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Nick Starosta (Team Drinkuth, Sieger der 95-km-Runde)
Wie zufrieden bist du mit deinem Ergebnis?
Ich bin mit meinem Ergebnis mehr als zufrieden, da ich selbst meine eigenen Erwartungen übertreffen konnte. Und dies auf einem Kurs, den ich zum ersten Mal gefahren bin.
Im Vergleich zu den anderen GCCs: Was macht dieses Rennen so schwer?
Ich muss zugeben, dass ich wirklich überrascht war, wie schwer dieses Rennen doch war. Und dies lag nicht nur an den zig Hügeln, sondern vor allem an dem mehr als starken Wind – war dieser doch der Hauptgegner auf dem zweiten Teil der Runde.
Ich persönlich würde dieses GCC-Rennen als zweit- oder drittschwerstes Rennen nach dem Nürburgring – und evtl. dem RiderMan einordnen. Was die Strecke hier besonders anspruchsvoll macht, ist meiner Meinung nach auch die Tatsache, dass es einfach unheimlich viele Stellen auf der Runde gibt, die Attacken ermöglichen und sich nicht alles nur auf wenige, gut bekannte Stellen konzentriert (wie bspw. in Köln oder Göttingen).
Was für taktische Tipps würdest den interessierten Lesern für die nächste Ausgabe geben?
Der wichtigste Tip für dieses Rennen, so trivial er auch klingen mag: IMMER vorne fahren. Ich selber habe mich bspw. immer unter den ersten 10 ausgehalten. Dies ist zum einen wichtig, da es einige doch sehr enge und unübersichtliche Passagen gibt, die eine hohe Konzentration erfordern, zum anderen ist es einem natürlich nur dann möglich auf Rennsituationen zu reagieren, wenn man sich auch entsprechend vorne im Peloton aufhält.
Nicht zu verachten ist zudem, dass man durch die teilweise enge und verwinkelte Streckenführung hinten in einer Gruppe wesentlich mehr Kraft vergeudet, durch den Ziehharmonika-Effekt beim Beschleunigen aus Kurven heraus, als man es weiter vorne bräuchte.
Henning Hüttepohl (Canyon Rad Pack, 16. der 141-km-Runde)
Wie zufrieden bist du mit deinem Ergebnis?
Mit dem 16. Platz bin ich absolut zufrieden! Letztes Jahr war ich schon froh, wenn ich auf den kurzen Strecken unter die Top-100 gefahren bin. Vielleicht ist aber auch noch mehr drin künftig, aber vorerst kann ich nicht klagen.
Im Vergleich zu den anderen GCCs: Was macht dieses Rennen so schwer?
Ich denke dieses Jahr hat der Wind den meisten zu schaffen gemacht. Auf den wenigen Ebenen war der Wind schon massiv und es blieben einem so nicht viele Möglichkeiten, sich zu erholen, abgesehen von den Abfahrten. Es gibt sonst glaube ich kein Rennen in der Serie mit so vielen kleinen Anstiegen, die immer wieder hochgedrückt werden müssen.
Was für taktische Tipps würdest du den interessierten Lesern für die nächste Ausgabe geben?
Da es viele enge Straßen gibt, die bereits mit 3-4 Leuten in der Breite dicht sind, lohnt es sich immer, weit vorne zu sein. Wenn die Leute vor dir reißen lassen, wird es schwer bis unmöglich wieder aufzuschließen.
Daniel Gottwald (Haberich Cycling Crew, 115. der 141-km-Runde)
Wie zufrieden bist du mit deinem Ergebnis?
Bis km 90 war ich in der zweiten großen Gruppe, wie geplant/gehofft. Ab da fing meine DI2 leider an, ein Eigenleben zu entwickeln, weshalb ich reißen lassen musste. Bei Km 120 kam dann mein Waterloo: Die Schaltung bleibt auf 11-36 stehen. Hurra, jede Kuppe (und die waren zum Teil echt knackig) mit einer Kadenz von 25 +-5 Umdrehungen rauf….Krämpfe yeahhhh!!
Im Vergleich zu den anderen GCCs: Was macht dieses Rennen so schwer?
Naja, am Ende sagt jeder das Profil, aber kurze harte Anstiege liegen mir mehr als lange. Entscheidend ist somit das Tempo und das war in der ersten Runde wirklich hoch. Auch Ende der zweiten hatten wir noch fast 36 km/h im Schnitt. Das Niveau im GCC ist einfach auf breiter Ebene hoch und somit tut das Rennen richtig weh.
Die Länge mit 140 km, also die dritte Runde, DIE macht es dann final richtig schwer!
Was für taktische Tipps würdest du den interessierten Lesern für die nächste Ausgabe geben?
Das ist ein Rennen nach dem Motto, ich zitiere einen lieben Teamkollegen:“Lieber vorne sterben als hinten was erben“. Will heißen, Knallgas von Anfang an, denn wo immer man sich nach gut 30 km befindet, das wird die Gruppe sein, mit der man höchstwahrscheinlich dann durchfährt.
Kai Miebach (Team Strassacker, 8*. der 141-km-Runde)
Wie zufrieden bist du mit deinem Ergebnis?
Sehr zufrieden! Ich bin als zweiter über die Ziellinie gefahren, hinter Teamkollegen Nils Kessler, der diesen Sieg absolut verdient hat. Unsere Taktik ging voll auf und dies haben wir auch letztendlich jedem einzelnen unserer Teamkollegen und Betreuern zu verdanken.
Es war ein langes und hartes Rennen, daher bin ich sehr froh, hier eine starke Leistung gezeigt zu haben. Die Konkurrenz war ebenfalls sehr stark, daher möchte ich auch an dieser Stelle meinen Respekt aussprechen. Was im Anschluss von den Veranstaltern entschieden wurde, möchte ich jedoch nicht kommentieren.
Im Vergleich zu den anderen GCCs: Was macht dieses Rennen so schwer?
Die Distanz von 140 km ist nicht gerade wenig. Die vielen kurzen Anstiege und windigen Abschnitte summieren sich mit den Kilometern. Hinzu kommt, dass man konstant konzentriert sein muss, da sich sehr viele Abschnitte zu möglichen Attacken anbieten. Da die Wege nicht breit sind muss man sehen, dass man möglichst weit vorne fährt. Ist man zu weit hinten, verpasst man womöglich eine Fluchtgruppe. Nicht zu vergessen ist der technisch anspruchsvolle Kurs, der ebenfalls viel Konzentration erfordert.
Was für taktische Tipps würdest du den interessierten Lesern für die nächste Ausgabe geben, damit sie das Rennen „schaffen“?
Ich selbst bin zum ersten Mal in Schleiz gefahren und habe mir nach der Streckenbesichtigung als erstes Gedanken um meine Sicherheit gemacht. Gesund ankommen und hoffen, dass man von Pannen verschont bleibt. Im Nachhinein war ich froh, dass alle Fahrer recht vorsichtig gefahren sind und ich nie das Gefühl hatte, ich gehe zu viel Risiko ein. Ansonsten sollte man sich seiner Leistung schon bewusst sein und sich die Körner gut einteilen.
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*Fuhr als Zweiter durchs Ziel, hatte aber die Startnummer laut Veranstalter nicht regelkonform am Lenker montiert.