig beeindruckend. Im Meer mit dieser Kulisse, die man auf Hawaii hat. Auch die Einheimischen, die mit Trommeln und Gesängen zugegen sind. Du weißt in dem Moment, dass Du an einem sehr besonderen Platz bist.
Das Schwimmen ist schön. Das Radfahren ist in Wahrheit nicht schön, man fährt im Prinzip eine Autobahn hoch und wieder runter – aber eben auf Hawaii. Wenn man Pech hat, kann es ein sehr harter Tag werden, wenn man Gegenwind hat oder durch Lavafelder fährt. An sich ist es keine schöne Radstrecke, dann aber doch wieder. Die Laufstrecke ist im Prinzip auch wieder das Gleiche: Du läufst den Highway einmal raus und dann wieder rein.
Aber, Du bist auf Hawaii. In Summe würde ich sagen, dass es die Athleten und das Umfeld sind, die das Ganze so besonders machen.
Dieses Feeling hat man aber auch in Roth. In der Rennwoche in Roth herrscht einfach eine geile Stimmung.
Sind die Topstars des Ironman auf Hawaii 1-2 Tage vorm Rennen eher locker drauf oder total fokussiert
Einen Jan Frodeno habe ich unmittelbar vor dem Rennen nicht mehr gesehen. Er hat sich scheinbar sehr professionell und abgekapselt vorbereitet. Andere hingegen sind bis kurz vorm Rennen überall unterwegs. Warst Du schon mal in Kona?
Nein, leider noch nicht.
Du bist auf Meereshöhe, es ist sehr warm und auch sehr feucht. Wenn Du die Hügel drumherum hochgehst, gelangst Du relativ schnell in eine andere Klimazone. Und viele der Profis wohnen oben am Hang, um auch klimatisch in besten Bedingungen schlafen zu können. Darum halten sie sich von Kona eher fern – auch um dem Trubel zu entgehen.
Du hast gesagt, dass man bei einem Triathlon nach ca. 12 Stunden Gefühle und Gedanken durchläuft, bei denen die Alltagsthemen verschwinden. Kannst Du uns diese Gedanken- und Gefühlswelt einmal beschreiben?
Das beginnt nicht erst nach 12 Stunden. Das interessante ist, sich selbst zu erleben, und zwar den ganzen Tag. Das beginnt schon frühmorgens beim Start: Du weißt, dass Du heute 11-13 Stunden Sport machst. Du freust Dich darauf, hast aber gleichzeitig einen Riesenbammel. Um Dich herum stehen weitere 1.000-2.000 Menschen, die genauso „blöd“ sind wie Du.
Wenn Du dann auf dem Rad sitzt, hast Du das Schwimmen schon hinter Dir. Und Du weißt, dass Du noch 150 km vor Dir hast. Und dann beginnt die Grübelei. Ich denke dann weniger an die 150 km und den anschließenden Marathon, ich denke dann eher von Labestation zu Labestation, also in kleinen Zwischenzielen.
Und dann kommt das Laufen, was absolut nicht meine Paradedisziplin ist. Jetzt beginnt tatsächlich das Abenteuer. Man hat so viel Zeit, über die verschiedensten Dinge nachzudenken: ob privat oder geschäftlich. Und dann kommen natürlich die Schmerzen, anschließend geht es wieder. Ein Auf und Aub, der absolute Wahnsinn.
An so einem Tag triffst Du Deinen inneren Schweinehund ein paar hundert Mal. Wenn Du es schaffst, ihn immer wieder zu besiegen, das macht die Faszination für mich aus. Da ist die Finisher-Zeit auch nicht relevant.
Das beschreibt auch sehr gut das Extrem, welches man immer wieder hört, dass die eine Hälfte im Ziel grinst und die andere Hälfte weint?
Wenn man auf seinen ersten Ironman ein halbes oder ganzes Jahr hintrainiert, und dann hörst Du im Ziel „You are an Ironman“, dann kriegst Du definitiv nasse Augen. Das ist so. Ich glaube aber, dass ist bei einem auch so, der das erste Mal beim Ötztaler ins Ziel kommt. Das ist doch auch das schöne am Sport: Irgendwann ist der erste 10-km-Lauf das Ziel, dann vielleicht der erste Halbmarathon, und dann ein Marathon.
Das Schöne ist doch als Mensch, wenn Du Dir diese Erlebnisse selber schenken kannst. Dinge, die Du nicht kaufen kannst, sondern Dir in einer gewissen Art und Weise erarbeiten musst. Du belohnst Dich selbst, indem Du sie zu Ende bringst.
Das Ganze gibt einem doch auch eine unglaubliche Stärke für den Alltag, oder?
Definitiv. Ich habe zum Beispiel den Zieleinlauf von Klagenfurt als Ton- und Videoaufnahme auf dem Handy. Wenn ich im Alltag einen Hänger habe, schaue ich mir das manchmal an und bin wieder motivierter. Das gibt Kraft.
Die Stars der Triathlon-Szene gehen im Mohrenwirt ein und aus. Hattest Du schon mal die Gelegenheit, mit Lothar Leder und Co. eine gemeinsame Rennrad-Ausfahrt zu unternehmen?
Ja klar, wir haben hier einige starke Radfahrer zu Gast wie Lothar Leder, Dirk Bockel, Marcel Wüst oder auch mit unseren eigenen Profis vom Pro-Team. Wenn die es ernst meinen, fährst Du aber nicht lange mit. (lacht)
Das sind auch die Erlebnisse, die wir unseren Gästen anbieten, speziell in diesem Jahr. Ab Ende April wird immer einer unserer Profis unseren Gästen zur Verfügung stehen. Die Gäste sind herzlich eingeladen, mit den Profis Rennrad zu fahren oder Laufen zu gehen.
Das Salzkammergut ist eine wunderschöne Radregion: was sind Deine Lieblingstouren?
Wenn ich am Nachmittag nicht so viel Zeit habe, fahre ich vom Fuschlsee zum Wolfgangsee, dann weiter zum Mondsee, dort einmal herum und über Thalgau über eine kleine Straße wieder zurück. Das sind 50 km und für den Nachmittag genau das richtige.
Wenn ich etwas mehr Zeit habe, dann fahre ich den Wolfgangsee bis nach Bad Ischl, dann zum Traunsee, über den Berg zum Attersee, dort wieder einmal drumherum und wieder zurück zum Mondsee. Das lässt sich auf 150-180 km ausdehnen.
Das wirklich Schöne an dieser Region ist, dass man sehr abwechslungsreich fahren kann: von ziemlich flach bis sehr bergig. (schmunzelt)
Wenn Du am Berg trainieren möchtest, was ist bei Euch DER Berg?
Entweder die Postalm bei Strobl oder der Gaisberg.
Ihr seid in direkter Nachbarschaft zum Weltkonzern „Red Bull“. Besteht seitens Red Bull kein Interesse, den Radsport bzw. den Eddy Merckx Classic aus lokaler Verbundenheit zu unterstützen?
Doch schon, Red Bull hat uns beim Eddy Merckx Classic sehr stark unterstützt hinsichtlich Logistik, Stromversorgung oder natürlich auch mit den Red Bull-Produkten selber.
Red Bull ist ein sehr angenehmer und hilfreicher Partner vor Ort. Sie legen aber keinen großen Wert drauf, dass immer Red Bull drauf steht. Sie machen das gerne auch mal im „stillen“.
Werdet Ihr die „Streckenaufteilung“ beim Eddy Merckx Classic (alle Distanzen im gleichen Block gemischt) für 2016 anpassen?
Nein, das ist so von den Behörden gewünscht. Nur so verhindern wir, dass große Gruppen unterwegs sind. Das ist der Grund, warum wir es gemischt halten. Ich war ja selber mit dem Auto unterwegs: die größten Gruppen hatten 20-30 Fahrer.
Wir sind ja nicht auf komplett abgesperrten Straßen unterwegs, der Verkehr muss sich immer noch leiten lassen. Bei einer Gruppe von 100 Fahrern, ist natürlich die Strecke dicht. Das geht nicht.
Ihr werdet auch keine farblichen Anpassungen bei den Startnummern vornehmen, sodass man zumindest die unterschiedlichen Distanzen erkennen kann während der Fahrt?
Das haben wir auch diskutiert, ist aber deswegen schwierig, weil jeder auf der Strecke entscheiden kann und soll, welche Strecke er an dem Tag final fahren möchte. Wenn er nach den ersten 30 Minuten merkt, dass es ihm nicht gut geht, kann er sich gerne für die kürzere Distanz entscheiden.
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