La Dolce Vita – die Toskana in Italien gehört auf Festland-Europa sicherlich zu einer der schönsten Regionen: traumhafte Natur, beständig gutes Wetter und eine überragend leckere Küche. Kein Wunder also, dass sich Bernd Hoppe vom Radreise-Veranstalter „Velotour Toscana“ dazu entschieden hat, seine Rennradreisen ausschließlich in diesem wunderbaren Landstrich durchzuführen. Im Interview stellt er uns sein Radreiseunternehmen und die Toskana näher vor.
Bernd, seit 2012 veranstaltest du Rennradurlaube in der Toskana. Worin liegt deine Motivation? Was reizt dich daran?
Ich bin vor sechs Jahren das erste Mal mit meiner Frau in die Toskana gefahren. Natürlich hatten wir die Rennräder dabei. Ich habe mich sofort, auf der ersten Tagestour in die Landschaft, die so vielfältig ist, verliebt. Über die sanften Hügel mit den Feldern, die Crete, eine halbe Stunde später durch einen dichten Buchenwald, wieder etwas später durch endlose Olivenhaine und Weinreben. Mit dem Rennrad durch die Toskana zu fahren ist für mich Poesie.
Mit dem Rennrad durch die Toskana zu fahren ist für mich Poesie.
Dann begeistert mich immer wieder das fantastische Essen, und das zu angemessenen Preisen. Und nicht zuletzt die vielen kleinen mittelalterlichen Städtchen, die ein ganz besonderes Flair haben, was auch an den unglaublich netten und natürlichen Menschen in der Toskana liegt. Dies hat mich auf die Idee gebracht, anderen diesen wundervollen Teil Italiens, mit dem Rennrad, näher zu bringen.
Was unterscheidet Euch von den anderen Radreiseveranstaltern in der Toskana?
Durch meine besondere Liebe zur Toskana sind die Touren auch immer emotional geprägt, und ich versuche, soweit gewünscht, viel Kultur und Geschichte zu vermitteln. Es geht bei uns eher Familiär zu, zumal wir immer in einem toskanischen Landhaus unter uns sind. Es haben sich schon diverse Freundschaften entwickelt, und jeder, der einmal dabei war, ist wieder gekommen, manche sind „Mehrfachtäter“.
Die Toskana gehört sicherlich zu den reizvollsten Landschaften auf Festland-Europa. Wie würdest du diese Region aus Radfahrersicht charakterisieren?
Die Toskana ist ja kein Mittel- oder Hochgebirge. In der mittleren und östlichen Toskana ist die Landschaft durch sanfte Hügel bis auf rund 600 Meter geprägt. Ausnahmen sind ganz im Osten die Ausläufer des Apennin, hier geht es bis auf 1.000 Meter, und in der Mitte der Monte Amiata mit rund 1700 Metern.
Man muss kein Halbprofi sein, um sich mit dem Rennrad in der Toskana zu bewegen, aber ordentlich trainiert sollte man schon sein. Das Interessante für mich, ist, die Abwechslung von kurzen Anstiegen, den entsprechenden Abfahrten und dem Rollen in den verbindenden Tälern.
In welchen Monaten bietet sich ein Rennradurlaub in der Toskana, hinsichtlich Wetterbeständigkeit und Temperaturen, am besten an?
Die beste Jahreszeit ist sicher Frühling und Herbst, mit Tagestemperaturen um die 25 Grad. Ich selber fahre auch regelmäßig im Hochsommer, aber dann kann es schön mal 35 Grad und mehr haben.
Bist du selbst auch passionierter Rennradfahrer?
Ich bin ein sogenannter Seiteneinsteiger und habe erst mit 45 Jahren angefangen sportlich Rennrad zu fahren. Das ist jetzt 12 Jahre her und ich kann mir ein Leben ohne Rennradfahren nicht mehr vorstellen.
Wie setzt sich Euer Gästepublikum zusammen?
Bisher waren sämtliche Teilnehmer aus Deutschland und Niederlande, im Altersbereich von 25 – 58 Jahre.
Jeder hat so sein Lieblingsplätzchen im Urlaub. Welche Ecke in der Toskana gefällt dir am besten?
Das schönste Gebiet der Toskana ist für mich die zentrale- und östliche Toskana, und hier finden auch unsere Touren statt. Die bekanntesten Orte sind Siena, Arezzo, Montepulciano, Montalcino.
Rein privates Interesse: Toskana bedeutet auch fantastische Weine. Welcher ist dein Lieblingswein?
Man kommt natürlich nicht am Brunello vorbei, aber auch vom Nobile Montepulciano gibt es traumhafte Weine. Mein Geheimtip sind die Weine von „San Luciano“ einem kleinen Weinbauern in der Nähe von Monte San Savino bei Arezzo.